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Mordfall Claudia Wilbert

1.615 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

05.02.2025 um 12:59
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Wenn der Verwandte selbst der Mörder gewesen wäre ergäbe der Brief allerdings keinen Sinn. Der "Beichtende" hat sein Geheimnis preisgegeben. Er hat sein Gewissen erleichtert.

Der- oder diejenige hätte keine Veranlassung, den Brief zu verfassen, da der Täter verstorben ist.

Stand nicht auch im Brief, dass der Täter noch lebt?
Diee Variante (3) beinhaltete aber, dass die Schilderung des Briefes zutrifft. Damit meinte ich dass der Briefschreiber alles mehr oder weniger so aufgeschrieben hat wie es ihm gesagt wurde bzw er es für wahr hält. Aber der Verwandte kann ja trotzdem gelogen haben, bzw. in dieser Variante hat er dann natürlich verschwiegen dass er der Mörder oder am Verbrechen irgendwie mitinvolviert war und das auf jemand anderen projiziert. Weiß nicht wie wahrscheinlich das ist, aber es ist glaube ich nicht widersprüchlich. Ich wollte mit Varianten 2 und 3 allgemein darauf hinweisen dass es auch möglich ist, dass zwar nicht der Briefschreiber aber der Verwandte "gefaket" hat.


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Mordfall Claudia Wilbert

05.02.2025 um 13:12
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:A propos, ich will Mal versuchen die Hauptszenarien zusammenzufassen:
1. (..)
Ich würde noch folgende Variante hinzufügen:

7. Der Verfasser hat einen quälenden Verdacht, aber nichts konkretes in der Hand.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Mir scheint es eher so zu sein, als habe sich der Verfasser aus verschiedenen Wahrnehmungen einen Verdacht gebildet, der sich bei ihm immer mehr verdichtet hat, den er aber in keiner Weise beweisen oder untermauern kann. Er ahnt, wer es war, hat aber in den Händen - nichts.
Die Story mit dem Sterbebett ist ein Vorwand, um eine XY-Sendung zu erzwingen, und um zu erfahren, ob DNA vorliegt.


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Mordfall Claudia Wilbert

05.02.2025 um 13:12
Wenn der Briefschreiber einigermaßen zuverlässig berichtet (hier ist erstmal egal, ob das auch auf den Verwandten zutrifft, also Varianten 1-3) müsste ja eigentlich auch ihm der von @Grillage entdeckte Widerspruch aufgefallen sein: woher kannte der Verwandte den Ablageort der Leiche. Vielleicht wollte er also tatsächlich auch sicher gehen, dass nicht der Verwandte zu unrecht beschuldigt werden würde. Denn diese Kenntnis des Ablageorts erklärt sich ja nicht aus dem was der Verwandte berichtet. Gut, vielleicht wusste er das auch nur von seinen Großeltern. Gleichzeitig breitet der Brief das schon eher so aus als sei das Täterwissen und nicht etwas was der Verwandte halt auch noch wusste. Sonst ist der Hinweis darauf dass das nie in Zeitungsartikeln stand völlig sinnlos.

Allgemein kann ich ja schon verstehen, dass man mit einem anonymen Tipp zurückhaltend ist, wenn man sich eben nicht sicher ist.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:7. Der Verfasser hat einen quälenden Verdacht, aber nichts konkretes in der Hand.
Das könnte ich mir auch vorstellen. Allgemein könnte schon all das stimmen, was er schreibt, aber die Beichte (nicht der Verwandte selbst) könnte fiktiv sein.


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05.02.2025 um 13:50
Mir fallen am Brief v.a. zwei Dinge auf:

1. Er ist unnötig lang und teils wiederholend. Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass es nur darum geht, die Polizei zu informieren, sondern eine andere Intention dahintersteckt. Vielmehr versteckt sich der eigentliche Zweck möglichweise in einigen Abschnitten, der Rest ist nur zur Verschleierung da.
2. Zweitens ist der schreibenden Person viel daran gelegen, zu betonen, dass es sich nicht um eine Zufallstat handelte. Das wird im Brief dreimal an verschiedenen Stellen erwähnt, obwohl einmal völlig ausreichend gewesen wäre: «…ob eigentlich die Ehefrau meines Verwandten Anlass oder aber das eigentliche beabsichtigte Opfer der Tat sein könnte?» / «Hinsichtlich der Tat und des Opfers drängen sich damit Zweifel an einer Zufallstat und einem Zufallsopfer auf» / «Objektiv passen eine minutiös geplante Tat, wie etwa ein präpariertes Auto, nicht recht zu einem Zufallsopfer» (wobei das Opfer auch bei einer geplanten Tag komplett zufällig gewählt werden kann, das ergibt also nicht viel Sinn).


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Mordfall Claudia Wilbert

05.02.2025 um 13:56
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:b) er wollte im selben Zusammenhang wissen, ob das, was er annimmt oder zu wissen glaubt, den Recherchen der Polizei entspricht. Tatsächlich hat der xy-Beitrag aber wenig von b bestätigt bzw. teilweise sogar eher in Frage gestellt oder widerlegt (wurde ja hier im Thread schon herausgearbeitet)
Da bin ich mir nicht so sicher.
In der XY-Sendung wurde mehrmals betont, dass sich Infos aus dem Brief mit dem Ermittlungsstand decken und die Polizei den Brief deshalb sehr ernst nimmt.
Nachdem ich den Brief nun gelesen habe, bin ich der Meinung, dass das eine Finte der Polizei war, um dem Briefeschreiber sozusagen seinen Willen zu geben und zu ermutigen, weitere Infos preis zu geben, den die Nachricht heißt ja so viel wie: "Du schreibst, dass Du Sorge hast, den falschen zu verdächtigen. Aber das, was Du von dem Verwandten erfahren hast, hat Hand und Fuß, das ist auch das, was wir ermittelt haben. Wir sehen keinen Widerspruch zwischen dem, was Dir Dein Verwandter gesagt hat und dem, was wir ermittelt haben, was damals passiert ist. Dein Verwandter scheint also den richtigen verdächtigt und die richtigen Schlüsse gezogen haben!"
Insofern hat er schon bekommen, was er angeblich wollte. Die ganze Fragerei nach der DNA diente ja, so behauptet er, dazu, sicherzugehen, keine unschuldige Person ins Unglück zu stürzen, die aufgrund seiner Verdächtigungen verhaftet und verurteilt würde, obwohl sie unschuldig ist.

Tatsächlich steht in dem Brief ja aber rein gar nichts, worauf sich die Polizei mit dieser Aussage beziehen könnte. Den manipulierten Türöffner können sie nicht verifizieren. Kann so gewesen sein, muss aber nicht. Und der Ablageort könnte in der Presse veröffentlich worden sein (wenn ja, drürfte die Polizei das wissen; für uns ist es leider schwer zu recherchieren), ist aber zumindest ziemlich sicher einigen Personen aus dem direkten geografischen Umfeld dieses Parkplatzes bekannt. Ansonsten steht in dem Brief meiner Meinung nach kein Detail, an dem die Polizei das festmachen könnte.
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:So viele Infos sehe ich da nicht, vor allem bezieht sich das ja alles auf die Zeit vor 45 Jahren, da gibt es genug an dass sich Leute nicht mehr erinnern und es vor allem nicht zusammenbringen. Erklärt aber auch wieso die Polizei veröffentlicht. Aber du hast es ja auch vorsichtig formuliert ("könnte") und dem würde ich schon zustimmen. Gerade bei der Ehefrau scheint es mir plausibel dass sie wüsste um wen es geht. Aber das sind eben auch alte Leute, die sich nicht unbedingt für true crime interessieren :D
Ich finde schon, dass ehemalige Schulkameraden, ehemalige Arbeitskollegen, Verwandte des Verwandten, des mutmaßlichen Täters und der Verlobten sowie der erweiterte Freundeskreis dieser drei Personen zumindest ahnen könnten, um wen es geht.
Folgende Infos werden gegeben:
  • Täter wohnte in Bonn, ist dort zur Schule gegangen, der Verwandte was ein Schulfreund

  • beide waren Arbeitskollegen in Bonn

  • sind (wahrscheinlich jahrelang) zu Dritt (mit der Verlobten) durch die Gegend gezogen

  • die Großeltern des Verwandten lebten in einem Nachbarort von Scheuren und wurden von diesem, auch in Begleitung von Freunden besucht

  • Hochzeit der Verwandten Ende 1978, das Paar hat Kinder (mind. zwei bekommen) und die Ehe hat bis zum Tod des Mannes gehalten, die Frau und die Kinder leben noch

  • Kontaktabbruch zwischen den beiden Freuden - die davor als best bodies unzertrennlich schienen - etwa im ersten Halbjahr 1979

  • der mutmaßliche Täter hat 1979 die Arbeitsstelle gewechselt, ist später aus der Region weggezogen

  • der Verwandte ist irgendwann vor Ende 2023 verstorben


Ich finde, dass das schon eine Menge Infos sind, aus denen sich Personen, die damals im direkten perönlichen Umfeld der beiden Personen standen und die nach 1979 noch fortgesetzten Kontakt mit dem Verwandten hatten und deshalb die "Trennung" von dem besten Freund mitbekommen haben, auf die Identität des Verwandten und vielleicht auch auf den Täter schließen können. So eine Trennung vom besten Freund fällt auf, wenn zwei vorher immer zusammen rumgehangen haben, da fragt man dann eben schon "Hey, wo steckt denn der XY, der war doch sonst immer mit Dir hier?" Und der "sitzengelassene" Freund, der ja selber nicht so recht weiß, warum ihm plötzlich die kalte Schulter gezeigt wird, heult sich deswegen dann vielleicht beim zweit- oder drittbesten Freund aus.


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Mordfall Claudia Wilbert

05.02.2025 um 14:06
Der Schreibstil sieht für mich auch wie durch die KI-gejagt aus oder als hätte jemand sehr lange daran gesessen, möglichst seriös zu schreiben und eine Geschichte zu erzaählen. Auch wenn die Geschichte im Grunde nicht gut strukturiert ist, hat der Verfasser zumindest länger daran gesessen und überlegt, was er schreibt. Auch ich dachte daher sofort daran, dass er dazu dient, den Ermittlungsstand in Erfahrung zu bringen.

Wenn der Verwandte den Ablageort nicht vom Täter kannte (und das scheint ja nicht der Fall zu sein), bleibt ja gar nichts wirklich Verdächtiges zurück. Die Türschnalle und die Ähnlichkeit zur Frau sind ja nun wirklich keine Beweise für irgendwas. Daneben viele wenig relevante Umstände, die den Brief zwar inhaltlich füllen, aber keine Verdachtsmomente erhärten. Womöglich aus Angst, unwissentlich etwas zu schreiben, das die Polizei auf Fake schließen lässt, weil es im Widerspruch zu den Ermittlungsergebnisse stünde.

Richtig untergetaucht ist der vermeintliche Täter ja auch nicht, also auch in dem Punkt kein neuer Verdachtsmoment.

Insofern halte ich den Brief entweder für Fake oder aber für weitgehend wertlos.


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05.02.2025 um 14:06
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Mir scheint der Brief fast so, als wollte der Verfasser in 12/23 "abklopfen", wie weit man mit den Ermittlungen ist. Warum die explizite Frage nach den Möglichkeiten der DNA-Analyse?

Vielleicht ist er selbst der Täter und hat nun Angst, dass er auffliegt nach so vielen Jahren?
Das ist genau mein Eindruck. Ich vermute, dass er durch die Berichterstattung über die gezielte Abarbeitung von Cold Cases in NRW aufgescheucht wurde. Oder tatsächlich mitbekommen hat, dass im Fall CW wieder ermittelt wurde. Zumindest im XY-Film ist es so dargestellt, dass zwei Komissare den Fall noch einmal aufarbeiten und dann der Breif kommt. Über die neuen Ermittlungen ist meines Wissens nichts in der Presse veröffentlicht worden, aber ein Täter könnte natürlich mitbekommen haben, dass diese Komissare Kontakt zu damaligen Zeugen für erneute Befragungen aufgenommen haben, wenn er noch in deren lokalen Umfeld lebt.

Er hat Angst, jetzts noch ins Visier zu geraten und will durch die Frage, ob die Polizei DNA hat, erfahren, ob man ihm die Tat heute noch gerichtsfest nachweisen kann.
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Stand nicht auch im Brief, dass der Täter noch lebt?
Nur indirekt. Es stand drin, dass der Schreiber den Namen des Täters kennt (den ihm der Verwandte verraten hat) und das dieser bereits über 70 Jahre alt ist. Es steht aber nicht drin, dass der Schreiber weiß, wo der Täter heute lebt und dass er noch lebt. Man könnte es aus diesem letzten Satz ableiten (dass er es weiß), aber sicher kann man sich wohl nicht sein.
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Diee Variante (3) beinhaltete aber, dass die Schilderung des Briefes zutrifft. Damit meinte ich dass der Briefschreiber alles mehr oder weniger so aufgeschrieben hat wie es ihm gesagt wurde bzw er es für wahr hält. Aber der Verwandte kann ja trotzdem gelogen haben, bzw. in dieser Variante hat er dann natürlich verschwiegen dass er der Mörder oder am Verbrechen irgendwie mitinvolviert war und das auf jemand anderen projiziert. Weiß nicht wie wahrscheinlich das ist, aber es ist glaube ich nicht widersprüchlich. Ich wollte mit Varianten 2 und 3 allgemein darauf hinweisen dass es auch möglich ist, dass zwar nicht der Briefschreiber aber der Verwandte "gefaket" hat.
Aber welche Motivation sollte ein sterbender Täter haben, den Verdacht, der bisher ja nicht auf ihn gefallen zu sein scheint, noch kurz vor seinem Tod auf eine andere, in diesem Fall ja fiktive Person zu lenken?
Zitat von GarzaGarza schrieb:Zweitens ist der schreibenden Person viel daran gelegen, zu betonen, dass es sich nicht um eine Zufallstat handelte. Das wird im Brief dreimal an verschiedenen Stellen erwähnt, obwohl einmal völlig ausreichend gewesen wäre: «…ob eigentlich die Ehefrau meines Verwandten Anlass oder aber das eigentliche beabsichtigte Opfer der Tat sein könnte?» / «Hinsichtlich der Tat und des Opfers drängen sich damit Zweifel an einer Zufallstat und einem Zufallsopfer auf» / «Objektiv passen eine minutiös geplante Tat, wie etwa ein präpariertes Auto, nicht recht zu einem Zufallsopfer» (wobei das Opfer auch bei einer geplanten Tag komplett zufällig gewählt werden kann, das ergibt also nicht viel Sinn).
Das ist mir auch sehr aufgefallen. Zumal die Begründung, woraus der Schreiber erkennen will, ziemlich dünn ist. Er führt das auf den manipulierten Türdrücker zurück und leitet daraus eine "minutös geplante Tat" ab. Das ist meiner Meinung nach Quatsch. Aus dem Türdrücker kann man nur ableiten, dass der Täter so eine Tat prinzipiell durchführen wollte, aber weder wann noch wo noch wen er sich als Opfer aussuchen wollte.


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05.02.2025 um 14:29
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aus dem Türdrücker kann man nur ableiten, dass der Täter so eine Tat prinzipiell durchführen wollte, aber weder wann noch wo noch wen er sich als Opfer aussuchen wollte.
Naja. Der Brief geht davon aus, dass eigentlich h der Taeter eigentlich eine andere im Visier hatte.


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05.02.2025 um 14:33
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Nachdem ich den Brief nun gelesen habe, bin ich der Meinung, dass das eine Finte der Polizei war, um dem Briefeschreiber sozusagen seinen Willen zu geben und zu ermutigen, weitere Infos preis zu geben, den die Nachricht heißt ja so viel wie: "Du schreibst, dass Du Sorge hast, den falschen zu verdächtigen. Aber das, was Du von dem Verwandten erfahren hast, hat Hand und Fuß, das ist auch das, was wir ermittelt haben. Wir sehen keinen Widerspruch zwischen dem, was Dir Dein Verwandter gesagt hat und dem, was wir ermittelt haben, was damals passiert ist. Dein Verwandter scheint also den richtigen verdächtigt und die richtigen Schlüsse gezogen haben!"
Insofern hat er schon bekommen, was er angeblich wollte. Die ganze Fragerei nach der DNA diente ja, so behauptet er, dazu, sicherzugehen, keine unschuldige Person ins Unglück zu stürzen, die aufgrund seiner Verdächtigungen verhaftet und verurteilt würde, obwohl sie unschuldig ist.
Sehe ich ganz genau so.

Ich habe den Brief auch vorhin erst gelesen und bin baff erstaunt, was da alles an Text wieder und wieder "verwurstet" wurde.
Wie ich oben schon anmerkte, steht da vieles und auch nichts drin. Das einzige, woraus eventuell Schlüsse gezogen werden könnten und worüber hier im Forum bereits gesprochen wurde, sind diese Offenlegungen aus der Zeit aus Bonn, als Schüler, Kollegen und der Wohnort der Großeltern.

Dabei stellt sich mir dann aber wieder die Frage: "Warum werden diese Angaben gemacht, wenn doch gerade daraus vielleicht andere Schlüsse ziehen könnten?" Das wiederum gleicht auch einer Denunzierung, bei der ggflls. andere Personen dazu genötigt werden könnten, einen Namen ins Spiel zu bringen. ( was der Schreiber ja selbst nicht tut obwohl er ihn kennt )

Noch etwas stört mich in diesem langen Brief. Und zwar die x-Mal erklärten und exakt beschriebenen Stellen rund um den Ablageort der Leiche. Zu viele Details, aus meiner Sicht. ( Und zudem unglaubwürdig, wenn das ein Mensch, der in den letzten Zügen liegt, von sich gegeben haben soll. )

Da schlagen bei mir die Alarmglocken an. Es ist ja weithin bekannt, dass Lügner sich in Details verstricken. Sie geben immer freiwillig viel zu viele Informationen raus.

Und diese Frage bzw. Aufforderung an die Polizei, sich über die DNA zu äußern, finde ich dreist. Da dieser Satz so ziemlich am Anfang des Briefes stand, ist klar, worum es dem Schreiber geht. ( siehe oben ) Die Polizei nach der Ermittlungsarbeit auszuhorchen. Vermeintlich clever.


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05.02.2025 um 14:34
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aus dem Türdrücker kann man nur ableiten, dass der Täter so eine Tat prinzipiell durchführen wollte
Vielleicht noch nicht einmal das - manchmal gehen Sachen auch einfach kaputt.
Und wenn der Beifahrersitz nicht so oft genutzt wird und die Tuer von aussen noch gut zu oeffnen geht, laesst man so etwas auch eine Weile anstehen oder gar nicht mehr reparieren.

Ich finde die Hinweise, dass es sich bei dem ehemaligen Bonner tatsaechlich um den Taeter handelt, aeusserst duenn.


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05.02.2025 um 14:36
Und noch was. In dem Film wurde ja gezeigt, dass vorher ein anderes Mädchen verfolgt worden ist. Man geht ja davon aus, dass der Verfolger der spätere Täter war.

Wenn dem so war, was ich glaube, dann kann das doch mit der Ähnlichkeit zur Ehefrau des Verwandten überhaupt nicht stimmen. Das zuerst verfolgte Mädchen wird ja nun nicht auch noch ausgesehen haben wie Claudia oder die Ehefrau.

Es stimmt hinten und vorn nicht.


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05.02.2025 um 14:49
Der Schreiber schreibt zwei Mal Tathergang. Woher sollte der Verwandte denn davon Kenntnis haben? Ergibt gar keinen Sinn.


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05.02.2025 um 15:02
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Und noch was. In dem Film wurde ja gezeigt, dass vorher ein anderes Mädchen verfolgt worden ist. Man geht ja davon aus, dass der Verfolger der spätere Täter war.
Vielleicht hat die junge Frau auch nur geglaubt, der Täter hätte es in dem Moment auf sie abgesehen gehabt. Beschrieb sie nicht, dass der Täter hin- und hergefahren ist? Vielleicht war er ja auch auf der Suche nach jemandem konkreten und fuhr deswegen hin und her. Ich hatte den Gedanken, vorausgesetzt, der Brief entspräche in Teilen der Wahrheit, dass die Schule der ehemalige Arbeitsplatz gewesen sein könnte. Hatte der mutmaßliche Täter eventuell damit gerechnet, die Doppelgängerin wäre ebenfalls bei der Abendveranstaltung und könne dort herauskommen? Es dürfte gegen 22:00 auch schon recht dunkel gewesen sein.


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05.02.2025 um 15:09
Zitat von WMWM schrieb:Vielleicht hat die junge Frau auch nur geglaubt, der Täter hätte es in dem Moment auf sie abgesehen gehabt. Beschrieb sie nicht, dass der Täter hin- und hergefahren ist? Vielleicht war er ja auch auf der Suche nach jemandem konkreten und fuhr deswegen hin und her. Ich hatte den Gedanken, vorausgesetzt, der Brief entspräche in Teilen der Wahrheit, dass die Schule der ehemalige Arbeitsplatz gewesen sein könnte. Hatte der mutmaßliche Täter eventuell damit gerechnet, die Doppelgängerin wäre ebenfalls bei der Abendveranstaltung und könne dort herauskommen? Es dürfte gegen 22:00 auch schon recht dunkel gewesen sein.
Das kann natürlich sein, dass sie lediglich glaubte, er verfolge sie. Nun weiß man nicht, in welcher Richtung ihr Heimweg lag.

Wenn der Täter wirklich Claudia abpassen wollte, dann wäre er vielleicht näher am Schulgebäude geblieben. Laut Film lauerte er ihr ja an der Kreuzung auf, an der sie auf ihren Bruder wartete. Für mich sah das ehr nach Zufall aus. Das Mädchen stand dort und er entführte sie.


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05.02.2025 um 15:10
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Da schlagen bei mir die Alarmglocken an. Es ist ja weithin bekannt, dass Lügner sich in Details verstricken. Sie geben immer freiwillig viel zu viele Informationen raus.
Ja genau. Sie überfrachten ihre Story mit Details in der Hoffnung, dass es dadurch glaubhafter wird. Nach dem Motto: "So viele Einzelheiten kann sich keiner ausdenken." Aber das Gegenteil ist oft der Fall. Menschen, die gebeten werden, eine begebenheit zu erzählen, die sie selbst erlebt haben, lassen vieles aus, weil sie die Erzählung vorantreiben wollen. Sie kennen den Anfang und das Ende und müssen das nur noch durch die Erzählung verbinden. Details erklären sie oft erst auf Nachfrage.

Genau diese Dateils zum Ablageort sind wirklich sehr seltsam. Er schreibt dazu mehrere Absätze, zählt die Nummern und Namen der Landstraßen auf, benennt von wo nach wo die Straßen verlaufen. Am auffälligsten finde ich die Passage, in der er beschreibt, in welchem Waldstück die Leiche lag und durch welche Strukturen das in welcher Himmelsrichtung dieses begrenzt wird. Ich habe den Eindruck, dass er damit selber Ortskenntnis demonstrieren will, nach dem Motto: "Ich kenne mich da aus wie in meiner Westentasche!" Tatsächlich wird aber gerade dadurch sehr deutlich, dass er das alles auf einer Landkarte abgelesen hat. Wer auf dem Parkplatz oder konkreter am Leichenablageort gestanden hat, kann nicht sagen, surch welchen Bach das Waldstück in dem dieser liegt in westlicher Richtung begrenzt wird. Man von dort könnte vielleicht einen Bach rauschen hören und evtl. auch die Himmelsrichtung ausmachen. Aber für die Angabe, dass das Waldstück in westlicher Richtung vom Wolkenbruchssiefen-Bach begrenzt ist, man ja das Waldstück durchqueren, um zu sehen, dass dort ein Bach fließt und dieser die Begrenzung des Waldes darstellt. Dann hätte man aber imme noch nicht den genauen Namen des Bachs und könnte auch nicht sicher die Himmelsrichtung benennen. (Außer vielleicht man war als Kind Pfadfinder und prägt sich sowas deswegen ein.)
Aber ich finde das klingt alles, als habe der Typ vor einer Landkarte gesessen, als er den Brief geschrieben hat.
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Und diese Frage bzw. Aufforderung an die Polizei, sich über die DNA zu äußern, finde ich dreist. Da dieser Satz so ziemlich am Anfang des Briefes stand, ist klar, worum es dem Schreiber geht. ( siehe oben ) Die Polizei nach der Ermittlungsarbeit auszuhorchen. Vermeintlich clever.
Nicht nur ganz am Anfang, sondern er wiederholt das sogar noch mal am Ende (3. Absatz von unten, letze Seite). Damit rahmt diese doppelte Aufforderung die ganze Story sozusagen ein: sie steht am Angfang und am Ende. Auf mich macht das genau den gleichen Eindruck, den Du benennst: genau darum geht es ihm. Der Rest ist nur eine Story, die er erfunden hat, um den Anschein zu erzeigen, er haben etwas als "Gegenwert" in der Hand ( = den Namen des Täters), das er im Austausch anbietet, und um (in seinen Augen) plausibel erklären zu können, wie er an diese Info gekommen ist, ohne selber verdächtig zu sein. Der einzige, der die Story bestätigen könnte ( = der Verwandte) , ist zudem tot.


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05.02.2025 um 15:17
Zitat von RiveGaucheRiveGauche schrieb:Der Schreiber schreibt zwei Mal Tathergang. Woher sollte der Verwandte denn davon Kenntnis haben? Ergibt gar keinen Sinn.
Stimmt. Kann es sein, dass die Polizei eventuell diesen Brief selbst "in Umlauf" gebracht hat, um den Täter aus der Reserve zu locken?

Die detaillierten Angaben zum Ablage- und Verbringungsort sind Insiderwissen. Wer ist Insider? Der Täter. Die Polizei / Kripo. Sonst eigentlich niemand.

Warum also sollte der Verfasser des Briefes der Polizei so detailliert diese örtliche Situation beschreiben? Claudia war ja exakt dort gefunden worden und war durch mediale Berichterstattung bereits bekannt. Eine kurze Bestätigung dessen hätte gereicht. Es suchte ja niemand nach Claudia und darum ist diese Wegebeschreibung überflüssig.


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05.02.2025 um 15:20
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Wenn dem so war, was ich glaube, dann kann das doch mit der Ähnlichkeit zur Ehefrau des Verwandten überhaupt nicht stimmen. Das zuerst verfolgte Mädchen wird ja nun nicht auch noch ausgesehen haben wie Claudia oder die Ehefrau.
Ich habe schon überlegt, ob das eine Story war, die die Polizei in den Filmfall eingebaut hat, um den Schreiber aus der Reserve zu locken.
Einerseits haben sie mehrmals gesagt, dass die den Brief für authentisch halten und sehr ernst nehmen, weil die Infos darin mit ihren Ermittlungsergebnissen in Deckung zu bringen sind.

Der Schreiber betont aber sehr deutlich und mehrmals, dass es sich bei dem Überfall auf CW seiner Meinung nach um eine "geplante Tat" handelt und er der Überzeugung ist, CW sei in dem Sinne kein reines Zufallsopfer, sondern Opfer einer Verwechselung gewesen. Mit dieser Aussage beschäftigen sich gleich mehrere Passagen des Briefes und er betont das sehr auffällig.
Wenn die Polizei jetzt die Story von dem nur knapp einem Überfall entkommenen Mädchen in den Film einbaut, dann widerspricht das ja den Infos aus dem Brief, obwohl vorher gesagt wurde, man nähme das, was in dem Brief steht, sehr ernst.
Es wurde in der Fahndung auch gefragt, ob es noch andere Personen gibt, die damals in der Regionen durch einen Fahrer in so einem Auto belästigt wurde. Hat sich nicht sogar angeblich eine Person gemeldet, die so einen Vorfall geschildert hat? (Ich erinner mich nicht mehr genau.)
Interessant wäre es zu wissen, ob in der damaligen Berichterstattung schon von der Belästigung eines anderen Mädchens kurz vor der Tat berichtet wurde und ob schon damals nach Zeuginnen gesucht wurde, die ähnliches erlebt hatten. Oder ob das eben nur eine Erfindung der Polizei war, die damit den Schreiber aus der Reserve locken wollte.


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05.02.2025 um 15:57
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich finde, dass das schon eine Menge Infos sind, aus denen sich Personen, die damals im direkten perönlichen Umfeld der beiden Personen standen und die nach 1979 noch fortgesetzten Kontakt mit dem Verwandten hatten und deshalb die "Trennung" von dem besten Freund mitbekommen haben, auf die Identität des Verwandten und vielleicht auch auf den Täter schließen können. So eine Trennung vom besten Freund fällt auf, wenn zwei vorher immer zusammen rumgehangen haben, da fragt man dann eben schon "Hey, wo steckt denn der XY, der war doch sonst immer mit Dir hier?" Und der "sitzengelassene" Freund, der ja selber nicht so recht weiß, warum ihm plötzlich die kalte Schulter gezeigt wird, heult sich deswegen dann vielleicht beim zweit- oder drittbesten Freund aus.
Aber was davon erinnert man dann bitte schön 47 Jahre danach gut genug um das eins zu eins übereinzubringen? Gerade dadurch dass er weggezogen ist finde ich das mit dem Kontaktabbruch mit dem Freund jetzt nicht so auffällig und Freund ist halt auch relativ. Gibt es im Brief denn etwas wo gesagt wurde, dass sie sehr enge Freunde waren?
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber welche Motivation sollte ein sterbender Täter haben, den Verdacht, der bisher ja nicht auf ihn gefallen zu sein scheint, noch kurz vor seinem Tod auf eine andere, in diesem Fall ja fiktive Person zu lenken?
Nun, da schrieb ich ja, dass es sich um sehr merkwürdige Art des Gewissenserleichterung handeln könnte bzw. Projektion.
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:3. Die Schilderungen des Briefes entsprechen der Wahrheit, aber der Verwandte war in das Verbrechen involviert oder war sogar selbst der Mörder und wir haben es mit verdrehter Gewissenserleichterung zu tun.
Mag man für unwahrscheinlich halten, auch Mittäterschaft wäre möglich. Das scheint mir auch plausibler.


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05.02.2025 um 16:14
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber ich finde das klingt alles, als habe der Typ vor einer Landkarte gesessen, als er den Brief geschrieben hat.
Das trifft es, vielleicht sogar mit Streetview? "Die Ahrstraße ist wenig befahren, der Parkplatz selbst liegt abseits und erhöht..."
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Der einzige, der die Story bestätigen könnte ( = der Verwandte) , ist zudem tot.
Versprechen an Tote sind überhaupt nichts wert. Man muß kein schlechtes Gewissen haben. Nur Testamente zählen.
Die Sterbebettromantik kommt aus Film und Literatur.


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05.02.2025 um 16:23
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Tatsächlich steht in dem Brief ja aber rein gar nichts, worauf sich die Polizei mit dieser Aussage beziehen könnte. Den manipulierten Türöffner können sie nicht verifizieren. Kann so gewesen sein, muss aber nicht. Und der Ablageort könnte in der Presse veröffentlich worden sein (wenn ja, drürfte die Polizei das wissen; für uns ist es leider schwer zu recherchieren), ist aber zumindest ziemlich sicher einigen Personen aus dem direkten geografischen Umfeld dieses Parkplatzes bekannt. Ansonsten steht in dem Brief meiner Meinung nach kein Detail, an dem die Polizei das festmachen könnte.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Der Schreiber betont aber sehr deutlich und mehrmals, dass es sich bei dem Überfall auf CW seiner Meinung nach um eine "geplante Tat" handelt und er der Überzeugung ist, CW sei in dem Sinne kein reines Zufallsopfer, sondern Opfer einer Verwechselung gewesen. Mit dieser Aussage beschäftigen sich gleich mehrere Passagen des Briefes und er betont das sehr auffällig.
Wenn die Polizei jetzt die Story von dem nur knapp einem Überfall entkommenen Mädchen in den Film einbaut, dann widerspricht das ja den Infos aus dem Brief, obwohl vorher gesagt wurde, man näh
Weder Türöffner noch Ablageort würden im Film bestätigt (oder irre mich da?) und das mit dem Vorsatz widerlegt die Filmdarstellung im Prinzip. Zudem wird auch das andere Opfer erwähnt, dass der Frau wohl kaum ähmlich gesehen haben wird. Was bleibt denn dann noch an Vermutungen, in denen der Schreiber sich bestätigt fühlen kann? Wenn ich den Film als Briefschreiber sehen würde (und es ehrlich gemeint hätte) würde ich nicht zum Schluss kommen, dass meine Überlegungen zur Tat passen. Die Polizei hat zwar vordergründig etwas anderes gesagt, aber für Darstellung muss mich doch mindestens in jener Unsicherheit zurücklassen, weswegen ich Infos über DNA wollte, aber die habe ich immer noch nicht. Siehst du irgendetwas außer der Aussage der Polizei, wo der Briefschreiber sich bestätigt fühlen könnte?


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