@dwt Wenn man (wie ich) davon ausgeht, dass nur ein Täter im Haus war (und dieser kann dann nicht EH gewesen sein), kann EH auch keine Zeugin sein, wer Fußabdrücke hinterlassen hat.
Dass sie ihren Fuß mit Abdrücken verglichen hat, ist meines Wissens nur durch Ken Englade belegt (der als Sensations-Berichterstatter alles gerne etwas "saftiger" beschreibt). Wenn dem so war, spricht dies erstmal dafür, dass sie versuchte, sich eine Information (wie groß sind etwa die Schuhabdrücke) zu verschaffen. Ich glaube mich zu erinnern, dass ihre Schuhgröße auf jeden Fall kleiner ist als die von Söring.
Verdächtigt machte sie sich auf jeden Fall dadurch, auch das berühmte Täterprofil mag dazu beigetragen haben, dass die Polizei sie näher ins Licht rückte trotz eines Alibis, das bei oberflächlicher Überprüfung sicher standgehalten hätte (Anruf Hotel: Waren die zwei Gäste bei ihnen? Jo, waren sie ... Anruf Autoverleih: Wurde ein Auto bei ihnen ausgeliehen? Jo, dankeschön). Allerdings belegt nun mal ihr Verhalten (Verleich Fuß mit Abdruck) nicht ihre Anwesenheit am Tatort.
Wright beschäftigt sich im Report ab S. 117 mit dem Schuhabdruck und den Behauptungen, die vor allem auf den Brief von Chip Harding zurückgehen. Kurz gesagt legt Wright dar, dass man von einem Schuhabdruck nicht automatisch auf die Schuhgröße schließen kann (je nachdem wie man seinen Fuß beim Abdruck belastet, wie dieser verschleift ist etc.).
dwt schrieb:Wie lautet da eure Theorie, das der/die Täter zuerst in den Socken im Haus waren (während der Tat) und danach in den Schuhen nochmals im Haus waren?
DAs lässt sich wegen der verwischten Spuren nicht genau sagen. Ich nehme aber an, dass der Täter mehrfach ins Haus zurückkehrte. Vermutlich nach dem Mord erstma Flucht unter Schock, dann Rückkehr, um den Tod der Opfer zu "garantieren", dann zwei-dreimal Rückkehr wege Spurenverwischen, Tatortbereinigung, Entfernung belastender Gegenstände etc.. Dass Mörder mehrmals beim Tatort sind, ist meist der Normalfall. Ist allerdings immer ein Trade-Of: Auf der einen Seite müssen sie ihre Tat verschleiern, auf der anderen Seite gehen sie die Gefahr ein, noch mehr Spuren zu hinterlassen.