kelten-maisie schrieb:Im Buch steht (Seite 272), dass die Mutter mit EH
seit ihrer frühen Jugend geschlafen hätte. EH sagte lt. dem Buch, dass es keine gewöhnlichen sexuellen Aktivitäten gewesen
wären, vielmehr sei es sehr zärtlich und gefühlvoll gewesen. Die Mutter hätte sich maßlos nach Zärtlichkeiten gesehnt.
naja, du hast ja nun über das andere jetzt auch geschrieben. War keinesfalls eine gute Grundlage für ihre Entwicklung.
kelten-maisie schrieb:Es will mir nicht in den Kopf, dass EH an dem morden beteiligt war. Sie hat JS angestiftet und hat den Tod der Eltern
gewünscht und am Ende auch nicht verhindert, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie ein Messer geführt hat. Die emotionale Belastung wäre zu groß gewesen. Da braucht es schon jemanden wie JS, der dann die Eltern für EH getötet hat.
kelten-maisie schrieb:Ich denke JS hat damit sehr vieles bedient. Er hatte EH für sich, die Mutter konnte sie nicht mehr missbrauchen. Er brauchte
nicht mehr eifersüchtig sein. Sie waren frei in der Entscheidung zusammen zu sein. Ich denke sogar er hat auf dem Weg seine Impotenz überwunden indem er über sich hinaus gewachsen ist und die Tat vollbracht hat. Im Grund hat er die Morde nur für sich begannen, für seinen Vorteil. Irgendeine Auswirkung auf EH, die man anders als negativ nennen könnte, hatte das nicht.
Also nach dem Film bin ich auch um so mehr überzeugt, dass JS nichts damit zu tun hatte, er bis aufs Mark schamlos ausgenutzt wurde von EH und ihrer"Truppe". Borderlinebetroffene sind nämlich, außer sich mit Lügen durchs Leben zu mogeln, auch in der Lage, ihre Beziehungspartner in ein wirtschaftliches Chaos zu stürzen, was sie ja auch mit ihrem Spruch angedeutete hatte, dass er es nicht zulassen solle, dass sie seine Existenz kaputt mache - weil es ja bis dahin immer nur um ihrer Rettung ging - als sie dann ihren Kopf selbst retten musste, kam ihr das dann ganz gelegen, ihn mit reinziehen zu können, so sein wirtschaftliches Chaos noch nachgeholt.
Ich bin sogar der Meinung, es gab eine noch intensivere Planung, in der sie ihn absichtlich dazu brachte, sich mit ihr auf dem Papier auszutoben über ihr Elternproblem, um ihn im Notfall noch als den Täter vorführen zu können, was sie dann gar nicht mal brauchte, er sich anfangs noch selbst belastete für sie, wie es geplant war, dadurch in D. zu seiner Jugendstrafe zu gelangen, später dann, um überhaupt erst mal nach D. ausgeliefert zu werden, blieb er bei seiner Aussage.
kelten-maisie schrieb:Warum Jim Farmer nicht in den Prozess hineingezogen wurde ist sicher eine Frage, die noch offen ist.
Sein Vater sei Richter gewesen. Aber vielleicht gab es keine Anhaltspunkte dafür, dass er vor Ort war, sonst hätte JS das doch garantiert schon vor Jahren versucht herauszustellen, oder nicht?
Das hatte ich bereits erwähnt, dass JS durch diesen Versuch von Staatsanwalt Updike gerügt wurde, weshalb er JF unbedingt mit in das Verfahren hinein ziehen wolle. Dieser hatte bereits schon in England die Todesstrafe in VA für JS vorgesehen....
Das blieb dann auch der springende Punkt, diese anscheinend unüberbrückbare Wand, mit der es alle seine Befürworter zu tun hatten, egal wo sie ansetzten. Sie konnten sich mit jeder noch so lapidaren Ausrede einem Gespräch entziehen....aber wen wunderts, wenn der Vater des Hauptmittäters nun ein Richter war ? Dann war dieses Vorgehen doch abgesichert, so mein Eindruck .
Wenn man EHs und JFs Biografien miteinender vergleicht, dann hatte doch JF eine noch steilere "Karriere" hinter sich als EH, sollte es stimmen mit seinen Vorstrafenregister, auf das man erst viel später gestoßen war.
Stellt man sich dies dann vor, dann müsste doch diese Person genauso unter dem erzieherischen Diktat der Eltern stehen wie EH stand, war einer noch größeren Gefahr ausgesetzt, dass seine Rehabilitierung alles andere als angeschlagen hatte, er wieder auffliegen könnte, so gezwungen war, deswegen vllt. gezwungen war, noch vorsichtiger zu sein.
Es durfte also auf keinen Fall durchsickern, dass ein JF die Hand im Spiel hatte, die Haysoms konnten nicht mehr reden - also war auch hier wie mit dem sex. Missbrauch gesellschaftliche Schadensbegrenzung von Nöten...
In DC erfuhr JS von EH nicht nur, dass sie wieder oder immer noch Drogen nehme, sondern sprach EH von ihrem Drogendealer, bei dem sie Schulden hatte, die sie nun begleichen müsse und Stunden danach torpetiert sie diese Enttäuschung nochmal, indem sie ihn damit konfrontierte, sie habe ihre Eltern ermordet, aber nicht sie, sondern die Drogen seien es gewesen und sehr wahrscheinlich die Drogen ihrer Clique.
Für mich stand das finanzielle Problem verbunden mit den Drogen viel weiter im Vordergrund. Dass die Eltern EHs sterben mussten, weil sie und JS von einander besessen waren, wie EH aussagte - das musste im Prozess herhalten, um JS wieder als Täter präsentieren zu können.
Dass sich Christine Kim ganz zurückzog, dass kann ich auch nur zu gut verstehen, nachdem sie von den beiden erst dazu benutzt wurde, zu einem Alibi zu kommen. Doch ob ihr später dann ein Maulkorb verpasst wurde, nachdem der Prozess für abgeschlossen galt, wenn JF danach weiterhin diese Uni besuchte oder diese wechselte ?
calligraphie schrieb:Ja das ist schon ungewöhnlich , eigentlich beispiellos.
Strafverteidiger raten grundsätzlich einem TV als erstes : Mund halten , kein Wort, und dann abwarten was die gegenseite aus dem Hut zaubert. Zugegeben wird nur häppchenweise wenn überhaupt step by step , das was felsenfest unwiderlegbar ist.
Hätten die Briten nicht auf den Gefangenenaustausch des IRA - Mannes gepocht, an das die USA sich dann auch nicht hielt, weil man Updike die Freude vermasselt hatte (?!) mit der Bedingung, die sie verlangten für seine Auslieferung dorthin, hätten es anders laufen können.