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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 07:19
Zitat von ElexisElexis schrieb:motiviert es denn die Bevölkerung nicht noch weniger, sich etwas Neues zu suchen, wenn sie als Arbeitslose mehr Geld kriegen als bei einer Vollzeitbeschäftigung?
Doch, auch das ist möglich. Kenne auch solche Lebensgemeinschaften, die sich zum Teil auch über die Anzahl ihrer Kinder "finanzieren".

Aber man kann die Menschen auch nicht mit immer mehr Kürzungen in die Obdachlosigkeit treiben. Ist schon schlimm genug das es durch diese ganze Finanzierung z.B. von Wohnraum immer mehr zur "Ghettobildung" kommen wird oder längst kommt. Kaum eine größere Stadt ohne "sozialen Brennpunkt" mit hoher Arbeitslosigkeit und allen Folge-Problemen.

Aber wo will man ansetzen?
Wenn du jeden, der in H 4 rutscht erstmal auf körperliche und psychische Leistungsfähigkeit untersuchen willst ( oder musst ) um für ihn ein "maßgeschneidertes Arbeitskonzept" zu finden entstehen Kosten die alles sprengen würden, OBWOHL es vielleicht der sinnvollste Weg ist.

Mindestlohn war ja ein Anreiz das arbeiten gehen wieder attraktiver werden soll - nutzt nur nichts wenn die Differenz zu einem voll ausgenutzten Sozialbezug immer noch zu gering ist.

Hier wurde es ab und an schon erwähnt das jeder einen Job findet, der einen finden will.
Ich geh jetzt mal von einer durchschnittlichen Stadt mit 100.000 Einwohnern aus.

Unabhängig von der Zahl der dort lebenden Menschen ohne regelmäßige Beschäftigung sind selbst die  1€ Jobs dort nicht unerschöpflich. "Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse" wachsen ebenfalls nicht auf den Bäumen.

Im Prinzip kann man es drehen und wenden wie man will - letzt endlich kannst du einen Kreis malen und in die Mitte "Geld" reinschreiben...

Viele sagen hier ist die Politik gefragt. Tja, mag stimmen - aber auch die können es nicht allen Recht machen.

Ich weiß nicht mehr wer es mal gesagt hat - aber die "Idee" das jeder der etwas von der Gemeinschaft bekommt, eben in erster Linie Geld, soll auch nach seinen Möglichkeiten wieder etwas an die Gemeinschaft zurück geben" - und wenn es nur das reinigen von öffentlichen Plätzen usw. ist.

Das mag in den Ohren vieler "alleübereinenKamm-Scherer" wie eine Hymne klingen, scheitert aber wohl in erster Linie auch wieder am Kriterium "Tauglichkeitstest".

Wobei wir wieder beim Thema "zumutbare Arbeit" sind.

@derwicht hat es ja teilweise schon an Hand von Beispielen aufgezeigt. Es nicht gar nicht mal so einfach pauschal zu sagen was für den einzelnen zumutbar ist und was nicht.
Aber auch hier muss eine wirksame und greifende ( natürlich auch für den Staat möglichst kostengünstige ) Grundsatzregelung her.

Das die nicht jeden in den Kramm passt und passen kann ist klar - aber wie soll es anders gehen, wenn für Mehr keine Kohle da ist?

Bleibt für jeden einzelnen nur noch der eine Weg, selbst aktiv zu werden, wie auch immer.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 07:24
Zitat von FunzlFunzl schrieb:letzt-endlich ist es auch hier wie überall im Leben: Es dreht sich alles ums Geld. Wäre mehr Geld da, könnten auf den Behörden oder im Jobcenter bessere Fachkräfte als Berater / Vermittler eingestellt werden, bessere Maßnahmen angeboten werden.
An guten Vermittlern mangelt es eigentlich nicht.
Es kommt einem nur so vor, weil man auf den Kontakt angewiesen ist, wenn man Leistungen in Anspruch nehmen möchte. Und wenn einmal was schief lief, bleibt der Hintergedanke, dass alle doof seien.
Vergleiche ich das jetzt mit der Kindergeldkasse, dann bin ich mir sicher, das es da genauso menschliche Arschlöcher gibt. So wie überall im Leben.
Das zieht sber nicht automatisch nach sich, dass sie ihr Handwerk nicht verstehen würden.
Man kann ein Arschloch sein und seinen Job trotzdem gewissenhaft ausüben.
Steht halt einfach in keinem Kontext. 

Und wenn du einen Vermittler hast, der dir nahe legt, erstmal irgendwas zu arbeiten- weil das seine persönliche Meinung ist, dann wird es falsch verstanden und verbreitet, dass das JC gezwungen hätte, JEDEN Job anzunehmen. So wars aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit garnicht.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 07:30
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Und wenn du einen Vermittler hast, der dir nahe legt, erstmal irgendwas zu arbeiten- weil das seine persönliche Meinung ist, dann wird es falsch verstanden und verbreitet, dass das JC gezwungen hätte, JEDEN Job anzunehmen. So wars aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit garnicht.
Richtig. Hier gilt noch nach zu tragen was den der Arbeitssuchende in den Vermittler sieht:

Einen Menschen der nur ein paar Minuten für ihn Zeit hat, und ihn dann basierend auf der derzeit herrschenden Sachlage mit etwas ankommt was einen nicht in den Kramm passt. bzw. was einen "emotional herabwürdigt".

Woher sollen die Vermittler auch die "richtigen Jobs" nehmen, wenn es sie schlichtweg derzeit nicht gibt?

Leider wird auch dieser Punkt all zu oft übersehen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 07:35
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:An guten Vermittlern mangelt es eigentlich nicht.
Wann ist ein Vermittler "gut"?

Wenn er möglichst viele "arbeitslose" wie auch immer aus der Arbeitslosenstatistik bringt, in denen er sie in teilweise äußerst fragwürdige Weiterbildungsmaßnahmen steckt, oder wenn er möglichst viele arbeitslose in feste, langfristige Arbeitsverhältnisse unter bringt?

Letzteres dürfte kaum möglich sein, also wird er sich warum auch immer - für den ersten Weg entscheiden ( müssen ).

Viele tun das noch mit dem Bestreben, ihren "Kunden" so gut es geht mit den Maßnahmen eine Perspektive zu geben, das klappt aber längst nicht immer und fördert dann schon fast zwangsweise den Unmut des betroffenen Arbeitslosen / Arbeitssuchenden.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 08:20
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Einen Menschen der nur ein paar Minuten für ihn Zeit hat, und ihn dann basierend auf der derzeit herrschenden Sachlage mit etwas ankommt was einen nicht in den Kramm passt. bzw. was einen "emotional herabwürdigt".
So ein Vermittlungs/Beratubgsgespräch dauert nicht selten eine Stunde. Die Terminvereinbarung dafür ist ja genau deshalb für den Arbeitsuchenden wichtig und unerlässlich. Damit gewährt das JC, dass genügend Zeit für persönliche Bedürfnisse und Absprachen möglich sind. Für jeden das Beste an Aufwand, was man derzeit möglich zu leisten ist. 


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 08:23
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Wann ist ein Vermittler "gut"?
Wenn er sich mit dem Menschen befasst, der hilfesuchend vor einem sitzt.
Individuell und mit ausreichend Empathie um zumindest auch in konträr-Einstellungen einen Kompromiss zu finden.

Das ist völlig legitim zu erwarten. 
Dafür muss man selbst aber auch ein bisschen Bereitschaft mitbringen. 


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 08:30
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Wenn er sich mit dem Menschen befasst, der hilfesuchend vor einem sitzt.Individuell und mit ausreichend Empathie um zumindest auch in konträr-Einstellungen einen Kompromiss zu finden.
Dafür braucht er Zeit. Zeit, die er im Regelfall meist nicht

 hat, oder warum auch immer, nicht haben will.

Sprich: Zu wenig Personal. Mehr Personal = mehr Geld, das aber augenscheinlich nicht da ist.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:So ein Vermittlungs/Beratubgsgespräch dauert nicht selten eine Stunde.
Da habe ich ganz andere Erfahrungen machen dürfen. Termine werden klar vereinbart - aber meist sachlich bestimmt abgehandelt. Auch der Vermittler steht unter einem  gewissen Druck, muß anscheinend ein gewisses Pensum pro Tag schaffen.

War zuletzt mit zwei Schwerbehinderten regelmäßig zu vereinbarten Terminen dort - es wurde nicht einmal Zeit gefunden diesen beiden Menschen für wenige Minuten für ein paar persönliche Worte Gehör zu schenken.

Einzelfälle, ganz klar? Nein, auch bei gesunden Menschen schon fast die Regel.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 08:46
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Da habe ich ganz andere Erfahrungen machen dürfen. Termine werden klar vereinbart - aber meist sachlich bestimmt abgehandelt. Auch der Vermittler steht unter einem  gewissen Druck, muß anscheinend ein gewisses Pensum pro Tag schaffen.
Nun ich habe da in Berlin eben auch andere Erfahrungen gemacht. Und es betrifft eins der "am besten besuchten" JobCebter.
In der offenen Vermittlung (ohne Termin) ist selbstverständlich nicht gut genug Zeit um ausführlich jedes Problem zu besprechen.
Aber Termine werden hier auf eine Stunde angesetzt und meist dann auch genauso abgehalten, es sei denn, seitens des Eingeladenen, besteht kein Gesprächsbedarf mehr.
Aber bei extrem Gesprächigen, werden hier sogar wöchentlich Termine rausgegeben - auf Wunsch!

Der Vermittler verdient sein Geld unabhängig von einer "Leistungsquote" - dieser Irrglaune führt nämlich dazu, dass man meint, das der Vermittler möglichst viele abarbeiten will. Dem ist nicht so. 
Ebenso wie Maßnahmen... jede zu vermittelne Maßnahme muss der Vermittler beim Teamleiter erkämpfen und absegnen lassen. Zurecht auch - es geht um VIEL Geld.


Über Einzelschicksale mag ich nicht mehr diskutieren.
Mir tut es auch im Herzen weh, dass es einigen wirklich wirklich schlecht geht. Aber Diskussionsgrundlage bilden diese nicht- da zählt immer das, was die Allgemeinheit betrifft. 

Bei der Kanzlerwahl interessiert es ja auch nicht ob Inge Buchsbaum aus Hintertupfingen unter der gefallenen Entscheidung leidet.
Traurig..aber so ist es


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21.03.2017 um 08:47
@Streuselchen

Meine Schwester  hat jahrelang hauptberuflich als Beraterin / Vermittlerin gearbeitet.

Erst als sie dort aufgehört hatte, fing sie an "aus dem Nähkästchen" zu plaudern.

Alleine das was sie erzählt hat war stellenweise schockierend - von wegen Vorgaben wie viele "Kunden" pro Tag abzuarbeiten sind, was sie sich alles "bieten lassen muß" an Unverschämtheiten von so manchen "Kunden" usw.usw.usw.

Das sowas dann auch frustrieren kann dürfte jeden klar sein.

Berater/Vermittler sitzen oft zwischen zwei Stühlen, und jeden kann man es nun mal nicht recht machen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 08:52
Zitat von ErasmusErasmus schrieb:    Stonechen schrieb:
   Es wurde täglich nach Hamburg gefahren in die Stadt um zu arbeiten. (120km hin und zurück)

Glaub ich Dir nicht! Behaupten kann man hier ja viel.... 120 Km täglich hin und 120 Km täglich wieder zurück? 240Km jeden Tag zurück legen um da in Hamburg zu arbeiten...?
Ich fahre täglich von Kaiserslautern nach Saarbrücken (ca. 90 km - EIN Weg). Für ne Halbtagsstelle.
Ich habe 190€ Fahrtkosten im Monat, die ich von meinem Lohn noch berappen muss.

Wer arbeiten will (und nicht von dem "scheiß System", über das man immer nur meckert, abhängig sein will), der nimmt so etwas in Kauf. Isso. ;)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 08:52
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Erst als sie dort aufgehört hatte, fing sie an "aus dem Nähkästchen" zu plaudern.

Alleine das was sie erzählt hat war stellenweise schockierend - von wegen Vorgaben wie viele "Kunden" pro Tag abzuarbeiten sind, was sie sich alles "bieten lassen muß" an Unverschämtheiten von so manchen "Kunden" usw.usw.usw.

Das sowas dann auch frustrieren kann dürfte jeden klar sein.
Wenn man sich 15 Kunden am Tag einlädt, muss man diese auch abarbeiten...ganz klar.
Das sind zu viele, dann schaut man aber warum das so ist und organisiert sich das rein.
Von einer Vorgabe, wieviele eingeladen werden müssen, höre ich zum ersten Mal. 

Unverschämtheiten, Bedrohung, körperliche Übergriffe.. ja das alles passiert. Aber nicht so alltäglich bei einem selbst, das der Job des Vermittlers nicht mehr zumutbar wäre.
Da gibt es schlimmere Jobs :) 
Ich kann es dir bestätigen.. im Altenpflegeheim mit Kot beworfen zu werden zB.. oder von Demenz erkrankten Leuten angegriffen zu werden.
Auf die darf und kann man dann nichtmal böse sein. 
Und das Elend jeden Tag ist für die Psyche auch kein Zuckerschlecken.

Jeder Beruf hat seine Schattenseiten.
Aber schön, dass man zumindest mal erklärt, was ein Vermittler auch mal erleiden muss.
Wird ja gern unterstellt, das man mit dem Sanktionsstempel im Türrahmen steht und sonst halt gern Kaffee trinkt 


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 08:57
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Aber schön, dass man zumindest mal erklärt, was ein Vermittler auch mal erleiden muss.
In Frankfurt haben sie damals an den Empfängen der Jobcenter Spuckschutze eingebaut. Ich war nicht neidisch auf die Azubis, die dort eingesetzt wurden. Oder allgemein auf Leute, die dort arbeiten. Meinen Respekt haben sie aber allesamt, da die Meisten sehr engagiert sind und dennoch beinahe täglich Scheiße fressen müssen. Da würd ich lieber Kloputzen gehen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 09:06
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Von einer Vorgabe, wieviele eingeladen werden müssen, höre ich zum ersten Mal.
Dem war so. Ob es heute noch ist weiß ich nicht.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Da gibt es schlimmere Jobs :) Ich kann es dir bestätigen.. im Altenpflegeheim mit Kot beworfen zu werden zB.. oder von Demenz erkrankten Leuten angegriffen zu werden.Auf die darf und kann man dann nichtmal böse sein. Und das Elend jeden Tag ist für die Psyche auch kein Zuckerschlecken
Das streitet niemand ab.
Zur der Vorgabe: Ich glaube nicht das die Berater/Vermittler keiner "Leistungskontrolle" unterliegen...
Denen wird nahe gelegt möglichst effizient zu arbeiten, das geht eben nur über die Masse.
Das die Maßnahmenkataloge beschränkt sind leuchtet ein, liegt ja auch wieder an der Kohle.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 09:11
Hmm, zum Thema Pendeln:

Mein Großcousin arbeitet als Jurist im Finanzministerium des Landes MV sowie des Bundesfinanzministeriums und muss aus diesem Grund - im Moment täglich - von Schwerin nach Berlin pendeln. Das sind knappe zweihundert Kilometer hin und dann wieder zurück. Aber macht nichts, seine Frau pendelt täglich zwischen Schwerin und Hamburg. Sind immerhin nur etwas über hundert Kilometer. Die Bereitschafft weite Wege zur Arbeit zurückzulegen ist heute halt Grundvorraussetzung . . .


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21.03.2017 um 09:14
@Funzl

Natürlich unterliegen sie einer Leistungskontrolle.
So wie jeder andere Arbeitnehmer auch.
Aber es gibt nunmal keine Quoten wovon das Einkommen der Vermittler abhängig gemacht wird. 
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Denen wird nahe gelegt möglichst effizient zu arbeiten, das geht eben nur über die Masse.
Das die Maßnahmenkataloge beschränkt sind leuchtet ein, liegt ja auch wieder an der Kohle.
Nein... es gibt eine gewisse Einteilung der BG-Nummern und dadurch wird sichergestellt, dass man bei einem Bearbeiter bleibt.
Ausgenommen davon ist, wenn man in ein anderes Team geschickt wird.. zB die Intensivvermittlung oder in das Basisteam - oder zum Fallmanager muss. 
Sprich.. unter normalen Vorraussetzungen hat der Vermittler die Frau Müller, Meyer, Schröder, Herrn A, B und C usw dauerhaft in seinem System.. und mit denen wird gearbeitet. 

In der offenen Vermittlung kommt dann jeder.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 09:16
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:In Frankfurt haben sie damals an den Empfängen der Jobcenter Spuckschutze eingebaut. Ich war nicht neidisch auf die Azubis, die dort eingesetzt wurden. Oder allgemein auf Leute, die dort arbeiten. Meinen Respekt haben sie aber allesamt, da die Meisten sehr engagiert sind und dennoch beinahe täglich Scheiße fressen müssen. Da würd ich lieber Kloputzen gehen.
Liest sich ein bisschen wie im Zoo :D 
"Spuckschutz" 
Aber ha, es gibt Häuser in Gebieten, da biete sich das an.
Leider


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21.03.2017 um 09:32
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Das man sich unter Umständen gedemütigt fühlt wenn man eine Hilfsarbeit angeboten bekommt, trotz guter Ausbildung oder eines akademischen Titels liegt ja in der Natur des Menschen: Jeder hat ja einen gewissen Stolz in sich, und es dürfte nachvollziehbar sein das sich ein Jurist, der jahrelang studiert hat, oder ein Handwerksmeister zu schade dafür sein mag Strassen zu kehren, oder im Supermarkt Hausmeisterhelfer zu machen und Einkaufswagen zusammen zu sammeln.
hm da muss ich nochmal einhaken.

Gibt es da nicht eine Regelung, die besagt das alles zumutbar ist was maximal 1 Stufe unter dem vorhandenen Abschluss liegt?
Heißt es also bspw. mit ner normalen Ausbildung kann man durchaus Hilfstätigkeiten angeboten bekommen, wo man eigentlich keine Ausbildung für braucht.

Mit akademischen Titel dann nicht mehr.... da dann maximal was wo schon eine Ausbildung verlangt wird? Hab ich jedenfalls mal so gehört, ich meine es war sogar von nem Lehrer. Es ist zwar kein offizielles Gesetz, wird aber intern so gehandhabt.

Passt das? Wer weiß da genaueres?

edit: und ist natürlich alles unzumutbar, was unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegt...ok versteht sich von selbst... Möchte keinem AG was unterstellen, aber leider sieht es in der Realität oft noch anders aus...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

21.03.2017 um 09:38
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Aber es gibt nunmal keine Quoten wovon das Einkommen der Vermittler abhängig gemacht wird.
Quote in Verbindung mit Einkommen der Vermittler habe ich nie angesprochen.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Nein... es gibt eine gewisse Einteilung der BG-Nummern und dadurch wird sichergestellt, dass man bei einem Bearbeiter bleibt
Klar ist das so - aber es kommen immer wieder neue hinzu. Das der Vermittler nach seinem letzten Termin die Füße entspannt hochlegen kann, davon sind die weit entfernt - die haben noch mehr zu tun als sich Kunden einzuladen und mit denen zu quatschen.

Dazu kommen, wie in den meisten Verwaltungsbehörden auch, Urlaubs & Krankheitsvertretungen usw.

Letzt-endlich muß auch der Faktor Mensch beachtet werden - auf beiden Seiten. Wenn mir als Vermittler ein und der selbe Kunde zigmal pampig gekommen ist, ist es bei aller Professionalität nur eine Frage der Zeit bis ich bei Herrn A. Loch auf sachlichen Durchzug schalte. Das passt ihn dann wieder nicht und er beschwert sich. Umgekehrt das Gleiche:

Wenn ein Vermittler, warum auch immer, mich innerlich ablehnt weil ihn mein Vollbart in der Form eines weiblichen Geschlechtsorgans nicht passt ( oder eben sonst was )  und mich das eindeutig spüren lässt braucht er sich nicht wundern wenn ich entsprechend reagiere.

Schöne Wäsche-Wascherei für beide Seiten.

Fakt ist aber das es sich hier um einen Verwaltungsakt handelt in dem zwei Parteien  mit spielen die oftmals nicht unterschiedlicher sein können, auch von der Interessenlage her.

Ein ständiges beiderseitig gutes Auskommen kann schon alleine deshalb nicht immer funktionieren.

Es ist und bleibt eben schwierig eine Situation richtig zu beurteilen, die man nicht richtig kennt.


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21.03.2017 um 09:53
Zitat von knopperknopper schrieb:Gibt es da nicht eine Regelung, die besagt das alles zumutbar ist was maximal 1 Stufe unter dem vorhandenen Abschluss liegt?Heißt es also bspw. mit ner normalen Ausbildung kann man durchaus Hilfstätigkeiten angeboten bekommen, wo man eigentlich keine Ausbildung für braucht.
So genau kenne ich das Regelwerk nicht. Ich wollte mehr den emotionalen Aspekt ansprechen, was in Leuten vorgehen kann wenn sie einfachste Arbeiten angeboten bekommen, trotz guter Ausbildung.


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21.03.2017 um 09:56
Zitat von FunzlFunzl schrieb: "zumutbare Arbeit"
Es ist aber auch so, das viele Leute dem Alltag nicht (mehr) gewachsen sind, weil die Belastungen einfach zu gross geworden
sind.

Neben der Arbeit müssen sie ihren Alltag auf die Reihe kriegen, Ehe, Kinder, Haushalt.

Mehrere Schwerpunkte also.

Jetzt kann man sagen, war vor Jahren auch so, doch es ist nicht von der Hand zu weisen, das vieles schwieriger geworden ist.

Viele Leute tragen Krankheiten davon wie Burn out. Kommt auch nicht von ungefähr.

Ganz nebenbei werden diese Leute teilweise als verantwortungslos und faul bezeichnet.

Denn: Was die Anderen schaffen, hat jeder zu schaffen..


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