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Mordfall Claudia Wilbert

1.431 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

03.02.2025 um 21:08
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Das könnte auch einfach nur einmal eingescannt sein, oder? Der Brief wurde vermutlich ausgedruckt an das ZDF geschickt.
Nein, man sieht diese schwarzen Punkte auf dem Papier, das ist ganz typisch, wenn etwas fotokopiert wird, die Fotokopie dann wieder kopiert, diese dann wieder usw.

Das wird der Schreiber gemacht haben um dann die zehnte (oder wievielte auch immer) Kopie der Kopie abgeschickt zu haben. Das ZDF oder wer auch immer hat das dann eingescannt, aber dieses mehrfache kopieren wird vom Absender gemacht worden sein.

Nur um den Brief weiterzugeben (also vom ZDF an die Polizei oder wen auch immer) macht dieses mehrfache Kopieren keinen Sinn. Da scannt man einfach ein und schickt die Datei weiter.


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03.02.2025 um 21:10
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich halte mittlerweile auch die Aussagen der Polizei bei XY für einen Fake. Die haben gesagt, dass der Briefeschreiber Details genannt hat, die sich mit dem von der Polizei angenommenen Tatablauf bzw. dem Ermittlungsstand decken.
Entschuldige bitte, ich muss gerade wirklich herzhaft lachen...
Das hat nun wirklich nichts mit einem "Fake" seitens der Kripo zu tun, sondern etwas damit, dass du - wenn ich deine Beiträge recht erinnere - und auch zwei, drei andere Vielschreiber hier (die, wie ich gerade feststelle, inzwischen von sich aus "das Handtuch geworfen" haben) von Anfang an "einige Schwierigkeiten" damit hatten, die Aussagen der Ermittler zum anonymen Brief ("weitestgehend deckungsgleich mit unseren Erkenntnissen") sachlich und nüchtern einzuordnen.


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03.02.2025 um 21:20
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:So sehe ich das auch, die Eloquenz halte ich für echt, dafür werden schlicht zu wenig Fehler gemacht im Umgang mit wenig gebräuchlichen Wörtern und grammatischen Konstrukten. Bloß glaube ich nicht, dass diese Eloquenz vor Fehleinschätzungen hütet.
Das ist natürlich eine andere Frage: Ob derjenige, der den Brief geschrieben hat, wirklich derjenige (=ein Zeuge, der etwas von einem Verwandten auf dem Sterbebett erfahren hat) ist, oder eben jemand, der andere Ziele verfolgt. Nur weil der Stil nicht gefaked ist, muss der Inhalt ja noch lange nicht stimmen. Auch ein Justizangestellter (fiktives Beispiel) kann lügen.
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:So detailliert wie der Tatort beschrieben ist, kann das nicht von der Presse kommen. Auch über zwei Personen und über mehrere Jahrzehnte erscheint mir das unwahrscheinlich.
Man müsste halt wissen, was damals alles an Gerüchten die Runde machte - möglicherweise waren die ja durchaus zutreffend, z. B. weil mal jemand, der an den Ermittlungen beteiligt war, irgendwo geplaudert hat.

Letztlich wissen wir hier aber wiederum nicht, inwieweit die Beschreibungen, die in dem Brief enthalten sind, alle stimmen. Und auch die Aussage der Ermittler, dass sich die Angaben weitgehend mit den Ermittlungsergebnissen decken, heißt ja noch lange nicht, dass alles stimmt und dass alles auch Täterwissen ist, das wirklich nie irgendwo bekannt gegeben wurde.

Eigentlich spricht ja sogar die Tatsache, dass der Brief ganz veröffentlicht wurde, eher dagegen, dass der Inhalt wirklich aus Täterwissen besteht.


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03.02.2025 um 21:21
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:So detailliert wie der Tatort beschrieben ist, kann das nicht von der Presse kommen.
Der Tatort ist nicht detailliert beschrieben, sondern einfach nur mit vielen Worten verortet (was drumherum ist, zum Beispiel "etwa einen Kilometer süd-westlich", aus welcher Fahrtrichtung man gefahren kommt usw.). Das Areal ist doch immer noch riesengroß.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das wird der Schreiber gemacht haben um dann die zehnte (oder wievielte auch immer) Kopie der Kopie abgeschickt zu haben. Das ZDF oder wer auch immer hat das dann eingescannt, aber dieses mehrfache kopieren wird vom Absender gemacht worden sein.

Nur um den Brief weiterzugeben (also vom ZDF an die Polizei oder wen auch immer) macht dieses mehrfache Kopieren keinen Sinn. Da scannt man einfach ein und schickt die Datei weiter.
Das wird nicht im Original so sein, da bin ich mir ziemlich sicher. Wäre sonst auch eine große Auffälligkeit, die dazu genannt hätte werden müssen. Da gehe ich eher davon aus, dass die ... etwas rückständige Digitalisierung der Behörden dafür ursächlich ist. Aber wäre müßig zu diskutieren, müsste die Polizei Auskunft zu geben.


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03.02.2025 um 21:24
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Wäre sonst auch eine große Auffälligkeit, die dazu genannt hätte werden müssen.
Warum müssen? Und einen Scanner, der sowas produziert, kenne ich zumindest nicht.

Allenfalls, und da hättest Du dann Recht, wenn man es gefaxt hätte ;)

Letztlich spielt es allerdings nur eine Rolle am Rande, nämlich als weiterer Beleg dafür, dass der Absender, aus welchen Gründen auch immer, Angst hat, dass man ihm nachweisen kann, dass er das geschrieben hat weil es aus seinem Drucker kommt.


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03.02.2025 um 21:25
Da frage ich mich wenn ich nochmal über den Brief nachdenke, ich sehe in diesen Brief aber auch kaum Angaben über Mögliches Täterwissen:

1. Fehlender Türgriff, wer weiß wie viele Leute früher und gar Leute mir so einen Fahrbahren Untersätzer fahren, könnte dafür mehrere Gründe haben
2. Ablageort der angeblich nie veröffentlicht wurde.
Da denke ich, dass sich sowas in der Räumlichen Umgebung rumspricht und eventuell weiter gegeben wird.


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03.02.2025 um 21:27
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Da denke ich, dass sich sowas in der Räumlichen Umgebung rumspricht und eventuell weiter gegeben wird.
Das stimmt. Man darf ja nicht vergessen, dass so ein Mord damals wie heute eine "Sensation" ist. Das wird sich herumgesprochen haben und da werden auch genug Leute herumgelaufen sein um den Ablageort anzuschauen.....


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03.02.2025 um 21:28
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Mir geht es komplett anders, ich halte das für einen totalen Fake. Meiner Meinung nach stammt er vom Täter, der ausloten will, wie viel die Polizei weiß. An zwei Stellen wird gebeten, in der XY-Sendung mitzuteilen, ob die Polizei Täter-DNA sichern und analysieren konnte.
Das war auch sofort mein Eindruck. Es ist doch vollkommen unerheblich, ob es Täter-DNA gibt oder nicht, denn um diese abzugleichen, bräuchte man ja von dem ominösen Bonner einen Vergleich.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich verstehe auch die Story nicht so ganz. Einerseits soll der Täter dem Verwandten Infos zu dem Mord gegeben haben, daher kannte der Verwandte den genauen Ablageort, der angeblich in der Berichterstattung nie genannt wurde. Andererseits soll der Verwandte nur durch indirekte Merkmale (der manipulierte Türgriff und die Wesesnveränderung des Kumpels) auf dessen Täterschaft gekommen sein, diesen nie direkt damit konfrontiert haben, aber Angst vor dem vermuteten Täter gehabt haben, weil dieser vermutete, dass er ihn entlarvt hat.

Ich finde auch die Story vom Versprechen am Sterbebett, die der Schreiber dem Verwandten geben musste, etwas dick aufgetragen. Und auch hier wieder dieser komische Stil: "Als letzte Lebenstat" nahm der Verwandte dem Schreiber "das Versprechen ab, zur Aufklärung des Falles sachdienlich tätig zu werden".

Ich glaube, jetzt nachdem ich den Brief gelesen habe, dass der vom Täter stammt, der von der Berichterstattung rund um die BAO Cord Cases NRW aufgescheucht wurde und damit rausfinden will, was die Polizei weiß und ob sie an dem Fall dran sind.
Ich stelle mir die Situation vor, in der ein Verwandter (ich bin bei dem Verfasser des Briefes komischerweise von einer Frau ausgegangen, aber ich mag mich täuschen) am Sterbebett von einem Verwandten sitzt. Das ist keine alltägliche Situation, emotional sehr belastend. Da hat ja keiner einen Block in der Hand, um sich Notizen zu machen. Trotzdem werden Tatort/Fundort minutiös beschrieben. Und dass der Kontakt aus für den Verwandten nicht nachvollziehbaren Gründen abbrach, dieser den Bonner auf die manipulierte Beifahrertür angesprochen habe, passt nicht zu dem Rest der Erzählung. Aus Angst um Frau und Kinder habe er nichts gesagt, aber was war denn nach seinem Tod mit Frau und Kindern? Hatte er davor keine Angst?

Und auch die fragwürdige Darstellung, dass der Autor des Briefes nichts von dem Mordfall gewusst hat, und sich erst jetzt nach xy an die Ermittler wendet, macht für mich auch keinen Sinn. Ein solches Wissen kann man auch der Polizei nennen, wenn man keinen dazu passenden Fall kennt, zumal der Fundort ja eindeutig benannt wurde. Wenn der Autor heute Mitte 40 ist, gehe ich von einem einigermaßen normalen Umgang mit dem Internet aus. Mit ein paar Suchbegriffen wäre er auf den einen oder andere passenden Fall gestoßen.


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03.02.2025 um 21:36
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich stelle mir die Situation vor, in der ein Verwandter (ich bin bei dem Verfasser des Briefes komischerweise von einer Frau ausgegangen, aber ich mag mich täuschen) am Sterbebett von einem Verwandten sitzt. Das ist keine alltägliche Situation, emotional sehr belastend. Da hat ja keiner einen Block in der Hand, um sich Notizen zu machen. Trotzdem werden Tatort/Fundort minutiös beschrieben.
Ich halte diese Sterbebett-Geschichte für ausgedacht. Das ist doch so klischeehaft, dass man es eher in einem schlechten Roman finden würde.

Allerdings sagt das für mich noch nichts darüber aus, ob die Geschichte ansonsten stimmt.

Es wäre ja denkbar, dass der Briefschreiber diese Sterbebett Geschichte so erfinden musste, weil sonst doch auf irgendeine Weise ein Rückschluss möglich gewesen wäre. Oder weil der Vorgang wie diese Informationen an ihn gekommen sind, in Wirklichkeit so kompliziert war, dass er ihn nicht beschreiben wollte.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Und auch die fragwürdige Darstellung, dass der Autor des Briefes nichts von dem Mordfall gewusst hat, und sich erst jetzt nach xy an die Ermittler wendet, macht für mich auch keinen Sinn. Ein solches Wissen kann man auch der Polizei nennen, wenn man keinen dazu passenden Fall kennt, zumal der Fundort ja eindeutig benannt wurde
Sollte man annehmen. Aber auch das kann vom Briefschreiber vorgebracht worden sein weil er z. B. nicht sagen will, dass er selbst jahrelang mit dem Wissen herumgelaufen ist und sich erst später dazu entschlossen hat, die Polizei zu informieren. Die Ausrede "Ich wusste ja nicht, um welchen Mord es sich handelt" ist halt eleganter.


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03.02.2025 um 21:43
Interessanterweise ist im anonymen Brief von einem gänzlich anderen Fahrzeugtyp die Rede, auch wenn der Verfasser das mehr als Assoziation betrachtet. Ein Ford Taunus oder Granada, jedenfalls kein Kombi (bzw. bei Ford: Turnier), das sind Stufenheckautos der Mittelklasse, allenfalls das Schwestermodell des Granada, den Consul, gab es mit einer Art Schrägheck. Jedenfalls deutlich andere Autos als die, über die die Polizei, und wir hier, gesprochen haben.

Dann die angeblich verblüffende Ähnlichkeit zwischen Tatopfer und der Ehefrau des Verwandten.

Spätestens jetzt müsste der Täter wissen, wer den Brief geschrieben hat.


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03.02.2025 um 21:43
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es wäre ja denkbar, dass der Briefschreiber diese Sterbebett Geschichte so erfinden musste, weil sonst doch auf irgendeine Weise ein Rückschluss möglich gewesen wäre. Oder weil der Vorgang wie diese Informationen an ihn gekommen sind, in Wirklichkeit so kompliziert war, dass er ihn nicht beschreiben wollte.
Er drückt sich ja sehr eloquent aus. Ich würde in diesem Fall davon ausgehen, dass ihm ein glaubwürdigerer Kontext eingefallen wäre, bzw. einfach geschrieben hätte, dass er die Umstände zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen kann.


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03.02.2025 um 21:46
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Er drückt sich ja sehr eloquent aus. Ich würde in diesem Fall davon ausgehen, dass ihm ein glaubwürdigerer Kontext eingefallen wäre
Gut, so herum könnte man es auch sehen: Wenn er lügt, warum dann nicht geschickter?

Aber letztlich ist ja nicht gesagt, dass er diesen Teil der Geschichte unbedingt glaubwürdig rüberbringen wollte: Er wollte nur nicht sagen, wie er wirklich an die Informationen gekommen ist.


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03.02.2025 um 21:53
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber letztlich ist ja nicht gesagt, dass er diesen Teil der Geschichte unbedingt glaubwürdig rüberbringen wollte: Er wollte nur nicht sagen, wie er wirklich an die Informationen gekommen ist.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich werde bei einer Unglaubwürdigkeit sehr hellhörig und suche nach weiteren. Ich halte es für ziemlich dumm, eine solche Geschichte mit dem Sterbebett zu erfinden. Darüber hinaus empfinde ich es als eine absolute Zumutung, auf dem Sterbebett einem Verwandten eine solche Geschichte zu erzählen. Am Sterbebett sind ja üblicherweise nur die engsten Verwandten. Wenn der Sterbende sein Gewissen hätte erleichtern wollen, hätte er das im Vorfeld in Form eines Briefes tun können, den er zusammen mit dem Testament hinterlegt, mit der Bitte, diesen Brief an die Polizei zu schicken. Und wenn der Sterbende dem Verwandten diese Geschichte erzählt mit der Bitte, zur Klärung des Mordfalls beizutragen, hätte der Verwandte das gleich tun können und müssen. So aber wurde alles in den Nebel von möglicherweise vielen Jahren gepackt, um eine Rückverfolgung zu erschweren.


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03.02.2025 um 21:54
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Spätestens jetzt müsste der Täter wissen, wer den Brief geschrieben hat.
Allerdings.

Das dürfte bisher die wichtigste Schlussfolgerung aus der Veröffentlichung des Briefes sein.


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03.02.2025 um 22:01
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Darüber hinaus empfinde ich es als eine absolute Zumutung, auf dem Sterbebett einem Verwandten eine solche Geschichte zu erzählen.
Naja, das sagt aber dann noch nichts darüber aus, ob das nun stimmt oder nicht - was jemand tut, der im Sterben liegt, ist ja nicht mehr mit normalen Maßstäben des Anstands zu messen.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Und wenn der Sterbende dem Verwandten diese Geschichte erzählt mit der Bitte, zur Klärung des Mordfalls beizutragen, hätte der Verwandte das gleich tun können und müssen. So aber wurde alles in den Nebel von möglicherweise vielen Jahren gepackt, um eine Rückverfolgung zu erschweren.
Das ist es ja, was ich meinte: Der Briefschreiber hat möglicherweise auf eine andere, sagen wir mal: nicht so moralisch einwandfreie Art von den Umständen des Mordes erfahren. Und konnte sich deshalb nicht entschließen, sich an die Polizei zu wenden. Weil sein Verwandter möglicherweise kein Unschuldslamm war, sondern näher an dem Fall dran als so, wie es in dem Brief beschrieben wird.

Das muss nicht heißen, dass der Verwandte ein Mittäter war, aber er könnte sonst irgendwie involviert sein.

Für mich passt dazu nach wie vor die Frage, ob man denn Täter-DNA gefunden hat: Der Briefschreiber hat meiner Meinung nach Angst, dass man am Ende DNA-Spuren findet und deshalb seinen Verwandten als Täter bezeichnet. Daher auch das auffällige Schweigen, nachdem diese Frage eben nicht beantwortet wurde (warum auch immer...).


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03.02.2025 um 22:01
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Eigentlich spricht ja sogar die Tatsache, dass der Brief ganz veröffentlicht wurde, eher dagegen, dass der Inhalt wirklich aus Täterwissen besteht.
Sehr guter Gedankengang! Jetzt wo Du es schreibst, absolut naheliegend, dass damit eigentlich belegt ist, dass da kein geheimes Täterwissen drin stehen kann.
Die Sache mit dem manipuliertem Türgriff kann Täterwissen sein oder ausgedacht, aber sie kann nicht Ermittlungsstand der Polizei sein, denn das Opfer ist Tod und das Tat-Auto ist nie gefunden worden.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Warum müssen? Und einen Scanner, der sowas produziert, kenne ich zumindest nicht.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Und auch die fragwürdige Darstellung, dass der Autor des Briefes nichts von dem Mordfall gewusst hat, und sich erst jetzt nach xy an die Ermittler wendet, macht für mich auch keinen Sinn. Ein solches Wissen kann man auch der Polizei nennen, wenn man keinen dazu passenden Fall kennt, zumal der Fundort ja eindeutig benannt wurde. Wenn der Autor heute Mitte 40 ist, gehe ich von einem einigermaßen normalen Umgang mit dem Internet aus. Mit ein paar Suchbegriffen wäre er auf den einen oder andere passenden Fall gestoßen.
Zumal meines Wissens seit Jahren nicht mehr aktiv über den Fall berichtet wurde. Laut dem XY-Film wurde zwar der Fall von der Cold-Case-Einheit aktiv bearbeitet, als der Brief einging, aber darüber war nicht in der Presse berichtet worden. Infos zu dem konkreten Fall hat man nur gefunden, wenn man konkrete Suchworte gegoogelt hat, etwa wie den Namen des Opfers oder den Namen des Entführungsortes oder Wohnortes zumsammen mit dem Wort "Mord". Zufällig kann man da nicht drüber gestolpert sein. Und selbst dann findet man im Internet nur ein oder zwei Artikelchen,weil die zeitgenössische Berichterstattung vom Tatzeitpunkt nicht digitalisiert ist.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich halte diese Sterbebett-Geschichte für ausgedacht. Das ist doch so klischeehaft, dass man es eher in einem schlechten Roman finden würde.
Geht mir genauso, das ist sowas von platt und abgedrochen. Zur plakativen Situation der Beichte am Sterbebett kommt noch die Formulierung der "letzten Lebenstat" und des abgenommenen Versprechens. Das ist schon ziemlich dick aufgetragenes Klischee...
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Spätestens jetzt müsste der Täter wissen, wer den Brief geschrieben hat.
Sehr guter Gedanke! Vielleicht nicht genau, wer den Brief geschrieben hat, denn besagter Verwandter der den Täter kennt, kann ja mehrere Cousins, Neffen, Enkel etc. haben. Aber zumindest darauf, wer der verstorbene Ex-Arbeitskollege war, müsste der Täter aus den Infos aus dem Brief rückschließen können.


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03.02.2025 um 22:04
Auch die Frage nach der DNA erschließt sich mir nicht, wenn es so passiert sein sollte wie im Brief dargestellt. Um einen lieben Verwandten wie manche vermuteten, nicht fälschlicherweise auszuliefern ist ja laut Schreiber nicht gegeben.
Um die Ehefrau und Kinder des Verwandten vor dem Täter zu Schützen durch die Täternennung und vorab dafür zu Sorgen das der Täter durch die DNA verurteilt wird, wäre auch jetzt für die Katz, da der Täter durch die Nennung von der Ähnlichkeiten vom Opfer und Ehefrau, ehe schon Ahnen kann wer der Verfasser ist.


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03.02.2025 um 22:11
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Im Übrigen deutet doch extrem viel daraufhin, dass es sich bei dem Verwandten um den Vater handelt, oder? Der Verwandte wird ja als etwa gleich alt dem Täter dargestellt, also etwa 1950 geboren. Die Person wäre heute 75 Jahre alt, womit es plausibel scheint, dass sie vor ein paar Jahren im Sterbebett lag. Außerdem sorgte sich der Verwandte um eine Bedrohung aus dem Arbeitsumfeld, als der Verfasser oder die Verfasserin ein Grundschulkind war – als ich in der Grundschule war, war die Generation darüber bereits in Rente, muss natürlich nicht überall so sein. Der Verwandte "unterrichtete und instruierte" wie ein Erziehungsberechtigter. Und offenbar gab es ein Einzelgespräch am Sterbebett, was für eine sehr enge Beziehung spricht.
Ich hätte eher an einen Onkel gedacht, weil mehrfach von der Verlobten und späteren Ehefrau dieses Verwandten sowie dessen noch lebenden Kindern die Rede ist. Diese Verlobte/Ehefrau wäre ja dann die Mutter des Schreibers, dessen Kinder der Schreiber selbst und dessen Geschwister. Diese Beschreibung der Verlobten und späteren Ehefrau und der Kinder klingt aber irgendwie distanzierter, als wenn der Schreiber über seine eigene Mutter schreiben würde.

Auch die Story, dass der Verwandte dem Schreiber in seiner Kindheit den Schlagstock gezeigt hat, klingt für mich eher so, als sei das bei einem Besuch im Haus des Verwandten gewesen und nicht als sei dem Schreiber als Kind bewusst gewesen, dass im eigenen Haus/der eigenen Wohnung ein Stock ein Schlagstock neben der Haustür liegt. Eher halt so zwei- dreimal gezeigt bekommen als jeden Tag mehrmals dran vorbei gegangen. Auch die Bedrohung der Familie des Verwandten scheint ihm eher anekdotisch bekannt zu sein (halt aus der Andeutung des Verwandten) als dass er sie selber als Kind ständig gespürt hat.

Ich hatte eher an einen Onkel gedacht. Finde es dann aber unlogisch, dass der die Lebensbeichte mit eingefordertem Versprechen beim Neffen/der Nichte ablegen sollte, als bei einem der eigenen Kinder.
Aber wie gesagt, ich halte den Verwandten und die ganze Story eh für eine Erfindung und glaube, dass es der Täter selbst war, der den Brief geschrieben hat. Er hat sich halt einen Onkel (oder einen anderen Verwandten) beim Schreiben vorgestellt.
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Für mich ist der Brief ein Fake, es hat hier jemand Angst, daß er als Rentner in den Knast muß.
Genau meine Meinung. Er ist aufgescheucht durch die Info, dass in NRW die Cold Cases alle noch mal von einer Spezialeinheit angeschaut werden sollen, worüber auch mehrfach berichtet wird. In dem Zusammenhang wird auch mehrmals erwähnt, dass man in vielen Fällen hofft, über DNA, die damals noch nicht analysiert werden konnte, den Täter ermitteln zu können. Deshalb fragt er in dem Brief zweimal, ob die Polizei Täter-DNA hat und verlangt, dass ihm diese Info über XY mitgeteilt werden soll. Mit der Ausrede, er wolle keinen falschen Verdächtigen und die Tatsache, dass die Polizei DNA hat würde ihm die Sicherheit geben, dass man, wenn er einen Namen mitteilt, diese Person ausschließen könnte, wenn der Verdacht falsch ist.
In Wirklichkeit will er wissen, wie nahe man ihm auf den Fersen ist.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nur um den Brief weiterzugeben (also vom ZDF an die Polizei oder wen auch immer) macht dieses mehrfache Kopieren keinen Sinn. Da scannt man einfach ein und schickt die Datei weiter.
Zumal man die Polizei ganz sicher das Original haben will, weil sie den Brief natürlich spurentechnisch analysieren will.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich werde bei einer Unglaubwürdigkeit sehr hellhörig und suche nach weiteren. Ich halte es für ziemlich dumm, eine solche Geschichte mit dem Sterbebett zu erfinden. Darüber hinaus empfinde ich es als eine absolute Zumutung, auf dem Sterbebett einem Verwandten eine solche Geschichte zu erzählen. Am Sterbebett sind ja üblicherweise nur die engsten Verwandten. Wenn der Sterbende sein Gewissen hätte erleichtern wollen, hätte er das im Vorfeld in Form eines Briefes tun können, den er zusammen mit dem Testament hinterlegt, mit der Bitte, diesen Brief an die Polizei zu schicken. Und wenn der Sterbende dem Verwandten diese Geschichte erzählt mit der Bitte, zur Klärung des Mordfalls beizutragen, hätte der Verwandte das gleich tun können und müssen. So aber wurde alles in den Nebel von möglicherweise vielen Jahren gepackt, um eine Rückverfolgung zu erschweren.
Wobei ich "Sterbebett" durchaus als zeitlich recht dehnbaren Begriff sehe. Spontan denkt man da zwar an die letzen Minuten, der Besucher hält die Hand des Sterbenden, der im Bett liegt und seine Beichte ablegt, ihm das Versprechen abnimmt, zur Aufklärung beizutragen, dann die Augen schließt, noch mal tief durchatmet und dahin atmet.
Unter "auf dem Sterbebett" kann man im Übertragenen Sinn auch einen letzten Besuch ein paar Tage vor dem Tod des Angehörigen verstehen, der vielleicht schon bettlägerig ist (sonst würde man sicher eher von einem esuch "kurz vor seinem Tod" sprechen), aber eben nicht unbedingt gerade akut am Versterben ist (also innerhalb von Minuten in Gegenwart des Besuchers).


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03.02.2025 um 22:20
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Um die Ehefrau und Kinder des Verwandten vor dem Täter zu Schützen durch die Täternennung und vorab dafür zu Sorgen das der Täter durch die DNA verurteilt wird, wäre auch jetzt für die Katz, da der Täter durch die Nennung von der Ähnlichkeiten vom Opfer und Ehefrau, ehe schon Ahnen kann wer der Verfasser ist.
Ganz genau. Würde der Verwandte mit dem Gedanken an eine Gefährdung der Witwe und deren Kinder denken, hätte er sich doch eher direkt an die Polizei gewandt, als Gefahr zu laufen, dass dieser Brief veröffentlicht, und der Täter damit aufgescheucht wird.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Unter "auf dem Sterbebett" kann man im Übertragenen Sinn auch einen letzten Besuch ein paar Tage vor dem Tod des Angehörigen verstehen, der vielleicht schon bettlägerig ist (sonst würde man sicher eher von einem esuch "kurz vor seinem Tod" sprechen), aber eben nicht unbedingt gerade akut am Versterben ist (also innerhalb von Minuten in Gegenwart des Besuchers).
Wenn jemand todkrank ist, weiß man, dass dessen Tage gezählt sind. Es gibt Familien, in denen man vor dem Ableben Abschied nimmt. Es gibt schwerstkranke Menschen, die die letzten Tage/Wochen ausschließlich im Bett verbringen. Ich würde in jedem Fall davon ausgehen, dass man eine solche Hypothek dem engsten Angehörigen anvertraut. Aber wie auch immer, ich glaube die Geschichte nicht.


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03.02.2025 um 22:22
Der Verwandschaftsgrad vom Sterbenden zum Briefeschreiber könnte auch der Opa gewesen sein- also ich halte es eher für unwahrscheinlich am Sterbebett des Onkels zu sitzen- als an dem vom Opa- und wenn der Briefeschreiber als Schuljunge im Alter von 8/9 Hilfsmittel zur Verteidigung gezeigt bekam, dann war das etwa 87/88. Der Täter zw 40 u 50 und der Sterbende könnte ja durchaus älter gewesen sein.


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