Lilith101 schrieb:Nein, es geht um die, die keine Lust haben zu Arbeiten und Hartz IV beziehen! Also erhalten sie sehr wohl Hilfe von der Gesellschaft (wir reden nicht über Obdachlose)
Wenn die sich weigern, sich arbeit zu suchen, fallen die aus Hartz IV raus.
kleinundgrün schrieb:Wo liegen die Problematiken, wenn man einfach mal diverse Warenkörbe erstellt?
Nirgends. Das hattest du so aber nicht geschrieben. Egal. Wir drehen uns im Kreis.
kleinundgrün schrieb:Es geht darum, das man Menschen soweit unterstützt, dass sie menschenwürdig leben können. Dass das Geld eben genau dafür ausreicht. Oder genügt.
Definiere menschenwürdig.
Ich finde es schade, dass du von mir verlangst, eine Untergrenze klar festzulegen, du aber selbst mit schwammigen Begriffen nur so um dich wirfst. "Indiz", "spricht viel dafür", "menschenwürdig". Davon kann man sich auch keinen Mindestbetrag kaufen.
Abahatschi schrieb:- Du willst eigentlich ein Drittel der Insel kostenlos, kriegst es aber nicht. * Was passiert wenn der vierte auftaucht, gibst Du freiwillig 8% ab..so hat jeder 25%...
Nein. Das wäre Gleichmacherei. Ein Fischer braucht nicht so viel wie ein Bauer. In einem idealen System
gehört die Insel allen. Jeder nutzt so viel, wie er braucht. Ich brauche ein Boot für das Fischen? Der Wald gehört niemandem allein, also kann man sich (demokratisch) darauf einigen, dass ein oder mehrere Bote gebaut werden (dürfen). Vielleicht bildet man ein Komittee zur Verwaltung der Insel, das demokratisch gewählt wurde.
Bevor die Diskussion vom Arbeitszwang zu einer Anarchismusdiskussion abdriftet, rudere ich gleich mal wieder zurück.
Abahatschi schrieb:- Du willst Essen und ein Dach, willst aber weder mitbauen noch fischen gehen, obwohl Du das könntest.
Quatsch. Ich sage es zum letzten Mal: man muss für sein eigenes Überleben arbeiten. Punkt. Man sollte aber nicht gezwungen sein
für jemanden anderes zu Arbeiten.
Du scheinst nicht zu verstehen, dass es in diesem Beispiel darum geht, dass Menschen, die auf Land/Eigentum sitzen, Macht über Menschen ohne Eigentum haben. Das ist wie mit der Leibeigenschaft, nur dass man sich hier aussuchen kann, für welchen Herren man arbeitet (und man bekommt nicht immer wie damals Essen und Wohnung vom Gutsherren gestellt) und man, wenn man Glück hat, selbst zum Herren über andere werden kann.
Mir hat noch immer niemand ein gutes Argument dafür geliefert, warum ein Mensch von einem oder mehreren anderen Menschen zum Arbeiten gezwungen werden darf. Ihm Sozialleistungen verweigern ist legitim, aber doch keine Zwangsarbeit.
Abahatschi schrieb:Eigentlich möchtest Du Utopia
Wäre nett.
;)Abahatschi schrieb:alle haben das Gleiche, ob sie arbeiten oder nicht
Nein, das funktioniert nicht.
Abahatschi schrieb:aber das gab es schon mal, DDR
Soooo einfach ist das nicht. Totalitärer Sozialismus ist nicht die einzige Alternative zu einer kaptialistischen Demokratie. Die DDR ist aber ein gutes Beispiel, denn auch da wurde man zur Arbeit gezwungen. Wenn du keine Arbeit hattest, wurdest du halt Steine sammeln geschickt.
kleinundgrün schrieb:1. Von der Insel kommst Du nicht weg. Du hast keine Wahl, in der erzwungenen Gemeinschaft zu leben oder nicht.
Gut erkannt. Das war mit absicht so gewählt, denn diese Wahl, von der du redest, macht das Szenario um einiges komplexer und lenkt von dem Problem ab, auf das ich aufmerksam machen wollte. Wie ist das in der Realität? Du kannst in ein anderes Land gehen, aber da erwartet dich genau das selbe. Gibt es auf dieser Welt überhaupt noch einen Fleck, der nicht von irgendwem besessen wird?
kleinundgrün schrieb:2. Die beiden "Reichen" sorgen nicht für Dich.
Müssen sie das? Nein. Niemand sollte gezwungen sein für jemanden zu sorgen. Aber man könnte sich darauf einigen (so ist das bei uns in Deutschland der Fall, wenn du nicht arbeiten kannst).
kleinundgrün schrieb:3. Die beiden Reichen bieten Dir keine Möglichkeit, an der Insel teilhaben zu können.
Doch, indem du für sie Arbeitest. Vielleicht kannst du dir sogar einen Teil der Insel erarbeiten, aber dann kommt der nächste, der in deiner ehemaligen Situation ist auf die Insel und der Kreis beginnt von vorne.
kleinundgrün schrieb:4. Die beiden Reichen bieten Dir keine Möglichkeit, die Ressourcen der Insel zu benutzen, um damit erzeugte Produkte gegen andere Dinge (Teile der Insel z.B.) einzutauschen.
Habe ich nicht ausgeschlossen. Ändert aber nichts daran, dass sie dir die Ressourcen nicht für lau geben. Für sie muss ja schließlich auch etwas dafür abfallen.
kleinundgrün schrieb:Du kannst sofort (im Rahmen bestimmter Bedingungen, um z.B. nachhaltige Schäden zu vermeiden), anfangen, Hütten aus Palmblättern zu bauen, um diese an die beiden zu vermieten.
Stop. Das passt nicht. Das Szenario soll noch immer parallel zur Realität sein und hier in Deutschland kann ich nicht einfach anfangen irgendwo Wohnungen zu bauen, wenn ich gerade erst in das Land gekommen bin und mir kein Land gehört. Ich müsste mir Geld leihen (dann bin ich Abhängig vom Gläubiger) oder für jemanden Arbeiten (dann bin ich abhängig vom Arbeitgeber). In beiden Fällen bin ich auf jemanden angewiesen, der Macht hat, weil er Eigentum besitzt.
kleinundgrün schrieb:Du kannst sofort Fisch fangen und diesen verkaufen.
Hat man eine Genehmigung, die Gewässer zu befischen? Ich kann in Deutschland nicht einfach anfangen Fische zu fangen.
kleinundgrün schrieb:Du kannst eine beliebige andere Fähigkeit an bieten, um dafür Gegenleistungen zu erhalten.
Aber in allen Fällen bestimmen die Reichen den Rahmen der Zusammenarbeit, da ihnen ja das Land und die Ressourcen gehören. Sie haben also Macht über mich.
kleinundgrün schrieb:Wenn Du arbeiten könntest aber nicht arbeiten willst, dann bleibt es im Grunde gleich, nur bringen sie vielleicht keine hübschen Muscheln mit oder singen nicht mit Dir.
Nein, denn dann würden sie dir (verständlicher Weise) keine Sozialleistungen bieten. Und das ist der Punkt auf den ich hinaus will. Es ist in Ordnung jemandem eine Sozialleistung zu verweigern, wenn dieser nicht nach deinen Regeln spielen möchte. Nur sollte derjenige auch eine Wahl haben. Jemanden zu zwingen, für dich zu Arbeiten, wenn er nicht sterben möchte ist unmoralisch.
kleinundgrün schrieb:Das ist die Situation - stark vereinfacht - hierzulande.
Nein, da deine Prämisse, dass jeder einfach so arbeiten kann, ohne auf jemanden anderes angewiesen zu sein, nicht stimmt. Warum fangen die Flüchtlinge nicht einfach an zu arbeiten und ihre Waren und Leistungen zu verkaufen?