Grillage schrieb:Wobei man, um einen Waldparkplatz an einer der Hauptverbindungsstraßen als Ablageort auszuwählen, meiner Meinung nach keine Ortskenntnis braucht. So eine Stelle bemerkt man auch, wenn man ortsunkundig durch die Gegend fährt und nach einer Ablagegelegenheit Ausschau hält.
Aber es ist schon ausfällig, dass sich der Leichenfund auf der Strecke in Richtung des Landkreises Euskirchen befindet und nicht in Richtung Bonn.
Dieser Waldparkplatz liegt von Rheinbach aus geschätzt 15-20 km entfernt in die Eifel hoch. Da kommen ganz lange nur kleinere Dörfer und speziell dieser Parkplatz liegt nochmal an einer „Seitenstraße“/Querverbindung, die ca. 5 km völlig einsam durch den Wald führt und oberhalb von Bad Münstereifel auf einer anderen Straße endet.
Das ist also keine Hauptverbindungsstraße, nicht mal die direkte Hauptroute für die Dorfleute. Diese Stelle erreicht keiner „zufällig“ auf der Durchreise.
Möglich ist, dass ein Dörfler die Stelle kennt weil es jetzt nicht so ganz extrem weit von deren Hauptroute weg ist. Möglich ist, dass Wanderer und Spaziergänger den Ort kennen weil sie dort unterwegs waren.
Möglich ist, dass jemand aus dem Großraum Bad Münstereifel diese Route gewählt hat weil es eine von 2 Möglichkeiten der Routenführung ist.
Auswärtige werden dort eher selten hin geraten, da ist einfach nix. Man kommt dort nicht „zufällig auf dem Weg nach…“ vorbei - es sei denn man will tatsächlich in eines der Dörfer.
Richtung Bonn gibt es weniger geeignete Möglichkeiten wenn man unterstellt, dass der Täter offenbar einen möglicher ungestörten Platz gesucht hat.
Wäre er „risikofreudiger“ gewesen, hätte er Claudia einfach nur in den Stadtpark zerren müssen. Nur 100, 200 Meter von der Kreuzung entfernt ist es stockdunkel und es gibt tieferliegende Bereiche.
Unterstellen wir, dass der Täter aus dem EU-Kreis kommt, wäre Bonn auch eine Richtung weg von seinem Wohnort. Zur Tarnung wäre das zwar vielleicht gut, aber der Waldparkplatz bei Scheuren liegt dann eher in seiner Richtung. Da dürfte er mehr Ortskenntnisse und „Sicherheit“ gehabt haben als bei ihm unbekannten Plätzen anderswo.
Grillage schrieb:Aber gerade bei den Fußballligen sind die Landesgrenzen wirklich eine Grenze
Okay, das wusste ich nicht. Könnte natürlich sein, dass derjenige umgezogen ist aber noch beim alten Verein spielt. Oder er war nur auf alter Verbundenheit auf ein Bierchen in der Kneipe…
Muss auch nicht passen, war nur eine Idee, dass Kneipe/Sportplatz potentielle Bezugspunkte sein könnten, warum jemand überhaupt in der Nähe des Entführungsortes war.
Nala-Nyna schrieb:Noch mal zurück zur Brille.
Leider verspreche ich mir von der am allerwenigsten.
Ich glaube auch hier geht es nicht darum, dass die jetzt noch irgendwo rumliegt jemandem auffällt. Wenn der Täter sie noch hätte müsste er sie allerspätestens jetzt verschwinden lassen wenn er kein Beweisstück im Haus haben will. Es geht er darum, dass man im Umfeld des Täters über die Brille gestolpert sein könnte und sich gewundert hat.
Läge im Auto meines Mannes eine Damenbrille würde mich das ziemlich überraschen. Vielleicht würde er das plausibel erklären, dass er z. B. gestern eine Kollegin zum Bahnhof mitgenommen hat und die habe die Brille wohl verloren.
Irgendeine Ausrede, die plausibel klingt und die ich ihm glaube, aber trotzdem bleibt mir womöglich in Erinnerung, dass eine völlig dämliche Kollegin ihre Brille in unserem Auto liegengelassen hat. Zumindest wurde es so erklärt.
Vielleicht habe ich das damals auch geglaubt. Aber wenn ich jetzt XY schaue und die Geschichte um Claudia Wilbert erfahre, vielleicht auch noch andere Sachen zusammenreimen kann, die komischerweise passen, werde ich vielleicht stutzig.