Im Podcast (Folge 6,ab, Min 16:20 sagt Annabel.H., dass sie nicht glaubt, dass Journalisten von JS jemals alle Dokumente zur Verfügung gestellt bekommen hätten, auch nicht S+V, die Macher des Films das Versprechen. Vielmehr war es anscheinend die Regel, dass JS höchstpersönlich alles mundgerecht und passend ausgewählt und sogar nach einer bestimmten Reihenfolge geordnet, sprich in seinem Sinne sozusagen zurecht gerückt hat.
In folgendem Interview von D. Ravell mit Marcus V + Kameramann Z, anlässlich der Premiere des Films, kommt für mich ganz gut rüber wie JS es geschafft hat zu manipulieren und instrumentalisieren.
M. V sagt hier gleich am Anfang, dass EH ihre Eltern ermordet hat und liefert das vermeintliche Motiv um die eben von ihm als Tatsache behauptete Täterschaft von EH direkt darauf halbherzig wieder zu relativieren.
"Close to the Action - Deborah Ravell trifft..." Marcus Vetter und Georg Zengerling
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higan7 schrieb:Ich finde, daß J.S. K.Steinberger und M.Vetter die Freundschaft gekündigt hat, weil sie in dem Podcast zu "Das
Versprechen" nicht sagen wollten, daß sie nicht wüßten, wer die Taten begangen habe, aber daß sie wüßten, daß J.S. sie nicht begangen habe, zeigt, daß er unter völligem Realitätsverlust leidet. Auch wenn K.S. und M.V.
davon überzeugt gewesen wären, daß das so sei, hätten sie das niemals sagen können.
wenn man sieht, wie die Filmemacher sich in der Vergangenheit zum Thema geäußert haben, kann man dann schon verstehen dass JS sauer wird, wenn jetzt auf halber Strecke V+S sich nicht mehr so ganz perfekt an's Script halten
Aber das nur am Rande. Was ich besonders interessant finde sind Vs + Zs Aussagen gegen Ende des Videos ab (13:30 bis 16:25) über die vermeintliche(?), damalige psychische Situation von JS (geäußerte und angedeutete Suizidabsichten). So quasi: JS hätte es schon früher angekündigt, dass er nicht mehr lange durchhalte und sogar so etwas wie einen Abschieds - Newsletter hätte es in der Vergangenheit gegeben. V macht sich richtiggehend Sorgen (und ich denke schon, dass das echt ist), liest gar zwischen Jens' Zeilen, dass es evtl gerade schon wieder kippen könnte.... der rettende Film könnte zu spät kommen, oder nicht die erwartete Wirkung haben. Insgesamt sehe ich da (zugegeben aus der bequemen Retroperspektive), wie subtil auch hier JS möglicherweise alle manipuliert hat, indem er seinen Unterstützern die Möglichkeit -und damit ja auch die Verantwortung- gibt sein Leben zu retten. Das hätte ich sicher auch versucht, v.a. wenn ich vorher mit dem Unschuldsfahrplan gefüttert worden wäre und von der Unterstützergruppe (bestehend aus intelligenten, z.T. gesellschaftlich angesehenen, liberal denkenden Menschen die z.T. sogar zu meinem eigenen, von mir geschätzten und vertrauenswürdigen Freundes-/Bekanntenkreis gehören) bestärkt worden wäre, ....wer denn nicht?
Ich könnte mir vorstellen, dass JS damals mit seiner "ich kann nicht mehr lange - Legende(?)" einen nicht unerheblichen Druck auf die Filmemacher ausgeübt hat .... das ganze gepaart mit gruppendynamischen Prozessen.... und Volià.....
Ich denke in so etwas gerät man tatsächlich in ähnlicher Weise hinein, wie in eine Sekte oder sonstige Verschwörungstheoriegemeinde.
Aber ganz egal aus welchen Gründen, diesen Film hätte es einfach in dieser Form nie geben dürfen.
Als Journalist hat man doch eine besondere Verpflichtung zur Wahrheit und Ausgewogenheit, sowie nicht zuletzt den eigenen Anspruch sich gerade für eine Dokumentation kritisch mit einem Thema auseinander zu setzten. Es gab und gibt ja nicht nur JS auf der Welt, dem man helfen "muss". EH und ihre Brüder verdienen als erste eine Entschuldigung von den Filmemachern, finde ich. Und auch die wohlmeinenden, integren Menschen, die sich vielleicht erst durch den völlig eiseitigen und verzerrten Film (inklusive nachweisbarer suggestiver Manipulation von Dokumenten - damit meine ich die gestückelten, einfach in einen anderen Kontext gebrachten Briefe von EH in deren Abschiebeszene), von JS Unschuldsmärchen haben einlullen lassen und in der Folge, von ihm auf welche Art auch immer "ausgenommen" wurden und vermutlich der ein oder andere bis heute wird. Das geht gar nicht...
Trotz allem bin ich davon überzeugt, dass spätestens mit dem Podcast JSs Geschichte endgültig "angezählt" ist. Außer dem ein oder anderen kurzen Aufrappeln (wie kürzlich bei Jockl Kaiser/Augsburger Allgemeine) wird da nichts mehr gehen.