ElvisP schrieb:mr_majestic schrieb:
Was meinst Du damit genau? Die Strategie der Verteidigung war damals schon, dass der Zweifel am Tatort für Söring größerist als für eine EH und dass sie es eben mit einem Komplizen war.Das ist 1:1 der Inhalt aus dem Pardonantrag. Die Beweismittel werden nur anders gewürdigt.
Nein, erst später wurde umgeschwenkt. Zunächst hat JS ja sogar eine "sofortige Entlassung" gefordert, der Link ist noch auf seiner Homepage zu finden (eine Audio Datei). Daher hat SR auch einen Antrag auf absolute pardon gestellt. Die Relativierung kam viel später.
OK benennen wir also eine exemplarisch eine weitere Lücke (hatte ich im Strang Neaton zu Gute gehalten):
Neaton im Prozess 1990 (Quelle "The Promise"):
"Verehrte Geschworene, Sie haben hier das Commonwealth, das behauptet JS hat es alleine getan, und die Verteidigung, die sagt EH hat es getan möglicherweise mit einem weiteren Komplizen am Tatort"
Beweismittel Kinokarten und Marriott-Scheck (Schnitte)
"Es gibt stärkere Beweise am Tatort die vermuten lassen daß EH dort war und das ein komplize dabei war, der immer noch in Bedford County unterwegs ist oder irgendwo anderes in den Vereinigten Staaten"
Prozessmaterial müsste als Quelle ja verschont sein von "JS Propaganda"
Anyway, nichts anderes besagen die Briefe an den G.
Bezüglich Gerichtsverfahren und
ElvisP schrieb:mr_majestic schrieb:
Den Behörden Virginias natürlich.
Das ist keine sonderlich präzise Angabe... In welchem Zusammenhang sollen "sie" das gesagt haben?
Der O-Ton wieder aus The Promise mit Gail Marshall
"Als ich versuchte sein Urteil anzufechten (Zeitpunkt wieder nicht gesagt, sollte aber vor Rosenfield sein also Antrag auf Haftüberstellung) drohten mir die
Behörden in Virginia im Falle einer Aufhebung seines Urteils, dass auch die Todesstrafe möglich ist. Alle Karten würden neu gemischt werden"
Präziser geht also nicht.
ElvisP schrieb:Aber es ging ja darum, das JS dem Gerichtsverfahren ausgewichen ist:
In 2004, the Virginia General Assembly passed legislation giving individuals convicted of crime the opportunity to have the court itself consider claims of innocence, even after a conviction. If the court finds it made an erroneous conviction, the court then issues a Writ of Actual Innocence. (...) In most circumstances, this avenue for pardon must also be tried before appealing to the Governor.
Hier hätte ich es in Sachen "writ of innocense" aber doch lieber präziser von Dir gehabt.
Du sagst Du hättest auch Deine Ableitung schon dazu gepostet. Diese ist mir nicht geläufig. Auf der anderen Seite hätte er einen Fehler gemacht das Pardon nicht vor Gericht einzureichen.
Sind die Anforderungen nun "Unschuldsbeweise". Was ist ein "Unschuldsbeweis". JS hat nur Beweise zu "Reasonable doubt", die immer mehr wurden.
"
In most circumstances": ist also irgendwie schwammig
Nun gut. Ob Rosenfield ein so schlechter Anwalt ist, dass er nicht weiss was er tut, wenn er sogar jetzt noch einen Widerspruch gegen die Ablehnung der Paroleentscheidung einlegt, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Er ist ja sein Rechtsvertreter was Virgina angeht.
Mir ist in dem Zusammenhang noch das Argument im Kopf das Söring eine Frist verstreichen lies, um die Haftüberstellung nicht zu gefärden. Das ist ja nicht nur eine dumme Entschuldigung, denn diese war ja faktisch real.
Natürlich ist das ganz "einfach" wieder gegen ihn auslegbar.