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Mordfall Claudia Wilbert

712 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

19.09.2024 um 17:27
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Das Problem läge hier eher bei dem Informanten, denn der könnte nicht beide Interessen bedienen, einerseits seine Schweigepflicht einhalten und anderseits doch Informationen geben, die zur Festnahme des Täters führen.
Nee.
Wer den Beruf eines Artzes, Seelsorger etc waehlt, der der Schweigepflicht unterliegt, muss diese Konsequenz auch tragen (denn er unterliegt der Schweigepflicht).
Da ist nichts dran zu ruetteln.
Da muss er mit seinem Wissen und Gewissen klarkommen....


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19.09.2024 um 18:00
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Solange die Polizei aber nichts über den Tippgeber weiß muss sie ihm auch kein „Schweigerecht“ einräumen.
Ja ein Schweigerecht für Zeugen gibts es nicht. Aber warum will der Schreiber anonym bleiben? Der Hauptgrund dürfte Angst oder Gefahr beim Schreiber sein. Als zweites: vielleicht wurden die Informationen durch Hörensagen weitergetragen.


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19.09.2024 um 18:21
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Ja ein Schweigerecht für Zeugen gibts es nicht. Aber warum will der Schreiber anonym bleiben? Der Hauptgrund dürfte Angst oder Gefahr beim Schreiber sein. Als zweites: vielleicht wurden die Informationen durch Hörensagen weitergetragen
Wenn der Schreiber anonym bleiben will, dann hätte er doch erst recht Name und Adresse des Verdächtigen preisgeben können, und müsste keine Angst haben. Denn so hat er sich die Mühe mit den Briefen umsonst gemacht. Ohne weitere Informationen wird es die Ermittler nicht weiterbringen.


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19.09.2024 um 19:36
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Dein DNA-Argument sehe ich nicht weil die Polizei keine Rechtsgrundlage hat um DNA eines mutmaßlichen Zeugen zu suchen. Bei dringendem Tatverdacht gegen jemanden - klar. Aber nicht bei einem Informanten.
Sie könnte auf jeden Fall den Brief spurentechnisch untersuchen lassen, das wäre rechtlich ok. Aber Fingerabdrücke oder DNA würden ja nur etwas bringen, wenn sich diese Daten schon in der Datenbank befinden. Und später, wenn sich jemand meldet und angibt, der Briefeschreiber zu sein, um abgleichen zu können, ob das auch wirklich stimmt.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es gibt eine ganze Reihe von Berufen, die über Gegebenheiten, die ihnen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit bekannt geworden sind, eine Schweigepflicht haben. Das sind neben Ärzten, Rechtsanwälten und Therapeuten beispielsweise auch Lehrer, Geisitliche und andere Berufe, von denen man das teils zunächst einmal gar nicht annehmen würde, bei näherer Betrachtung aber sagt: Ja klar, die dürfen ihr berufliches Wissen über bestimmte Menschen natürlich nicht mit anderen teilen.
Aber all diese Berufe würden kaum 5 Seiten Brief schreiben.
Ich halte den Briefeschreiber zwar einerseits erfahren mit offizieller Korrespondenz, wegen dem Briefkopf und diesem Wort "nachrichtlich", andererseits glaube ich aber nicht, dass es jemand ist, der viel und regelmäßig frei von ihm formulierte Briefe oder Texte schreiben muss. Wer das regelmäßig macht, braucht meiner Meinung nach nicht 5 Seiten, um etwas mitzuteilen.
Wenn es viele einzelne Details gibt, braucht man vielleicht 2 Seiten, aber 5 Seiten deutet für mich darauf hin, dass es dem Schreiber schwer fällt auf den Punkt zukommen, dass er Dinge wiederholt, dass er vielleicht aus ausführlicher seinen Emotionen schildert, sich ausführlich rechtfertigt etc.. Ärzte schreiben regelmäßig Arztbriefe, Priester und Seelsorger Predigten, Anwälte müssen Sachverhalte täglich schriftlich darlegen und begründen. Von denen würde meiner Meinung nach niemand 5 Seiten benötigen.
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Bzgl. der Anruferin stolpere ich immer darüber: woher weiß die denn, wer ihr Täter war? Dazu müsste sie ihn ja kennen. Und warum denkt oder weiß sie, dass das auch Claudias Täter ist? Oder schließt sie das aus Parallelitäten, also z. B. das gleiche Auto, zeitnah in der gleichen Gegend passiert etc.?
Meiner Meinung nach kann sie ihn nur über Details aus dem Film erkannt haben: das Auto, die Größe, das Alter reicht alleine nicht, aber vielleicht das Vorgehen bei der Tatasuführung, v.a. im Vergleich zu der Situation mit der Mitschülerin, über die mehr bekannt ist als beim Vorgehen bei Claudia. Wenn dann noch zeitliche und regionale Nähe dazukommen, kann ich mir schon vorstellen, dass man als Opfer erkennen kann, dass man vielleicht (!) von dem gleichen Täter überfallen wurde.

Ich glaube wie gesagt nicht, dass das ein Serienmörder war und auch kein Lustmörder. Ich glaube, die Situation ist mit Claudia aus dem Ruder gelaufen, und deshalb eskalierte das ganze zu dem Mord. Hätte der Mörder weitere Opfer umgebracht, wäre das bei der Polizei aufgefallen, so viele Morde gibt es in einer Region nicht, dass das Parallelen übersehen würden.
Ich bin sicher, dass Claudia und diese Mitschülerin nicht die ersten Opfer waren, die er belästigt, überfallen, vielleicht auch vergewaltigt hat. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass viele dieser Taten nie angezeigt wurden, dass er deshalb immer weiter machen konnte und dass die Situation mit Claudia, die sich gewehrt hat, ihn deshalb überrascht und überfordert hat.
Ich kann mri deshalb vorstellen, dass er danach nicht weiter gemacht hat mit dem Belästigen junger Frauen. Zum einen, weil es damit extrem gefährlich geworden wäre, wenn er aufgeflogen wäre, immerhin steht auf Mord lebenslänglich. Aber vielleicht auch, weil er vor seiner eigenen Tat zurückgeschreckt ist. Ich kann mir vorstellen, dass auch an einem notorischen Frauen-Belästiger ein Mord, noch dazu durch erwürgen mit den eigenen Händen, nicht spurlos vorbei geht. Viele von denen reden sich diese Blästigungsnummer vor sich selber schön und rechtfertigen das vor sich selbst mit kruden Erklärungen, aber bei einem Mord wird das kaum gelingen.


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19.09.2024 um 21:03
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich kann mri deshalb vorstellen, dass er danach nicht weiter gemacht hat mit dem Belästigen junger Frauen. Zum einen, weil es damit extrem gefährlich geworden wäre, wenn er aufgeflogen wäre, immerhin steht auf Mord lebenslänglich. Aber vielleicht auch, weil er vor seiner eigenen Tat zurückgeschreckt ist.
Die Erklärung könnte allerdings auch einfacher sein:

Manchen Tätern gelingt es irgendwann nach der Tat, eine normale Beziehung zu einer Partnerin einzugehen, die sie stabilisiert. Sie bauen sich später vielleicht eine mehr oder weniger durchschnittliche Existenz auf, mit Kindern, Arbeit - und spalten nicht nur die Erinnerung an ihre Tat mehr oder weniger ab, sondern lassen selbstverständlich ihr Umfeld über ihre Vergangenheit im Unklaren. Gerüchte oder Berichte von anderen, bekannten Taten versuchen sie ggf., als Jugendsünden oder üble Nachrede abzutun - ohne jemals jemandem von dem Mord etwas zu sagen.

Die Tragik solcher Konstellationen liegt darin, dass bei Bekanntwerden des Mordverdachts gänzlich Unbeteiligten, nämlich den Angehörigen des Täters, der Boden unter den Füßen weggezogen wird - insofern werden diese Täter ihre Tat verdrängen müssen, da ihnen kaum etwas anderes übrig bleibt.

Die Thematisierung des Falles in XY allein könnte der Täter aussitzen - "ja, hab' ich auch von gehört damals", aber der fünfseitige Brief wird ihn beunruhigen.

Er wird sich spätestens jetzt mit seiner Tat auseinandersetzen müssen, und mit seiner Schuld. Mit dem fortdauernden Leid der Ungewissheit bei den noch lebenden Verwandten.

Da er inzwischen in fortgeschrittenem Lebensalter sein muss, wird ihm bei der Konfrontation mit der Tat vielleicht auch bewusst werden, dass er sein Leben jahrzehntelang leben konnte - was seinem Opfer durch seine Hand versagt blieb.

Reue? Vielleicht. Ich glaube, dass die Vorstellung , nicht mehr lebend aus dem Gefängnis zu kommen, ihn momentan am meisten umtreiben wird.


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19.09.2024 um 21:39
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Manchen Tätern gelingt es irgendwann nach der Tat, eine normale Beziehung zu einer Partnerin einzugehen, die sie stabilisiert. Sie bauen sich später vielleicht eine mehr oder weniger durchschnittliche Existenz auf, mit Kindern, Arbeit - und spalten nicht nur die Erinnerung an ihre Tat mehr oder weniger ab, sondern lassen selbstverständlich ihr Umfeld über ihre Vergangenheit im Unklaren. Gerüchte oder Berichte von anderen, bekannten Taten versuchen sie ggf., als Jugendsünden oder üble Nachrede abzutun - ohne jemals jemandem von dem Mord etwas zu sagen.
Ja, das kann ich mir auch gut vorstellen. Allerdings denke ich wie gesagt, dass er direkt nach der Tat gegen Claudia aufgehört hat, zumindest für eine längere Zeit. Damals wird die ganze Gegend durch die Tat doch extrem sensibilisiert worden sein, schwer vorzustellen, dass der die Unverfrorenheit besessen hat, in seinem weißen Auto weiter Mädchen und jungen Frauen hinterherzufahren. Ich hätte erwartet, dass so etwas, wenn es zweitnah noch mal vorkommt, auch schneller der Polizei gemeldet wird, eben weil alle besondere Angst haben.
Aber das bleibt natürlich Spekulation.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Reue? Vielleicht. Ich glaube, dass die Vorstellung , nicht mehr lebend aus dem Gefängnis zu kommen, ihn momentan am meisten umtreiben wird.
Auch da gehe ich mit!
Es fällt mir schwer mir vorzustellen, dass jemand der anderen jungen Menschen so gegenübertritt, sie bewusst in Angst und Schrecken versetzt, sie in sein Auto zwingt, sie wahrscheinlich zu sexuellen Handlungen zwingt, so etwas wie Empathie für seine Opfer empfindet. Wäre er dazu in der Lage, würde er doch nicht solche Taten begehen.
Ich glaube auch, dass im ganz schön die Muffe geht, aus seinen bürgerlichen Leben gerissen zu werden und jetzt, nach 45 Jahren dafür eintreten zu müssen, was er damals getan hat. Mit Mitte 60 oder älter ist die Wahrscheinlichkeit, nach einer Verteilung im Knast seine letzen Atemzüge machen zu müssen ja doch recht hoch.


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19.09.2024 um 21:57
Das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern unterstützt das BKA bei einer bundesweiten Öffentlichkeitsfahndung.
Quelle:
https://www.polizei.mvnet.de/Presse/Pressemitteilungen/?id=204395&processor=processor.sa.pressemitteilung

Das ist mir gerade ins Auge gefallen, warum gerade LKA Mecklenburg-Vorpommern, von anderen Bundesländern habe ich diese Fahndung nicht gelesen?
An den Handgelenken fanden sich zudem Spuren von einer Fesselung.
Quelle: s.o.

Konnte nachgewiesen welches Fesselungsmittel benutzt wurde - Kabelbinder evtl. weil der Täter beruflich (Elektriker) damit Kontakt hatte?


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Mordfall Claudia Wilbert

19.09.2024 um 22:57
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber all diese Berufe würden kaum 5 Seiten Brief schreiben.
Ich halte den Briefeschreiber zwar einerseits erfahren mit offizieller Korrespondenz, wegen dem Briefkopf und diesem Wort "nachrichtlich", andererseits glaube ich aber nicht, dass es jemand ist, der viel und regelmäßig frei von ihm formulierte Briefe oder Texte schreiben muss. Wer das regelmäßig macht, braucht meiner Meinung nach nicht 5 Seiten, um etwas mitzuteilen.
Ich halte den Schreiber aus den gleichen genannten Gründen für durchaus geübt im Verfassen offizieller Briefe, er kennt die üblichen Formatierungsregeln.

Die 5 Seiten kommen ggf. zustande weil das erste Blatt schon halb gefüllt ist mit den Adressaten, das letzte Blatt vielleicht nicht bis ganz unten vollgeschrieben.

Inhaltlich muss sich der Schreiber zunächst legitimieren, also ohne Details, die ihn erkennbar machen, erklären, woher er denn überhaupt etwas weiß. Das ist sicher umständlich. Dann schildert er Details des Verbrechens, dann diskutiert er noch seine Bedenken den Namen zu nennen und dass er sich noch dagegen entscheidet um keinen möglicherweise Unschuldigen zu belasten.

Ich denke schon, dass das auch ohne ungeschicktes Herumlabern mehrere Seiten füllen kann.

Allein wenn man annimmt, dass derjenige formal einigermaßen gekonnt Briefe schreibt, dann wird er beim Formulieren nicht talentfrei sein, sondern das dürfte schon zusammenpassen.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich kann mir vorstellen, dass auch an einem notorischen Frauen-Belästiger ein Mord, noch dazu durch erwürgen mit den eigenen Händen, nicht spurlos vorbei geht. Viele von denen reden sich diese Blästigungsnummer vor sich selber schön und rechtfertigen das vor sich selbst mit kruden Erklärungen, aber bei einem Mord wird das kaum gelingen.
Da gehe ich grundsätzlich mit aber ich glaube schon, dass das ein schmaler Grad ist. Jemanden zu entführen, zu fesseln, zu schlagen, zu vergewaltigen, in Todesangst zu versetzen, für immer zu traumatisieren, halte ich auch für eine sehr harte Nummer. Man muss schon weitgehend empathielos sein um das durchzuziehen. Mord mag noch eine Ebene krasser sein, aber nicht mehr extrem weit entfernt.

Und wenn die Grundanlage, kein normales menschliches Mitleid zu empfinden, sich über Gefühle eines fremden Menschen hinwegzusetzen und obendrein etwas zu tun, was einen für Jahre in den Knast bringen könnte, da ist, ist es nur eine Nuance ob man auch soweit gehen könnte zu töten.

Ich denke, dass sich solche Täter nicht mehr viel schönreden, sondern die empfinden wenig und leben gut damit, die haben keine schlaflosen Nächte. Du und ich, wir würden wahrscheinlich überhaupt nicht damit klarkommen. Aber solche Kerle nehmen das eher schulterzuckend und suchen die Schuld beim Opfer: die hätte ja nicht alleine da herumlaufen müssen. Oder: hätte sie sich nicht so extrem gewehrt, hätte ich nicht so massiv den Hals zudrücken müssen…

Mitleid haben solche Leute noch am ehesten mit sich selbst. Das könnte hier auch zutreffen: vielleicht empfindet der Täter den Mord in seiner Wahrnehmung als „seit Jahrzehnten verjährt“. Aber dass man ihn jetzt, nach Jahrzehnten und im Alter, noch deswegen aus seiner seit Jahren stabilen, etablierten Existenz und Umgebung herausreißen und alles zerstören will - das ist für ihn womöglich eine große Ungerechtigkeit.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Reue? Vielleicht. Ich glaube, dass die Vorstellung , nicht mehr lebend aus dem Gefängnis zu kommen, ihn momentan am meisten umtreiben wird.
Ich denke, er hat seit Jahrzehnten massiv verdrängt, was ja auch relativ einfach war weil seit vermutlich mehr als 40 Jahren keine einzige Silbe mehr zu dem Fall zu hören war. Ich habe, wie schon erwähnt, lange dort in der Nähe gewohnt und nie mehr wieder etwas davon gehört. Es gab nur Kindheitserinnerungen, da hatte ich mal was aufgeschnappt - und das war‘s.

Für den Täter war die Sache vermutlich auch längst komplett durch. Jetzt wird er jedoch gezwungen sich eben doch wieder damit auseinandersetzen zu müssen. Oder er verdrängt erstmal weiter, solange Herr Wirges und seine Kollegen nicht vor seiner Tür stehen…


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20.09.2024 um 00:48
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Der Briefkopf sieht sehr profimäßig aus und da die Person unbedingt anonym bleiben will, gehe ich davon aus, daß sie sich beraten ließ. Bei Anwalt, Beratungsstelle oder Seelsorge,
Wenn man glaubt, man hätte in der TV-Sendung den Originalbrief zu sehen bekommen, dann benötigt man natürlich eine Erklärung für das "so perfekt" gestaltete Layout...
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Und wer sagt, dass der Schreiber nicht zufällig selber Anwalt, Texter oder sonstwie tagtäglicher Briefeschreiber ist?
Fehlt nur noch die Vermutung, der anonyme Briefschreiber würde "wahrscheinlich" ein professionelles Schreibbüro führen und DIN-konforme Muster-Anschreiben aus dem Ärmel schütteln...
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:Woher willst du wissen, wieviel die Ermittler haben?
Das wurde nicht erwähnt um dahingehend irgendwelche Mutmaßungen zu treffen.
Dass die Ermittler kaum Ansatzpunkte haben, wurde doch in der TV-Fahndung überdeutlich.

Stichworte "Auto-Brille-Brief".

Falls du das anders einschätzt, dann schreib du doch mal, welche weiteren Erkenntnisse die Ermittler noch haben könnten.

Den "Oldtimer" (Modell R6 oder vergleichbar) und die Sehhilfe mit Aufschrift "OF" sucht man seit 1979 vergeblich.

Die große Hoffnung ist jetzt der anonyme Brief von 2023.
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Das deutet IMHO auch darauf hin, dass der Schreiber seine Informationen nicht vom Täter persönlich und auch keine eigenen Erkenntnisse hat, weil dann müsste man keine Sorge haben ggf. den Falschen zu belasten.
Sehe ich ganz genauso.
Und ist eine wichtige Feststellung, weil ja voreilig unterstellt wurde, der Briefschreiber müsse über "Täterwissen" verfügen.
Muss er natürlich überhaupt nicht.
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Tatsächlich könnte es aber eher so gewesen sein, dass der Täter eine z. B. beim Gerangel im Auto verloren gegangene Brille später im Wagen findet und schnellstens in einer Mülltonne entsorgt hat, um einerseits keine Beweisstücke in seiner Nähe zu haben und um eben gerade keine Erinnerung an den verkorksten Abend zu behalten.
Absolut.
Die Brille ist weg und sie wird auch nicht mehr auftauchen. Mir persönlich tat der zuständige Kommissar fast schon leid, als er sich mangels anderer Optionen in der TV-Fahndung fast schon unerträglich lange Sendeminuten mit dem seit einer halben Ewigkeit verschwundenen "Nasenfahrrad" auseinandersetzen musste...
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Bzgl. der Anruferin stolpere ich immer darüber: woher weiß die denn, wer ihr Täter war? Dazu müsste sie ihn ja kennen. Und warum denkt oder weiß sie, dass das auch Claudias Täter ist? Oder schließt sie das aus Parallelitäten, also z. B. das gleiche Auto, zeitnah in der gleichen Gegend passiert etc.?
Ja klar. Genau so, wie du schreibst, wird es sein.
Wie denn sonst?
Die Frau wurde früher mal Opfer einer Belästigung, und sie kannte nun mal den Täter. Und jetzt glaubte sie Parallelen zu erkennen, als sie die TV-Fahndung im Mordfall CW schaute, und sie meldete sich.
Alles richtig gemacht, würde ich mal sagen!
Die Ermittler werden ihren Hinweis abklären.


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20.09.2024 um 09:14
Ab Min. 4 werden (https://www.dailymotion.com/video/x95murk), eingebaut in eine Unterhaltung von Claudia und einer Freundin, zwei junge Männer erwähnt. Ein Peter, der jetzt beim Bund sei und mit dem Claudia nie richtig zusammen gewesen sei und ein Axel, mit dem die Freundin keine Zukunft sähe. Die Szene kann natürlich der Phantasie der Skriptschreiber entsprungen sein. Oder könnte es darauf hindeuten, dass man in Richtung eines in der Vergangenheit abgewiesenen Verehrer denkt?


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20.09.2024 um 09:46
Zitat von WMWM schrieb:Die Szene kann natürlich der Phantasie der Skriptschreiber entsprungen sein. Oder könnte es darauf hindeuten, dass man in Richtung eines in der Vergangenheit abgewiesenen Verehrer denkt?
„Man schließt nichts aus“, wie es immer so schön heißt, weil man ja bisher keine Verdachtsrichtung hat.

Ich glaube aber eher, dass das ausgedachtes Geplänkel ist, weil diesen Peter hat die Polizei damals sicherlich überprüft und wenn es da Verdachtsmomente gäbe - „passendes“ Auto, kein glaubwürdiges Alibi, seltsames Verhalten nach der Tat - wäre das sicher aufgefallen.

Bei Axel das gleiche. Dass sich Typen an die Freundin der Schwester, der Partnerin, an Nachbarinnen oder Kolleginnen ranmachen gibt es ab und zu, aber ich denke auch Axel ist überprüft worden und wäre aufgefallen wenn es Ungereimtheiten gegeben hätte.


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Mordfall Claudia Wilbert

20.09.2024 um 10:33
Zitat von WMWM schrieb:Oder könnte es darauf hindeuten, dass man in Richtung eines in der Vergangenheit abgewiesenen Verehrer denkt?
Nein. Zum einen haette man damals bereits abgeklaert, zum anderen haette sich CW dann nicht versucht zu wehren, als sie zum Auto gebracht wurde (es klang ja, als waere halt nichts aus einer Beziehung geworden; und nicht so, als haette es Knatsch gegeben, weil einer mehr wollte als der andere).


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20.09.2024 um 11:21
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Nein. Zum einen haette man damals bereits abgeklaert, zum anderen haette sich CW dann nicht versucht zu wehren, als sie zum Auto gebracht wurde (es klang ja, als waere halt nichts aus einer Beziehung geworden; und nicht so, als haette es Knatsch gegeben, weil einer mehr wollte als der andere).
Dass CW sich wehrt könnte in dieser Theorie schon passen, denn sie wartete ja auf ihren Bruder und würde dann eher unwahrscheinlich mit jemand anderem fahren während der Bruder kurze Zeit später kommt und irritiert ist, weil seine Schwester nicht da ist.

Handys gab es nicht, sie konnte dem Bruder nicht sagen „der XY kommt hier gerade vorbei und nimmt mich mit, du kannst umdrehen.“

Ich denke aber auch, dass jemand aus dem Umfeld aufgefallen wäre. Kaum wahrscheinlich, dass da jemand ein verdächtiges Auto fährt und keinem fällt es auf…


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20.09.2024 um 11:58
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Wenn der Schreiber anonym bleiben will, dann hätte er doch erst recht Name und Adresse des Verdächtigen preisgeben können, und müsste keine Angst haben. Denn so hat er sich die Mühe mit den Briefen umsonst gemacht.
Volle Zustimmung.
Deshalb ist es ja auch fraglich, ob der anonyme Briefschreiber tatsächlich "etwas weiß", geschweige denn den mutmaßlichen Mörder von CW mit Namen und Adresse benennen könnte, so wie er es im Brief behauptet hat.

Die von dir aufgeworfene berechtigte Frage bleibt, weshalb jemand einen "langen Brief" schreibt, durch das Versenden gleich mehrerer Ausfertigungen versucht sicherzustellen, dass der Brief in jedem Fall beachtet wird - und letztlich aber nichts Entscheidendes mitteilt, was die Ermittlungen weiterbringen würde.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich halte den Briefeschreiber zwar einerseits erfahren mit offizieller Korrespondenz, wegen dem Briefkopf und diesem Wort "nachrichtlich",
Es irritiert, wenn du weiterhin suggerierst, die Darstellung des anonymen Schreibens bei Aktenzeichen XY wäre "echt" gewesen".
Und es führt die Überlegungen zum Verfasser inhaltlich höchstens in "Sackgassen"...

Spätestens bei genauerer Betrachtung der weiter oben geposteten Vergrößerung wird klar, dass es sich bei der Darstellung um ein für die TV-Sendung erstelltes Replikat handelt.
Aus der Gestaltung dieses Replikats sind selbstverständlich keine Rückschlüsse auf die "Schreibkompetenzen" des anonymen Verfassers oder gar auf seine Berufsgruppenzugehörigkeit (!) ableitbar.

Es ist doch hinreichend bekannt, dass man bei Aktenzeichen XY zwar vieles, aber eben nicht alles "für bare Münze nehmen" kann. Insbesondere was filmische Darstellungen oder Hintergrundbilder betrifft.
Deshalb sollte man etwas mehr Skepsis an den Tag legen und nicht alles, was gezeigt wird, gleich für "echt" halten.


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20.09.2024 um 12:37
Zitat von KieliusKielius schrieb:Retsiemfoh schrieb:
Wenn der Schreiber anonym bleiben will, dann hätte er doch erst recht Name und Adresse des Verdächtigen preisgeben können, und müsste keine Angst haben. Denn so hat er sich die Mühe mit den Briefen umsonst gemacht.
Volle Zustimmung.
Was ist eigentlich an der Aussage des Verfassers "Niemanden zu Unrecht beschuldigen zu wollen" so schwer zu verstehen?

Jemanden des Mordes bei der Polzei anzuzeigen ist keine Bagatellangelegenheit. Da sollte man sich verdammt sicher sein. 97% reichen nicht.

Deshalb begründet er seine Einschätzung auf fünf Seiten und möchte erst mal eine Reaktion bekommen, die über eine bundesweite Ausstrahlung bei XY erfolgt ist.

Nun weiß er/sie, daß das Schreiben ernst genommen wird. Was seitdem im Hintergrund läuft, wissen wir nicht und werden es möglicherweise nie erfahren.


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Mordfall Claudia Wilbert

20.09.2024 um 12:58
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Was seitdem im Hintergrund läuft, wissen wir nicht und werden es möglicherweise nie erfahren.
Vielleicht doch, wenn es in der nächsten Sendung dazu evtl ein Update gibt.


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20.09.2024 um 13:05
Ich stimme dir hier insgesamt zu.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Jemanden des Mordes bei der Polzei anzuzeigen ist keine Bagatellangelegenheit. Da sollte man sich verdammt sicher sein. 97% reichen nicht.
Wobei eine kleine, aber feine Nuance ist: wenn mir etwas erzählt wird und ich das sehr glaubwürdig finde, wie sicher ist das?

Als Tippgeber kann man der Polizei auch seine Erkenntnisse mitteilen und die Ermittler müssen dann schauen, ob es wirklich zutrifft. Denn es ist ja eben nicht so, dass ein Unschuldiger in den Knast geht wenn die vorgebrachten Verdachtsmomente am Ende doch nicht stimmen.

Auch wenn ich den Wahrheitsgehalt meiner Informationen nicht einschätzen kann oder teilweise für fragwürdig halte, könnte es der Polizei helfen.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Es irritiert, wenn du weiterhin suggerierst, die Darstellung des anonymen Schreibens bei Aktenzeichen XY wäre "echt" gewesen".
Woher weißt du ob der gezeigte Briefkopf den Originalbrief zeigt oder nicht? Du behauptest ständig, das wäre unecht. Auf welcher Grundlage?
Zitat von KieliusKielius schrieb:Spätestens bei genauerer Betrachtung der weiter oben geposteten Vergrößerung wird klar, dass es sich bei der Darstellung um ein für die TV-Sendung erstelltes Replikat handelt.
Woher weißt du das?
Zitat von KieliusKielius schrieb:Es ist doch hinreichend bekannt, dass man bei Aktenzeichen XY zwar vieles, aber eben nicht alles "für bare Münze nehmen" kann.
„Bekannt“ ist das nicht. Man kann vermuten, dass gewisse Details bewusst zurückgehalten werden, das Augenmerk der Zuschauer auf Dinge gelenkt werden soll und die Opfer generell als harmlose, liebenswürdige Personen dargestellt werden um Mitleid zu erzeugen. Insgesamt muss die Darstellung aber auch innerhalb von Grenzen bleiben, die keine falsche Fährte verursachen. Insofern also schon Realitätsbezug.

In vielen Fällen zeigt XY originale Tatwerkzeuge, manchmal Vergleichsstücke wenn das Original nicht verfügbar ist oder nicht zur Präsentation im Studio geeignet ist.

Vom Inhalt des Briefes sollen die Zuschauer nichts mitbekommen. Der Addressbereich verrät nichts, es vermittelt aber Authentizität und macht es für Zuschauer spannend wenn man hier einen Ausschnitt vom Original zeigt.

Du behauptest hier einfach das Gegenteil ohne das belegen zu können. Auch wenn die Gegenmeinung ebenso nicht beweisbar ist, ist sie aber doch in der Historie des Sendung wahrscheinlicher.


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20.09.2024 um 13:11
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:In vielen Fällen zeigt XY originale Tatwerkzeuge
Zu Edes Zeiten.
Inzwischen geht man mit Asservaten sorgfaeltiger um.

Einmal ist zu Edes Zeiten sogar ein Asservat abhanden gekommen... (ich meine eine Jacke oder einen Schal des Opfers, weiss aber nicht mehr, welche Fall).
Zitat von KieliusKielius schrieb:Es ist doch hinreichend bekannt, dass man bei Aktenzeichen XY zwar vieles, aber eben nicht alles "für bare Münze nehmen" kann.
Ja, es ist eine filmische Umsetzung, fuer die man sich (meist, manchmal hat man auch einen anderen Eindruck) sorgfaeltig ueberlegt hat, was man an den Zuschauer vermitteln moechte.


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20.09.2024 um 13:12
Nehmen wir an, dieser Cold Case wurde deshalb wieder aufgerollt, weil DNA von Aservaten extrahiert werden konnte, da könnte man einen potentiell benannten Tatverdächtigen doch nur mit einem Abgleich überführen und der müsste auf freiwilliger Basis geschehen, oder?
Weil ein Alibi für diesen Abend, sowie das Auto lässt sich nicht mehr überprüfen. Ein freiwilliges Geständnis wäre ja eher nicht zu erwarten.


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Mordfall Claudia Wilbert

20.09.2024 um 13:13
Noch einmal ein Gedanke zur (angeblichen) Inschrift "OF" auf der Brille der Getöteten. Es wird ja erwähnt, dass ein Freund der jungen Frau gerade "beim Bund" sei, obwohl das für das Verständnis des Falles nicht unbedingt erforderlich wäre.

OF ist, neben OFw, die Abkürzung für "Oberfeldwebel", also eines Unteroffiziersdienstgrades (Unteroffizier mit Portepee).

https://de.wiktionary.org/wiki/Oberfeldwebel

Falls die Abkürzung OF, für die hier bisher, neben "Optiker Fielmann" keine überzeugende Erklärung vorgeschlagen wurde, ein versteckter Hinweis sein sollte, dann könnte er sich auf einen Zeit- oder Berufssoldaten mit damals entsprechendem Rang beziehen.

Mit verstecktem Hinweis meine ich, dass sich die Abkürzung möglicherweise gar nicht auf der Brille befand, sondern ein Trigger für den Täter sein könnte: "Wir wissen mehr, als wir der Öffentlichkeit sagen."

In einer Autostunde Entfernung, nahe der niederländischen Grenze, befand sich zur Tatzeit in Geilenkrichen ein Artilleriebataillon der Bundeswehr. Dort waren auch (amerikanische) taktische Atomsprengöpfe gelagert.


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