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Der Mensch Jens Söring

40.372 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

21.11.2023 um 23:12
Zitat von RalphgrRalphgr schrieb:Wer sich den Podcast genau anhört, muss begreifen, dass es sich um eine Sicht und Bewertung handelt, die sicherlich streitbar ist. Aber sie entspringt einer eigenen unabhängigen
Überzeugung.
Dagegen wäre auch nichts einzuwenden. Das Problem ist aber, dass der Podcast viele Fehler enthält, Sie darin Personen mit unzutreffenden Vorwürfen belegen, das deutsche Rechtssystem mit fragwürdigen Argumenten als dem amerikanischen überlegen darstellen, sich anmaßen, für die Mehrheit der deutschen Strafrichter sprechen zu können und nicht zuletzt eine Art Verhör mit JS durchführen, bei dem ganz offensichtlich die Fragen JS vorab bekannt waren und bei dem Sie definitiv nicht so nachhakten, wie es ein unabhängiger Richter in einem echten Prozess machen würde (genau das soll aber suggeriert werden). Mit einem Kreuzverhör hatte das nun wirklich nichts zu tun. Das alles wurde hier in den letzten 3 Wochen auch näher aufgedröselt und mit vielen Beispielen belegt. Es kann nicht sein, dass jemand der amerikanischen Polizei und Justiz schlampige Arbeit vorwirft, aber dann selbst lauter Fehler macht. Auch @Encomium hat auf einige der Fehler hingewiesen.

Die Kritik müssen Sie sich gefallen lassen. Immerhin waren auch Sie es, der als ranghoher Richter JS in einem deutschen Gerichtssaal eine Bühne gegeben hat, was auf viele Amerikaner mehr als irritierend wirken und für diese auch ein gewisses Bild auf die deutsche Justiz werfen dürfte. Dabei vertreten Sie wohl auch in der deutschen Justiz eine ziemliche Einzelmeinung zu dem Fall.
Zitat von IamInnocentIamInnocent schrieb:Wenn man aber dann so tut als verhöre und urteile man (noch dazu als wirklicher Richter) über eine Person, sollte man auch auf offensichtliche Widersprüche oder Unklarheiten in den Antworten reagieren (die gab es von JS mehrfach) und diese nicht einfach unkommentiert im Raum stehen lassen - das trägt sonst nicht wirklich zur Wahrheitsfindung bei und wirft im Übrigen auch kein gutes Licht auf das deutsche Rechtssystem. So sieht es wirklich ganz danach aus, als soll hier nur jemandem eine Bühne gegeben werden, um sich so „quasi-juristisch“ reinzuwaschen.
Genau so ist es.
Zitat von RalphgrRalphgr schrieb:Ich glaube, dass tatsächlich die Sicht auf den Fall Jens Söring in seiner Komplexität und äußeren Beeinflussung keinen natürlichen Aufklärungsbeitrag mehr leisten kann. Er bleibt unaufgeklärt.
Der Fall wurde aufgeklärt und über alle amerikanischen Instanzen bestätigt. Man stelle sich mal vor, ein Urteil das Landgerichts Hannover würde vom BGH bestätigt, am besten noch erfolglose Verfassungsbeschwerde hinterher und dann kämen amerikanische Politiker, Journalisten, Richter und Anwälte und würden behaupten, die deutschen Gerichte hätten ja nur Mist gemacht und der Fall sei noch unaufgeklärt. Fände man hier bestimmt auch nicht witzig.
Zitat von RalphgrRalphgr schrieb:Mein Focus liegt auf dem Tatkerngeschehen. Und never ever ist das mit einem Einzeltäter vereinbar.
Es wäre das eine, wenn Sie sagen, dass Sie aufgrund der Tatortbefunde nicht von einem Einzeltäter ausgehen. Aber zu sagen, dass sie sogar unvereinbar mit einem Einzeltäter seien (eine Alleintäterschaft also ausgeschlossen sei), ist einfach unseriös. Anders kann man das leider nicht bezeichnen.
Zitat von RalphgrRalphgr schrieb:Wir Menschen sind Produkte unserer Umgebung. Und das gilt auch für Straftaten. Sie haben die Bilder aus der Obduktion der Opfer nicht gesehen. Deshalb verstehe ich Ihre Empörung. Sie ändert aber nichts daran, dass man sich mit der Bereitschaft zu töten in diesem Ausmaß hätte näher und auch sachverständig auseinandersetzen müssen.
Selbst wenn man das noch ausführlicher gemacht hätte (zumindest ein psychiatrisches Gutachten lag ja sehr wohl vor), was hätte das denn ändern können?

Er ist bei weitem nicht der erste und einzige, der trotz Herkunft aus einem „Premiumhaushalt“ und objektiv guter Zukunftsperspektive eine schreckliche Tat begangen hat. Und dass die Tat out of nowhere passiert sei und es keinerlei Anhaltspunkte für starke Gewaltfantasien gegeben habe, kann man aufgrund der Briefe ja nun auch nicht ernsthaft behaupten. Einen ernstzunehmenden Sachverständigen, der sich zu der Aussage hätte hinreißen lassen, dass JS die Tat wegen seiner Persönlichkeit nicht hätte begehen können, hätte man niemals gefunden. Solche Aussagen kann man nämlich nicht sinnvoll treffen.

Ganz interessant in dem Zusammenhang übrigens auch das Zitat von Anabel H. aus dem Podcast System Söring, wonach er im jüngerer Zeit (ich glaube über die Mitarbeiter eines forensischen Instituts) gesagt haben soll, die gehörten alle mit einer AK47 erschossen. Finden Sie so eine Aussage normal für jemanden, der angeblich keiner Fliege etwas zuleide tun kann?
Zitat von RalphgrRalphgr schrieb:Ich habe hier keine Überzeugung. Und die Argumente von Andrew sind nachvollziehbar. Aber, unabhängig davon bleiben aus meiner Sicht, insbesondere wegen des Tatkerngeschehens Zweifel an dem Schuldspruch.
Das ist legitim, bedeutet aber nicht, dass andere diese Zweifel auch haben müssen. Die Jury hatte sie nicht und es kommt auch in Deutschland vor, dass Strafkammern Menschen verurteilen, obwohl Außenstehende noch Zweifel haben könnten. Das ist letztlich fast immer so. Auch im Landgericht Hannover.
Zitat von RalphgrRalphgr schrieb:Meine interkontinentale Differenz liegt in der Politisierung des Rechts.
Das stimmt nicht. Sie haben mit sehr fragwürdigen Argumenten noch ganz andere Punkte am amerikanischen Rechtssystem angeprangert.
Zitat von RalphgrRalphgr schrieb:Weshalb keine Schusswaffe?
Weil es nunmal ein Messer war. Die Frage führt doch zu nichts. Man wird sie nicht endgültig klären können, aber das hindert sicher nicht an einem Schuldspruch.
Zitat von RalphgrRalphgr schrieb:Weshalb der Overkill, sollte die Tat geplant gewesen sein. Weshalb keine Schusswaffe? Was weiß man über die Gewaltbereitschaft von Jens Söring in seiner kindlichen und jugendlichen Entwicklung. Hier wären Feststellungen möglich und unabwendbar gewesen.
Ja, aber es ist trotzdem eine Nebelkerze. Selbst wenn man weder in Bezug auf JS oder EH solche Feststellungen hätte treffen und keine der Fragen hätte beantwortet werden können, war nunmal einer von beiden der Mörder. Und deshalb auch aufgrund weiterer Indizien ein Schuldspruch möglich. In den USA wie auch in Deutschland.
Zitat von RalphgrRalphgr schrieb:Fakt ist, dass es keine forensischen Beweise am Tatort gibt, die Jens Söring zuzuordnen sind.
Doch, Blut der Blutgruppe 0 an Stellen, die exakt zu seinen Geständnissen passen. Dieses Täterwissen kann er nicht von EH gehabt haben, also muss es eigenes gewesen sein. Oder man glaubt ernsthaft, es handelt sich um einen Zufall (neben den ganzen anderen Indizien), aber die Wahrscheinlichkeit dafür dürfte gefühlt bei 1:100.000 liegen. Und so eine geringe Wahrscheinlichkeit hindert auch kein deutsches Gericht an einem Schuldspruch. Vielmehr besteht immer, in jedem Strafverfahren, eine gewisse Restwahrscheinlichkeit dafür, dass alles ganz anders gewesen ist.


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Der Mensch Jens Söring

21.11.2023 um 23:16
Zitat von dulciwwwdulciwww schrieb:Weil er sehr charmant und lustig sein kann. Er schreibt seinen Anhängern viele Briefe. Vielleicht mögen sie die Aufmerksamkeit? Und natürlich das Gefühl, auf einer guten Mission zu sein.
vie

War er vielleicht auch willkommen im Kampf gegen die Todesstrafe?
Das würde ich gerne auch unterstützen, aber nicht mit diesem lügendem Doppelmörder.


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21.11.2023 um 23:21
Zitat von Magic_PieMagic_Pie schrieb:Mich treibt eher die Frage um, wie es Söring gelingen konnte, so viele Leute - teilweise auf Kosten ihrer Reputation - für seine Sache zu gewinnen… Das macht mir regelrecht sorgen, weil es meines Erachtens zeigt, wie einfach sich Menschen offenbar manipulieren oder zumindest blenden lassen…
Das überrascht mich nicht sonderlich. Er scheint für manche so viel "wertvoller" als Mensch zu sein als andere!... er hatte ein Stipendiat an der Universität von Virginia, wie Haysom auch. Er kam "aus besseren Verhältnissen", kann sich gut artikulieren et cetera ..

Überspitzt: So einem "trauen" einige, die sich teilweise über der profanen Gesellschaft stehend sehen, wie bsw. eine "renommierte" SZ-Journalistin von "Seite 3" oder ein deutscher Richter, so ein grausames Verbrechen nicht zu. Er scheint einer von "ihnen" zu sein.

"Hybristophilie" spielt hier m.M.n. auch eine nicht unwesentliche Rolle..

Aus dem wiki-link:
"Hybristophilie ist eine Paraphilie, die darin besteht, dass sich Betroffene von Kriminellen, insbesondere Tätern aus den Bereichen der Sexual-, schweren Gewalt- und Tötungsdelikte, sexuell angezogen fühlen."

Wikipedia: Hybristophilie


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21.11.2023 um 23:36
Zitat von ghitaghita schrieb:"Hybristophilie" spielt hier m.M.n. auch eine nicht unwesentliche Rolle..
nicht unwesentllch bedeutet doch wesentlich, wegen doppelter Verneinung.


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21.11.2023 um 23:42
Zitat von WattWatt schrieb:nicht unwesentllch bedeutet doch wesentlich, wegen doppelter Verneinung.
sorry, wenn sich der Satz für manche chaotisch lesen sollte.

Wollte damit sagen, dass ich in dem Fall Hybristophilie als einen der Hauptgründe sehe, warum manche ihm glauben wollen und sich für ihn einsetzten.

edit: Hier nochmal der Link:

Wikipedia: Hybristophilie


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21.11.2023 um 23:48
Zitat von unjusticeunjustice schrieb:Vielleicht liegts daran, dass bis heute noch keiner die zwei Schuhabdrücken mit unterschiedlichen Profilen im Blut am Tatort erklären konnte. Du bist doch der sachlichen Argumentation so zugetan, dann schieß mal los.
Gleiches Muster wie gehabt. Kleinigkeiten werden nicht gegen das Gesamtbild der übrigen Fakten gehalten, sondern zum allein bahnbrechenden, falllösenden Superbeweis erhoben. Über die gigantischen Logiklöcher in Sörings späterer Geschichte wird stattdessen einfach hinweggegangen. Selbst wenn es unterschiedliche Schuabdrücke sein sollten? Was besagt das? Warum ziehst du aus so einem kleinen Detail den Schluss, nee der Söring kann es beim besten Willen nicht gewesen sein? Er hat zwar umfassend und absolut glaubhaft gestanden, seine späteren Erklärungen dazu sind hingegen völlig unglaubhaft und wurden mit der Zeit offensichtlich immer weiter taktisch an neue Erkenntnisse angepasst (man vergleiche nur Mortal Thoughts mit Sörings heutigen und zwischenzeitlich ständig wechselnden Erklärungsansatzen zu verschiedenen Punkten), aber egal, es gibt ja diese angeblich unterschiedlichen Schuhabdrücke. Nimm dir doch als Anfang einfach mal Hammels Katalog mit 25 Fragen an Söring (https://thesoeringcase.substack.com/p/25-fragen-fur-jens-soring) und versuche die Fragen 13 bis 16, 19, 21 bis 23 und 25 plausibel zu beantworten. Viel Spaß! Wenn du es schaffst diese Fragen stichhaltig zu beantworten, dann können wir gerne anfangen über ernstliche Zweifel an Sörings Schuld zu sprechen.


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Der Mensch Jens Söring

21.11.2023 um 23:53
Zitat von Magic_PieMagic_Pie schrieb:Zu diesem Interview könnte er sich hier ja auch gerne mal erklären. Absolut grenzwertig. Man kann das amerikanische Strafjustizsystem ja gerne kritisieren. Ich habe auch so meine Vorbehalte gegen eine Jury aus juristischen Laien und die Ausgestaltung des Strafprozesses als kontradiktorisches Verfahren. Aber was Ralphgr im Welt-Interview getan hat ist - man kann es m.E. kaum anders ausdrücken - billiger Anti-Amerikanismus. Das wird seiner Position als Richter und Landgerichtspräsident nicht im geringsten gerecht.
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Dagegen wäre auch nichts einzuwenden. Das Problem ist aber, dass der Podcast viele Fehler enthält, Sie darin Personen mit unzutreffenden Vorwürfen belegen, das deutsche Rechtssystem mit fragwürdigen Argumenten als dem amerikanischen überlegen darstellen, sich anmaßen, für die Mehrheit der deutschen Strafrichter sprechen zu können und nicht zuletzt eine Art Verhör mit JS durchführen, bei dem ganz offensichtlich die Fragen JS vorab bekannt waren und bei dem Sie definitiv nicht so nachhakten, wie es ein unabhängiger Richter in einem echten Prozess machen würde (genau das soll aber suggeriert werden). Mit einem Kreuzverhör hatte das nun wirklich nichts zu tun. Das alles wurde hier in den letzten 3 Wochen auch näher aufgedröselt und mit vielen Beispielen belegt. Es kann nicht sein, dass jemand der amerikanischen Polizei und Justiz schlampige Arbeit vorwirft, aber dann selbst lauter Fehler macht. Auch @Encomium hat auf einige der Fehler hingewiesen.

Die Kritik müssen Sie sich gefallen lassen. Immerhin waren auch Sie es, der als ranghoher Richter JS in einem deutschen Gerichtssaal eine Bühne gegeben hat, was auf viele Amerikaner mehr als irritierend wirken und für diese auch ein gewisses Bild auf die deutsche Justiz werfen dürfte. Dabei vertreten Sie wohl auch in der deutschen Justiz eine ziemliche Einzelmeinung zu dem Fall.
So ist es. Wer so voreingenommen an einen Fall herangeht, der hat sich leider selbst als Diskussionspartner disqualifiziert. Und wer dann noch darauflegt, dass man meint, "der kann ja keiner Fliege was zu Leide tun, das sehe ich ihm an der Nasenspitze an," der macht sich selbst unglaubwürdig, jedenfalls als Richter. Als deutsch-amerikanischer Jurist mit langer Erfahrung in Strafverteidigung stehen mir da nur noch die wenigen noch vorhandenen Haare zu Berge, mehr bleibt nicht zu sagen.


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Der Mensch Jens Söring

21.11.2023 um 23:55
Zitat von WattWatt schrieb:nicht unwesentllch bedeutet doch wesentlich, wegen doppelter Verneinung.
Genau das wollte ghita damit ja auch ausdrücken.


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22.11.2023 um 00:08
„Nicht unwesentlich“ bedeutet nicht unbedingt nur „wesentlich“, sondern schließt auch „nicht wesentlich“ ein.


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22.11.2023 um 00:12
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Und wer dann noch darauflegt, dass man meint, "der kann ja keiner Fliege was zu Leide tun, das sehe ich ihm an der Nasenspitze an," der macht sich selbst unglaubwürdig, jedenfalls als Richter
Der Satz schockiert mich immer wieder. Er hat die Bilder gesehen und dann, was? Dadurch "festgestellt", dass diese Bilder des Grauens gegen eine Täterschaft von Söring sprechen?! So etwas absurdes habe ich noch nie gehört und ich finde es besorgniserregend, dass so ein Richter "Richter" ist.
Zitat von InformedInformed schrieb:„Nicht unwesentlich“ bedeutet nicht unbedingt nur „wesentlich“, sondern schließt auch „nicht wesentlich“ ein.
Ich habe es doch weiter oben korrigiert...
Zitat von ghitaghita schrieb:Wollte damit sagen, dass ich in dem Fall Hybristophilie als einen der Hauptgründe sehe, warum manche ihm glauben wollen und sich für ihn einsetzten.
Beitrag von ghita (Seite 1.978)


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22.11.2023 um 00:23
Zitat von Magic_PieMagic_Pie schrieb:Kleinigkeiten werden nicht gegen das Gesamtbild der übrigen Fakten gehalten
unidentifizierte Schuhabdrücke im Blut am Tatort sind für Dich Kleinigkeiten ? Könnte doch dass sein diejenigen die diese Schuhe am Tatort getragen haben ggf. eine Rolle spielten, schon einmal darüber nachgedacht? unidentifizierte Fingerabdrücke in der Nähe der Leichen sind ebenfalls Kleinigkeiten ? Das unidentifizierte Haar im Waschbecken in dem nachweislich Blut abgewaschen wurde ebenfalls eine Kleinigkeit ? Erst mal zählen die Fakten, sprich forensische Beweismittel, und keine "Logiklöcher"
Zitat von Magic_PieMagic_Pie schrieb:Was besagt das? Warum ziehst du aus so einem kleinen Detail den Schluss, nee der Söring kann es beim besten Willen nicht gewesen sein
Zitat von Magic_PieMagic_Pie schrieb:Warum ziehst den Schluss, nee der Söring kann es beim besten Willen nicht gewesen sein?
nee, mache ich gar nicht, das würde ich mir nie anmaßen. Es geht um Ambivalenz. Es ist halt so wie immer, nicht entweder schwarz oder weiß. Ich würde daher auch nie ausschließen dass Söring der Täter ist. Mich erstaunt nur extrem dein Anspruch auf Deutungshoheit bei der Beweislage.


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22.11.2023 um 01:13
Zitat von unjusticeunjustice schrieb:Vielleicht liegts daran, dass bis heute noch keiner die zwei Schuhabdrücken mit unterschiedlichen Profilen im Blut am Tatort erklären konnte.
Woher kommt diese Information?


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22.11.2023 um 05:35
Zitat von dulciwwwdulciwww schrieb:man ist fasziniert, wenn man mit ihm spricht
Und das ist für mich persönlich unerklärlich. Ich halte keine zwei Minuten von einem seiner Videos aus und wollte ihm nicht mal im Hellen begegnen. Aber vielleicht spielt er im direkten Zusammentreffen ja eine Karte aus, die nur da funktioniert? Oder ich bin halt "überinformiert".


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Der Mensch Jens Söring

22.11.2023 um 10:30
Zitat von unjusticeunjustice schrieb:Es geht um Ambivalenz.
Ach ja, ich vergaß, die neue Strategie der Pro-Söring-Fraktion. Söring ist nicht zwingend unschuldig, aber es gibt reasonable doubt an seiner Schuld und deshalb hätte er zumindest nicht verurteilt werden dürfen. Ich gebe dir Recht, dass es keinen forensischen Beweis gibt, der Söring zwingend mit dem Tatort in Verbindung bringt. Er wird aber auch durch keinen solchen Beweis zwingend als Täter ausgeschlossen. Du vergisst, dass so ein Haus kein steriler Bereich ist. Da waren verschiedenste Menschen (Nachbarn, Freunde, Handwerker etc.) vor der Tat zu Besuch. Die Fingerabdrücke und das Haar können von sonst wem sein, der nichts mit der Tat zu tun hat. Der zweite Schuhabdruck kann etwa von Personen stammen, die nach der Tat am Tatort waren (die Nachbarn, unvorsichtige Tatortbeamte). Noch einmal: Seine Geständnisse haben Söring in das Gefängnis gebracht. Ich vermute, das wurmt ihn so sehr, dass er einfach nicht zur Ruhe kommt. Hätte er einfach seinen Mund gehalten, wäre er mit großer Wahrscheinlichkeit nie im Knast gelandet. Wer vernünftige Zweifel an Sörings Schuld ernsthaft begründen will, muss seine glaubhaften Geständnisse durchgreifend erschüttern. Was sagst du denn zu seiner diesbezüglichen Story? Mortal Thoughts mal gelesen? Das findest du wirklich auch nur ansatzweise plausibel, was er dort erzählt? Wenn ja, warum? Wie gesagt, beantworte doch gerne mal Hammels Fragen zu dieser Geschichte.


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Der Mensch Jens Söring

22.11.2023 um 10:56
Das Einzige, was Söring bei einem Prozess in Deutschland evt. gerettet hätte, ist, dass er „nur“ gegenüber Polizeibeamten und später einem Staatsanwalt gestanden hat. Die entsprechenden Protokolle hätten deshalb (anders als bei einem Geständnis vor einem Richter) in Deutschland nicht vor Gericht verlesen werden dürfen. Das Gericht hätte dann aber Beever, Wright, Gardner, Updike und König vernehmen können und (Amtsermittlungspflicht) müssen. Das Ergebnis wäre höchstwahrscheinlich am Ende genauso ausgefallen wie in den USA, weil es keinen eklatanten Widerspruch zur sonstigen Beweislage gibt und Sörings Geständniswiderruf völlig unglaubhaft ist.


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Der Mensch Jens Söring

22.11.2023 um 11:45
In seinem Buch "Ein Tag im Leben des 179212" schreibt Jens Söring, dass er von der Leitung der Haftanstalt als "manipulativ" beschrieben wurde, während nach seiner Auffassung tatsächlich doch die Wärter*innen die Häftlinge manipulieren - das eine schließt das andere ja nicht aus. (Ich weiß die Seite nicht mehr, auf der das steht und will das Buch nicht noch einmal lesen.)

Ich habe schon vor vielen Jahren erstmals über Jens Söring gelesen und seit ca. 2010 seinen Fall im Internet verfolgt, vermutlich nach dem ersten Beitrag von Karin Steinberger in der Süddeutschen Zeitung.

Damals gab es regelmäßig einen Newsletter von JS, zwischendurch auch einmal einen Mitteilungsbrief namens "Flaschenpost" - der endete ohne weitere Erklärung - und ich überlegte damals, ob ich mich auch als Unterstützer betätigen sollte.

Ich kann gar nicht mehr genau in Worte fassen, warum ich davon schließlich Abstand nahm, aber schon damals hatte ich erhebliche Zweifel an seiner Darstellung, in der er immer wieder darauf hinwies, dass sein Anwalt - heute weiß ich, er hatte nicht nur einen - geistig gestört gewesen sei und dass der Richter in höchstem Maße parteiisch gewesen sei - das war für mich selbst anhand der von JS damals beschriebenen Fakten nicht nachvollziehbar - und dass man überhaupt keinerlei Beweise gegen ihn gefunden habe.

Das war, so denke ich, der Punkt, an dem ich abgebogen bin - dass er ohne irgendwelche Beweise verurteilt wurde, dass es seitens des Gerichts und der ermittelnden Behörden praktisch nur fadenscheinige wertlose Indizien gab, konnte ich einfach nicht glauben. Und so war es ja auch nicht, wie man heute dem Wright-Bericht (unter anderem) entnehmen kann.

Am intensivsten jedoch hat mich die Frage irritiert, warum Elizabeth H., längst verurteilt und geständig, gegen JS ausgesagt haben und dabei geblieben sein sollte. Was hatte sie denn Positives davon? Das fragten damals auch andere, und darauf antwortete er ziemlich krudes Zeug, damit würde sie jegliche Aussicht auf vorzeitige Entlassung zunichte machen o.ä. - leider kann ich diese ganzen Texte im Internet nicht mehr finden, also die Newsletter von JS aus dem Gefängnis. Es wirkte schon damals auf mich alles recht konstruiert und - manipulativ. Warum sind die damaligen Newsletter eigentlich nicht mehr zugänglich? Oder finde ich sie nur nicht?

Jetzt bin ich überrascht, mit welcher Macht JS wieder in den Medien auftaucht, erst in den ganzen Talk-Shows, jetzt - nach kritischer Darstellung von vielen Seiten - in den Social Media - und ich hoffe, dass diese ganze Diskussion bald ein Ende findet. Denn auch negative mediale Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit, und das braucht JS, das ist der Treibstoff seiner Manipulationen.

Den Wright Bericht ganz zu lesen, den Podcast "Das System Söring" komplett zu hören wie auch "Small Town, Big Crime" ist schon sehr zeitaufwändig. In der Sache gibt es danach aus meiner Sicht nicht mehr viel zu klären.

Aktuell denke ich: JS braucht Geld. Wie wir alle es zum Leben brauchen. Und die aktuelle mediale Aufmerksamkeit wird ihm wahrscheinlich so manchen Auftrag bescheren.

Die Wirklichkeit ist: Er ist ein verurteilter Mörder.

Er behauptet auf seiner Website, er brauche Unterstützung für den Nachweis seiner Unschuld, was nicht leicht sei. Er habe einen Antrag auf "absolute Pardon" gerade erst wieder neu gestellt. Ich weiß es nicht und konnte es auch nicht prüfen: Besteht diese Möglichkeit überhaupt, dass die Justizverwaltung in Virginia den ganzen Fall noch einmal prüft? Oder ist das auch nur eine Nebelkerze?

Weiß jemand hier im Forum, ob das irgendwie realistisch ist?


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Der Mensch Jens Söring

22.11.2023 um 12:24
@Orpinal

Ja eigentlich muss er einem leidtun. Wären da nicht die zwei Toten und die vielen Menschen, die er diskreditiert, um seinen Blödsinn zu verkaufen.
Dazu "Freunde" die absichtlich oder aus Inkompetenz nur Blödsinn erzählen. Das ist alles so unappetitlich.


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22.11.2023 um 13:30
Zitat von BillieLeisaBillieLeisa schrieb:Besteht diese Möglichkeit überhaupt, dass die Justizverwaltung in Virginia den ganzen Fall noch einmal prüft? Oder ist das auch nur eine Nebelkerze?
Nein, der Fall ist längst abgeschlossen. Die Bewährungskommission stellte schon 2019 fest, dass Sörings Behauptungen allesamt haltlos sind. Seitdem hat sich nichts geändert.


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Der Mensch Jens Söring

22.11.2023 um 13:38
Hier gibt es ein etwa einstündiges Video zu sehen. Söring schwankt in seinen Erzählungen hin und her wie ein betrunkener Seemann in schwerer See. Er beschwert sich über Unfairness und wenn es zu unbequem wird, feuert er Nebelkerzen ab und bringt Namen ins Spiel, die kein Amateur je gehört hat, geschweige denn zuordnen kann, um den Zuhörer in Rauchschwaden zu hüllen. Muss man sich nicht antun, aber vllt möchte @LaBaLiLaDy uns ja wieder eine ihrer brillanten Zusammenfassungen kredenzen.


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22.11.2023 um 13:43
Zitat von EncomiumEncomium schrieb:Nein, der Fall ist längst abgeschlossen. Die Bewährungskommission stellte schon 2019 fest, dass Sörings Behauptungen allesamt haltlos sind. Seitdem hat sich nichts geändert.
Aber grundsätzlich bestünde schon die Möglichkeit einer Wiederaufnahme des Verfahrens, oder?

Weil darüber könnte er ja theoretisch erreichen, dass er nicht mehr unter Bewährung steht und auch wieder in die USA einreisen dürfte.


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