Richtig schenken und der Umgang mit Reaktionen

Hey Leute,

ich wollte mal eure Meinungen zum Thema Verschenken hören bzw. lesen. Speziell interessiert mich was man beim schenken von kleinen selbstgemachten, selbstgebastelten oder gekauften Dingen beachten sollte. Habt ihr schon mal Fehler dabei gemacht oder bei anderen mitbekommen?

Obwohl es an sich so einfach klingt ist es mitunter nicht leicht, sich zu überwinden z.B. einem Fremden etwas zu schenken, den man erst seit kurzem kennt. Man macht damit ja einen persönlichen Schritt auf den Mensch zu und muss eventuell mit Ablehnung rechnen. Wenn man danach aber noch länger beruflich mit demjenigen zutun hat, kann jede Begegnung peinlich sein.

Wenn z.B. eine Person die ihr mögt euer Geschenk nicht annimmt weil sie eure bekanntschaftliche Beziehung nicht zu einer freundschaftlichen vertiefen möchte, wie verhält man sich dann? Was sagt man in der leicht beschämenden Situation "Das kann ich nicht annehmen"?
Sollte man darauf bestehen, sich beleidigt geben oder höflich zurückziehen? Wie genau?

Schwer zu beurteilen. Da ist immer eine gewisse Art Menschenkenntnis gefragt. Es gibt eben Menschen, die freuen sich darüber und interpretieren da keine Hintergedanken rein und fühlen sich auch nicht verpflichtet.

Wenn man jemanden mag und der andere das Interesse erwidert, und das kann auch auf kollegiale Art und Weise sein (muss also nicht immer Liebe sein), dann sind kleine Geschenke bzw. Aufmerksamkeiten sicherlich nicht verkehrt.

Habe aber in einem anderen Thread schon gelesen, dass es Leute gibt, denen das peinlich ist und sich nicht gern beschenken lassen, nicht mal vom Partner.

Denke, wenn ne gewisse Basis vorhanden ist und du die Person einschätzen kannst, wirst du schon gut entscheiden können, was am besten ist. Pauschal gibts da keine Richtlinien.

Und höflich bleiben sollte man sowieso immer. Beleidigte Leberwurst ist was für Kindergartenkinder oder Pubertierende.

Komisch, gab es so einen Thread nicht bereits??
Ich krieg laufend Deja Vús hier, das ist echt nicht mehr normal. :D

Ich würde sagen, einfach weiter machen wie bisher.
Alles andere wäre bisschen überzogen, schließlich seid ihr ja Kollegen und keine besten Freunde.
Beleidigt sein oder eine Szene machen könnte echt peinlich werden...

nzhalko schrieb: z.B. einem Fremden etwas zu schenken, den man erst seit kurzem kennt.

Warum sollte ich einen Fremden beschenken? Wenn ich mich dazu überwinden müsste, lass ich es besser sein ;)

Ein Geschenk sollte vom Herzen kommen und weniger zweckdienlich sein.

nzhalko schrieb:"Das kann ich nicht annehmen"?

Würd ich möglicherweise sagen, wenn das Geschenk vom Wert her "überzogen" wäre.
Klar kann es noch andere Gründe geben.

borabora schrieb:Ein Geschenk sollte vom Herzen kommen und weniger zweckdienlich sein.

Weniger zweckdienlich? Inwieweit war ich denn zweckdienlich fokussiert?

Ich hab jemanden kennengelernt den ich aber nur selten sehe. Ich finde die Person sehr nett, hilfsbereit und freundlich und würde das gerne durch ein Geschenk zum Ausdruck bringen (welches vom Wert her keineswegs überzogen ist). Wenn die Person das aber ablehnt, was genau soll man dann sagen?
Ich stelle mir halt das Gespräch vor.
X: Hier das ist für Dich!
Y: Oh nein tut mir Leid das kann ich nicht annehmen.

X: Och bitte, das würde mich so freuen es dir zu schenken!
oder
X: Schade. Sorry das ich dich in Verlegenheit gebracht habe.
oder
X: Ich bestehe darauf das Du es annimmst!
oder
X: ???

So in etwa. Das hat nicht mit Zweckdienlichkeit zutun, ich verlange keinerlei Gegenleistung, ich will doch dem anderen etwas Gutes tun und im besten Falle die Bekanntschaft vertiefen. Eine Zurückweisung wäre doch jedem unangenehm wenn man nicht angemessen darauf zu reagieren weiß.

Das ist so bisschen wie beim ersten Kuss, wo beide verlegen sind und der, der die Initiative ergreift fürchtet etwas falsch zu machen und den anderen vor den Kopf zu stoßen.

@nzhalko
Hm, weshalb sollte denn jemand ein Geschenk nicht annehmen wollen?
Das könnte ich mir nur vorstellen bei übermäßig teuren Dingen (wobei das ja auch wieder relativ ist).

Und auch da kommt es auf die Art der Beziehung an - wenn man sich sehr nahesteht, finde ich, ist es tendenziell okay, sich auch etwas Teures zu schenken.
ein Geschenk nicht anzunehmen /bzw zurückzuweisen, empfände ich persönlich als grob unhöflich

da bietet sich dann als Alternative aber immer noch die Möglichkeit an, etwas Ähnliches wiederzuschenken

Am Schönsten finde ich Geschenke mit einem persönlichen Bezug - der Wert eines Geschenks bemisst sich danach, finde ich, wie viele Gedanken sich jemand gemacht hat :)

der materielle Wert ist dabei total nebensächlich

@nzhalko
Das wirkt etwas aufdringlich.
Sag ihm öfter Hallo und irgendwann kommt ihr in der Pause mal ins Gespräch. Da was zu schenken ist etwas merkwürdig...

@nzhalko
Ich finde es dagegen gar nicht aufdringlich :D

Wenn dir danach ist, schenk doch einfach ;)
Kann mir nicht vorstellen, dass der andere Mensch sich nicht freut ;)

@nzhalko

Wird wohl nicht abgelehnt werden..
Wenn du es als kleines Danke schön überreicht *Leste was von Hilfsbereitschaft*

Wenn die Person ablehnt, ähm schwierig..
Aber glaub ich nicht, Versuch es ;)

@kojak87
Blümchen ;)

@AliceT
Würdest du es nicht aufdringlich finden, wenn jemand, den du halt mal ab und an siehst, dir ein Geschenk macht?
Ich würde das seltsam finden...

sunshinelight schrieb:Würdest du es nicht aufdringlich finden, wenn jemand, den du halt mal ab und an siehst, dir ein Geschenk macht?
Ich würde das seltsam finden...

Nein, bzw., das kommt ganz drauf an. ;)
Wenn ich das Gefühl hätte, es wäre mit irgendeinem "Hintergedanken" verbunden, dann ja.

das ist aber doch eher die Ausnahme
selbst ist mir das z. B. noch nie passiert

Wenn es wirklich nur eine kleine Aufmerksamkeit ist, ist es einfach eine schöne Geste, in meinen Augen, und es gibt nichts, was man daran aufdringlich finden könnte (finde ich zumindest)

Selbst habe ich auch schon oft kleine Dinge verschenkt, und ich habe immer nur erlebt, dass sich die beschenkte Person aufrichtig gefreut hat

die Geschenkekultur ist in diesem Land sowieso nicht so ausgeprägt, was etwas schade ist ;)

Wenn ich jemandem etwas schenke und gesagt bekomme "Aber das war doch nicht nötig" oder "Aber das kann ich doch nicht annehmen" bin ich nicht beleidigt. Denn mein Gegenüber will mich nicht beleidigen sondern meint es ernst bzw. als Höflichkeitsfloskel.

Im Normalfall nimmt man das an was man geschenkt bekommt (bei einer "Kleinigkeit" die nicht teuer war). Egal ob man verwandt ist, Nachbarn, Kollegen, o.ä.
Eine Verpflichtung zur Vertiefung der Bekanntschaft besteht ja nicht dadurch.
Und niemand weiß was man anschließend damit macht, ob man das Geschenk nutzt, wegschmeißt daheim, im Keller verbuddelt, weitergibt.

nzhalko schrieb:Ich hab jemanden kennengelernt den ich aber nur selten sehe. Ich finde die Person sehr nett, hilfsbereit und freundlich und würde das gerne durch ein Geschenk zum Ausdruck bringen (welches vom Wert her keineswegs überzogen ist). Wenn die Person das aber ablehnt, was genau soll man dann sagen?
Ich stelle mir halt das Gespräch vor.
X: Hier das ist für Dich!
Y: Oh nein tut mir Leid das kann ich nicht annehmen.

X: Och bitte, das würde mich so freuen es dir zu schenken!
oder
X: Schade. Sorry das ich dich in Verlegenheit gebracht habe.
oder
X: Ich bestehe darauf das Du es annimmst!
oder
X: ???

So in etwa. Das hat nicht mit Zweckdienlichkeit zutun, ich verlange keinerlei Gegenleistung, ich will doch dem anderen etwas Gutes tun und im besten Falle die Bekanntschaft vertiefen. Eine Zurückweisung wäre doch jedem unangenehm wenn man nicht angemessen darauf zu reagieren weiß.

Also hat die Person Dir noch nicht geholfen? Für einige Leute ist es selbstverständlich, hilfsbereit freundlich und nett zu sein und ich kann mir vorstellen, das es der beschenkten Person deshalb unangenehm und peinlich gewesen ist, dafür beschenkt zu werden. Wenn sie es nicht möchte, muss man das respektieren, da diskutiert man nicht gross mit ihr rum ;)

@nzhalko
Du musst mal mehr erklären. Was macht diese Person so besonders für dich sodass du diese beschenken möchtest?

Man beschenkt ja nicht einfach so jemanden, nur weil die Person zu anderen Hilfsbereit ist. Es ist ja ein persönliches Bedürfnis und ich frage mich weshalb?

@borabora
Hm? Natürlich hat sie auch mir schon geholfen! Wenn ich jemanden als hilfsbereit empfinde, schliesst das mich dann aus? Warum sollte es jemandem peinlich sein beschenkt zu werden für eine charaktereigenschaft, die wie ich finde, heutzutage keinesfalls selbstverständlich aufzufinden ist. Manche Menschen stechen einfach mit ihrer warmherzigen Ausstrahlung und Umgangsweise aus der Masse der Egoisten heraus.

Natürlich würde ich auch eine zurückweisung respektieren, gerade darum geht es ja. Wenn die Person einer Annäherung und/oder einem Geschenk ablehnend gegenübersteht, wie im oben genannten Beispiel, wie reagiert man dann um die Situation zu entspannen? Im falle des Geschenks, wo bin ich respektlos? Vor allem wenn ich nach einer Ablehnung mit einer Entschuldigung reagieren würde. Aber wäre das auch die beste Option?

@Eya
Eigentlich habe ich schon vielen Menschen einfach aus Nettigkeit etwas geschenkt weil ich sie für angenehme, sanftmütige, empathische und vorbildlich soziale Lebewesen halte. Meiner Meinung nach macht jeder dieser Menschen die Welt zu einem besseren Ort, denn sie sind nicht aggresiv, gewalttätig oder selbstsüchtig sondern uneigennützig, hilfsbereit und vorurteilsfrei liebenswürdig. Die betreffende Person gerade sogar ganz besonders. Bisher habe ich nur gute Erfahrungen mit kleinen Geschenken gemacht, wobei ich danach nie länger oder enger mit den Personen zusammengearbeitet habe.

Wenn die Person mir signalisieren sollte, das sie an keiner engeren Bekanntschaft interessiert ist, wie zieht man sich höflich zurück? Oder sollte man überhaupt direkt einen Rückzieher machen? Ich spreche nicht davon wie ein Stalker total asozial und aufdringlich hinter jemandem her zu sein, sondern einfach durch ein klein wenig Beharrlichkeit der Person näher zu kommen. Ist das nicht auch normal in einem gewissen Umfang jemanden zu "umwerben", selbst wenn es nur um Bekanntschaft->Freundschaft geht und nicht um Intimitäten?

Villeicht ist ja auch die Art zu schenken wichtig, deshalb die Frage ob jemand schon mal zurückweisungen erlebt hat.

Ein anderes Beispiel, ihr kennt jemanden nur beruflich, möchtet aber mit demjenigen mal etwas privates unternehmen, völlig egal was, ob Mittagessen oder Kino. Was sagt ihr dann wenn ihr sie das erste mal fragt? Es kann ja sein das derjenige nicht will und ablehnt. Wisst ihr was ich meine?

@nzhalko

Ich persönlich mag (auch) kein grosses Trara um meine Person oder, wenn ich jemanden geholfen habe, weil mir es unangenehm ist u. für mich Hilfe selbstverständlich ist.
Vielleicht ging es der beschenkten Person in Deinem Beispiel auch so.

Wenn die Person das Geschenk zurückweist, bedankst Du Dich eben so für die Hilfe u. kannst ihr sagen, das Du es schön findest, das es so nette Menschen gibt.

nzhalko schrieb:Warum sollte es jemandem peinlich sein beschenkt zu werden für eine charaktereigenschaft, die wie ich finde, heutzutage keinesfalls selbstverständlich aufzufinden ist.

Teilweise denken die Leute unterschiedlich darüber ;)

Selbstgebasteltes verschenke ich grundsätzlich nicht. Das wäre das Ende wunderbarer Freundschaften.
Für erhaltene Geschenke gilt eine Stufenregelung:

Geschenk Scheisse - Schenkender Scheisse:
Fachgerechte Entsorgung (ggf. beider).

Geschenke Scheisse - Schenkender irgendwie wichtig (Schwiegermutter, Erbonkel, Ehepartner, Kind):
Bewundern, wegräumen, bei Besuch an exponierter Stelle präsentieren.

Geschenk grossartig - Schenkender Scheisse:
Vielen Dank auch - komm' so bald nicht wieder!

Geschenk grossartig - Schenkender grossartig:
Ohhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!

nzhalko schrieb:Obwohl es an sich so einfach klingt ist es mitunter nicht leicht, sich zu überwinden z.B. einem Fremden etwas zu schenken

Ich käme nie auf die Idee einem Fremden was zu schenken. :ask:

nzhalko schrieb:Wenn z.B. eine Person die ihr mögt euer Geschenk nicht annimmt weil sie eure bekanntschaftliche Beziehung nicht zu einer freundschaftlichen vertiefen möchte, wie verhält man sich dann? Was sagt man in der leicht beschämenden Situation "Das kann ich nicht annehmen"?
Sollte man darauf bestehen, sich beleidigt geben oder höflich zurückziehen? Wie genau?

Also bitte, darauf zu bestehen ist doch sehr aufdringlich, man kann doch niemanden dazu zwingen, ein Geschenk anzunehmen. Sich beleidigt zu geben, ist ebenfalls kindisch und albern.

Wenn mir jemand etwas schenken will, den ich nicht mal gut kenne, oder mir das Geschenk nicht gefällt, nehme ich es einfach nicht an. Wer damit nicht umgehen kann, dessen Problem, doch nicht meines. Und würde mir so etwas im umgekehrten Falle passieren, dann nehme ich es einfach wieder zurück und schenke es weiter. Wo ist das Problem?

@nzhalko
Ich muss dir ehrlich sagen, ich persönlich fände es merkwürdig wenn mir jemand fremdes ein Geschenk machen würde. Ich würde mich zwangsläufig fragen, ob die Person etwas im Schilde führt :)

sunshinelight schrieb:Ich krieg laufend Deja Vús hier, das ist echt nicht mehr normal.

Wie soll es da erst Leuten gehen, die hier schon 10 Jahre dabei sind? Das fände ich interessant, n Thread für deren Umgang mit diesen Deja Vus ...

Aber zum Thema, hm hängt halt viel auch von der Situation ab.

Hm, selbstgemachte Geschenke können schön sein, können aber auch mal den Eindruck erwecken, dass jemand viel zu viel Zeit hatte?

Das Schönste bei Geschenken finde ich oft das Öffnen und Auspacken!

Man sollte das "Happy Birthday!" Geschenkpapier nicht für Weihnachten recyclen?
Bzw. müsste man es da noch weiter beschriften ...

Und Geburtstagsgeschenke sollten schon was Besonderes sein, das Jahr hat 364 Tage für Geschenke aber nur einen für Geburtstagsgeschenke!