@dwt Also den Begriff moralisch höhere Schuld, so etwas gibt es doch nicht. Moral ist ein philosophisches Konstrukt, um menschliches Verhalten subjektiv zu bewerten. Aus der Perspektive der Mehrheit der Gesellschaft. Mord und Beihilfe zum Mord, werden nicht ohne Grund in manchen Fällen ähnlich hoch bestraft und gewertet. Höhere Schuld? Wiegt es schwerer wenn das eigene Kind seine Eltern umbringen lässt, oder wenn der Erfüllungsgehilfe das Messer wetzt und den Plan ausführt? Er hätte zu jedem Zeitpunkt nein sagen können. Niemand hat ihn am Nasenring zum Tatort geführt.
Seine Tat war moralisch (wenn wir schon von Moral reden wollen) mindestens genau so verwerflich.
Mord ist das Finale Verbrechen, da unwiderruflich im Ergebnis. Zwei Leben ohne zwingenden Grund auszulöschen und danach flott in den Sonnenuntergang zu reiten und dann weiterzumachen mit krimineller Energie, wenn das nicht zutiefst unmoralisch ist, was dann? Plus der Umstand, dass er seine komplette Familie zur Schlagzeile gemacht hat und deren Leben extrem verändert hat.
Also da wäre ich mit dem Begriff höhere moralische Schuld eher sparsam.
Und nicht zu vergessen, der Herr selbst spricht ja gar nicht von Schuld, außer dass er mal im Nebensatz etwas wie Bedauern geäußert hat, dass er seiner Familie was zugemutet hätte.
Aber ansonsten, hat er es nicht so mit Schuld und unmoralisch? Das sind immer nur alle anderen. Das Justiz System, Elizabeth, der Knast, alle die ihn nicht unterstützen wollten.
Ich gehe mal jede Wette ein, das einzige was er wirklich bedauert ist, dass man ihn letztendlich erwischt hat und er gesungen hat wie eine Singdrossel, als wenn es kein Morgen gibt.
Und das so detailverliebt und so oft, dass er sich beinahe mit Autopilot selbst in den Knast befördert hat. Und darüber ist er nie hinweggekommen.
blorgempire schrieb:denn dann muss es ihn so richtig ärgern, dass sie "moralisch" besser davongekommen ist als er.
