Findet ihr die Arbeitswelt ist krank ?

schnitzel schrieb: Wenn euch der Umgang nicht passt, warum kündigt ihr dann nicht? Wäre für mich eine logische Konsequenz.

Wenn das so einfach wäre...
In der heutigen Zeit ist es schwer einen neuen Job zu finden und wenn man einen findet gibt man somit seinen unbefristeten Job auf um wieder in ein befristetes Verhältnis zu kommen und man hat keine Garantie das es im neuen Job besser ist.
Also bleibt man besser im alten Job.

Fettes Ja!

dasewige schrieb:in meinen 41 jahren berufsleben schon in etlichen und meistens habe ich gekündigt, weil die führung immer was versprochen haben was sie nicht gehalten haben und ich werde dadurch auch immer abgebrühter und in meinen letzten 7 jahren hole ich mir was ich kriegen kann.

Gleiche Branche?

Findet ihr die Arbeitswelt ist krank ?

Nö.
Sie funktioniert genau so, wie sie konzipiert wurde:
Die Fleißigen schuften und die Cleveren sacken die Kohle ein.

@Aldaris

gleiche branche!

@schnitzel
Wirklich? ich höre hier viel von Outcourcing und Verlagerung der Produktion, gerade im CNC-Bereich, wo ich tätig bin. Und das liegt nicht an den Fachkräften, eher daran, dass diese hier nicht so entlohnt werden wie sie es verdienen. Zumal sind die produktionskosten selbst hier in Thüringen zu teuer so die Aussagen einiger großer unternehmen hier, die es vereinzelt ja hier noch gibt. Die anderen werden über Zeitarbeitsfirmen beschäftigt, was für ein Schwachfug, wenn sie doch so gebraucht werden. krank ist das.

@Badbrain


zeitarbeiter sind unterm strich billiger als wenn man eigene arbeitnehmer hat. man benötig nur eine rumpfmanschaft, alles andere kann man mit zeitarbeitskräfte besetzen.

wenn einer krank wird oder urlaub hat, gibts eben ersatz duch die zeitarbeitfirma, werden sie nicht mehr gebraucht, adios bis vielleicht zum nächsten mal.

AN kauft billig ein ---< Smartshopper
Unternehmen kaufen billig ein ---> Krank.
Sagt doch eigentlich alles.
Geiz ist genau solange geil, dis man selbst betroffen ist.
Ungerechte Welt.

@Heide_witzka

bei unternehmen geht es nicht um geiz, sondern um gewinnmaximierung.

dasewige schrieb:bei unternehmen geht es nicht um geiz, sondern um gewinnmaximierung.

Natürlich, ohne Gewinne und den daraus resultierenden Neuinvestitionen würde sich kein Unternehmen am Markt halten. Und dann wäre dein Job weg.

@schnitzel

mein lieber geschnitzeltes, dass ist mir klar, es war nur eine reine feststellung

@dasewige
Es geht bei beiden darum billig einzukaufen.
Wenn der Verbraucher hingeht und sich immer die billigsten Schnäppchen aussucht, vielleicht sogar bevorzugt im billigeren Ausland kauft (im Zeitalter des Inets kein Problem), warum sollen dann Firmen hier das Geld investieren, wenn sie in anderen Ländern einen grösseren return on invest bekommen können?
Die Firmen wollen ihren Gewinn maximieren, völlig klar. Schliesslich steht an der Spitze auch jemand der mit seinem Unternehmen Gewinn machen möchte, bzw. die Aktieninhaber wollen am Unternehmen profitieren.
Worin unterscheidet sich das gross vom Endbverbraucher, der möglichst günstig einkauft um nach dem Einkauf auch mehr Geld im Portemonnaie zu haben (als wenn er teurer eingekauft hätte)?

@Heide_witzka

ganz einfach, wenn ich mir als unternehmen billige produktionsmaschinen anschaffe, weil man geizig ist, ist die gewinnmaximierung nicht gerade gegeben, weil die sich vor der amortisierung verabschieden und dann kostet geiz aber viele viele talers.

@dasewige

Und was willst du damit jetzt ausdrücken? Ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst.

Vom Prinzip her will (fast) jeder das maximale für sich rausholen.

Der Konsument möglichst günstig einkaufen
Der Unternehmer möglichst viel Gewinn machen

Vom Prinzip her das gleiche.

@Special-one

Grundsätzlich sehe ich das genau wie du und hier wurden auch schon sinnvolle Einwürfe gepostet, die das Problem deutlich machen. Insofern würde ich dem nichts mehr hinzufügen wollen.

Allerdings teile ich nicht zu 100% die Ansicht, die Unternehmen oder Chefs als Sündenböcke in die Ecke zu stellen. Denn inwieweit sich ein AN ausbeuten lässt, hängt auch von ihm selbst ab. Ich kenne das aus meinem beruflichen Umfeld - und viele haben völlig unbegründet panische Angst davor, sich Überstunden auszahlen zu lassen oder der Firma einfach mal 'nen Korb zu geben, weil man eben gerad in Urlaub ist. Hier endet die Schuld resp. Verantwortung des Vorgesetzten und beginnt selbige beim AN. Wer aus falschen Idealen oder Wertvorstellungen sein Leben freiwillig der Firma schenkt, hat es halt nicht besser verdient.

Sicherlich wird von Seiten der Unternehmensleitung viel psychischer Druck ausgeübt. Aber Firmen testen auch ihre Grenzen und picken sich gerne diejenigen Arbeitskräfte zum Ausnutzen heraus, denen einfach der Mumm fehlt, mal "Nein" zu sagen. Denn das können (wohl auf Grund von gesellschaftlichem und eigenem Erwartungsdruck) anscheinend nur noch die Wenigsten.

@dasewige

dasewige schrieb:ganz einfach, wenn ich mir als unternehmen billige produktionsmaschinen anschaffe, weil man geizig ist, ist die gewinnmaximierung nicht gerade gegeben, weil die sich vor der amortisierung verabschieden und dann kostet geiz aber viele viele talers.

Zu simpel gedacht.
Man bekommt Maschinen und Produktionsteile oft im Ausland in gleicher Qualität zu einem niedrigeren Preis.
Du wirst schon gemerkt haben, dass man selbst deutsche Autos in anderen Ländern günstiger bekommt als in Deutschland selbst.
Es geht bei Unternehmen und Privathaushalten darum, nach dem Kauf der benötigten Produkte noch möglichst viel in der Kasse zu haben.

Ja, deswegen arbeite ich auch kaum noch.