Der Mensch Jens Söring

calligraphie schrieb:Woher nimmst du deine Erkenntnisse, zum Hintergrund der Entstehung vom Podcast. Du schaffst es tatsächlich immer wieder ganz gezielt sogar das Projekt noch zu diskreditieren. Du machst das sehr subtil.

Die Produzentinnen habe das brühwarm so im DF Interview gesagt, O Ton man kann es gerne nachhören!

Die haben gesagt anfangs wollten sie eine Serie produzieren und sind mit diesem Projekt an das Team JS herangetreten und haben dann kurz und knapp eine Absage bekommen (der Auftrag sei bereits vergeben). Und danach sei die Idee gereift zu diesem Podcast....

So ist es gemäss den Produzentinnen und derer Aussage, aber ob das stimmt weiss ich nicht.... Ich habe nur meine persönliche Schlussfolgerungen aus diesem Statement gezogen....und bin offen für andere Deutungen die man aus dieser Passage aus dem Interview ziehen kann....

Aber es tönt (für mich) so verrückt wie wenn @blorgempire Morgen plötzlich Pressesprecher von JS werden würde.... und Hammer neuer juristischer Berater in sein Team wechseln würde

alianus schrieb:Für mich ein Zeichen, wie sehr er mit dem Rücken zur Wand steht. Seine Auftragslage dürfte bescheiden sein (Jockle Kaiser, Weinbar, Gesundheitswochen unter NLP-Trainern). Wie war das noch bei Annabel H.: "Wenn Söring nicht gegen die Fakten ankommt, konzentriert er sich vollends darauf, die Person zu diskreditieren." So auch jetzt. Da sind diejenigen, die darauf aufmerksam machen, dass er keine unwidersprochene Plattform bekommen sollte gleich Hater, Hetzer und gehören zur Cancle-Culture. Söring, das (wieder einmal) unschuldige Opfer einer Kampagne. Jetzt sollen die Leute ihn auch noch buchen, um sich von ihm über "Cancle Culture" aufklären zu lassen. Der Jens hat dafür einen neuen Vortrag ausgearbeitet. Man fasst es nicht.

alianus schrieb:Aber er wird damit kaum durchdringen außer bei seinen Instagram- und NLP-Freunden (übrigens: NLP = Manipulation). Söring hat längst nicht mehr die Macht und Kontrolle, eigenständige Narrative in der Öffentlichkeit zu setzen. Und das ist auch gut so. Mit einem grausamen Verbrechen und einer darauf aufgebauten Lüge Geld zu machen, ist und bleibt verwerflich.

Sehe ich auch so. Und es wird auch leider immer eine kleine, verlorene Gruppe an Unterstützern oder Fans für ihn geben.
Selbst wenn er sich "Our little nasty" oder "und dann wurde es lustig..." patentieren ließe und Fanartikel davon produzieren würde, gäbe es Abnehmer.

Den unwidersprochenen Zugriff auf die große Mehrheit hat er dank Hammel, Wright und Annabel H. nicht mehr. Jetzt da man sich ehrlicher und objektiver über ihn informieren kann werden die allermeisten dankend ablehnen.

Aus den erträumten Speakerauftritten, teuer gebucht von großen Firmen und aus dem Projekt "Mediale Freisprechung" wird wohl nix mehr.

higan7 schrieb:Ein anderer Fehler, der in dem Interview mit dem Deutschlandfunk meiner Meinung nach gemacht wird -
ich habe mir nicht die Stelle notiert und habe keine Lust, es nochmal nachzuhören - ist, daß gesagt wird,
daß Terry Wright den Gouverneur von Virginia angeschrieben habe, weil er ihn dazu auffordern wollte,S.
nicht zu entlassen, sondern im Gefängnis zu belassen (ohne Gewähr, falls ich mich verhört habe).

Ich habe mich doch verhört. Es wurde nur gesagt "dem Gouverneur, der eben Söring nicht auf Bewährung
freilässt, sondern weiter im Gefängnis behält..." (dem Gouverneur hat T.Wright den Bericht geschickt).
Entschuldigt bitte meinen Irrtum.

dwt schrieb:Die haben gesagt anfangs wollten sie eine Serie produzieren und sind mit diesem Projekt an das Team JS herangetreten und haben dann kurz und knapp eine Absage bekommen (der Auftrag sei bereits vergeben). Und danach sei die Idee gereift zu diesem Podcast....

@dwt
Ich habe mir eben die Stelle im Deutschlandfunkinterview angehört. Das stimmt, daß sie auch an das Team
Söring herangetreten sind mit der Absicht, einen Film zu machen. Aber es wird nichts weiter darüber gesagt, wie denn zu Anfang nach seiner Freilassung ihre Meinung zu Jens Söring war, es wird gesagt, sie seien
ergebnisoffen gewesen.

@higan7
Danke für die Präzisierung

Ja eben es war ein Versuchsballon, die Frage ist mit welcher Absicht

Es ist so ähnlich wie mit den Biografien und den autorisierten Biografien.... Man ist nur mit ihm Boot wen es eine wohlwollende Geschichte gibt

Daher kann ich mir nicht vorstellen das die Produzentinnen so naiv sind..... Das Team JS akzeptiert logischerweise nur Produzenten bei denen er todsicher sein kann das die Geschichte in seinem Sinne erzählt wird...

@dwt
Das kann ich mir jetzt so nicht vorstellen, dass Netflix sich von JS sozusagen "knebeln" lassen würde. Rechte teuer genug gekauft ....und los geht's.
Netflix ist sicher nicht der neue Unterstützerkreis... hoffe ich jedenfalls.
Bei der Elsani Produktion mit "Experte" Marcus Vetter bin ich mir allerdings leider gar nicht so sicher.

@ridgebackz
Netflix muss ein gewissen Prozentsatz an deutschen Content haben (gesetzlich verpflichtet)

Daher müssen sie irgendwelchen Content kaufen/bestellen bei deutschen Produzenten. Netflix prüft einfach ob es passt und geben dann grünes Licht.

Die beiden JS Produktionen sind ja nur ein kleiner Teil.....

https://www.br.de/nachrichten/kultur/netflix-made-in-germany-die-naechsten-highlights-aus-deutschland,Sx94dpf (Archiv-Version vom 04.04.2022)

Bei "wahren Geschichten" hat man 2 Optionen (sofern die Protagonisten noch leben)

1. Einbinden (JS) und dafür "exklusiven Zugang" zu der Geschichte

2. Eine Produktion ohne Js dafür mit seinen Antipoden... So wie das System soering

@dwt
Da sehe ich halt das Problem für Netflix. 2 wollten sie ja nicht laut Dr. Brauner und Frau Behre, mit 1 haben sie geworben ... aber sicher haben sie mitbekommen, dass sie 1 nicht so ohne weiteres durchwinken können.
Ich tippe auf 3: Pseudo-neutrales Mysterygewäsch ... "vielleicht war es so ... oder aber so ... A sagt dies ... B sagt das ...nix genaues weiss man nicht". Könnte damit natürlich eine öde Veranstaltung geben, das wird dann halt so im Beiprogramm verramscht.

@dwt
Das mag ja sein, aber ich würde mir den "exclusiven Zugang" halt so vorstellen:
JS muss sich so und so oft vom Netflix Kamerateam begleiten lassen, vielleicht waren sie beim IKEA Besuch dabei, beim Jockl Kaiser Dinner, oder bei der Fahrschule, etc ... who knows...
Das heißt für mich nicht, dass JS in irgendeiner Form bestimmen kann was nachher zu sehen ist und ob nicht noch Erkenntnisse oder Mitwirkende aus das System Söring ein Plätzchen finden... davon gehe ich eigentlich aus. Und am Ende wird er nicht so toll da stehen, wie er das sich bei Vertragsabschluss vielleicht gedacht hat.

@ridgebackz
Du meinst so als eine Art Home-Movie? Die Kameras zeigen JS' hilflose Versuche, als Prominenter anerkannt zu werden. So eine Art "distanzierte Darstellung" wie z.B. bei "Herr Wichmann von der CDU"?
Möglich wäre dies. Es wäre sogar eine interessante Variante, schon fast anspruchsvoll. Allerdings ist das nicht jenes Programm, das ich von Netflix kenne. Da wird eher dramatisiert, zugespitzt, sehr gerne auch mit Andeutungen und unbewiesenen Gerüchten gerarbeitet. ("Manche sagen ... man erzählt sich, dass ..."). So war es auf jeden Fall bei "Der göttliche Joao" oder der Ted-Bundy-Aufarbeitung.

blorgempire schrieb:Du meinst so als eine Art Home-Movie? Die Kameras zeigen JS' hilflose Versuche, als Prominenter anerkannt zu werden. So eine Art "distanzierte Darstellung" wie z.B. bei "Herr Wichmann von der CDU"?

Ja, genau so. Und für die Dramavariante hat Netflix ja die fiktionale Serie mit MV.
Dieser kann hier dann weiter ganz ungeniert und offiziell unter dem Prädikat "fiktional" sein Söringsgarn spinnen ;)

ridgebackz schrieb:Dieser kann hier dann weiter ganz ungeniert und offiziell unter dem Prädikat "fiktional" sein Söringsgarn spinnen ;)

Wirklich? Unter Verwendung der Echtnamen?
Also, ich glaube irgendwie nicht, dass das rechtens ist.

@blorgempire
@ridgebackz

Netflix will smarte Unterhaltung (Brot und Spiele) daher was genau geliefert wird, ist denen Wurst.

Klar was sie nicht wollen ist "Ärger" mit Klagen und Anwälte daher werden die schon die Arbeit auf Herz und Nieren prüfen.... Aber sicher nicht auf den Warheitsgehalt...

@dwt
Ja, und genau dies ist nach "Das System Söring" eindeutig: Dass JS' Darstellung auf falschen Behauptungen beruht. Also bleibt nur die oben genannten Varianten 2 und 3, und 2 haben sie ausgeschlossen. Dass Netflix einen Turnaround macht und die Serie zu einem Wright-Annabel H-Hammel-Special macht, ist nicht zu erwarten. Also geht eigentlich nur 3.

@blorgempire
Ganz genau die Nummer 3 ist smarte Unterhaltung und gibt keinen Ärger... Das ist das wahrscheinlichste Szenario

ridgebackz schrieb:Das heißt für mich nicht, dass JS in irgendeiner Form bestimmen kann was nachher zu sehen ist und ob nicht noch Erkenntnisse oder Mitwirkende aus das System Söring ein Plätzchen finden... davon gehe ich eigentlich aus. Und am Ende wird er nicht so toll da stehen, wie er das sich bei Vertragsabschluss vielleicht gedacht hat.

Klar, aber daher ist das "Vertrauensverhältnis" matchentscheifend bevor man grünes Licht gibt. Mit Vetter & Co ist das Risiko minimal (man kennt und vertraut sich), aber wenn solchen Damen antanzen wie. Behre und Brauner dann schrillen alle Alarmglocken

Bevor JS sein Mitarbeit zusichert müssen die ihr Konzept präsentieren.... Dazu werden seine Freunde schon wasserdichte Verträge aufsetzen damit danach das so rauskommt wie es muss

@dwt, du hast ja mit deinem Beitrag von dwt (Seite 1.693) gut herausgearbeitet, welche Darstellungsoptionen (Fiktion vs Fakten) im "True"-Genre üblich sind. Wie du auch richtig gesagt hast, will Netflix vor allem unterhalten, und die JS-Story (in seiner "Drehung") versprach eben dieses. Aber wie du auch richtig gesagt hast, wollen die ganz sicher nicht eine Schlacht der Anwälte, evtl. die Serie wieder offline nehmen müssen, Strafzahlungen etc.. Deshalb haben Birkenstock & Elsani jetzt ein fettes Problem. In meinen Augen können sie ihr ursprüngliches Konzept schlecht umsetzen ... falls doch, drohen Schimpf & Schande.

Behre und Brauner haben ja im Interview berichtet, dass Netflix praktisch versucht haben, das "System Söring" vom Markt wegzukaufen, also sich die Lizenzen und Quellen zu sichern (zumindest habe ich das so verstanden). Um dann eben dosiert "Kritik an Söring" steuern zu können - was ihr eigentliches Narrativ nicht mehr groß gefährdet hatte. Sie hätten dann eine 1:1 Söringfreundliche Kiste aus der Nummer gemacht, am Ende dann noch einen kleinen Nachklapp ("Es gibt aber auch einzelne Kritiker, die Sörings für schuldig halten etc. bla bla ...").
Das geht zum Glück jetzt nicht mehr. Aber ich bin mir sicher, dass da die Cutter bei Netflix Überstunden schieben.

blorgempire schrieb:Das geht zum Glück jetzt nicht mehr. Aber ich bin mir sicher, dass da die Cutter bei Netflix Überstunden schieben.

Das ist gut möglich, aber die Cutter und Produzenten sind sicher nicht unglücklich das dieser Podcast bereits im Feb/März ausgestrahlt wurde.... wenn das im Juli/August gewesen wäre .... Dann hätten sie noch mehr geschwitzt

blorgempire schrieb:("Manche sagen ... man erzählt sich, dass ..."). So war es auf jeden Fall bei "Der göttliche Joao" oder der Ted-Bundy-Aufarbeitung.

Genau solche Formulierungen sind Standard, damit man auf der sicheren Seite ist

@dwt
Nein, das sehe ich anders: Die Zugriffszahlen vom "System Söring" waren überraschend hoch, und es gab dann doch einige Reaktionen in der Medienwelt, v.a. im Deutschlandfunk. Aber auch bei einigen Bloggern etc. wurde der Podcas erwähnt. Er zieht also Kreise - und das bleibt im kollektiven Gedächtnis haften. "Das System Söring" ist kein Blower, sondern ein Grower, würde ich sagen. Für Birkenstück & Elsani ist es katastrophal.

blorgempire schrieb:Aber auch bei einigen Bloggern etc. wurde der Podcas erwähnt. Er zieht also Kreise - und das bleibt im kollektiven Gedächtnis haften. "Das System Söring" ist kein Blower, sondern ein Grower, würde ich sagen. Für Birkenstück & Elsani ist es katastrophal.

Du darfst nie vergessen dass wir hier auf sehr hohem Niveau diesen Fall abhandeln, das heißt alle kennen den Report von a bis z, alle kennen jedes Detail, jeder bluttropfen und die dazugehörige Blutgruppe und last but not least haben wir alle Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten durchgespielt....

Der durchschnittliche Netflix zieht sich so eine Serie rein wie ein Hamburger oder ne Cola (fast Food)....

Aber ich gebe dir insofern recht, durch den Podcast gibt es zumindest eine gut gemachte Gegenstimme als Korrektiv.... Ein 400 Seitigen Bericht liest kein Schwein und schon gar nicht die neue TikTok Generation....

Warum auch immer (und welchem Motiv) die ProduzentInnen bei söring angeklopft haben, wir müssen dankbar sein dass es keine Zusammenarbeit gegeben hat.... Sonst hätten wir nur more of the same gehabt anstatt diesen Podcast

Man kann das Ganze natürlich auch ganz anders betrachten, nämlich dass er seine Strafe ausreichend abgesessen hat und jetzt ein neues Leben beginnt, das ihm laut Gesetz zusteht. Warum also sollte man ihm das Leben unnötig schwer machen? Er scheint ja viel Talent zu haben und wenn er damit anderen Menschen etwas Gutes vermittelt, hat er auch etwas GUTES für andere Menschen getan, was doch gut wäre. Nicht?