Was mir sehr ins Auge sticht, ist diese Passageaus dem Brief:
...Er legte sich Schlagstoecke und Schreckschusswaffen zu, unterrichtete und instruierte mich, damals ein Grundschulkind, wo und zu welchem Zweck diese Waffen gelagert seien und unter welchem Umstaenden diese wie zur Anwendung gelangen sollten - zur Verteidigung ...explizit erwaehnt immer wieder seine Ehefrau....Das ist doch aeusserst ungewoehnlich. Nicht so sehr, dass der verstorbene Verwandte Schreckschusswaffen besass (ich wuerde schaetzen, dass dies damals recht verbreitet war vgl. zu heutigen Zeiten), aber dass er ein KIND hier eingewiesen hat.
Das macht doch gar keinen Sinn - im Fall des Falles haette ein Kind dch weder sich noch die Ehefrau gegen einen erwachsenen Mann verteidigen koennen, im Gegenteil, der Taeter haette dem Kind doch ruckzuck die Waffen aus der Hand genommen.
Ich habe den Eindruck, der verstorbene Verwandte hat sich da sehr in seine Aengste hineingesteigert, so sehr, dass er da auch ins Irrationale abgeglitten ist.
Und die Hinweise, dass es sich bei dem Freund um den Moerder von Claudia handeln koennte, sind aeusserst spaerlich: der Kontaktabbruch um die Zeit von Claudias Tod herum; eine Beifahrertuer, die sich von innen nicht oeffnen laesst (aber so etwas muss nicht unbedingt manipuliert sein, es kann auch einfach mal kaputtgehen), und ein gewisser raeumlicher Bezug, der auf die Kenntnis des Parkplatzes schliessen laesst.
Grillage schrieb:Es dürfte in der Region also sehr sehr viele Menschen geben, die den genauen Fundort (= den Namen dieses Parkplatzes) kennen, so dass das die meisten Menschen aus den umliegenden Orten und auch aus Claudias Umfeld wissen dürften.
Oh ja - das sehe ich auch definitiv nicht als Taeterwissen.
sallomaeander schrieb:Anders ausgedrückt, könnte man für die Tatzeit kaum eine unauffälligere Limousine als einen Ford Granada benennen. Davon parkte damals in jeder Straße irgendwo einer.
Ich denke, sowohl die beiden Ford Modelle wie auch Renault 6 aehnliche Autos waren haeufig.
Wobei sich die Autotypen Ford Granada bzw. Taunus in Form und Groesse schon sehr von einem Renault 6 unterscheiden.
sallomaeander schrieb:Mir ist aufgefallen, dass der Autor insinuiert, dass der Täter es auf ein Opfer angelegt habe, das mit der späteren Ehefrau des Verwandten Ähnlichkeit hatte - bemerkenswerterweise stellt der Filmfall ganz im Gegenteil einen Täter dar, der sich bereits zuvor ein anderes Opfer ausgesucht hatte, und diesem bis zur Haustür gefolgt war.
Ja - ich lese das als eine Interpretation des Briefeschreibers (der sich die Angst des verstorbenen Verwandtens um seine Ehefrau mit der Aehnlichkeit zu CW erklaert).
Es ist sehr seltsam, dass der verstorbene Verwandte dem Briefeschreiber nicht den Namen des Opfers, also CW, nannte.
Vielleicht gab es da ein anderes Vorkommnis (also eines, das nicht CW betrifft), dass den verstorbenen Verwandten zu der Einschaetzung brachte, dass der fruehere Freund eine Gefahr fuer Frauen, insbesondere seine Ehefrau, darstellt.
Ich kann aus dem Brief auch nicht klar herauslesen, was denn nun genau der Verstorbene gesagt hat und was sich der Briefeschreiber dazugereimt hat - die Schlussfolgerung, dass es sich bei dem ehem. Freund des Verstorbenen um den Moerder von CW handelt, scheint letztendlich der Briefeschreiber getroffen zu haben.
Unterm Strich ist da wenig, was mich denken laesst, dass der Briefeschreiber tatsaechlich den Namen des Moerders von CW kennt.
Aber wer weiss - vielleicht ergaenzt sich einiges mit anderen Hinweisen, wie z.B. mit den Vorfaellen, ueber die andere Frauen berichtet haben.
Der Briefeschreiner ist sicherlich nicht gluecklich darueber, dass das Schreiben nun veroeffentlicht wurde, nachdem er um Anonymitaet gebeten hatte....