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Mordfall Claudia Wilbert

1.037 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

20.09.2024 um 21:20
Dass CW und der Täter zusammen über die Fahrertür eingestiegen sind finde ich nicht ungewöhnlich. Autos waren damals viel spartanischer ausgestattet als heute, es war kein Problem auf den anderen Sitz rüberzurutschen und wenn man jemanden mit Zwang ins Auto bugsieren will ist dieser Weg naheliegend.

Auf dem verlinkten Bild sieht man das auch gut, es ist kein Problem auf den anderen Sitz zu rutschen.

Bzgl. der Fesselung frage ich mich schon seit Tagen wann die angebracht wurde. Im Film steht das Auto nach dem Einsteigen nicht noch länger an der Kreuzung. Auch von einem Gerangel im Auto ist nicht die Rede.

Demnach müsste die Fesselung erst später erfolgt sein - aber warum erst später, dann hätte sich Claudia nicht sofort gewehrt? Und hat der Täter dann nochmal irgendwo angehalten um Claudia zu fesseln?

Oder wurde Claudia doch sofort gefesselt und das wurde von den Zeugen nur nicht wahrgenommen, vielleicht ging es auch sehr schnell und das Auto hat deswegen nicht ungewöhnlich lange da herumgestanden. Vielleicht war’s aber auch so, dass das Auto doch erst nach einer Weile losgefahren ist, dieses Detail der Öffentlichkeit aber nicht erzählt wird?

Dass Claudia die Tür oder das Fenster nicht geöffnet hat könnte an einer Manipulation der Tür liegen. Falls die Hände auf den Rücken gefesselt wurden hatte sie aber auch bei intakter Tür wahrscheinlich keine Chance weil sie einfach nicht an die Griffe kam.

Möglich wäre auch, dass CW in Dunkelheit und Panik den Öffnungsmechanismus nicht gesehen oder verstanden hat.

Über den Zeitpunkt der Fesselung denke ich seit Tagen nach. An ehesten wahrscheinlich scheint mir, dass diese direkt nach dem Einsteigen ins Auto erfolgt ist, unter Ausnutzung des Überraschungsmoments und der Schrecksekunden. Damit wäre aus Tätersicht auch eine ungestörte Fahrt sichergestellt gewesen.


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21.09.2024 um 00:45
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Bzgl. der Fesselung frage ich mich schon seit Tagen wann die angebracht wurde. Im Film steht das Auto nach dem Einsteigen nicht noch länger an der Kreuzung. Auch von einem Gerangel im Auto ist nicht die Rede.

Demnach müsste die Fesselung erst später erfolgt sein - aber warum erst später, dann hätte sich Claudia nicht sofort gewehrt? Und hat der Täter dann nochmal irgendwo angehalten um Claudia zu fesseln?
Das der Täter Claudia sofort im Auto fesselte glaube ich nicht. Da würde doch jeder so schnell wie möglich wegfahren, bevor noch jemand aufmerksam wird, was ja schon der Fall war
Vielleicht sagte er ihr, wenn sie sich ruhig verhält dann passiert ihr nichts?
Ich vermute das sie erst auf dem Parkplatz gefesselt wurde, nämlich dann, als sie merkte was ihr bevorstand, und sie sich anfing zu wehren.


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21.09.2024 um 00:51
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Ich vermute das sie erst auf dem Parkplatz gefesselt wurde, nämlich dann, als sie merkte was ihr bevorstand, und sie sich anfing zu wehren.
Das würde mE aber nicht dazu passen, dass es wohl kein Sexualdelikt war.


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21.09.2024 um 01:54
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:Das würde mE aber nicht dazu passen, dass es wohl kein Sexualdelikt war.
Weil es nicht soweit kam, aber das war der Plan des Täters. Aus Claudias Sicht: was wird sie gedacht haben, soll das werden? Man müsste schon ziemlich naiv sein wenn man nicht kapiert, was der Entführer vor hat.
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Das der Täter Claudia sofort im Auto fesselte glaube ich nicht. Da würde doch jeder so schnell wie möglich wegfahren, bevor noch jemand aufmerksam wird, was ja schon der Fall war
Dann müsste sie 15 km weit brav da gesessen haben und abgewartet haben, wie es weitergeht? Erscheint mir noch unwahrscheinlicher als die Variante, dass die Abfahrt nicht sofort war sondern um einen Moment verzögert. Soooooo lange dauert es nicht jemanden zu fesseln…

Dass jemand aufmerksam wird: vielleicht hat der Täter die B Zeugen nicht gesehen? Ein gewisses Risiko geht ein Täter generell immer ein…


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21.09.2024 um 07:15
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Dann müsste sie 15 km weit brav da gesessen haben und abgewartet haben, wie es weitergeht?
Die meisten Menschen können sich zum Glück nicht vorstellen, wie die Situation sich anfühlt, als Beifahrer zu erkennen, dass der Fahrer unredliche Absichten verfolgt. Die Situation, gewaltsam oder unter Zwang bereits zum Einsteigen gebracht worden zu sein, dürfte daran nicht viel ändern.

Psychologen sprechen von dem Innenraum eines Autos als einem "Intimraum" des Täters - vergleichbar etwa, als befände man sich mit dem Täter gemeinsam in dessen Zimmer. Mein Raum, meine Regeln, verkörpert der Täter schon ohne weiteres Zutun.

Niemand kann dem Opfer einen Vorwurf daraus machen, dass es in eine Art Schreck- oder Schockstarre verfallen ist - einem Autofahrer z.B. während der Fahrt ins Lenkrad zu greifen erfordert, vom damit verbundenen Risiko eines Unfalls ganz abgesehen, die Initiative, eine anerzogene Hemmung (man gereift dem Fahrer nicht ins Lenkrad) zu überwinden - das fällt umso schwerer, wenn noch eine Resthoffnung besteht, dass die Situation passiv durchgestanden, und vielleicht doch noch zu einem guten Ende führen könne.

Vielleicht gelingt es dem Täter sogar, dieser letzten Hoffnung genau deshalb Nahrung zu geben - "wenn du ruhig bist, passiert dir nichts". Natürlich eine glatte Lüge.

Man darf auch nicht vergessen, dass früher oft von Gegenwehr abgeraten wurde - wir können hier vieles diskutieren, aber das Verhalten des Opfers in dieser grauenhaften Situation entzieht sich jeder Bewertung durch uns.

15 qualvolle Kilometer wie das Kaninchen vor der Schlange - ich halte selbst das für denkbar. Todesangst. Wer die nicht kennt...


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Mordfall Claudia Wilbert

21.09.2024 um 08:21
Man weiss eben nicht, was der Täter anfänglich vor hatte. Evtl sollte es zu einem Sexualdelikt kommen und die Tötung war eigentlich gar nicht geplant.
Bis zu dem Punkt an dem sich Claudia heftigst wehrte- so zumindest die Aussage in xy- ich vermute, dann ist das Ganze aus dem Ruder gelaufen und Claudia wurde umgebracht.
Das mit der Fesselung bleibt für mich ein Rätsel- denn wenn sie sich heftig zur Wehr setzte und er sie deshalb tötete und es zu keinem Sexualdelikt mehr kam, macht das Fesseln ja post mortem keinen Sinn mehr.
Hmmmmm- ich überlege noch...


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Mordfall Claudia Wilbert

21.09.2024 um 08:46
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Dass CW und der Täter zusammen über die Fahrertür eingestiegen sind finde ich nicht ungewöhnlich. Autos waren damals viel spartanischer ausgestattet als heute, es war kein Problem auf den anderen Sitz rüberzurutschen und wenn man jemanden mit Zwang ins Auto bugsieren will ist dieser Weg naheliegend.
Ich stelle mir gerade die Situation des Einsteigens vor. Die Tasche fällt Claudia dabei aus der Hand, den sperrigen Stockschirm kann sie noch festhalten und nimmt ihn brav mit auf den Beifahrersitz? Nein!

Hat der Tatverdächtige ihr vielleicht den Stockschirm aus der Hand gerissen, Claudia wollte sich damit wehren? Und dann hat ER den Schirm als Schlagwerkzeug eingesetzt und sie sozusagen ins Auto geprügelt?

Hat man bei der Obduktion Schlagspuren vom Schirm feststellen können? Aber auf jeden Fall eine DNA-Spur des Täters am Griff, er hatte ihn ja zuletzt in der Hand und neben der Leiche abgelegt?


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21.09.2024 um 10:04
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:15 qualvolle Kilometer wie das Kaninchen vor der Schlange - ich halte selbst das für denkbar. Todesangst. Wer die nicht kennt...
Deine Überlegung ist sehr interessant und tatsächlich reagieren Menschen in Todesangst mit Flucht, Angriff oder Totstellreflex/Schreckstarre.

Letztes ist in dieser Situation, sich im Raum des Täters zu befinden und dort nicht selber die Initiative ergreifen zu wollen, auch ganz banal keine Gefahr (Unfall) durch einen Griff ins Lenkrad provozieren zu wollen, damals vielleicht auch einem noch größeren Respekt vor Älteren etc. gut vorstellbar und könnte Claudias Verhalten erklären - bis zu dem Moment, wo sie dann doch begonnen hat sich massiv zu wehren.

Aus Sicht des Täters würde ich mich aber nicht darauf verlassen, dass mein Opfer geschockt und handlungsunfähig da sitzt und abwartet. Als Täter muss ich eher damit rechnen, dass sie zu flüchten versucht, also an Stellen, wo ich langsamer fahren muss, aus dem Auto springt. Oder dass sie mich eben doch attackiert wenn die Situation länger andauert und ihr klar wird, dass das hier nicht gut enden wird. Dass die Panik dann eben doch Richtung „Angriff“ kippt, gerade auch weil ich, während ich das Auto fahre, nicht vollends in der Lage bin sie unter Kontrolle zu halten.

Von Rheinbach aus fährt man auf der Landstraße noch durch 2 Ortschaften, geschätzt auf dernersten 5, 6 Kilometern. Danach führt die Strecke nur noch durch dunkle Waldgebiete. Gehen wir davon aus, dass die Innenbeleuchtung des Wagens unterwegs ausgeschaltet war und dass damalige Autos bis auf eine spärliche Tachobeleuchtung und wenige spartanisch beleuchtete Knöpfe keine Lichtquellen hatten, war es im Auto über weite Strecken sehr düster. Es gab keine Lichtquellen wie Monitore oder Ambientebeleuchtung, die heute eine gewisse Grundhelligkeit in den Fahrgastraum bringen.

Also ein stockdunkler Innenraum und der Täter muss sich auf eine teilweise kurvige Fahrt durch einen dunklen Wald konzentrieren. Klar wird er auch immer ein Auge und viel Aufmerksamkeit auf Claudia richten, aber wirklich viel sehen kann er nicht.

Als Täter wäre mir das zu risikoreich. Ich hätte vermutlich das Interesse, mein Opfer frühzeitig zu fesseln damit ich unterwegs sicher sein kann, dass sie „nix anstellt“.

Denkbar wäre, dass er von der Entführungswelle-Kreuzung erstmal weggefahren ist, dann aber nach kurzer Fahrt und 2x abbiegen nochmal kurz angehalten hat. Also so, dass man von eventuellen Zeugen der Entführung nicht mehr gesehen wird, zugleich aber Claudia noch keine Zeit zum Nachdenken hatte und zunächst noch ruhig im Auto saß. Oder er hat sie für weniger Hunger Meter noch festgehalten/mit einer Waffe bedroht, so dass sie sich bis hierher nicht aktiv gewehrt hat.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Ich stelle mir gerade die Situation des Einsteigens vor. Die Tasche fällt Claudia dabei aus der Hand, den sperrigen Stockschirm kann sie noch festhalten und nimmt ihn brav mit auf den Beifahrersitz? Nein!
Denkbar ist auch: Tasche stand auf dem Boden und blieb stehen, den Schirm hatte sie in der Hand weil man den nicht gut abstellen kann und auch eher nicht komplett auf den Boden legt.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Hat der Tatverdächtige ihr vielleicht den Stockschirm aus der Hand gerissen, Claudia wollte sich damit wehren? Und dann hat ER den Schirm als Schlagwerkzeug eingesetzt und sie sozusagen ins Auto geprügelt?
Wurde in XY nicht so dargestellt. Vielleicht war es also nicht so, vielleicht verrät man es den Zuschauern nicht. Wobei ich jetzt keinen Grund wüsste, warum man das zurückhalten sollte wenn es so war.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Aber auf jeden Fall eine DNA-Spur des Täters am Griff, er hatte ihn ja zuletzt in der Hand und neben der Leiche abgelegt?
Wenn nach 2 Tagen im Wald noch DNA am Schirm war und diese heute festgestellt werden könnte…

Spermaspuren/DNA hat man ja leider/gottseidank nicht. Ggf. konnte man Fremd-DNA an der Bekleidung sichern. Im Zuge des Kampfes ist vielleicht Täter-DNA an Claudias Bekleidung zurückgeblieben oder der Täter wurde verletzt und es gab Material unter ihren Fingernägeln etc. …


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21.09.2024 um 12:22
Ich verweise noch einmal auf das hier von mir verlinkte Bild des Innenraums eines Renault R6.

Der R6 hatte, ähnlich wie der bekanntere R4 oder auch der Citroën 2CV und seine Derivate, eine so genannte "Krückstockschaltung" - der Schalthebel ragt wie der Griff eines Krückstockes nach oben aus dem Armaturenbrett; des weiteren hat die spezielle Anordnung von Motor und Getriebe den Effekt, dass kein Getriebe- oder Mitteltunnel den Fußraum zwischen den Vordersitzen versperrt.

Jemand schrieb hier, dass der Täter im FF sein Opfer von der Fahrerseite her ins Auto bugsiert habe - beides zusammen, die Krückstockschaltung und der fehlende Getriebetunnel, sprechen in der Tat für einen R6 oder auch für einen Citroën Ami 8, falls das den Tatsachen entsprechen sollte.


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21.09.2024 um 13:20
Das stimmt, beim R6 kann man offenbar fast wie auf einer Sitzbank auf den Beifahrerplatz rutschen.

Ich habe mir gerade mal Innenräume von Golf 1, Opel Kadett C und Simca 1100 angeschaut. Da gibt’s Mitteltunnel und „Schaltstangen“ zwischen den Sitzen, allerdings sind die im Gegensatz zu heutigen Konstruktionen relativ kleine Hindernisse. Es ist also mit einer kleinen, unproblematischen Kletteraktion auch da nicht schwer auf den Beifahrersitz zu kommen.

Die Gestaltung des Innenraums schließt alternative Automodelle also nicht grundsätzlich aus.

Im Film wurde allerdings gesagt, der R6 sei „der Favorit“, also das wahrscheinlichste Auto.


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Mordfall Claudia Wilbert

21.09.2024 um 13:45
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Niemand kann dem Opfer einen Vorwurf daraus machen, dass es in eine Art Schreck- oder Schockstarre verfallen ist - einem Autofahrer z.B. während der Fahrt ins Lenkrad zu greifen erfordert, vom damit verbundenen Risiko eines Unfalls ganz abgesehen, die Initiative, eine anerzogene Hemmung (man gereift dem Fahrer nicht ins Lenkrad) zu überwinden - das fällt umso schwerer, wenn noch eine Resthoffnung besteht, dass die Situation passiv durchgestanden, und vielleicht doch noch zu einem guten Ende führen könne.
Wenn die Beifahrertür wirklich manipuliert war, macht es auch wenig Sinn, dem Fahrrer ins Lenkrad zu greifen, weil man dann, zusammen mit dem Fahrer, dessen Zorn man noch zusätzlich angefacht hat, im verunfallten Wagen festsitzt. Solange das Fahrzeug durch den Unfall nicht fahruntüchtig würde, also man vielleicht nur einen kurzen Schlenker fährt und sich nicht vollständig im Graben oder der Böschung festfährt, wäre dadurch außerdem die Tat nicht sicher verhindert.
Also ich denke, ich hätte mich das in der Situation vielleicht auch nicht getraut.
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:Das mit der Fesselung bleibt für mich ein Rätsel- denn wenn sie sich heftig zur Wehr setzte und er sie deshalb tötete und es zu keinem Sexualdelikt mehr kam, macht das Fesseln ja post mortem keinen Sinn mehr.
Hmmmmm- ich überlege noch...
Es gibt verschiedene Gründe, warum es nicht zum Vollzug eines Sexualdelikts kam und es ist nicht sicher, dass die heftige Gegenwehr von Claudia der Grund dafür war. Außerdem kann man ich auch mit dem restlichen Körper, den Beinen, der Stimme wehren.
Ich kann mir vorstellen, dass es für eine erfolgreiche Gegenwehr nicht mal notwendig ist, den Täter quasi zu überwältigen, also mit physischer Gegenwehr seine Kraft zu überwinden. Mir hat mal ein Polizist gesagt, dass wenn man in eine Vergewaltigungssituation kommt, man sich mit allen Mitteln wehren soll. Das was diese Typen wollen sei nicht Sex mit irgendeiner Frau, dann könnten sie auch in den Puff gehen, sondern sie wollen Macht, Kontrolle und Erniedrigung ausüben. Wenn sie das nicht bekommen, sich die Frau also nicht konzrollieren, einschüchtern und erniedrigen lässt, habe man auch als physisch unterlegene Frau sehr gute Chance, dass der Täter die Tat abbricht.
Wenn Claudia sich also auch nach der Fesselung weiter gewehrt hat, z.B. durch zappeln, treten, schreien, dann kann auch das der Grund sein, warum der Täter sie nicht vergewaltigt hat.

Ich weiß überings bis heute nicht,ob ich diesen Tipp des Polizisten beherzigen würde, wenn ich in so eine Situation geraten würde, denn ich sehe durchaus auch die Gefahr, das der Täter, wenn er das Gefühl hat, dass ihm die Situation außer Kontrolle gerät, die Nerven verliert, dadurch erst recht gewalttätig wird und noch brutaler vorgeht. Und genau das kann ich mir eben in diesem Fall vorstellen: dass er Claudia umgebracht hat, weil er um jeden Preis die Kontrolle über sie bekommen und das scheiende Mädchen zum Schweigen bringen wollte und sie deshalb erwürgt hat.
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Ich habe mir gerade mal Innenräume von Golf 1, Opel Kadett C und Simca 1100 angeschaut.
Es ist schon krass, wie nackt und spartanisch die Inneneinrichtung und das Armaturenbrett damals waren.


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Mordfall Claudia Wilbert

21.09.2024 um 14:18
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Woher weißt du das?
Das sieht man doch, spätestens bei genauerem Hinsehen, wenn man sich das vergrößerte Standbild betrachtet, dass es sich um eine "Attrappe" handelt - den Ausschnitt eines rein nach formalen Vorgaben gestalteten "Musterbriefes".
Die gezeigte Darstellung lässt - bewusst - keinerlei Rückschlüsse auf den Verfasser zu.

Nie und nimmer ist das eine Ablichtung eines der drei bei den Behörden eingegangenen Exemplare.

Was der Öffentlichkeit über den Brief mitgeteilt wurde, nämlich die drei Adressaten, hat man in die neutral gehaltene Nachbildung "eingebaut".
Ebenfalls in "formaler Vollendung"...

Mich wundert es nur, wie man diese Darstellung für "echt" halten kann...
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Vom Inhalt des Briefes sollen die Zuschauer nichts mitbekommen. Der Addressbereich verrät nichts, es vermittelt aber Authentizität und macht es für Zuschauer spannend wenn man hier einen Ausschnitt vom Original zeigt.
Ich stimme dir ja zu, dass die Macher der Sendung mit dem abgebildeten Brief vermutlich genau die von dir beschriebenen Intentionen verfolgten.

Sie taten und erreichten dies jedoch nicht dadurch, dass sie ein Originalexemplar des anonymen Schreibens abgebildet oder in die Kamera gehalten hätten.

Von den Originalbriefen des anonymen Schreibers hat die Öffentlichkeit bisher nichts gesehen. Weder die Briefumschläge noch das, was sich darin befand.

Wie hier bereits angemerkt wurde, ist der anonyme Brief aktuell die wichtigste Spur und die drei Exemplare sind wichtige Spurenträger.
Und selbstverständlich verraten Aussehen und Machart des Briefes (des Originals, nicht der in der Sendung zu sehenden Attrappe!) etwas über den Verfasser.

Falls sich der anonyme Schreiber also trotz intensivster Bemühungen nicht wieder melden sollte, könnten sich die Ermittler zu späterer Zeit immer noch dazu entschließen, mit dem Originalbrief oder Teilen davon an die Öffentlichkeit zu gehen, um den Mann doch noch zu ermitteln.


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Mordfall Claudia Wilbert

21.09.2024 um 14:31
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Wenn die Beifahrertür wirklich manipuliert war, macht es auch wenig Sinn, dem Fahrrer ins Lenkrad zu greifen
In den damaligen Innenräumen und bei Sitzen, die oft keine Kopfstützen hatten, wäre eine Flucht über die Rückbank eine Option gewesen. Wie du ja auch schreibst, die Innenräume waren damals spartanisch und das war damals noch eine realistische Möglichkeit. Heute hätte man keine Chance mehr in dieser Richtung.

Bei einem fahrenden, innen dunklen Auto hätte Claudia bei einer plötzlichen Flucht nach hinten einige Sekunden Vorsprung und den Überraschungseffekt auf ihrer Seite gehabt, der Täter hätte das Auto erstmal stoppen müssen bevor er eingreifen kann. Eine manipulierte vordere Tür heißt nicht, dass die hinteren Türen auch versperrt waren. Oder gab es den Wagen auch als Dreitürer, also ohne Türen neben der Rückbank?

Allerdings wäre das nur eine Möglichkeit gewesen wenn Claudia nicht gefesselt war und wenn sie überhaupt auf diese Idee gekommen wäre. Anfangs war sie sicherlich geschockt und gedanklich blockiert, aber angesichts einer relativ langen Fahrt hat sie sich bestimmt heftig Gedanken gemacht was sie in ihrer Lage tun kann.

Letztlich sind das nur theoretische Gedanken, für sie ist das in dem Moment offenbar nicht möglich gewesen. Sonst hätte sie es vermutlich gemacht.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und genau das kann ich mir eben in diesem Fall vorstellen: dass er Claudia umgebracht hat, weil er um jeden Preis die Kontrolle über sie bekommen und das scheiende Mädchen zum Schweigen bringen wollte und sie deshalb erwürgt hat
Denke ich auch. Auch ohne vollendete Vergewaltigung war die Entführung schon ein heftiges Verbrechen. Lässt man das Opfer entkommen hätte das ziemlich wahrscheinlich auch schon mit Gerichtsprozess und ggf. Knast geendet, wenn man identifiziert wird. Dazu der „Gesichtsverlust“ wenn ein möglicherweise unauffälliger Spießbürger als Täter überführt wird. Die eigene bürgerliche Existenz ist dann dahin, ggf. Frau, Kinder, Haus und Job weg. Auch nach der Haft brauchst du dich da nicht mehr sehen lassen.

Ein Mord zur Verdeckung ist insofern recht wahrscheinlich.

Bzgl. der Fesselung sehe ich kein Motiv, diese erst post mortem vorzunehmen. Warum sollte man das tun? Das ergibt keinen richtigen Sinn. Außerdem hätte der Täter die Fesselung dann schon kurze Zeit später wieder entfernt, denn der Leichnam würde ohne Fesseln gefunden. Dafür aber mit deutlichen Spuren der Fesselung - die wahrscheinlich dadurch entstanden sind, dass CW sich heftig dagegen gewehrt hat. Das kann jedoch nur ante mortem passieren. Wenn man versucht, die Fesseln zu zerreißen oder sich im Kampf dagegen stemmt entstehen wahrscheinlich die Verletzungen, die man entdeckt hat.


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21.09.2024 um 15:38
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Ein Mord zur Verdeckung ist insofern recht wahrscheinlich.
Davon gehe ich auch aus und meiner Meinung nach auch die Ermittler.
Wenn sie nicht an einen Mord denken würden, also davon ausgehen, dass hier ein Mordmerkmal verwirklicht wurde und das dem Täter, wenn man ihn fasst und vor Gericht stellt, auch nachweisbar ist, würden sie den Fall nicht noch mal aufrollen, weil ein Todschlag schon längst verjährt wäre.
Und von den Mordmerkmalen bleibt hier eigentlich nur "zur Verdeckung einer Straftat".


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21.09.2024 um 16:58
Zitat von KieliusKielius schrieb:Das sieht man doch, spätestens bei genauerem Hinsehen
Okay, also du behauptest es nur vehement und alle, die deine Meinung nicht teilen, sind blöd. Das ist für mich keine weitere Diskussionsgrundlage.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wie hier bereits angemerkt wurde, ist der anonyme Brief aktuell die wichtigste Spur und die drei Exemplare sind wichtige Spurenträger.
Auch das ist nur eine Behauptung von dir, sonst nichts.


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22.09.2024 um 12:36
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Okay, also du behauptest es nur
Das stimmt.
Ich behaupte - aus guten Gründen, die ich im Übrigen mehrfach genannt habe -, dass

- das bei Aktenzeichen XY in einem Hintergrundbild zu erkennende Anschreiben keine Ablichtung aus einem der Originalbriefe des anonymen Verfassers ist,

- der anonyme Brief aktuell den zentralen und wichtigsten Ermittlungsansatz im ungeklärten Fall des Mordes an CW darstellt und

- die drei bei unterschiedlichen Stellen eingegangenen Exemplare des Briefes wichtige Spurenträger sind, und zwar nicht allein kriminaltechnischer Art, sondern auch weil Inhalt, Herkunft und Machart der Briefe den Ermittlern Rückschlüsse auf den Urheber ermöglichen.
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Das ist für mich keine weitere Diskussionsgrundlage.
So unterschiedlich kann man die Dinge sehen...
Für mich ist es die Diskussionsgrundlage!


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22.09.2024 um 12:53
Zitat von KieliusKielius schrieb:- das bei Aktenzeichen XY in einem Hintergrundbild zu erkennende Anschreiben keine Ablichtung aus einem der Originalbriefe des anonymen Verfassers ist,
Das kannst du doch gar nicht gesichert wissen, weil das nicht in der Sendung erwähnt wurde. Auch sagte Herr Cerne nach dem Filmfall, als die/der Ermittler hinzukam, dass "... hier der Brief wäre." Und hielt ihn in der Hand- kann natürlich wegen Spuren "nur" eine Kopie gewesen sein.


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22.09.2024 um 13:12
Der Sinn von anonymen Hinweisen ist, dass der Hinweisgeber auch anonym bleibt, das garantieren die Behörden. Da in diesem Fall der Hinweisgeber nicht sich selbst bezichtigt hat, darf man ihn auch nicht ermitteln. Das könnte man erst, wenn sich der Hinweis als falsch erweist und man dem Hinweisgeber unterstelllt, bewußt unwahre Angaben gemacht zu haben.


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Mordfall Claudia Wilbert

22.09.2024 um 14:29
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Der Sinn von anonymen Hinweisen ist, dass der Hinweisgeber auch anonym bleibt, das garantieren die Behörden. Da in diesem Fall der Hinweisgeber nicht sich selbst bezichtigt hat, darf man ihn auch nicht ermitteln.
Bist Du Dir da so sicher? Ich denke, wenn die Behörden im Vorfeld Anonymität zusichern, müssen sie sich wohl auch daran halten. Hier war es aber die Initiative des Briefeschreibers, sich an drei verschiedene Stellen zu wenden. Das ZDF als Adressat unterliegt ohnehin anderen Regelungen als Polizei oder Staatsanwaltschaft, das nur am Rande.

Wenn sich aus dem Wesen des Schreibens allerdings ergäbe, insofern stimme ich zu, dass hier bewusst unrichtige Angaben gemacht wurden, würde sich der Briefeschreiber evtl., je nach Inhalt, wegen Falschaussage, unberechtigter Verdächtigung, Verleumdung usw. strafbar gemacht haben, und selbstverständlich würde dann gegen Unbekannt ermittelt.

Ob man den Briefeschreiber dann identifizieren kann, ist eine andere Frage. Auch hier gilt wieder, dass, je nach Inhalt, dieses eventuell sogar möglich wäre- wenn die Perspektive des Schreibers und seine Angaben Rückschlüsse auf dessen Identität zulassen würden.


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22.09.2024 um 16:44
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Bist Du Dir da so sicher? Ich denke, wenn die Behörden im Vorfeld Anonymität zusichern, müssen sie sich wohl auch daran halten. Hier war es aber die Initiative des Briefeschreibers, sich an drei verschiedene Stellen zu wenden
Die Behörden raten ja dazu, z.B. einen anonymen Brief zu senden.
Anonym Anzeige erstatten – ja oder nein?

Anonym Anzeige erstatten – so geht‘s
...
- Melden Sie Ihre Beobachtungen über das Telefon, ohne Ihren Namen zu nennen. Sie können Ihren Verdacht jedoch mitteilen. Beachten Sie: Bei einer telefonischen Anzeige kann man Ihre Telefonnummer sehen, wenn Sie keine Rufnummernunterdrückung nutzen.

- Auch ein anonymer Hinweis per Brief ist möglich, den Sie natürlich ohne Absender einstecken.

- Eine anonyme Online-Anzeige ist schwieriger. Die Formulare von Onlinewachen verlangen üblicherweise Informationen zur eigenen Person. Auch über die IP-Adresse des absendenden Computers kann die Polizei recherchieren, von welchem Gerät die Anzeige erfolgt ist.
...
Quelle: https://mobile.polizei-dein-partner.de/infos-fuer/polizisten/detailansicht-polizisten/artikel/anonym-anzeige-erstatten-ja-oder-nein.html?tx_ttnews%5BsViewPointer%5D=1&cHash=97d57e79e669142baa517c8d7daa00d0


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