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Mordfall Claudia Wilbert

712 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

17.09.2024 um 16:10
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Der anonyme Hinweisgeber kann kaum wissen, welche Aspekte die Polizei genau interessieren und wo es wichtig wäre, mehr Infos zu bekommen, die er eventuell hat.
Der anonyme Schreiber wird sehr wohl wissen, was die Ermittler am meisten und in erster Linie interessiert: der Klarname des Täters.
(Falls der Schreiber den Namen denn wirklich kennt, wie er es im Brief ja nur vorgibt.)

Angenommen der Schreiber kennt den Täter tatsächlich, dann wäre der Schreiber im Beweisverfahren möglicherweise ein wichtiger Zeuge.
Deswegen wäre es wichtig, dass er sich meldet.

Am allerwichtigsten ist aber die bisher nicht erfolgte Nennung des Täternamens im Rahmen einer zweiten Kontaktaufnahme des Briefschreibers mit den Behörden.
Erst nachdem der Schreiber den Täter benannt hat, haben die Ermittler überhaupt eine Möglichkeit zu überprüfen, ob der Schreiber die Wahrheit sagt oder nicht.


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17.09.2024 um 16:20
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Auswärtige werden dort eher selten hin geraten, da ist einfach nix. Man kommt dort nicht „zufällig auf dem Weg nach…“ vorbei - es sei denn man will tatsächlich in eines der Dörfer.
Aber wenn man eine Leiche im Kofferraum oder ein sich wehrendes junges Mädchen auf dem Beifahrersitz hat, fährt man nicht unbedingt zielgerichtet auf dem kürzesten Weg von A nach B. Mit einem lebendigen Mädchen vielleicht, wenn man sich vorher überlegt hat, wo man sie ungestört missbrauchen könnte. Dann hätte der Täter ortskenntnis haben müssen und den Parkplatz vorher gekannt und als geeigneten Ort für den Überfall ausgewäht haben müssten.
Aber mit eine Leiche im Kofferraum fährt man vielleicht eher suchend durch die Gegend, möglichst weit abgelegen und schaut, biegt in immer kleinere Seitenstraßen ab und schaut, ob es irgendwo eine Stelle gibt, die von der wenig befahrenen Straße schlecht einsehbar ist, so dass man von dort nicht sehen kann, dass jemand eine leiche in die Büsche zerrt.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Beim Nachbarn hat die Polizei damals nicht weiter ermittelt, die Vorwürfe waren zu dünn.
Ich sehe das anders und zwar in etwa so:
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Vielleicht bekommt man gar nicht immer mit, was im Hintergrund bei der Polizei laeuft.
Die Aussage stammt ja von Claudias Mutter, die in dem verlinkten Zeitungsartikel zitiert wird. Man denkt immer, dass Angehörige von der Polizei gut über Ermittlungen informiert werden, aber das werden sie in der Regel nicht. Anders als im Tatort bekommen sie in der Realität kaum mehr Informationen als die Öffentlichkeit, zum einen, weil nie ausgeschlossen werden kann, dass ein Täter aus dem direkten Umfeld der Familie stammt und selbst wenn alle Angehörigen schwören, keine der bekanntgegebenen Details weiter zu erzählen, kann man doch nicht sicherstellen, dass auf diesem Weg nicht doch Infos zum Ermittlungstand an den Täter gelangen, und sei es über Umwege. Die Mutter erzählt es ihren Eltern, also den Großeltern des Opfers, die Schwester der besten Freundin, der Vater seinem besten Freund und der Bruder seiner ersten festen freundin. Menschlich gesehen sehr verstädnlich, weil so eine Situation extrem belastet sein kann und man jemand vertrauten zum Reden brauch. Und schwups, wissen nicht mehr nur 2 oder 3 Leute, sondern gleich 7 oder 8 bescheid. Und bis zum Nachbarn, der vielleicht der Täter war, wären es dann nur noch zwei oder drei weitere Schritte.
Zum anderen bracht man die Angehörigen später ja vielleicht auch als unvoreingenommene Zeugen in einem Prozess. Wenn die über jeden Ermittlungsschritt informiert sind, berichten sie nicht mehr nur ihre eigenen Einschätzungen, sondern ihr Bild wird extrem durch Infos vom Hörensagen geformt.
Und zu guterletzt geht es die Angehörigen eines Opfers auch nichts an, ob, wie viel und was zu dem Nachbarn ermittelt wurde. Vielleicht hat er ja als Alibi für die Tatzeit angegeben, bei seiner Geliebten, seinem Geliebten, bei einer Prostituierten oder in Holland zum Hasch rauchen, gewesen zu sein. Alles nicht verboten, aber etwas, von dem er sicher nicht möchte, dass die Nachbarn das erfahren. In so einem Ermittlungsverfahren gibt es oft zahlreiche Personen, gegen die sich ein sehr loser, oberflächlicher Anfangsverdacht ergibt, von denen aber die weit überwiegende Mehrheit ganz schnell wieder durchs Raster fällt. Im Film wird ja gezeigt, wie die Polizisten die Halter ähnlicher Fahrzeuge abklappern und es wird gesagt, dass alle bekannten, vorbestraften Sexualstraftäter befragt werden sollen. All das geht doch die Eltern des Opfers nichts an.

Insofern würde ich auf die Aussage der Mutter, dass nie in die Richtung des Nachbarn ermittelt wurde, nicht viel geben. Ich bin mir sicher, dass er von der Polizei überprüft wurde und sich kein konkreter Verdacht ergeben hat.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Um es etwas überspitzt zu sagen: Der anonyme Brief ist "der letzte Strohhalm", nach dem die Ermittler greifen in der Hoffnung, den Fall darüber nach 45 Jahren noch zu klären.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Alle verbleibenden Hoffnungen ruhen nun größtenteils auf dem Briefschreiber.
Nachgeordnet vielleicht noch auf Frauen, die damals in ähnlicher Weise attackiert wurden und die jetzt Parallelen erkennen und sich melden.
Auch hier sehe ich es eher so wie @Justsaying:
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:So sehe ich das nicht, es gibt inzwischen ja zahlreiche Hinweise.
Und 'nachgeordnet' kann man auch nicht sagen, jeder Hinweis kann in der Gesamtsumme beitragen und jeder Hinweis koennte der entscheidende sein.
Der Brief ist sicher nicht der letzte Strohhalm, aber die Polizei ist auch nicht so dumm, dass die in der Öffentlichkeit damit hausieren geht, wie viele Indizien und Hinweise sie insgesamt hat. Als XY-Zuschauer kann man das einfach nicht beurteilen: vielleicht haben sie schon eine Tonne Indizien gegen eine konkrete Person und wollten nur noch seine Reaktion abwarten, um den Sack zu zu machen. Vielleicht haben sie aber auch geblufft und haben nicht mal so einen Brief bekommen, dann würde ich aber denken, dass sie andere konkrete Hinweise auf eine bestimmte Person haben. alles dazwischen ist möglich.


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17.09.2024 um 16:21
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Warum "Nachgeordnet vielleicht noch..."?
Nachgeordnet im Sinne von "nicht ganz so vielversprechend bzw. aussichtsreich wie".
Ich bezog mich damit nicht auf die Qualität eingehender Hinweise. Die ist individuell verschieden.

Der aussichtsreichste Ermittlungsansatz in diesem Fall ist aktuell der anonyme Brief(schreiber).
Das konnte man während der Sendung "raushören", und hier wurde ja auch schon gemutmaßt, dass der Brief überhaupt erst der entscheidende Anlass für die TV-Fahndung war.

Wenig bis gar nicht erfolgversprechend ist z.B. die "Fahndung nach einer vor 45 Jahren verschollenen Brille".


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17.09.2024 um 16:29
Zitat von KieliusKielius schrieb:Der aussichtsreichste Ermittlungsansatz in diesem Fall ist aktuell der anonyme Brief(schreiber).
Das konnte man während der Sendung "raushören", und hier wurde ja auch schon gemutmaßt, dass der Brief überhaupt erst der entscheidende Anlass für die TV-Fahndung war.
Gut moeglich, dass der Brief der Anlass war, aber seitdem hat sich viel getan:
die Ausstrahlung der XY 4endung und die zahlreichen Hinweise, die seitdem eingegangen sind.


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17.09.2024 um 16:37
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Gut moeglich, dass der Brief der Anlass war, aber seitdem hat sich viel getan:
die Ausstrahlung der XY 4endung und die zahlreichen Hinweise, die seitdem eingegangen sind.
Ja genau.
Es ging um die aktuelle Einschätzung der Ermittler zum Zeitpunkt der XY-Sendung vor 6 Tagen.

Mit neuen Hinweisen und neuen Erkenntnissen (z.B. der möglichen Erkenntnis, dass der anonyme Brief, auf den man so große Hoffnungen setzt, von einem "verschrobenen Spinner" stammt, der den Namen des Tätes nicht kennt), stellt sich die Situation wieder verändert dar.


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17.09.2024 um 16:38
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wenig bis gar nicht erfolgversprechend ist z.B. die "Fahndung nach einer vor 45 Jahren verschollenen Brille".
Dadurch, dass Du diese Deine Meinung zu der Brille ständig und immer wieder wiederholst, wird sie auch nicht überzeugender.
Ich glaube, wie andere hier auch, dass es nicht mal so sehr darum geht, dass jemand heute oder morgen oder in seche Wochen bei einer anderen Person so eine alte Brille in der Kramschublade findet. Es wird meiner Meinung nach nicht nach dieser Brille gesucht.
Sondern man hofft, dass sich irgendwer erinnert, vor 44 Jahren eine solche Damenbrille plötzlich bei einer anderen erson gesehen zu haben, der sie offensichtlich nicht gehörte: weil es ein Mann war und weil er selber gar kein Brillenträger war.

@Ayran84 hat doch hier schon ein sehr gutes Beispiel genannt:
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Es geht er darum, dass man im Umfeld des Täters über die Brille gestolpert sein könnte und sich gewundert hat.

Läge im Auto meines Mannes eine Damenbrille würde mich das ziemlich überraschen. Vielleicht würde er das plausibel erklären, dass er z. B. gestern eine Kollegin zum Bahnhof mitgenommen hat und die habe die Brille wohl verloren.

Irgendeine Ausrede, die plausibel klingt und die ich ihm glaube, aber trotzdem bleibt mir womöglich in Erinnerung, dass eine völlig dämliche Kollegin ihre Brille in unserem Auto liegengelassen hat. Zumindest wurde es so erklärt.
Eine Ehefrau/Freundin die die Brille im Auto ihres Mannes entdeckt und gleich eine fremde Nebenbuhlerin dahinter gewittert hat, könnte sich auch nach 40 Jahren noch an die Situation und eben daran erinnern, wie die Brille aussah. Vielleicht hat sie der Typ auch seiner Freundin als modisches Accessoire geschenkt, oder sie ist sonst wie irgendwem als "Fremdkörper" aufgefallen.
Egal wie klein und lächerlich Du die Chance einschätzt, dass die Brille heute noch auftaucht, die Polizei misst ihr für eine mögliche Lösung des Falls offenbar eine gewisse Bedeutung zu.

Ich sehe das auch nicht als besonder Verzweifelungsgeste der Polizei an. Im Gegenteil, dieser Fall wurde doch völlig ohne Not bei XY gezeigt. Es gibt keine drängenden Eltern mehr, die ständig bei der Polizei nachfragen, ob es was neues gibt, er dürfte selbst bei der lokalen Bevölkerung nur wenigen überhaupt in Erinnerung sein und wenn man nicht konkrete Hinweise hätte, dass der Täter noch lebt, würde man nach 44 Jahren so einen Aufwand, ihn bei XY vorzustellen, auch nicht betreiben. Niemand würde der Polizei einen Vorwurf machen, wenn dieser Fall einfach weiter im Archiv verstaubt wäre und man sich lieber auf andere Fälle mit vielversprechenderen Spuren konzentriert hätte.
Solche Cold Case ermittler müssen auch sehr genau rechtfertigen, warum sie meinen Resssourcen für einen bestimmten Fall einsetzen zu wollen. Das ist nicht wie im Roman, dass der Komissar, der kurz vor der Rente steht, noch mal alles in Bewegung setzt, weil er die Ermordung des unschuldigen jungen Mädchens und die unsägliche Trauer der Eltern, denen er als junger Ermittler geschworen hatte, den Täter zu finden, einfach nicht vergessen kann und noch schnell seinen damaligen Schwur einlösen will. Emotionen haben bei der Entscheidung, welcher Fall noch mal angepackt wird, wenig zu sagen, sondern es geht ganz klar danach, bei welchen Fall man sich die besten Erfolgsaussichten verspricht. Nichts anderes hat diese BAO Cold Cases gemacht: die hat die Falle seit 1970 durchgeschaut, die noch offen sind und hat analysiert, wo es noch Ermittlungsansätze und damit Chancen auf Ermittlung und Verurteilung eines Täters gibt.


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17.09.2024 um 16:41
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Sondern man hofft, dass sich irgendwer erinnert, vor 44 Jahren eine solche Damenbrille plötzlich bei einer anderen erson gesehen zu haben, der sie offensichtlich nicht gehörte:
Das sehe ich ganz genauso.
Ich habe mich doch nur dazu geäußert, wie berechtigt oder aussichtsreich eine solche Hoffnung ist.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wenig bis gar nicht erfolgversprechend ist z.B. die "Fahndung nach einer vor 45 Jahren verschollenen Brille".



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17.09.2024 um 16:56
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Emotionen haben bei der Entscheidung, welcher Fall noch mal angepackt wird, wenig zu sagen, sondern es geht ganz klar danach, bei welchen Fall man sich die besten Erfolgsaussichten verspricht. Nichts anderes hat diese BAO Cold Cases gemacht
Das hast du sehr treffend beschrieben.

Und nach den gleichen Kriterien werden auch die verschiedenen Ermittlungsansätze zu einem Fall gewichtet und priorisiert. Nach Erfolgssausichten und nicht nach Emotionen.

Und was die Erfolgssausichten angeht, da liegt die "Brille" nach jetzigem Stand "deutlich abgeschlagen" hinter dem "Brief"...


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17.09.2024 um 17:11
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wie kommst du darauf, dass die Behörden eine solche Anzeige ignorieren könnten (es sei denn sie wäre von Vornherein erkennbar falsch oder unsinnig, z.B. ein Hinweis etwa wie "Donald Duck aus Entenhausen ist der Mörder an CW aus Rheinbach").
Warum gehen die denn dem "Donald Duck aus Entenhausen" nicht nach , wenn du vorher sagtest, daß ALLEN ,auch anonymen Hinweisen ,auf einen Täter nachgegangen wird?

Die Antwort hast du dir hier selbst gegeben :
Zitat von KieliusKielius schrieb:(es sei denn sie wäre von Vornherein erkennbar falsch oder unsinnig
Der Inhalt kann nämlich genauso auf den ersten Blick als Schwachsinn erkennbar sein wie ein Absender aus Entenhausen . Wenn einer seinen Nachbarn als Mörder anschwärzt , nur weil der chronisch falsch parkt oder nie die Tageszeit sagt, zieht das wohl kaum Kreise. Das wird die Mehrzahl solcher Briefe ausmachen.

Dieser Brief wird aber aus Sicht der CC-ermittler (Zitat!) "sehr ernst" genommen.

Wie gesagt, sehr sportlich, wie du diesen mit dicker Hose versuchst abzuqualifizieren, nur weil er erst mal anonym ist und (noch) keinen Namen nennt. Ich hoffe und gehe mal davon aus aus, daß die Kripo die Angelegenheit feinfühliger behandelt.


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17.09.2024 um 17:31
Zitat von KieliusKielius schrieb:Alle verbleibenden Hoffnungen ruhen nun größtenteils auf dem Briefschreiber.
Nachgeordnet vielleicht noch auf Frauen, die damals in ähnlicher Weise attackiert wurden und die jetzt Parallelen erkennen und sich melden.
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Warum "Nachgeordnet vielleicht noch..."?
Diese Hinweise sind mindestens genauso wichtig. Es gab doch bereits in der Sendung eine betroffene Anruferin mit anscheinend konkreten Angaben ...
Zitat von KieliusKielius schrieb:Nachgeordnet im Sinne von "nicht ganz so vielversprechend bzw. aussichtsreich wie".
Ich bezog mich damit nicht auf die Qualität eingehender Hinweise.
Sehe ich nicht so. Warum sollte der Hinweis der Anruferin in der Sendung mit konkreten Angaben deiner Meinung nach "nicht ganz so vielversprechend bzw. aussichtsreich sein wie" der Inhalt des Briefes? Ich halte beides für gleichwertig wichtig.

Ich sehe das genau wie @Justsaying
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:So sehe ich das nicht, es gibt inzwischen ja zahlreiche Hinweise.
Und 'nachgeordnet' kann man auch nicht sagen, jeder Hinweis kann in der Gesamtsumme beitragen und jeder Hinweis koennte der entscheidende sein



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Mordfall Claudia Wilbert

17.09.2024 um 17:50
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wenn einer seinen Nachbarn als Mörder anschwärzt , nur weil der chronisch falsch parkt oder nie die Tageszeit sagt, zieht das wohl kaum Kreise.
Falls jemand seinen Nachbarn anzeigt (sinngemäß: "Mein Nachbar, der Herr Mustermann, das ist der Mörder von CW."), selbst falls die Nachbarn hoffnungslos zerstritten sein sollten, dann werden die Ermittlungsbehörden auch diesem Hinweis selbstverständlich nachgehen.

Ich verstehe überhaupt nicht, wie du das anzweifeln kannst.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Das wird die Mehrzahl solcher Briefe ausmachen.
Jetzt wird es spekulativ...
Woher willst du wissen, welche Art von Hinweisen die Mehrzahl der eingehenden Briefe ausmachen?
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wie gesagt, sehr sportlich, wie du diesen mit dicker Hose versuchst abzuqualifizieren, nur weil er erst mal anonym ist und (noch) keinen Namen nennt. Ich hoffe und gehe mal davon aus aus, daß die Kripo die Angelegenheit feinfühliger behandelt.
Den Brief habe ich überhaupt nicht "abqualifiziert".
Ich habe nur zu Bedenken gegeben, dass der Brief möglicherweise nicht authentisch sein könnte.
Das ist doch nun wirklich kein abwegiger Gedanke, wenn ein anonymer Hinweisgeber einen fünfseitigen Brief an die Ermittlungsbehörden und an "Aktenzeichen XY" sendet mit der Quintessenz "ich weiß, wer der Mörder ist, und ich weiß auch, wo er wohnt, - aber ich sage es nicht".
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Dieser Brief wird aber aus Sicht der CC-ermittler (Zitat!) "sehr ernst" genommen.
Was bleibt den Ermittlern denn vor diesem Hintergrund anderes übrig. Selbstverständlich müssen die Ermittler den anonymen Brief in der Öffentlichkeitsfahndung als "sehr wichtig" einstufen. Die Ermittler wissen genauso wenig wie wir, ob der Brief mit Sicherheit authentisch ist oder nicht. Ihre einzige Chance das herauszufinden liegt darin, dass der Briefschreiber erneut den Kontakt herstellt und dass er vor allem konkrete Angaben zur Person des Täters "nachliefert", die überprüfbar sind.

Solange bleibt der Brief im ungeklärten Mordfall CW aus Sicht der Ermittler der derzeit zentrale und wichtigste Ermittlungsansatz oder, wenn man es in der "Hoffnungssprache" ausdrücken möchte, so etwas wie "der letzte Strohhalm"...


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17.09.2024 um 17:52
Wenn es einen konkreten Namen aber keine DNA gibt, dann wird es schwer, den Täter zu überführen: ob und was für ein Auto er damals hatte (wenn es denn seins war) ist nicht mehr registriert, "wo waren sie am 30.03.1979 ?" hilft auch nicht weiter, Straftaten wie Vergewaltigung (gegen die Frau, die seinen Namen nannte) wären verjährt. Mehr als höflich mit ihm reden wäre wohl nicht drin, insbesondere, wenn er einen Anwalt hat, der wird ihm nämlich raten, überhaupt nichts zu sagen.


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17.09.2024 um 17:57
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Ich bezog mich damit nicht auf die Qualität eingehender Hinweise.
Sehe ich nicht so. Warum sollte der Hinweis der Anruferin in der Sendung mit konkreten Angaben deiner Meinung nach "nicht ganz so vielversprechend bzw. aussichtsreich sein wie" der Inhalt des Briefes? Ich halte beides für gleichwertig wichtig.
Da musst du mich missverstanden haben.
Ich sagte ausdrücklich in dem von dir zitierten Text aus meinem Beitrag, dass ich mich bei meiner Wertung nicht auf die Qualität eingehender Hinweise bezog (sondern auf die Erfolgsaussichten verschiedener Ermittlungsansätze).


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17.09.2024 um 18:33
Zitat von KieliusKielius schrieb:Was bleibt den Ermittlern denn vor diesem Hintergrund anderes übrig. Selbstverständlich müssen die Ermittler den anonymen Brief in der Öffentlichkeitsfahndung als "sehr wichtig" einstufen. Die Ermittler wissen genauso wenig wie wir, ob der Brief mit Sicherheit authentisch ist oder nicht.
Laut Nachgespräch deckt sich der Inhalt des Briefs "weitestgehend mit den bis bisherigen Ermittlungsergebnissen". Der Brief ist der Grund, warum man überhaupt noch mal nach 45 Jahren die überregionale Öffentlichkeit gesucht hat. Anscheinend wird er insbesondere inhaltlich ernst genommen und nicht nur, weil man...
Zitat von KieliusKielius schrieb:Falls jemand seinen Nachbarn anzeigt (sinngemäß: "Mein Nachbar, der Herr Mustermann, das ist der Mörder von CW."), selbst falls die Nachbarn hoffnungslos zerstritten sein sollten, dann werden die Ermittlungsbehörden auch diesem Hinweis selbstverständlich nachgehen.
...sowieso selbst nach 45 Jahren noch jeder Anschuldigung nachgehen muß und "nichts anderes übrig bleibt".
Zitat von KieliusKielius schrieb:JestersTear schrieb:
Das wird die Mehrzahl solcher Briefe ausmachen.
Jetzt wird es spekulativ...
Woher willst du wissen, welche Art von Hinweisen die Mehrzahl der eingehenden Briefe ausmachen?
Ich weiß nicht, wie es sich bei einem 45 Jahre alten cold case aus der rheinischen Provinz verhält. Allerdings dürfte das Phänomen bekannt sein, daß sich bei prominenten Kriminalfällen regelmäßig sowohl Selbstbezichtiger wie auch Denunzianten einschalten. Je prominenter der Fall - desto größer deren Anzahl. Ich habe leider eben vergeblich versucht, dazu Statistiken zu finden. Vielleicht kann ein Mitleser mit sowas weiterhelfen. Ein Fall, der bei Aktenzeichen XY vorgestellt wird, hat für einen kurzen Zeitraum eine gewisse Prominenz
Zitat von KieliusKielius schrieb:wenn ein anonymer Hinweisgeber einen fünfseitigen Brief an die Ermittlungsbehörden und an "Aktenzeichen XY" sendet mit der Quintessenz "ich weiß, wer der Mörder ist, und ich weiß auch, wo er wohnt, - aber ich sage es nicht".
Mögliche Gründe, warum man (vorerst) anonym bleiben möchte und (noch) seinen Verdächtigen nicht nennt, wurden besprochen und sind plausibel.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Ihre einzige Chance das herauszufinden liegt darin, dass der Briefschreiber erneut den Kontakt herstellt und dass er vor allem konkrete Angaben zur Person des Täters "nachliefert", die überprüfbar sind.
So ist es.
Wobei wir weder wissen und möglicherweise nie erfahren werden, was sich gerade im Hintergrund sechs Tage nach der Sendung tut. Ein neuer, detaillierterer Brief kann bereits unterwegs sein, vielleicht hat sich der Verfasser sogar telefonisch geoutet. Wird verständlicherweise nicht veröffentlicht, sowohl um den Zeugen zu schützen, wie auch den richtigen Täter im Unklaren zu lassen. Vielleicht ist die vom Verfasser verdächtigte Person gar nicht der Täter? Auch das bekommen wir nicht mit, weil keine PKs wegen Rohrkrepierern abgehalten werden. Es würde dann einfach wieder ruhig um den Altfall CW werden.


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18.09.2024 um 00:08
Stimmt alles, aber insgeheim warte ich inzwischen jeden Tag auf die Meldung, dass jemand unter dringendem Tatverdacht festgenommen wurde.

Wenn der Informant sich nach der Sendung wieder gemeldet und einen Namen genannt hat, wird die Polizei sich des Verdächtigen annehmen. So einfach wie „wenn der schlichtweg nix sagt kann man ihm gar nichts“, wird es nicht sein.

Die Polizei wird wissen wie man Tatverdächtige zum Reden bringt und ein vermutlich Ü70-Rentner wird sich nicht obercool rausreden können wenn ein erfahrener Mordermittler Fragen stellt.

Spätestens in der nächsten XY-Sendung sollte man erfahren ob sich der Briefeschreiber nochmal gemeldet hat und ob die Polizei inzwischen weitergekommen ist.


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Mordfall Claudia Wilbert

18.09.2024 um 00:23
Tatsächlich wissen wir absolut gar nichts über das eigentliche Tatgeschehen. Wir wissen, dass Claudia entführt wurde und dass man 2 Tage später ihre Leiche fand.

Das Motiv des Täters ist unklar und unklar ist auch, was zwischen Entführung und Entdeckung der Leiche passiert ist.

Gegenüber der Mutter sagt der Polizist in Film auf die Frage, ob Claudia vergewaltigt wurde: „ihre Kleidung war intakt. Näheres klärt die Obduktion.“

Was heißt intakt? Es kann ja sehr wohl zu einer vollendeten Sexualstraftat gekommen sein. Claudia könnte nackt gewesen sein. Mit „Kleidung war intakt“ sagt man nur, dass nichts kaputt gegangen ist im Laufe des Kampfes.

Und zugleich werden die Klamotten bei einem heftigen Kampf auch in Mitleidenschaft gezogen. Sind die intakt weil sie nicht komplett zerrissen sind?


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18.09.2024 um 01:54
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Was heißt intakt? Es kann ja sehr wohl zu einer vollendeten Sexualstraftat gekommen sein. Claudia könnte nackt gewesen sein. Mit „Kleidung war intakt“ sagt man nur, dass nichts kaputt gegangen ist im Laufe des Kampfes.
Ich hatte in einem früheren Beitrag darüber spekuliert, dass eine OFA zu dem Ergebnis eines pedantischen oder zwanghaften Täters gekommen sein könnte:

Beitrag von sallomaeander (Seite 14)

So absurd und schlimm das auch alles sein mag, könnte der Täter, was auch immer er der armen Frau zuvor bereits angetan hat, sie gezwungen haben, sich wieder "vernünftig" anzuziehen, und dass es erst danach zur tödlichen Eskalation gekommen ist - weil die junge Frau erst dann versucht hat, zu fliehen, mit einer Anzeige gedroht, oder Gegenwehr geleistet hat.

In dem Fall und seiner Präsentation, das wurde ja schon zum Teil diskutiert, gibt es Auffälligkeiten, die ich so zusammenfassen möchte:

Es wurde nicht über DNA gesprochen, es wurde keine OFA erwähnt, und, so weit ich mich erinnere, auch keine Belohnung ausgelobt.

Meine momentane Hypothese: Die Neubewertung im Rahmen von Digitalisierung der Akten, Durchgehen von Hinweisen und Spuren usw. hat einen namentlich in den Akten Befindlichen relativ eindeutig in den Fokus gerückt - was fehlt, sind Beweise.


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18.09.2024 um 07:29
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Mit „Kleidung war intakt“ sagt man nur, dass nichts kaputt gegangen ist im Laufe des Kampfes.
Man sagt mit "intakt" nicht nur, dass die Kleidung unversehrt war, sondern auch, dass das aufgefundene Mordopfer vollständig und so wie vor der Entführung angezogen war.

Wenn die Kleidung "intakt" war, wies demnach nichts darauf hin, dass der Mörder dem Opfer "an die Wäsche gegangen" ist. Weder vor dem Mord noch danach.

Angeblich leistete das Opfer heftige Gegenwehr und ist zeitnah nach der Entführung ermordet und am Fundort abgelegt worden.
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Es kann ja sehr wohl zu einer vollendeten Sexualstraftat gekommen sein. Claudia könnte nackt gewesen sein.
Deine letztere Vermutung schließe ich deshalb aus.


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Mordfall Claudia Wilbert

18.09.2024 um 07:48
Vielleicht kam es aufgrund der heftigen Gegenwehr von Claudia nicht zur Vergewaltigung- evtl wollte der Täter sie ruhig stellen, wobei er sie tötete.


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Mordfall Claudia Wilbert

18.09.2024 um 08:54
IM FF XY bei ca.15:45 min wird der Leichenfundort von Claudia Wilbert gezeigt.

Neben der Leiche liegt ein REGENSCHIRM. Wo kommt der denn her, er kann doch nur aus dem Auto des Täters kommen. Er ist für mich jetzt genau so wichtig wie die markante Brille.

In welchem Haushalt fehlt seit dem 28. März 1979 ein Regenschirm?

Warum wurde dieser nicht als Spur zu einem möglichen Täter von den Ermittlern erwähnt?

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest


@sallomaeander
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:so weit ich mich erinnere, auch keine Belohnung ausgelobt.
Das HolzaugeSHK musste jetzt extra noch mal nachschauen, Rudi Cerne erwähnt eine Auslobung von 2.000 Euro Belohnung!


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