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Der Mensch Jens Söring

40.372 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 06:00
@orenoa
Das sehe ich ganz anders.
Z.B. mein besockter Fußabdruck würde nicht annähernd dem des JS ähneln.
Der Fußabdruck des JS und der am Tatort vorgefundene zeigen identische Merkmale wie Zehenabstand, Fußgewölbe ect.


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 07:47
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Ich möchte einen Forensiker sehen der anhand eines verschmierten Abbrucks noch dazu in Socken eine seriöse Aussage treffen kann zu wem der Abdruck passt.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:"wenn es watschelt wie eine Ente und quakt wie eine Ente wird es wohl eine Ente sein"
Zitat von dundee10dundee10 schrieb:Der Sockenabdruck passt tatsächlich zu seinem Fuß (unterstellt: die Staatsanwaltschaft hat nicht beim Maßstab betrogen).
Hm. Und was ist jetzt nun? Passt der Sockenabdruck nun zu Sörings Fuß?

Auf den ersten Blick ja. Das sieht schon recht ähnlich aus.

Beitrag von yasumi (Seite 1.441)

Doch trifft dieser erste Eindruck auch zu? Gibt es Vergleichsreihen, wie unterschiedliche Sockenabdrücke von unterschiedlichen Füßen aussehen? Gibt es verlässliche Angaben über die Größe?
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Als Updike der Jury den Abdruck immer wieder zeigte und sagte: "it fits like a glove", sah die Jury immer Sörings Fußabdruck. Mal über einem weißen Blatt, mal über einer Kopie des Sockenabdrucks. Da hätte jedes beliebige Bild passend ausgesehen.
Bei allem Vertrauen in die US-Justiz und der grundsätzlich zulässigen Beweiserhebung durch Augenschein in eigener Fachkunde durch den Richter: Reicht das aus? @Rick_Blaine meint mit guten Gründen "ja". Und formal war es zulässig. Aber gab es im Gerichtssaal eine Erläuterung (oder später eine Widerlegung) warum der Socken passt?


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 08:17
Zitat von monstramonstra schrieb:Aber gab es im Gerichtssaal eine Erläuterung (oder später eine Widerlegung) warum der Socken passt?
Das ist eine der Kernfragen hier. Eingebracht wurde ein Indiz, das in eine Kette von Indizien gehört, die am Ende den Beweis erbracht haben.

Die Verteidigung hatte ja das Recht, dieses Indiz anzuzweifeln, anzufechten und zu versuchen die Jury zu überzeugen, dass es eben kein beweiskräftiges Indiz ist. Hat sie das getan? Nach allem, was wir wissen, nein. Dann muss der Angeklagte damit leben, dass die Jury - also hier die Richter - ihren Schluss gezogen haben, dass dieses Indiz, in der Kette aller Indizien, eben den Beweis erbringt, dass er schuldig ist.

Auch das sollte eigentlich eine Binsenwahrheit sein: dieser Sockenabdruck ist ja nicht das einzige Indiz. Freilich kann es sein, dass unter 300 Millionen Amerikanern vielleicht noch jemand eine ähnliche Fusstruktur besitzt. Aber darum geht es nicht.

Noch ein Beispiel, das dies klar macht: Der Angeklagte Alois wird beschuldigt, die Oma Kreszentia auf dem Weg nach Hause überfallen zu haben. Oma sagt aus, ein Mann sprang aus einem roten Auto, entriss ihr die Handtasche und verschwand mit dem roten Auto. Fünf Zeugen sagen, dass Alois sich kurz nach und kurz vor der Tat in der Strasse aufgehalten hat. Weitere zwei Zeugen und Oma beschreiben den Täter in einer Art und Weise, die zur Person des Alois passt. Alois hat einschlägige Vorstrafen. Und Alois besitzt einen roten Fiat. usw.

Das Gericht sieht bewiesen, dass Alois die Tat begangen hat.

Nun kann man den Schuldspruch nicht dadurch aushebeln, dass man sagt: ja, aber in Straubing sind 158 rote Autos registriert. Man muss auch Oma nicht alle diese 158 zwecks Identifikation gegenüberstellen. Das wäre kompletter Unsinn.

Man kann nicht ein Indiz herausholen und dann mit der Argumentation kommen, dass es ganz allein betrachtet, nicht beweisfähig ist.

Etwas anderes ist, wenn die Verteidigung hier nachweisen kann: Alois hat nie ein rotes Auto besessen, er ist nie in einem roten Auto gesehen worden. Ausserdem beschreibt Oma auf Nachfrage der Verteidigung im Prozess nun das Auto als nur so eine Art rot, könnte aber auch braun gewesen sein, oder orange, oder so. Und sie beschreibt das Auto auf einmal als Kastenwagen, der blaue Fiat von Alois ist aber ein winziger Fiat 500.

Wenn die Verteidigung das alles vorbringt, dann wiegt das Indiz, dass Oma den Täter in diesem Auto hat davonfahren sehen, nicht mehr so schwer gegen Alois.

Aber wenn die Verteidigung nichts dergleichen vorbringt, ist es dem Gericht nicht vorzuwerfen, dass es aus allen Indizien zusammen nun mal schliesst, dass Alois der Täter gewesen ist.

JS und seine Campagne versuchen seit Jahrzehnten immer ein Indiz herauszupicken und es anzuzweifeln. Nie aber haben sie bisher klar widerlegen können, dass ein Indiz zu JS passt.

Die Anklage hat hier den Sockenabdruck am Tatort gefunden. Er passt augenscheinlich zu JS Fussabdruck. Er passt weitaus besser zu ihm als zur einzigen Alternativtäterin, die von der Verteidigung ins Spiel gebracht wurde. JS Verteidiger haben nichts unternommen, um die augenscheinliche Entsprechung irgendwie entkräftigen zu können.

Die Jury hat einen Vogel gesehen, der watschelt wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und quakt wie eine Ente. Und schliesst: es war eine Ente.

Nein, so kann man die Beweise gegen JS nicht aushebeln.


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 08:29
@Rick_Blaine
hat es mal wieder gut erklärt


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 09:58
@Rick_Blaine
wie immer hast du es genau auf den Punkt gebracht und für jedermann verständlich erklärt.

Der Punkt ist doch der, dass JS nicht nur wegen dem Sockenabdruck, wie so gerne behauptet wird, verurteilt worden ist, sondern weil es noch ganz viele andere Indizien gab, die für ihn als Täter sprachen.
Etwas anderes wäre gewesen, wenn er nicht geflohen wäre, EH vielleicht nur als Kommilitone flüchtig gekannt hätte und man ihn nun aufgrund dieses Sockenabdrucks verurteilt hätte. Es ansonsten kaum weitere Indizien für seine Tatbeteiligung gegeben hätte. Dies ist hier aber nicht der Fall. Trotzdem wird immer wieder nur auf diesem Abdruck herumgeritten, weil Team Söring weiß, dass dieser nicht aussagekräftig war. Das andere Drumherum wird, wie üblich, beharrlich ignoriert. Und es finden sich immer wieder Personen, auch hier im Forum, die genauso verfahren. Da bringen auch die besten Erklärungen nichts, wenn jemand nur das sehen möchte, was er will. Und den Rest ignoriert.


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08.08.2020 um 10:13
Zitat von monstramonstra schrieb:Hm. Und was ist jetzt nun? Passt der Sockenabdruck nun zu Sörings Fuß?

Auf den ersten Blick ja. Das sieht schon recht ähnlich aus.
der Sockenabdruck passt nicht nur auf den ersten Blick, sondern belastetet Söring, da er in seinen Geständnissen die Orte kannte an denen sie zu finden waren und er eine glaubhafte Geschichte erzählen konnte weshalb sie uberhaupt enstanden sind. ( zurück ins Haus um die verletzte Hand zu verbinden ( Blutgruppe 0 wurde gefunden; Lichtschalter suchen ).

Auch die Geschichte zum Sockenabdruck war der Jury bekannt und daher ist es für mich absolut nachvollziehbar, dass bei den Geschworenen der letzte Zweifel beseitigt wurde, als demonstriert wurde, dass der am Tatort gefundene Sockenabdruck sehr gut zu Söring passte.


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08.08.2020 um 10:21
Zitat von WattWatt schrieb:Z.B. mein besockter Fußabdruck würde nicht annähernd dem des JS ähneln.
Ich hatte mal vor einiger Zeit den erst besten Abdruck aus der Google-Bildersuche über den Abdruck gelegt, um ein Gespür dafür zu bekommen, wie einzigartig Abdrücke so sind. Nicht allzu einzigartig, finde ich:

5fe431de1c Sockenabdruckbeliebig anderer

via: Beitrag von yasumi (Seite 505)

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Zu der Frage, warum hat denn Neaton nicht reagiert? Gab es Überlegungen für ein Gegengutachten?

Am 2.2.1991 berichtete der "Winchester Star" unter der Überschrift "Soering Attorney Says New Evidence Calls for New Trial" (deutsche Übersetzung weiter unten):
Jens Soering deserves a new trial because new evidence challenges the bloody footprints linking the West German diplomat's son to the crime scene, a defense attorney said Friday. [...]

Claude Owen Lovejoy, a professor of anthropology and associate professor of anatomy, will submit to the Bedford County Circuit Court an affidavit stating that Soerings foot could not have left one of the prints, Neaton said.

That particular print was considered too smudged and blurred for comparison by prosecution witnesses at the trial. A different bloody print was compared by a prosecution expert to Soering's footprint, and some jurors said that comparison was what clinched their decision to convict Soering.

Neaton's expert, Lovejoy, has also concluded that Soering's girlfriend Elizabeth could have left the clinching print in the house that night, Neaton said. [...]

Asked why he had not presented such evidence during Soerings trial eight months ago Neaton said he did not have access to the information. The prosecution supplied Neaton with only one sample of Haysom's footprints, Neaton said.
https://newspaperarchive.com/winchester-star-feb-02-1991-p-3/
etwas unvollständiger OCR-Text unter dem Bild

In etwa (mit Hilfe von deepl.com):
Soering Anwalt sagt, neue Beweise erfordern einen neuen Prozess

Jens Soering verdiene einen neuen Prozess, weil neue Beweise die blutigen Fußabdrücke in Frage stellen, die den Sohn des westdeutschen Diplomaten mit dem Tatort verbinden, sagte ein Verteidiger am Freitag. [...]

Claude Owen Lovejoy, Professor für Anthropologie und außerordentlicher Professor für Anatomie, wird dem Bedford County Circuit Court eine eidesstattliche Erklärung vorlegen, die besagt, dass Soerings Fuß einen der Abdrücke nicht hinterlassen haben kann, sagte Neaton.

Dieser spezielle Abdruck wurde von den Zeugen der Anklage während des Prozesses als zu verwischt und verschwommen für einen Vergleich angesehen. Ein anderer blutiger Abdruck wurde von einem Experten der Staatsanwaltschaft mit Soerings Fußabdruck verglichen, und einige Geschworene sagten, dieser Vergleich sei der ausschlaggebende Faktor für ihre Entscheidung gewesen, Soering zu verurteilen.

Neatons Experte, Lovejoy, kam auch zu dem Schluss, dass Soerings Freundin Elizabeth den entscheidenden Abdruck in jener Nacht im Haus hinterlassen haben könnte, sagte Neaton. [...]

Auf die Frage, warum er während des Soering-Prozesses vor acht Monaten keinen solchen Beweis vorgelegt habe, sagte Neaton, er habe keinen Zugang zu den Informationen gehabt. Die Staatsanwaltschaft habe Neaton nur eine Probe von Haysoms Fußabdrücken zur Verfügung gestellt, sagte Neaton.
Die Entscheidung, Hallett nicht als Experten zuzulassen und nur die Jury entscheiden zu lassen, ob der Abdruck nun passt oder nicht, war ein geschickter Schachzug von Richter Sweeney. Denn dadurch gab es keine Angriffsfläche: Niemand habe jemals behauptet, das sei Sörings Abdruck. Hätte Hallett gesagt, das wäre Sörings Abdruck, ja, da hätte man das Urteil später angreifen können, aber so...

Richter Sweeney hatte bei Elizabeth Haysom, obwohl sie sich schuldig bekannte, eine Anhörung mit Zeugen angeordnet. Das war ungewöhnlich. Er hatte mit 2 x 45 Jahren ein sehr hohes Strafmaß verhängt. Das war unerwartet. Und er hatte dem Bewährungsausschuss geschrieben, dass sie eine substanziellen Anteil dieser Strafe auch absitzen soll. Auch das war ungewöhnlich.

Auf mich wirkt das schon so, als ob Richter Sweeney den Mord an Derek und Nancy Haysom irgendwie persönlich nahm.

Ich denke, hätten zwei andere Richter über Elizabeth Haysom und Jens Söring geurteilt, wäre das Ergebnis jeweils anders ausgefallen.


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 10:26
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die Verteidigung hatte ja das Recht, dieses Indiz anzuzweifeln, anzufechten und zu versuchen die Jury zu überzeugen, dass es eben kein beweiskräftiges Indiz ist. Hat sie das getan? Nach allem, was wir wissen, nein. Dann muss der Angeklagte damit leben, dass die Jury - also hier die Richter - ihren Schluss gezogen haben, dass dieses Indiz, in der Kette aller Indizien, eben den Beweis erbringt, dass er schuldig ist.
Aber das ist doch genau das was diese Gail Marshall bemängelt, wenn sie die Verteidigungsarbeit von Neaton angreift. Das Neaton sich später, offiziell festgestellt, als arbeitsunfähig betitelt, ist ja keine Story der Unterstützer, sondern muss ja irgend woher herrühren. Oder nicht?


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 10:40
Ich hatte hier gelesen, dass JS am 05. bereits andeutungsweise gestanden hätte, nicht um EH direkt rauszuhalten, aus Angst sie könnte
etwa selbiges begehen, sondern weil die Beweislage entsprechend wissentlich gegen ihn sei (Aufzugvideo, Flucht, Fingerabdrücke Kaffetasse).

In dem Teil "Alibis" des 4 Teilers "Killing for Love" wird ab Minute 6.30 ein zerrissener Brief von DC Terry Wright vorgelesen.
Diesen hatte er zusammengesetzt am 05.06.86. Also kurz vor den Interviews.
Der Inhalt aus dem Brief ist wie folgt:
"Mein Liebling, lies diese Seite ein einziges Mal, dann vernichte sie unverzüglich. Was sie haben reicht nicht aus. In Deutschland ist es unzulässig. Selbst wenn das Schlimmste passiert reden wir vielleicht von 3 oder 4 Jahren. Aber nochmals. Es wird sicher niemals passieren. Ich liebe dich über alles und werde dich niemals verlassen.Ich möchte dich in einem ganzen Stück zurückbekommen. In Liebe Jens"
Quelle: aus "Alibis" des 4 Teilers "Killing for Love", ab Minute 6.30, Dokumentarfilm von M.Vetter

Wie erklärt ihr euch diesen Brief?


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 10:48
Zitat von Dr.LencoDr.Lenco schrieb:Aber das ist doch genau das was diese Gail Marshall bemängelt, wenn sie die Verteidigungsarbeit von Neaton angreift. Das Neaton sich später, offiziell festgestellt, als arbeitsunfähig betitelt, ist ja keine Story der Unterstützer, sondern muss ja irgend woher herrühren. Oder nicht?
er war nicht die ganzen Jahre "arbeitsunfähig" gewesen. Das kam erst später. Seine Verteidigung konnte nicht beanstandet werden. Dies wurde doch in den Berufungsverfahren überprüft. Er hatte zu dem Zeitpunkt gute Arbeit geleistet, so dass JS ihn auch noch im Berufungsverfahren beauftragte.
Wäre er als Anwalt unzumutbar gewesen, hätte JS dieses doch wohl kaum getan. Das allerdings, wird, wie so einiges, leider vergessen.


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 10:58
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Seine Verteidigung konnte nicht beanstandet werden.
Das verstehe ich nicht. Du glaubst also Neaton wusste, dass das Sörings Fußabdruck war und verzichtete deshalb auf eine Gegendarstellung? Um im Schlussplädoyer von Haysom und einem Komplizen zu enden? Das Problem war doch, dass die Jury beim Thema Sockenabdruck zeitweise rausgeschickt wurde.
Trotzdem liess sich die Jury beim Stand von 6:6 das Beweisstück Folie Fußabdruck JS über Foto LR3 bringen.
Carlos Santos, der auch ständiger Prozessbeiwohner war, ist der Meinung, die Jury war damit hoffnungslos überfordert.
Warum, weil die Jury keine anderen Fußabdrücke als Vergleich zu sehen bekam. Das Foto von @yasumi mit den beiden
kriminalistisch erfassten Fußabdrücken Sörings, zeigt ja allein schon im vorderen Bereich Formunterschiede.
Dazu noch eine weitere Schicht einer Formen kaschierenden, blutdurchtränkten Socke. So etwas wurde der Jury gar nicht erklärt.
Bei denen blieb hängen "fits like a glove".


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08.08.2020 um 11:01
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Zu der Frage, warum hat denn Neaton nicht reagiert? Gab es Überlegungen für ein Gegengutachten?
mMn hat Neaton sinnvoll reagiert. EH war als Verursacherin des Sockenabdruck schon während der Ermittlung ausgeschlossen worden. Die Strategie Der Verteidung baute doch darauf, EH als Alternativetäterin mit Komplitzen zu präsentieren. Den Fussabdrück hätte doch laut Verteidigung nur der noch unbekannte Mittäter von EH mit der Blutgruppe 0 hinterlassen können. Ein Vergleich mit EH Sockenabdruck wäre nicht entlastend gewesen.
Zitat von Dr.LencoDr.Lenco schrieb:Wie erklärt ihr euch diesen Brief?
Hier zeigst sich mMn deutlich der Charakter von Söring.

Er wollte aus Eigenutz verhindern, dass EH aus Schuldgefühle und Angst gesteht. Sie sollte schweigen. Er gestand am 8.6. um mit einer milderen Strafe davon zu kommen und möglicherweise seine Chancen zu erhöhen nach Deutschland ausgeliefert zu werden.


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08.08.2020 um 11:02
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Also um das Geständnis glaubwürdig zu machen baut er absichtlich Fehler ein?
Ich mein, alles, was Söring sagte, hört sich unglaubwürdig an.
Alleine schon, wie er an den Ablauf der Geschehnisse am Tatort gekommen sein will.

Wenn ich jemanden retten möchte, lasse ich mir das ganz genau erzählen.

Da gibt es noch mehrere Punkte, die mindestens fragwürdig sind.

Aber äußer Du Dich doch mal ein wenig ausführlicher, Du zweifelst an, das er schuldig ist?
Worauf gründet das..


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 11:05
Zitat von Dr.LencoDr.Lenco schrieb:Du glaubst also Neaton wusste, dass das Sörings Fußabdruck war und verzichtete deshalb auf eine Gegendarstellung?
ja, das könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es so gewesen ist. Der Abdruck von EH passt nicht, das sieht man doch eigentlich ganz gut, wenn man die Abdrücke nebeneinander betrachtet. Und wie hier schon zig mal geschrieben, gab es nur die beiden, die als mögliche Täter in Betracht kamen. Auch wenn Geständnisse, Flucht, offenbartes Täterwissen und unkooperatives Verhalten, für manche immer noch nicht ausreichend zu sein schienen.

https://www.allmystery.de/bilder/km109429-88
Zitat von Dr.LencoDr.Lenco schrieb:Carlos Santos, der auch ständiger Prozessbeiwohner war, ist der Meinung, die Jury war damit hoffnungslos überfordert.
das ist eben seine persönliche Meinung, weil pro JS gewichtet sie natürlich bei den Befürwortern mehr. Mach doch einmal selber den Test und frag Personen, die noch nie etwas von dem Fall gehört haben, welcher der Abdrücke mit dem mittleren übereinstimmt? Bisher habe ich immer nur eine eindeutige Antwort darauf erhalten.


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 11:09
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Claude Owen Lovejoy, a professor of anthropology and associate professor of anatomy, will submit to the Bedford County Circuit Court an affidavit stating that Soerings foot could not have left one of the prints, Neaton said.
@yasumi
Bis heute liegt keine eidesstattliche Erklärung des Prof. für Anthropologie vor.
Den link https://newspaperarchive.com/winchester-star-feb-02-1991-p-3/ l
kann ich nicht öffnen.
Gäbe es eine eidesstattliche Erklärung wäre sie in den zahlreichen parole boards zur Sprache gekommen.
Gäbe es eine eidesstattliche Erklärung wäre das kein Beweis sondern die Würdigung von Indizien.


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08.08.2020 um 11:13
Zitat von boraboraborabora schrieb:Alleine schon, wie er an den Ablauf der Geschehnisse am Tatort gekommen sein will.
Hat mal jemand hier eine Liste gemacht, in der aufgeführt wird, welche Details eindeutiges Täterwissen sind,
welche Details Söring wissen konnte, welche Details Haysom wissen musste, und welche rein spekulativ
(resultierend z. B. aus Vorsagen der Ermittler) waren? Mich wundert auch das Söring nirgends den Schlüssel erwähnt,
den er weggeschmissen haben soll, noch dazu befragt wurde. Der müsste ja einen Zweck gehabt haben, falls ihm nicht aufgemacht wird.


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08.08.2020 um 11:36
Zitat von Dr.LencoDr.Lenco schrieb:welche Details Söring wissen konnte, welche Details Haysom wissen musste, und welche rein spekulativ
(resultierend z. B. aus Vorsagen der Ermittler) waren
nehmen wir den "erfundenen" verletzten Täter. JS wusste, dass Eh sich am Tatort nicht verletzt hatte. Er erwähnte es nirgends in seinem Geständnis. Sie hatte lediglich von Blut verschmierte Unterarme gehabt, als sie nach seinen Ausführungen ins das Hotelzimmer zurück kehrte.
Nun aber wurde am Tatort die Blutgruppe 0 gefunden. Spätestens da, hätte JS wissen müssen, dass nicht nur EH alleine am Tatort gewesen ist. Und trotz dieses Wissen gestand er die Tat? Wieso?


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 11:54
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Nun aber wurde am Tatort die Blutgruppe 0 gefunden. Spätestens da, hätte JS wissen müssen, dass nicht nur EH alleine am Tatort gewesen ist. Und trotz dieses Wissen gestand er die Tat? Wieso?
Wenn er am 05.06.85 nicht ein total verwirrter Täter war, wusste er doch noch nichts von Blut 0. Sonst würde er EH ja nicht schreiben,
dass die vorliegende Beweislage nicht ausreichen würde. DNA dürfte er noch nicht gekannt haben. Das seine Fingerabdrücke nicht am Tatort waren, daran wird er wohl auch bei diesem Brief gedacht haben.


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08.08.2020 um 11:58
@Dr.Lenco
wenn er nichts davon wusste, wieso erfand er in seinem Geständnis dann einen verletzten Täter obwohl er wusste, dass EH sich am Tatort nicht verletzt hat?

Es ist egal wie man es dreht, sowas ist eben Täterwissen.


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Der Mensch Jens Söring

08.08.2020 um 11:59
Weiß einer mit welchem Übersetzer ich die Dokumente die hier vorhanden sind übersetzen kann? Z.B. das Geständnis von 1986.


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