WM schrieb:Nur weil in dem Brief Angst um sich selbst nicht erwähnt wird, heißt es nicht, dass der Verwandte keine Angst um sich selbst gehabt haben kann.
Die Angst um sich selbt bzw. vor Rache oder Bedrohung wird ja durchaus erwähnt. Der Schreiber schreibt, dass das für ihn zunächst die Erklärung für die Angst des Verwandten gewesen sei, ihm aber dann, als er nach dessen Tod das Bild von Claudia Wilbert in der Presse gesehen habe, aufgrund der Ähnlichkeit zur Verlobten des Verwandten klar geworden sei, dass eben auch die Angst, der Täter könne es auf die Frau des Verwandten abgesehen haben, eine große Rolle gespielt haben könnte.
Ich halte den Brief wei gesagt für einen Fake. Aber mir ist durchaus klar, dass solche Gefühle wie die Angst des Verwandten vor dem Täter auch nicht unbedingt einer Logik folgen müssen. Im Gegenteil, gerade Angst und Sorge um die eigene Familie hat ja oft irrationale Elemente und man wägt da nicht unbedingt alle Schritte und Entscheidungen total rational und logisch ab. Sowas kann sich auch über Jahre steigern, statt sich abzubauen, weil man den Täter z.B. schon jahrelang aus den augen verloren hat und er gar nicht mehr im direkten Umfeld lebt. Deshalb muss die angst sich nicht parallel abschwächen.
Und der Schreiber kennt die Geschichte ja angeblich nur aus zweiter Hand, also von seinem Verwandten, der sie ihm erzählt hat, als das ganze schon Jahrzehnte zurücklag und hatte dann halt auch keine Gelegenheit mehr, zu Details oder zu etwas, was er nicht ganz nachvollziehen kann, nachzufragen, weil der Verwandte ja dann verstorben war.
Insofern muss man den Inhalt des Briefes vielleicht diesbezüglich auch mit etwas Nachsicht betrachten und kann aus offensichtlichen oder scheinbaren Widersprüchen nicht sicher ableiten, dass es ein Fake ist.