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Mordfall Claudia Wilbert

1.435 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 00:08
Mir ist jetzt eine Information aufgefallen, die der Schreiber darlegt und die kompletter Humbug ist.

Der Täter benennt in dem Brief den genauen Ablageort der Leiche. Er nennt dabei nicht nur den Namen des Parkplatzes, sondern erwähnt auch, dass die Leiche in der Nähe dieses Parkplatzes gefunden wurde:

"Der Ablegeort der Leiche ist unweit des Waldparkplatz "Wolkenbruch" und zwar in einem Waldstück, dass südlich durch die Ahrstraße, nord -östlich durch den Rehbruchspfad und westlich durch den Wolkenbruchssiefen, ein kleines Fließgewässer, begrenzt ist."
Seite 2, 4. Absatz von unten

Er will damit die Glaubhaftigkeit der Aussage seines Verwandten untermauern, denn später schreibt er:

"Der Name des Parkplatzes wird in der Berichterstattung nicht genannt, mein Verwandter benannte den Parkplatz und den Fundort der Leiche hingegen konkret."
3. Seite, vorletzter Absatz steht

Der Verwandte soll also über Wissen zum Tatablauf verfügt haben, dass weder der Verwandte noch der Schreiber der Berichtersattung entnehmen konnte.

Gleichzeitig schreibt er aber, dass der Verwandte den Täter irgendwann mal nach dem manipuzlierten Türöffner gefragt habe, woraufhin der vermutete Täter aggressiv reagiert habe und dann kurze Zeit später den Kontakt abgebrochen habe, weil er vielleicht ahnte, dass der Verwandte ihn für den Täter halten könne.

Aber woher soll denn dann der Verwandte den genauen Leichenablageort gehabt haben? Wieso soll die Tatsache, dass der Verwandte den genauen Ablageort kannte, belegen, dass die Geschichte wahr ist. Denn vom Täter hatte er die Info ja nicht, der wurde schon aggressiv, als er nach dem Türöffner fragte.

Das ist in sich unlogisch. Auf jeden Fall kann dieses Wissen des Verwandten nicht dazu herhalten, die Geschichte glaubwürdig zu machen.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 00:19
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber woher soll denn dann der Verwandte den genauen Leichenablageort gehabt haben? Wieso soll die Tatsache, dass der Verwandte den genauen Ablageort kannte, belegen, dass die Geschichte wahr ist. Denn vom Täter hatte er die Info ja nicht, der wurde schon aggressiv, als er nach dem Türöffner fragte.
Dieser Widerspruch ist mir auch aufgefallen. Ich habe es weiter oben auch erwähnt. Wenn man den Brief mehrmals liest, fällt immer mehr ins Auge, was etwas merkwürdig ist. Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass der Autor eine Räuberpistole erzählt, und die Ermittler am Ring durch die Nase durch die Manege führt. @sallomaeander hatte hierzu treffend geschrieben:
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Schließlich wird eine konkrete Person, allerdings nicht namentlich, genannt, von der sich der Autor vielleicht erhofft, dass die Suche nach dieser Person erhebliche Kräfte bündeln möge.
Genau, sollen die Ermittler doch mal suchen, wer in jener Zeit in Bonn mit 30 noch bei Mama und Papa gelebt hat, und wer dazu auch noch einen Ford Granada gefahren hat. Da hamse zu tun.

Es erscheint auch nicht nachvollziehbar, dass jemand zu Hause Schreckschusspistolen und Schlagestöcke hortet, damit sich die Familie gegen einen potenziellen Angreifer schützen kann, während die einzelnen Familienmitglieder auf dem Weg zur Arbeit oder in die Schule schutzlos sind. Jede normale Mutter würde doch in einem solchen Fall sagen: "Horst, wenn Du nicht zur Polizei gehst, dann mache ich das.", zumal der Autor ja selbst schrieb, dass der Beruf des Verwandten keine Bedrohung für Leib und Leben dargestellt hat.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 00:32
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Genau, sollen die Ermittler doch mal suchen, wer in jener Zeit in Bonn mit 30 noch bei Mama und Papa gelebt hat, und wer dazu auch noch einen Ford Granada gefahren hat. Da hamse zu tun.
Ich denke mittlerweile, dass der Schreiber zwei Ziele mit dem Brief hatte. Er ist, wie ich oben schrieb, meiner Meinung nach von der Info aufgeschreckt gewesen, dass sich in NRW Spezialeinheiten mit Cold Cases beschäftigen und dabei viel Hoffnung in DNA-Analysen setzen. Er war also besorgt, dass auch im Fall CW wieder ermittelt werden könnte.
Deshalb wollte er herausfinden, ob die Polizei in dem Fall eine DNA-Probe gefunden und analysiert hat. Das soll ihm bitte über die nächste XY-Sendung mitgeteilt werden, als angebliche Gegenleistung will er dann Namen, Anschrift und eine Foto des Täter aus der Tatzeit liefern.
Das zweite Ziel ist meiner Meinung nach, wenn es zu einer DNA-Reihenuntersuchung kommt, von seinem (damaligen) Wohnort abzulenken. Die Polizei hat als geographische Anhaltspunkte den Entführungsort und das Auto mit Euskirchener Kennzeichen. Das wären also wahrscheinlich die Gegenden, wo man einen Täter suchen würde.
Wenn er jetzt behauptet, der Täter habe in Bonn gelebt und gearbeitet, macht er damit ein anderes geographisches Gebiet auf und hofft, dass man zunächst dort suchen würde.

Ob es üerhaupt je zu eine Reihenuntersuchung kommen würde, ist eh zweifelhaft, weil man dazu ja eine Tätergruppe schon irgendwie eingrenzen muss. Man kann nicht alle Männer, die damals im Landkreis Euskirchen lebten, zur Untersuchung bitten, sondern muss irgendwelche weiteren Kriterien haben, um die zu untersuchende Gruppe näher einzugrenzen.
Aber einem Täter geht vielleicht schon der A... auf Grundeis, wenn er hört, dass das vielleicht wieder in dem Fall ermittelt werden könnte und man ihm die Tat auch ggfls. mit Hilfe der DNA nachweisen kann, während er sich vielleicht schon seit Jahrzehnten in Sicherheit wähnte.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 00:41
Nach der bisherigen Diskussion hier sind das für mich die Punkte, weshalb ich an der Geschichte zweifle.

(1) Der Schreibstil passt nicht recht zur Intention des Briefes: Einige Passagen sind dramatisch formuliert (etwa "Diese Erkenntnis ließ mich erschaudern") oder haben Cliffhanger ("Denn nicht nur die Ähnlichkeit des Opfers und der Ehefrau meines Verwandten sind verblüffend, auch der Leichenfundort ist es"). Dies erweckt den Anschein von Fiktionalität und suggeriert ein allgemeines Interesse am Schreiben von spannenden Geschichten.

(2) Die Verwendung einschlägiger Begrifflichkeiten wie "sachdienlich", "Ortskenntnis", "Täterschaft", "Tathergang", "Vorsatz" weisen auf ein kriminalistisches Interesse und, falls dieses Interesse nicht aus beruflichen Gründen besteht, einen regelmäßigen Konsum von Kriminal- bzw. True-Crime-Formaten hin. Dazu gehören auch die zahlreichen Spekulationen über die Motive und Hintergründe der Tat, wie sie auch hier im Forum oft zu lesen sind ("Objektiv passen eine minutiös geplante Tat, wie etwa ein präpariertes Auto, nicht recht zu einem Zufallsopfer"). Offenbar besteht auch ein Grundwissen über moderne Entwicklungen in der DNA-Auswertung. Das könnte darauf hindeuten, dass eher das Interesse an Kriminalfällen den Verfasser zum Fall Claudia Wilbert geführt hat als die zufällige persönliche Verstrickung.

(3) Der Verfasser schreibt, wie sehr das Versprechen am Sterbebett auf ihm lastet. Vor diesem Hintergrund ist es nicht plausibel, dass er erst durch die Medienberichterstattung deutlich später die Verbindung zum Fall Claudia Wilbert gesehen hat. Der Tatzeitraum konnte für ihn angeblich durch den vom Verwandten genannten zeitlichen Bezug zur Hochzeit stark eingegrenzt werden. Der Leichenfundort ist sogar angeblich ganz präzise vom Verwandten beschrieben worden.

(4) Mit Nachdruck wird im Brief auf angebliches Täterwissen hingewiesen, um den Brief glaubwürdiger zu machen ("Der Name des Parkplatzes wird in der Berichterstattung nicht genannt, mein Verwandter benannte den Parkplatz und den Fundort der Leiche hingegen konkret"). Tatsächlich dürfte sich die Glaubwürdigkeit seines Briefes aber gar nicht auf Täterwissen gründen, da der Verfasser weder behauptet der Täter zu sein noch mit ihm Kontakt gehabt zu haben.

(5) Es sind keine plausiblen Gründe für die ausgebliebene erneute Kontaktaufnahme nach der Ausstrahlung bei Aktenzeichen XY und für die Anonymität erkennbar.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 00:47
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Tatsächlich dürfte sich die Glaubwürdigkeit seines Briefes aber gar nicht auf Täterwissen gründen, da der Verfasser weder behauptet der Täter zu sein noch mit ihm Kontakt gehabt zu haben.
Noch kritischer formuliert: auch der besagte Verwandte dürfte kein exklusives Täterwissen haben, denn der Täter hat ihm die Tat ja nicht gestanden und der Verwandte hat ihn auch mit seinem Verdacht nicht konfrontiert. Den genauen Ablageort kann der Verwandte nicht vom Täter erfahren haben (dann dazu hätte der Täter ihm gegenüber ja die Tat einräumen müssen).
Und Info, dass das angebliche Täterauto einen manipulierten Türöffner hatte, kann die Polizei nicht überpürfen.

Auch die anderen von Dir genannten Punkte finde ich sehr gut und kritisch analysiert! V.a. was den Schreib- und Erzählstil angeht.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 01:10
Und vielleicht eher ein loser Gedanke: Das Motiv des ausgebauten (oder defekten) Türgriffs ist ja doch sehr ungewöhnlich und spezifisch. Ich bin mir sehr sicher, dass mir das erst einmal begegnet ist, und ich habe die filmische Umsetzung in einer True-Crime-Doku noch vor dem geistigen Auge, erinnere mich aber nicht mehr an den Kontext. Kann ja logischerweise nur bei einem Fall gewesen sein, wo Opfer überlebt haben. Möglich wären gerade eine Doku über Kurt-Werner Wichmann oder ein XY-Beitrag (hier denke ich spontan an den Fall Ute Werner, lief im Mai 2019). Werde das mal die Tage checken, oder kommt es jemandem auch bekannt vor?


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 01:15
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Das Motiv des ausgebauten (oder defekten) Türgriffs ist ja doch sehr ungewöhnlich und spezifisch. Ich bin mir sehr sicher, dass mir das erst einmal begegnet ist, und ich habe die filmische Umsetzung in einer True-Crime-Doku noch vor dem geistigen Auge, erinnere mich aber nicht mehr an den Kontext.
Das war der Fall mit dem Opfer Ayleen A. aus Gottenheim, hier:
Kann es sein, dass es um den Innengriff geht, den der Angeklagte entfernt hat, damit ein Opfer die Beifahrertür nicht öffnen kann um aus dem Auto zu fliehen?
Quelle: Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden (Seite 81) (Beitrag von cododerdritte)


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 01:20
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Werde das mal die Tage checken, oder kommt es jemandem auch bekannt vor?
Mir ist spontan der Fall vom Schlumpfauto eingefallen. Ich meine, da war auch der Türgriff manipuliert.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 01:48
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Mir ist spontan der Fall vom Schlumpfauto eingefallen. Ich meine, da war auch der Türgriff manipuliert.
Richtig, allerdings an den Rücksitzen:

Youtube: Aktenzeichen XY Retro - 66 Der Täter mit dem Schlumpf Auto
Aktenzeichen XY Retro - 66 Der Täter mit dem Schlumpf Auto
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Zumindest passt ja die Zeit beim Schlumpfauto. 1980 wurde er wohl geschnappt...


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 02:01
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich hatte auch erst meine Zweifel, aber nachdem ich den Brief ganz gelesen habe, würde ich sagen: Das ist zumindest stilistisch nicht gestellt, sondern das ist jemand, der es gewohnt ist, offizielle Briefe zu schreiben. Das hat nichts mit dem Alter zu tun, es schreibt halt nicht jeder nur irgendwelche Mails die mit "Hi" eingeleitet werden.

Vielleicht jemand aus dem Verwaltungsbereich oder im weitesten Sinne dem Rechtswesen (ich würde nicht sagen, ein Anwalt o. Ä. sondern eher jemand wie z. B. ein Notarfachangestellter oder so etwas).
Als Rechtsanwalt lese ich ja täglich Briefe, die von Behörden, Kollegen oder möchtegern-Wichtigen geschrieben werden, aber eine so gestelzte Sprache ist mir doch noch nie vorgekommen. Auf das erste Lesen hin dachte ich an einen durch KI erstellten Brief, die schreibt nämlich oft sehr merkwürdige Dinge. Wer z.B. würde so einen Unsinn wie "tramsitierender Verkehr" schreiben? Das normale Wort dafür, auch in der Rechtswelt, ist "Durchgangsverkehr." Insofern fällt diese Sprache weiterhin auf und macht mir den Anschein, ganz bewusst gewählt zu sein, um irrezuführen.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich verstehe auch die Story nicht so ganz. Einerseits soll der Täter dem Verwandten Infos zu dem Mord gegeben haben, daher kannte der Verwandte den genauen Ablageort, der angeblich in der Berichterstattung nie genannt wurde. Andererseits soll der Verwandte nur durch indirekte Merkmale (der manipulierte Türgriff und die Wesesnveränderung des Kumpels) auf dessen Täterschaft gekommen sein, diesen nie direkt damit konfrontiert haben, aber Angst vor dem vermuteten Täter gehabt haben, weil dieser vermutete, dass er ihn entlarvt hat.

Ich finde auch die Story vom Versprechen am Sterbebett, die der Schreiber dem Verwandten geben musste, etwas dick aufgetragen. Und auch hier wieder dieser komische Stil: "Als letzte Lebenstat" nahm der Verwandte dem Schreiber "das Versprechen ab, zur Aufklärung des Falles sachdienlich tätig zu werden".
Auch dem schliesse ich mich an. Der Brief bleibt merkwürdig unspezifisch gerade da, wo man spezifische Info haben will, und ufert da aus, wo die Info durchaus aus der Presse usw. stammen könnte: Opfername angeblich nicht bekannt dafür über-detaillierte Beschreibung des Fundorts. Daher stimme ich auch hier zu:
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich finde auch den ganzen Brief sehr schlecht geschrieben. Es ist kaum ein roter Faden drin, viele Stellen, an denen die Geschichte nicht vorangetrieben wird, sondern sich wiederholt oder zurückspringt. Ich finde nicht, dass das hemand geschrieben hat, der es gewohnt ist, komplexere Sachverhalte und Zusammenhänge zu erklären, sondern eher jemand, der sich Mühe macht, das so aussehen zu lassen, als könne er das.
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb: ...Zweitens finde ich erklärungsbedürftig, dass der Verfasser oder die Verfasserin nach der Lebensbeichte des Verwandten weder diesen gefragt hat, um welchen Fall es eigentlich geht, noch eigene Recherchen dazu angestellt hat, wo das Versprechen doch angeblich so schwer auf ihm oder ihr lastet und so mit der eigenen Familiengeschichte verknüpft scheint.
Das ist für mich der gravierendste Punkt, der die ganze Sache unglaubwürdig macht.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:bemerkenswerterweise stellt der Filmfall ganz im Gegenteil einen Täter dar, der sich bereits zuvor ein anderes Opfer ausgesucht hatte, und diesem bis zur Haustür gefolgt war.

Es wurde im AZ XY Filmfall so dargestellt, als sei Claudia W. ein Zufallsopfer, und der Täter auf ein beliebiges junges, weibliches Opfer aus gewesen. Insofern spricht im Filmfall nichts dafür, dass der Täter an einer Ähnlichkeit des Opfers mit der Frau des ehemaligen Freundes ein gesteigertes Interesse hatte.
Das ist ein sehr interessanter Einwand.

Mein Fazit daher: leider bleibt es bei grossen Zweifeln an der Sache.


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gestern um 08:02
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Mir ist spontan der Fall vom Schlumpfauto eingefallen. Ich meine, da war auch der Türgriff manipuliert.
Und es gab doch noch so einen anderen Fall, der "Anhalterschreck" (Aktenzeichen XY 09.04.1976) Walter Ludwig G., bei dem die Türgriffe innen im Auto auch manipuliert waren.

Also gab es zumindest zeitnah Fälle, wo über sowas berichtet wurde.

Andererseits ist es dann auch wieder so naheliegend wenn man eine solche Tat plant, dass es auch tatsächlich so passiert sein könnte, ohne dass der Briefschreiber das aus der Berichterstattung über andere Fälle haben muss.


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gestern um 08:25
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber einem Täter geht vielleicht schon der A... auf Grundeis, wenn er hört, dass das vielleicht wieder in dem Fall ermittelt werden könnte und man ihm die Tat auch ggfls. mit Hilfe der DNA nachweisen kann, während er sich vielleicht schon seit Jahrzehnten in Sicherheit wähnte.
Das ist üblicherweise der letzte Ballon, den Foristen hier steigen lassen, wenn ihre Annahmen nachweisbar irrational sind:

Der Täter, der es verstanden hat, seit Jahrzehnten unerkannt zu bleiben, der mit Sicherheit seit vielen Jahren weiß, dass die Polizei DNA-Analysen nutzt und der mit Sicherheit auch schon von der Existenz von Cold-Case-Units gehört hat, verliert plötzlich den Verstand und legt ein Verhalten an den Tag, das ihm garantiert nichts nützt, aber im Zweifel nur schaden kann.

Es schadet nichts, als Arbeitshypothese einfach einmal anzunehmen, dass ein seit Jahrzehnten unentdeckter Täter cooler und schlauer ist als man selbst.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 08:26
Zitat von GrillageGrillage schrieb:. Andererseits soll der Verwandte nur durch indirekte Merkmale (der manipulierte Türgriff und die Wesesnveränderung des Kumpels) auf dessen Täterschaft gekommen sein, diesen nie direkt damit konfrontiert haben, aber Angst vor dem vermuteten Täter gehabt haben, weil dieser vermutete, dass er ihn entlarvt hat.
Das kann ich zum Beispiel durchaus nachvollziehen. Das mit dem Türgriff spricht ja für ein sehr manipulatives Vorgehen. Selbst wenn der Verwandte des Verfassers mit einer solchen Vermutung zur Polizei gegangen, hätte diese denjenigen ja nicht sofort festsetzen können. Sie muss es ja erstmal nachweisen. Vielleicht hatte er Angst, dass jemand, der so aus dem Hinterhalt agiert, möglicherweise auch ihn, noch bevor der Tatnachweis geführt ist, beseitigen würde, wenn er der Polizei was sagt. Auch wenn die Polizei ihn als Zeugen raushält, hätte der mutmaßliche Täter wahrscheinlich zwei und zwei zusammengezählt, durch wen die Polizei wohl auf ihn gekommen ist, nachdem er ihn auf den Türgriff angesprochen hatte. Es kann Unsicherheit eine Rolle gespielt haben, weil er wiederum auch niemanden zu Unrecht beschuldigen will.

Das mit der DNA kann dafür natürlich sprechen, dass der wahre Täter etwas über den Ermittlungsstand herausfinden will. Aber wenn es der Wahrheit entspräche, dass wer auch immer den Brief verfasst hat, niemanden zu Unrecht beschuldigen will, könnte der Gedanke auch sein, dass sich diese Unschuld mit einem entsprechenden Test sehr schnell klären ließe.

Anders wäre es, wenn es keine DNA-Spur gäbe und jemand womöglich Unschuldiges in der Folge umfangreichen Ermittlungen ausgesetzt wird, weil man nach anderen Anhaltspunkten sucht.

Das mit dem Sterbebett. Naja. Vielleicht hat der im Brief genannte Verwandte ja auch in der Zeit vor seinem Ableben Andeutungen gemacht.


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gestern um 10:23
Zitat von sören42sören42 schrieb:Richtig, allerdings an den Rücksitzen:
Dass es beim Schlumpfauto um die Rücksitze ging, wusste ich tatsächlich nicht. Aber an den Rücksitzen ist es ja einfach einzurichten, da gab es früher immer eine Kindersicherung. (Keine Ahnung, ob es den Mechanismus heute noch gibt).


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 10:26
@sören42 @Grillage

Danke für die Hinweise, ich meinte tatsächlich den versuchten Mord an einem Mädchen, von XY "Stefanie" genannt, in Essen im Februar 1992.

Filmische Umsetzung von XY im August 2022:

IMG 20250204 102006Original anzeigen (0,2 MB)

Ist dann aber offenbar nicht so spezifisch wie gedacht und auch eine relativ große zeitliche Distanz zum Brief. Hätte aber ins Bild gepasst, wenn der Hinweisgeber sich von einem XY-Film inspirieren hätte lassen.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 11:12
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Hätte aber ins Bild gepasst, wenn der Hinweisgeber sich von einem XY-Film inspirieren hätte lassen.
Sicher. Allerdings zieht sich die Manipulation von Autotüren (Türöffner oder Zentralverriegelung) fast wie ein roter Faden durch ähnlich gelagerte Fälle.

Insofern ist das kein besonders außergewöhnliches Täterverhalten bei Entführungs- bzw. Sexualdelikten, in denen ein Auto eine Rolle spielt.

Der hier schon öfter genannte "True-Crime-Nerd" als Verfasser rückt als Möglichkeit für mich auch wieder in den Vordergrund, obwohl mein erster Eindruck tatsächlich auf ein authentisches Schreiben hindeutete.

Ich finde den Widerspruch zwischen Belastungseifer ("vorsätzliche Tat") und der Angst, jemand Unschuldigen zu belasten, gleichfalls bemerkenswert.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 12:01
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber woher soll denn dann der Verwandte den genauen Leichenablageort gehabt haben? Wieso soll die Tatsache, dass der Verwandte den genauen Ablageort kannte, belegen, dass die Geschichte wahr ist. Denn vom Täter hatte er die Info ja nicht, der wurde schon aggressiv, als er nach dem Türöffner fragte.

Das ist in sich unlogisch. Auf jeden Fall kann dieses Wissen des Verwandten nicht dazu herhalten, die Geschichte glaubwürdig zu machen.
Darüber bin ich ebenfalls gestolpert.
Ich denke aber, es ist dennoch nicht ganz unlogisch - vorausgesetzt, es wird nichts vorgegaukelt.
Der angebliche Täter (der damals in Bonn oder näheren Umgebung, möglicherweise im Stadtteil Duisdorf bei seinen Eltern wohnte - 2. Seite ganz unten bzw. 3. Seite oben) hatte laut dem Verfasser Bezug zur Gegend, was er wie folgt begründet: "..in einem benachbarten Ort lebten zum damaligen Zeitpunkt noch die Großeltern meines Verwandten, die er regelmäßig, auch mit Freunden, besuchte. Auf diese Weise mag erklärlich sein, warum die Wahl eines ortsfremden Täters gerade auf diesen Parkplatz viel. Er war ihm bekannt." (Seite 3 unten bzw. Seite 4 oben, Rechtschreibfehler übernommen).

Das würde bedeuten, dass der im Verwandte seinerzeit den möglichen Täter mit zu den Großeltern nahm. Und möglicherweise über die Großeltern, die in der Nähe lebten, den Fundort erfuhr, welchen diese wiederum vom Hörensagen kannten. Und der Verwandte, als auch der angebliche Täter, den Parkplatz.

Mich irritiert folgendes:
Der Mord an Claudia liegt fast 34 Jahre zurück. Am 28. März 1979 wartete sie nach einem Klassentreffen in Rheinbach auf ihren Bruder, der sie abholen wollte – da kam plötzlich ein Mann auf sie zu. Mehrere Passanten, Anwohner beobachteten, wie er Claudia packte und in sein Auto zerrte – doch keiner der Zeugen sah auf das Nummernschild.
Quelle: https://web.archive.org/web/20121107041638/http://www.express.de:80/bonn/mordfall-claudia-wilbert---17--das-leid-der-mutter---als-waere-es-gestern-passiert-,2860,20767606.html
(Aus erstem Posting im Thread).

Da kommt jemand, packt das Opfer, zerrt es ins Auto und fährt weg. Passanten und Anwohner, welche das bemerken, interessieren ihn offensichtlich nicht. Was den Eindruck erweckt, dass er das Opfer kannte oder gezielt ausgesucht hat. Und hier wiederum behauptet der Briefverfasser, dass Claudia Wilbert eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Ehefrau seines verstorbenen Verwandten habe. Claudia Wilbert wurde am 28. März 1979 ins Auto gezerrt und der Kontakt zwischen dem Verwandten und dem möglichen Täter brach angeblich Anfang 1979 abrupt ab (S. 3 oben). Der Zeitpunkt könnte passen: Kein Kontakt mehr nach der Tat. Und auf der letzten Seite wird die Vermutung deutlich geäußert, dass dem Opfer die Ähnlichkeit zur Ehefrau des Verwandten zum Verhängnis wurde. Eine Verwechslung.

Doch wie kam es zur Verwechslung? Fährt der Täter ziellos suchend durch die Gegend oder war die Ehefrau des Verwandten ebenfalls am 28. März 1979 in Rheinbach unterwegs?
Und wann hat der Verwandte festgestellt, dass der Türöffner des vermuteten Täterfahrzeuges manipuliert bzw. ausgebaut war?
Waren Verwandter und der vermutete Täter u.U. Arbeitskollegen? Dann hätte der Verwandte die Sache mit dem Türöffner möglicherweise auf dem Parkplatz des Arbeitgebers abgestellten Fahrzeug feststellen können. Auf Seite 3 meine ich derartiges herauslesen zu können: "Der mutmaßliche Täter...veränderte sich schließlich beruflich durch Wechsel des Arbeitgebers innerhalb Bonns...später dann auch örtlich durch überregionalen Wohnortwechsel."


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 12:32
Zitat von T68T68 schrieb:Und hier wiederum behauptet der Briefverfasser, dass Claudia Wilbert eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Ehefrau seines verstorbenen Verwandten habe. Claudia Wilbert wurde am 28. März 1979 ins Auto gezerrt und der Kontakt zwischen dem Verwandten und dem möglichen Täter brach angeblich Anfang 1979 abrupt ab (S. 3 oben).
Den 28. März 1979 hätte ich nicht unbedingt unter Anfang 1979 verbucht. Aber falls der mutmaßliche Täter den Kontakt nicht ursprünglich wegen der Tat sondern wegen der Hochzeit abgebrochen hätte, weil er es nicht ertragen hätte, dass die Frau, mit der er gerne zusammen gewesen wäre, einen anderen geheiratet hat? Ja ich weiß, als rational könnte man das nicht bezeichnen, wenn die beiden doch schon vorher verlobt waren, aber vielleicht hatte es für den mutmaßlichen Täter mit der Hochzeit etwas endgültiges.

Der Tatentschluss fiel später. Er verwechselt Claudia mit der verblüffend ähnlichen Frau, was ihm erst auffällt, nachdem sie im Auto sitzt. Deswegen bringt er sie um, weil sie ihn ja sonst anzeigen würde und womöglich rauskäme, dass er eigentlich eine andere im Visier hatte.

Es kann aber natürlich auch sein, dass der Verfasser das absichtlich so geschrieben hat, dass solche Assoziationen geweckt werden.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 12:45
Zitat von T68T68 schrieb:Und auf der letzten Seite wird die Vermutung deutlich geäußert, dass dem Opfer die Ähnlichkeit zur Ehefrau des Verwandten zum Verhängnis wurde. Eine Verwechslung.
Wobei ich nicht ganz verstanden habe, was genau der Schreiber damit meint. Meint er:

a) der Täter ist durch die Gegend gefahren, hat zufällig CW gesehen und hat gedacht, dass dort die Verlobte steht, auf die er schon immer ein Auge geworfen hatte und hat sie deshalb ins Auto gezerrt?

oder

b) der Täter war auf die Verlobte fixiert, wusste aber, dass sie schon vergeben ist und er sie deshalb nicht für sich gewinnen konnte. Deshalb hat er CW ausgewählt, sozusagen als "Ersatz" (ein schlimmes Wort in diesem Zusammenhang, aber mir fällt gerade nichts präziseres ein) und gedacht, dass wenn er die Verlobte nicht haben kann, er sich halt an CW befriedigt.

a) ist insofern unlogisch, weil er ja spätestens, als er CW angesprochen hat, gemerkt haben muss, dass es nicht die Verlobte ist. Da hätte er ja einfach "Sorry, Verwechslung!" sagen und weiter fahren können.

Der Schreiber trägt diesbezüglich ja noch etwas dicker auf. Er schreibt, dass er erst vermutet habe, dass sein Verwandter Angst vor dem Täter gehabt habe, weil dieser durch die Nachfrage zum Türschloss erkannt haben könnte, dass der Verwandte etwas von seiner Täterschaft ahnt. Später schreibt er dann, dass ihm, als er CWs Bild gesehen hat, klar wurde, dass der Verwandte Angst habe, dass der auf die Verlobte/Ehefrau fixierte Täter "erneut zuschlagen könne, diesmal mit dem Ziel "Verlobte/Ehefrau".
(2. Absatz, letzte Seite)
Zitat von T68T68 schrieb:Und wann hat der Verwandte festgestellt, dass der Türöffner des vermuteten Täterfahrzeuges manipuliert bzw. ausgebaut war?
Dazu schreibt der Schreiber, dass er nicht genau weiß, wie der Verwandte das bemerkt hat, er nennt als Möglichkeiten Zufall oder dass er mal als Beifahrer mitgefahren ist.
(Auch da dieser komische gestelzte Tonfall: "Wie genau er von diesem Umstand Kenntnis erlangte...")
Zitat von T68T68 schrieb:Waren Verwandter und der vermutete Täter u.U. Arbeitskolleg
Angeblich war der Täter eine "Schulfreund bzw. Arbeitskollege" des Verwandten, mit dem er bis zur Hochzeit des Verwandten im Jahr 1978 einen engen "freundschaftlichen Kontakt" pflegte.
(letzter Absatz Seite 2, erster Absatz Seite 3)


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 12:53
[
Zitat von GrillageGrillage schrieb:a) ist insofern unlogisch, weil er ja spätestens, als er CW angesprochen hat, gemerkt haben muss, dass es nicht die Verlobte ist. Da hätte er ja einfach "Sorry, Verwechslung!" sagen und weiter fahren können.
Wenn er sie gewaltsam ins Auto gezerrt hätte, hätte er aber trotzdem mit einer Anzeige rechnen müssen und hätte damit rechnen müssen, dass Claudia daraus den Schluss zieht, dass eigentlich eine andere gemeint war.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Angeblich war der Täter eine "Schulfreund bzw. Arbeitskollege" des Verwandten, mit dem er bis zur Hochzeit des Verwandten im Jahr 1978 einen engen "freundschaftlichen Kontakt" pflegte.
(letzter Absatz Seite 2, erster Absatz Seite 3)
Das ist ja meine Überlegung, dass er mit der Hochzeit möglicherweise das Gefühl hatte, sie endgültig verloren zu haben und deswegen unabhängig von der Tat den Kontakt abbrach oder zumindest einschränkte.
Er kann sich aber trotz der Distanz nicht damit abfinden, weswegen der Entschluss fällt, die Frau zu entführen. Er muss nicht unbedingt eine Tötungsabsicht gehabt haben. Als ihm die Verwechslung auffällt, weiß er aber auch, dass er das gewaltsame Zerren ins Auto nicht glaubhaft als Verwechslung darstellen kann und mit einer Anzeige rechnen muss. Damit Claudia nicht aussagen kann, wird sie als Zeugin ausgeschaltet. So wird aus der möglicherweise ursprünglich geplanten Entführung ein Mord.


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