yasumi schrieb:ch finde es immer wieder faszinierend, wenn jemand in einem Absatz schreibt, das Gericht habe ein richtiges Urteil gefällt:
Sector7 schrieb:
Im Fall JS sehe ich nix, was mich an seiner Täterschaft und einem richtigen Urteil zweifeln lässt
Und dann einen Absatz später eine Tatversion favorisiert, die der Version des Gericht widerspricht:
Sector7 schrieb:
MMn. waren sie beide am Tatort und DC war für beide das geplante Alibi.
Aber wahrscheinlich sind solche Feinheiten völlig unwichtig, hauptsächlich Söring wurde verurteilt. Und falls jemand doch noch Zweifel haben sollte, werden ihm vorsorglich schon mal zusätzliche Taten angedichtet, die er begangen hätte, wäre er nicht verurteilt worden.
Du sagst es. Es ist unwichtig, ob ein Indizien-Prozess / -Urteil Fehler enthält bzw. den wahren Tatablauf mangels Beweisen nicht richtig wiederspiegelt, insofern Verfahrensfehler nicht festgestellt wurden und später keine echten Beweise auftauchen, wie zB ein neues technisches DNA-Verfahren, die das ursprüngliche Urteil mit hoher Wahrscheinlichkeit kippen könnten.
Ob EH nun in DC blieb oder mit zu den Eltern fuhr, ob sie dort im Auto wartete oder am Hintereingang eine rauchte, das alles ändert nichts an der Täterschaft von JS und der Mittäterschaft / Anstiftung durch EH. JS dreht sich auch heute noch nur um sich selbst, verbeißt sich in seine Lügenstorys und attestiert allen Beteiligten Unfähigkeit, weshalb er als armer Unschuldiger einsitzt. EH nicht, sie hat bereut und gestanden und ist trotz 90 Jahre Haft dabei geblieben. Sie hat glaubhaft ehrlich mit der Tat abgeschlossen und zum. Teile ihrer Familie haben ihr verziehen, beste Voraussetzungen für eine baldige Aussetzung der Strafe auf Bewahrung.
Bei Söring machen schon alleine seine im Gefängnis verfassten Bücher auf mich den Eindruck, dass ein großer Teil seiner Ausführungen frei erfunden, verdreht oder übertrieben ist, um den Leser zielgerichtet zu manipulieren. Einige Leute (gerade in D) können da kaum noch differenzieren, was die wirklichen Fakten sind und was ausschließlich von JS stamtt. Das liegt u.a. auch an der teils einseitigen / manipulativen Berichterstattung (bzw. Unterhaltung) der Medien, ein potentieller Justizirrtum und das unfassbar lange Wegsperren (eines Unschuldigen) verkauft sich nun mal besser bzw. überhaupt erst.
Fakt ist, dass JS geflohen ist, als man Fuß- und Fingerabdrücke von ihm wollte, während EH diese vor ihrer "Mitflucht" abgegeben hatte. Sogar in seiner Wohnung hatte er lt. eigenen Angaben zuvor Abdrücke verwischt. Den Tagebucheintrag von EH, dass sich JS um Fingerabdrücke Sorgen mache, die er auf einem Kaffeebecher bei der Polizei hinterlassen hatte, argumentiert er völlig idiotisch weg. Ebenso ist seine Argumentation völlig idotisch, dass er nur deshalb keine Abdrücke abgab, damit sie ihn auf seiner Flucht unter falschem Namen nicht identifizieren können. Gleichzeitig zahlt er während der Flucht aber mit der VISA des Vaters und hatte vor allem EH an der Seite, deren Identifizierungsmerkmale ja vorlagen.
Also ziemlich hirnrissig, was er sich da zusammenfaselt. Der viel wahrscheinlichere und lebensnähere Grund für die Flucht im zeitnahen Zusammenhang mit der Identifizierungsanfrage der Polizei ist der, dass er Angst davor hatte durch hinterlassene Tatort-Spuren überführt zu werden.
Die Drogendealer-Story bzw. die Kurierfahrt von DC nach Bedford C ist im Kontext des gemeinsamen WE und der Tat ebenfalls absolut unglaubwürdig, alleine schon wegen des dafür völlig unnötigen Alibis. Es musste aber eine zusätzliche Fahrt in die Lügengeschichte eingebaut werden, weil ihm früh bekannt war, dass die Polizei eine erhebliche Tacho-Differenz festgestellt hatte.
Auch "das Versprechen" macht überhaupt keinen Sinn, denn wenn er für EH die Tat gestehen und sie als Doppelmörderin aus Liebe schützen wollte, wieso involviert er sie dann? Die erste logische Aktion wäre es wohl gewesen, sämtliche Briefe zu vernichten, die EH eine Anstiftung bescheinigen oder ein mit EH zusammenhängendes Motiv darlegen könnten. Als Zweites hätte er eine Story und ein Motiv erfunden, wo EH völlig ahnungslos und ohne Alibi-Auftrag in DC verblieben wäre. Und zum Dritten hätte er sich haarklein über den Tatablauf und den Tatort informiert, damit er die Tat genauso bildhaft und präzise beschreiben kann, wie er quasi jeden Grashalm in seinen Büchern beschreibt bzw. erfindet.
Bei einer angeblich heroischen Aktion hätte er EH also völlig von jedem möglichen Verdacht einer Mittäterschaft freigestellt, damit sie keinerlei Gefahr lief, in den Knast zu kommen. Dafür war er schlau genug und hatte auch genügend Zeit. Ich denke daher, dass die Sache mit dem Diplomatenstatus ausschließlich sein egoistischer und berechnender Plan B war, falls er als Täter überführt wird.
Das alles lässt für mich nur einen Schluss zu, nämlich dass er EH mit den Morden, den aufbewahrten Briefen und einer Mittäterschaft kontrollieren / erpressen / besitzen und für immer an sich binden wollte. Das war mMn. von Anfang an sein wahres Motiv bei der Sache, weil auch ihm klar gewesen ist, dass so eine Frau nicht wirklich auf einen wie ihn stand, schon gar nicht dauerhaft. Er war ihr mMn. nicht unterlegen oder aus blinder Liebe verfallen, sondern er hat ihr manipulatives Spiel (ihre vorgespielte Liebe, ihre psych. Probleme) eher schnell analysiert und durchschaut sowie in perfider Weise zu seinem Vorteil umgedreht / ausgenutzt ...