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Mordfall Claudia Wilbert

712 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

15.09.2024 um 21:17
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Die Erwähnung dieser Brille durch die EB muss ja einen Sinn haben!?
Ja.
Die Ermittlungsbeamten haben in der XY Darstellung gesagt, dass die Brille moeglicherweise beim Taeter verblieben ist.
Jemandem koennte diese Brille aufgefallen sein.

Aber hier geht es m.E. um das Brillengestell und nicht darum, ob Claudia jetzt stark fehlsichtig war oder nicht.
Fehlende Gegenstände

Brille der Geschädigten: rotbraun, großes Gestell, die Buchstaben O und F sind auf dem rechten Brillenbügel eingraviert
Quelle:
https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/Mord_CW/Sachverhalt.html
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Wurde von der Kripo erwähnt wieviel Dioptrien Claudia hatte? Da kann der Enkel gleich beim Suchen auch noch darauf achten!
Nein, haben sie nicht. Und wenn sie es als relevant erachtet haetten, haetten sie es betimmt getan.

Und was sollte der von Dir genannte Enkel tun? Die Brille beim Optiker auf ihre Staerke pruefen lassen und wenn es weniger als die von Dir angenommenen 7 Dioptrin sind, schlussfolgern, dass es die falsche Brille ist?!
Das wuerde doch keinen Sinn machen, wenn man hier nochmal drueber nachdenkt....


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15.09.2024 um 21:23
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Und was sollte der von Dir genannte Enkel tun? Die Brille beim Optiker auf ihre Staerke pruefen lassen und wenn es weniger als die von Dir angenommenen 7 Dioptrin sind, schlussfolgern, dass es die falsche Brille ist?!
Das wuerde doch keinen Sinn machen, wenn man hier nochmal drueber nachdenkt....
Der Enkel wurde von @JestersTear ins Spiel gebracht!

Die Brillendiskussion kann mMn beendet werden!


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15.09.2024 um 21:28
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Es ist für die Aufklärung letztlich nicht relevant aber das scheint mir etwas viel Zufall. Vielleicht hat jemand mitbekommen, dass wieder ermittelt wird und will unterstützen.
Woher hast du die Information, dass zuerst Coldcase-Ermittlungen aufgenommen wurden und erst danach der ominöse fünfseitige Brief des anonymen "Zeugen" einging.
Wurde diese Reihenfolge der Ereignisse offiziell so bestätigt?

Es dürfte doch genau anders herum gewesen sein: Jemand verschickt in dreifacher Ausfertigung an Polizei und an die Aktenzeichen XY-Redaktion seinen fünfseitigen Brief, in dem er ausführlich darlegt, weshalb er den Mörder von CW kennt, sich bisher nicht gemeldet hat, nun aber doch etwas beitragen will, bla bla bla usw. Er nennt aber keinen Namen, wer der Mörder ist. Und die Informationen im Brief sind auch nicht konkret und spezifisch genug, dass die Kripo den Täter damit identifizieren oder auch nur eingrenzen könnte. Man müsste also mehr wissen, als der Briefschreiber auf seinen fünf langen Seiten offenbart hat, um mit den Ermittlungen voranzukommen.

Da die Kripo nicht ausschließen kann, dass der anonyme Briefschreiber tatsächlich "etwas weiß", der Fall aber ansonsten schon ewig "kalt" ist und keine Ansatzpunkte für Ermittlungen mehr bietet und 45 Jahre nach der Tat sowieso langsam die letzte Hoffnung schwindet, den Fall noch aufklären zu können, entschließt man sich, nach dem unverhofften "Strohhalm" (anonymer Brief) zu greifen und den Fall noch einmal öffentlichswirksam aufzurollen.


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15.09.2024 um 21:30
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Der Enkel wurde von @JestersTear ins Spiel gebracht!
Ja, und ich glaube, du wolltest ironisch sein.

Es ging um den Aufruf der Polizei bezüglich der Brille. Wenn der Täter sie behalten hat , besteht die Möglichkeit, daß sie noch jemand ,bei welcher Tätigkeit auch immer, finden könnte, insofern war der Enkel mit dem Nachtschrank ein Beispiel.

Kurz - oder Weitsichtig ist vollkommen egal, die Polizei weiß durch die Brüder Bescheid.


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15.09.2024 um 21:39
Bitte jetzt nicht falsch verstehen, aber ich war selbst mal Vergewaltigungsopfer (in einem "Schwarztaxi" zu DDR- Zeiten)... Ich habe mich damals dagegen entschieden, etwas von mir in den Scoda zu lassen, weil ich wusste, es bringt nix (in DDR war man da leider so gut wie aufgeschmissen, wenn es "nur" eine Vergewaltigung war), aber hier könnte es sein, dass CW ihre Brille mit Absicht verlor, noch im Auto.
Da sie ihre Tasche nicht mehr hatte, war das das Einzige, was sie noch hatte um auf sich aufmerksam zu machen.
Hat wohl leider nicht geklappt.
Das ist nur meine Meinung, weil ich sie als recht intelligent einschätze.

Und das mit den Briefen....
Falls der Schreiber Zeitzeuge war, wäre es doch sehr verwunderlich, wenn er das Auto nicht typisieren könnte!
Ergo: Er ist entweder keiner und schreibt über Hörensagen (Täteroffenbahrung...., aber warum dann auch ohne Autotyp?), oder er ist der Täter.

Ich präferiere letzteres.
Sieht sehr danach aus, als wolle sich hier der Täter, vielleicht auf seine letzten Tage, noch 1. "befreien" von seiner Schuld und 2. mit den EB spielen.


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15.09.2024 um 21:45
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass es vielleicht eine besondere Markenbrille war.
Wenn es eine besondere Markenbrille gewesen wäre, hätte man das in der Sendung sicherlich hervorgehoben. Denn zu Markenbrillen lässt sich etwas mehr sagen.

Es war aber nur von "auffällige Brille" die Rede.
Vermutlich ein dickrandiges Kassengestell aus Kunststoff mit großen Gläsern. Nichts besonderes also in der damaligen Zeit.
In dem Sinne "auffällig" allerdings, als dass es sich nicht um eines der damals ebenfalls weit verbreiteten "langweiligen" und "nichtssagenden" (weil sehr schlichten), zumeist grauen oder silberfarbenen Metallbrillengestelle (ebenfalls Kassenmodelle) handelte.


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15.09.2024 um 22:06
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Da gab's immer den Schriftzug "fielmann" oder "fielmann-optic" auf der Innenseite des Bügels. Ein "OF" ist mir da noch nie aufgefallen...
Fielmann begann in den 1970er Jahren gerade erst mit seiner Expansion und seiner revolutionären Idee, attraktive Gestelle zu Kassenpreisen anzubieten - ohne dass Pappi einen Pfennig dazu bezahlen musste...

Wie die Kette in den letzten Jahrzehnten ihre Brillen und ihren Schriftzug dargestellt hat, sagt nichts darüber aus, wie es in den ersten Jahren nach der Gründung war.

Dass kleine Optiker früher von ihnen verkaufte Gestelle mit Gravuren von Initialen versehen hätten, habe ich noch nie gehört.
Dass G. Fielmann, der ein außerordentlicher Geschäftsmann und Marketing-Fuchs war, von ihm (immerhin ja auch exklusiv) vertriebene Modelle schon früh gelabelt hat, halte ich zumindest für gut vorstellbar. Und dieses Labeling könnte in den Siebzigern noch "OF" gewesen sein. Optiker Fielmann.
Belege dafür, dass das so war, habe ich keine.


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15.09.2024 um 22:11
Zitat von KieliusKielius schrieb:Woher hast du die Information, dass zuerst Coldcase-Ermittlungen aufgenommen wurden und erst danach der ominöse fünfseitige Brief des anonymen "Zeugen" einging.
Wurde diese Reihenfolge der Ereignisse offiziell so bestätigt?
Wurde bei XY so dargestellt. Es klang so als habe man CC-Ermittlungen gestartet und „zufällig zeitgleich“ sei der Brief eingegangen.

Es gibt allerdings eine Initiative des NRW-Innenministers, CC-Fälle systematisch wieder anzugehen. Es ist also durchaus möglich (und wohl auch wahrscheinlicher), dass die Polizei zuerst aktiv wurde und der Brief dann als „Reaktion“ kam als jemand merkte, man interessiert sich wieder für die Sache.

Bzgl. deines Links, dass es doch etwas im Netz gab: der Artikel sagt NICHTS Konkretes. Da geht es nicht um das Verbrechen, sondern das Leid der Mutter. Selbst wenn ich den Artikel seinerzeit gefunden hätte, man erfährt dort nichts über den Tathergang, Örtlichkeiten, Beobachtungen der Zeugen usw. Insofern - ja, hat mit diesem Fall zu tun, man bekommt aber keine Infos zu der Tat.


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15.09.2024 um 22:22
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Und falls die Brille noch existieren sollte, ist es durchaus in Erwaehnung zu ziehen, dass ein Optiker die Glaeser inzwischen ausgetauscht hat (vielleicht wollte ja jemand anderes die Brille tragen).
Mein Optiker hat das fuer mich schon getan.
Theoretisch möglich, weil Optiker das können und auf Kundenwunsch auch machen. Markenbrillen waren zumindest früher auf Flohmärkte beliebte Kaufobjekte, man bekam die gebraucht für ein paar Euros und ich hatte Freundinnen, sie sich da beim Optiker sogar Fensterglas haben einisetzen lassen, wenn sie ein besonders extravagantes gefunden haben. Möglich wäre es also.

Aber mal ehrlich, wer würde heute noch mit so einer Brille rumlaufen. Vielleicht in den ersten Jahren nach der Tat, aber danach war die doch lange Jahrzehnte hochgradig unmodern und ein no go. Mag sein, das heute sowas als retro-style wieder tragbar ist, aber sicher nichts als Alltagsbrille im Büro.
Wenn die Brille im Auto des Täters blieb, hat er sie entweder entsorgt oder als Trophäe behalten und versteckt gelagert.
Es gab mal so einen extrem gruseligen XY-Fall, wo ein Mann eine Frau überfallen hat, aber vom Förster erwischt und aufgehalten wurde, der sich dann seinen Ausweis hat zeigen lassen. Der Mann hat sich direkt anschließend suizidiert. Die Polizei hat dann in seinem Hobbykeller, zu dem die Ehefrau nie Zutritt hatte, in der Werkbank ein Geheimversteck gefunden, in dem er jede Menge Geldbeutel und so ein Zeug wohl als Trophäen gehortet hatte, woraus man geschlossen hat, dass er wohl schon jede Menge Übergriffe begangen hat, die aber der Polizei nicht bekannt waren. Sowas könnte ich mir bei diesem Täter auch vorstellen.


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15.09.2024 um 22:33
Ich denke man muss das Thema Brille nicht überbewerten. Da geht’s vermutlich nur darum: es könnte ja sein, dass jemand irgendwann irgendwo - wahrscheinlich nicht heute sondern kurz nach der Tat - über die Brille „gestolpert“ ist und bis heute nicht vergessen hat, dass er dazu von jemanden eine seltsame Erklärung bekam.

Also z. B. Ehefrau findet die Brille im Auto, fragt ihren Mann, der abends vorher mit dem Wagen unterwegs war und bekommt eine komische Ausrede präsentiert. Damals hat sie das dann auf sich beruhen lassen, hat’s aber nie vergessen weil es halt seltsam war. Und heute fällt einem der seltsame Vorfall womöglich im Zusammenhang mit dieser Tat ein, was damals noch nicht so war.


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15.09.2024 um 22:34
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Es gibt allerdings eine Initiative des NRW-Innenministers, CC-Fälle systematisch wieder anzugehen. Es ist also durchaus möglich (und wohl auch wahrscheinlicher), dass die Polizei zuerst aktiv wurde und der Brief dann als „Reaktion“ kam als jemand merkte, man interessiert sich wieder für die Sache.
Irgendwie hatte ich das auch so verstanden, dass der Fall von der Cold-Case-Einheit NRW bearbeitet wurde. Da ist ja auch Franz Wirges im Studio gewesen, der als Rentner-Cop vorgestellt wurde, also mittlerweile in Pension ist, aber eben für diese ColdCase-Bearbeitungen noch mal eingestellt wurde. Er war ursprünglich einer dieser pensionierten Eremittler, die bei dieser BAO des LKA NRW gearbeitet haben, die ist ja aber mittlerweile aufgelöst, da die Arbeit abgeschlossen ist.
Es wurde bei XY meine ich gesagt, dass das Prolizeipräsidium Bonn eine eigene Abteilung eingerichtet hat, um die ColdCases, die die BAO als bearbeitenswert qualifiziert hat, und das Wirges da jetzt tätig ist. Von der gleichen Abteilung kam ja auch der Beitrag mit dem toten Baby am Rhein.

Wirges hat damals die Fälle Treudel Ulmen und Sigrid Paulus aufgeklärt. Das ist er sehr zäh dran geblieben und hat es auch geschafft, dass die Täter überführt und verurteilt werden konnten. Ich denke, dass das ein zäher und erfahrender Knochen ist, der sich da schon ordentlich in diesen Fall reinhängen wird.

Quelle: https://polizei.nrw/artikel/von-kalt-auf-heiss


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15.09.2024 um 22:45
Ja, ich weiß, dass XY Filmfälle vorallem Filme sind, keine objektiven Protokolle und auch in gewissen Sinn der "Unterhaltung" des Zusehers dienen.

Ich weiß auch, dass nicht alles darin auf die Goldwaage zu legen ist, man sich um Ähnlichkeit bemüht, jedoch keine Übereinstimmung im Detail bieten kann oder möchte.

Aber trotzdem gehen mir die ersten Minuten des Filmfalls nicht aus dem Kopf, als "Claudia" in ihrem Zimmer mit der Freundin Musik hört und plaudert.

"Claudia" legt eine Single von Boney M auf und die Freudin bittet um die Hülle, um sie zu betrachten. Dabei wundert sie sich darüber, dass Claudia "noch nicht" ihren Namen darauf geschrieben habe, was diese dann sofort nachholt. Damit ist es aber nicht getan, denn die Freundin hakt nach "Warum sie das eigentlich immer tue" und Claudia erklärt "Damit sie, wenn sie eine Platte verleihe, jeder wüsste, dass es ihre ist" (Eine Erklärung, die ja eigentlich auf der Hand liegt.)

Und grade weil die Erklärung so auf der Hand liegt, frage ich mich, wozu diese Episode in dieser "Länge" eingebaut wurde. Ich habe nämlich bis zum Ende des Falls, ja, sogar bis zur Befragung der Ermittler, darauf gewartet, dass der Faden noch einmal aufgegriffen wird - dass vielleicht irgendetwas mit ihrem Namen darauf eine Rolle spiele.

Vielleicht hat man einfach an der Stelle im Film noch einmal anhand eines Beispieles ihre Zuverlässigkeit herausstreichen wollen, aber irgendwie... Versteht ihr was ich meine?

Oder bin ich es heute, die zu viel in eine Episode aus einem Filmfall deutet?


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15.09.2024 um 22:48
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wenn ein junger Mensch gleich nach dem Aufwachen seine Brille aufsetzt, und das finde ich einen sehr zutreffenden Schluss aus der Dartellung im FF, dann kann schon eine starke Fehlsichtigkeit gemeint sein.
Kann sein, kann aber auch nicht sein. Ist einfach zu verallgemeinert.
Ich bin selbst jung und habe -1,75 und -2 Dioptrien, also weit entfernt von einer starken Fehlsichtigkeit. . Das erste, das ich nach dem Aufwachen mache, ist meine Brille aufsetzen. Es ist einfach eine Angewohnheit.


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15.09.2024 um 22:48
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Die Ermittlungsbeamten haben in der XY Darstellung gesagt, dass die Brille moeglicherweise beim Taeter verblieben ist.
Dass nach 45 (!) Jahren die verschwunden Brille des Opfers noch eine Rolle bei der Aufklärung des Mordfalls spielen wird, glaubt doch hier wohl nicht ernsthaft jemand...

Welcher Zeuge soll sich denn nach so langer Zeit noch daran erinnern, dass er diese Brille bei jemandem im Auto hat liegen sehen, dem sie damals definitiv nicht gehörte. Sehr unwahrscheinlich.

Auch dass der Mörder die Brille als "Trophäe " aufbewahrte - das glaubt doch der zuständige Kommissar selbst nicht... Jedenfalls auch sehr unwahrscheinlich.

Gezeigt und angesprochen worden ist die Brille in der Sendung doch vor allem deswegen, weil man sonst kaum andere Fahndungsansätze hat!

Unter dem Strich beinhaltet die neue Öffentlichkeitsfahndung mit dem Filmfall bei Aktenzeichen XY doch nur zwei überhaupt noch aussichtsreiche Komponenten:

1. Einen Kontakt zum anonymen Briefschreiber herzustellen, um zu verifizieren, ob dieser tatsächlich wie von ihm vorgegeben Informationen besitzt, die die Ermittlungen voranbringen können, und falls ja, diese Informationen von ihm auch tatsächlich zu bekommen. Der Brief, auch wenn er fünf Seiten lang war, beinhaltete diese Informationen jedenfalls nicht!

2. Neuer Zeugenaufruf an betroffene Frauen, an die sich der Täter in ähnlicher Weise herangemacht hat wie der Mörder von CW am Tatabend an die beiden Schülerinnen. Und das möglichst in der Tatregion und in Verbindung mit dem fraglichen R6-Automodell und in der Hoffnung, dass neue Zeuginnen neue Informationen zum Täter geben können, die dann doch noch zu dessen Ermittlung führen oder zumindest beitragen.

Alles andere, u.a. die verschwundene Brille, war, etwas flapsig dahergesagt, doch nur "Beiwerk", das kaum noch geeignet ist, die Tat nach mittlerweile bald einem halben Jahrhundert noch aufzuklären.


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15.09.2024 um 22:55
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Ich denke man muss das Thema Brille nicht überbewerten. Da geht’s vermutlich nur darum: es könnte ja sein, dass jemand irgendwann irgendwo - wahrscheinlich nicht heute sondern kurz nach der Tat - über die Brille „gestolpert“ ist und bis heute nicht vergessen hat, dass er dazu von jemanden eine seltsame Erklärung bekam.

Also z. B. Ehefrau findet die Brille im Auto, fragt ihren Mann, der abends vorher mit dem Wagen unterwegs war und bekommt eine komische Ausrede präsentiert. Damals hat sie das dann auf sich beruhen lassen, hat’s aber nie vergessen weil es halt seltsam war. Und heute fällt einem der seltsame Vorfall womöglich im Zusammenhang mit dieser Tat ein, was damals noch nicht so war.
Genauso sehe ich das auch. Und ich denke, dass auch deshalb die Brille beim Aufwachen so auffällig aufgesetzt wurde. Man wollte halt die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sie lenken, weil sie in dem Fall ein wichtiger Gegenstand ist, an den sich vielleicht noch Zeugen erinnern könnten, wenn sie ihn beim Täter gesehen haben.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Es war aber nur von "auffällige Brille" die Rede.
Vermutlich ein dickrandiges Kassengestell aus Kunststoff mit großen Gläsern. Nichts besonderes also in der damaligen Zeit.
In dem Sinne "auffällig" allerdings, als dass es sich nicht um eines der damals ebenfalls weit verbreiteten "langweiligen" und "nichtssagenden" (weil sehr schlichten), zumeist grauen oder silberfarbenen Metallbrillengestelle (ebenfalls Kassenmodelle) handelte.
Also ich muss ehrlich sagen, dass ich, als ich das Bild von Claudia und die zurechtgemachte Schauspielerin gesehen habe, gedacht habe: "Mein Gott, wie rennt die denn rum?!"
Ich fand diese Brille und die Frisuer der jungen Frau extrem brav und bider, so eine schlecht gemachte Dauerwelle. Das ist nochmehr aufgefallen, da sie die einzige der Schülerinnen in dem Film war, die so rumgelaufen, die anderen Mädchen hatten meine ich alle glatte lange Haare. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass man den Komparsen, die in dem ganzen Film nur Sekunden oder eine Minute im Bild waren, nicht so aufwendige Frisuren machen wollte.
Aber nach genauerem Nachdenken würde ich sagen, dass sowohl diese Brille als auch die Dauerwelle damals einfach üblich waren und man halt so rumgelaufen ist. Vielleicht waren Brille und Dauerwelle für die damalige Zeit sogar eher flotter als der Durchschnitt.


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Mordfall Claudia Wilbert

15.09.2024 um 22:58
Zitat von KieliusKielius schrieb:Alles andere, u.a. die verschwundene Brille, war, etwas flapsig dahergesagt, doch nur "Beiwerk", das kaum noch geeignet ist, die Tat nach mittlerweile bald einem halben Jahrhundert noch aufzuklären.
Aber wohl wichtig genug, um auf der BKA Seite (s.o) genannt zu werden.
Und in der XY Darstellung mehrfach gezeigt und in der Fallbesprechung explizit genannt zu werden.
Manchmal sind es halt die vermeintlich unwichtigen Dinge, die etwas bewirken bzw. letztendlich zur Ueberfuehrung eines Taeters fuehren.
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Also z. B. Ehefrau findet die Brille im Auto, fragt ihren Mann, der abends vorher mit dem Wagen unterwegs war und bekommt eine komische Ausrede präsentiert. Damals hat sie das dann auf sich beruhen lassen, hat’s aber nie vergessen weil es halt seltsam war. Und heute fällt einem der seltsame Vorfall womöglich im Zusammenhang mit dieser Tat ein, was damals noch nicht so war.
So was in der Art finde ich plausibel.
Und manchmal muessen auch ein paar Dinge zusammen kommen - ein anderes Beispiel: ja, wir hatten damals so ein Auto, das auch mein Bruder fuhr. Und ich habe darin diese coole Brille gefunden. Und irgendwie war der schon komisch, so mit jungen Frauen....
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber nach genauerem Nachdenken würde ich sagen, dass sowohl diese Brille als auch die Dauerwelle damals einfach üblich waren und man halt so rumgelaufen ist. Vielleicht waren Brille und Dauerwelle für die damalige Zeit sogar eher flotter als der Durchschnitt.
Irgendwie bilde ich mir ein, dass zu meiner Schulzeit die Brillentraeger deutlich in der Unterzahl waren....


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Mordfall Claudia Wilbert

15.09.2024 um 23:02
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Vielleicht schon geerbt von der Mutter, die trug auch so eine Brille. Dünn waren die Gläser nicht ...
https://www.express.de/nrw/bonn/mordfall-claudia-wilbert-17-das-leid-der-mutter-als-waere-es-gestern-passiert-39463
Danke für den Link zu diesem Artikel. Den finde tatsächlich extrem interessant!
Da steht nämlich drin, das Claudia Schülerin auf einem Internat gewesen sei. Aus dem Film wissen wir, dass die in einem Nachbarort wohnte und abends nach Hause wollte. Auch am Frühstückstisch wurde diskutiert, wie sie wann (ob nach dem Unterrricht oder erst am Abend) von der Schule zurück nach Hause kommt. Sie war also keine "Interne", aber viele Internate nehmen ja auch "Externe" auf, also Schüler aus der direkten Umgebung, die dann nur den Unterricht des Internats besuchen, aber weiter zu Hause bei ihren Eltern wohnen und nicht im Internat übernachten.
Warum ist das interessant?
Weil wir uns gefragt haben, warum der Typ recht spät abends in diesem kleinen Örtchen rumcruisen sollte, wenn er auf der Suche nach einem Zufallsopfer ist. Denn in so einem kleinen Ort ist ja eigentlich nicht mit vielen Begegnungen zu rechnen und Schulen sind ab dem späten Nachmittag und am Abend bzw. nachts ja eher ausgestorbene Orte.
Wenn das aber ein Internat war und noch dazu eine reine Mädchenschule, dann war klar, dass sich dort, also auf dem Gelände des Internats und seinem direkten Umfeld auch abends sehr wahrscheinlich junge Mädchen aufhalten, nämlich die, die dort wohnen und in ihrer Freizeit draußen waren, vielleicht von einem Besuch in der nächst größeren Stadt ins Internat kommen oder noch mal vor die Tür wollen.

Hier in der Nähe gibt es ein Internat und eigentlich weiß jeder im ganzen Landkreis und darüber hinaus, dass es dort ist. Man hat es halt wahrgenommen, auch weil ab und zu in der Zeitung was drüber berichtet wird. Und wenn gezielt nach sowas sucht, kann man auch ganz schnell die Info finden, wo es so eine Einrichtung gibt - auch in den 1970er-Jahren, als es noch kein Internet gab.


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Mordfall Claudia Wilbert

15.09.2024 um 23:09
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:"Claudia" legt eine Single von Boney M auf und die Freudin bittet um die Hülle, um sie zu betrachten. Dabei wundert sie sich darüber, dass Claudia "noch nicht" ihren Namen darauf geschrieben habe, was diese dann sofort nachholt. Damit ist es aber nicht getan, denn die Freundin hakt nach "Warum sie das eigentlich immer tue" und Claudia erklärt "Damit sie, wenn sie eine Platte verleihe, jeder wüsste, dass es ihre ist" (Eine Erklärung, die ja eigentlich auf der Hand liegt.)

Und grade weil die Erklärung so auf der Hand liegt, frage ich mich, wozu diese Episode in dieser "Länge" eingebaut wurde. Ich habe nämlich bis zum Ende des Falls, ja, sogar bis zur Befragung der Ermittler, darauf gewartet, dass der Faden noch einmal aufgegriffen wird
Nix für ungut , aber ich vermute, man wollte einfach nur den Zeitgeist darstellen: Boney M., Schallplatten statt CDs oder Downloads, Gespräche über Jungs - und eben die Beschriftung der Schallplatten. Fehlten nur noch BRAVO und Dr. Sommer.

Ansonsten sehe ich es wie @Grillage...
...
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Genauso sehe ich das auch. Und ich denke, dass auch deshalb die Brille beim Aufwachen so auffällig aufgesetzt wurde. Man wollte halt die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sie lenken, weil sie in dem Fall ein wichtiger Gegenstand ist, an den sich vielleicht noch Zeugen erinnern könnten, wenn sie ihn beim Täter gesehen haben.
.....oder @lasch
Zitat von laschlasch schrieb:Ich bin selbst jung und habe -1,75 und -2 Dioptrien, also weit entfernt von einer starken Fehlsichtigkeit. . Das erste, das ich nach dem Aufwachen mache, ist meine Brille aufsetzen. Es ist einfach eine Angewohnheit.
Wir interpretieren wohl zu viel in diese 10 Minuten Filmfall rein.

Die Kripo wird alles über die Brille wissen, was sie wissen muß: Herkunft, Bedeutung der Gravur,warum sie getragen wurde. Weil sie Quellen aus erster Hand, nämlich der Familie, hat.

Leider weiß sie nicht, ob sich das Teil noch im Besitz von jemandem befindet !


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15.09.2024 um 23:14
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Bzgl. deines Links, dass es doch etwas im Netz gab: der Artikel sagt NICHTS Konkretes. Da geht es nicht um das Verbrechen, sondern das Leid der Mutter. Selbst wenn ich den Artikel seinerzeit gefunden hätte, man erfährt dort nichts über den Tathergang, Örtlichkeiten, Beobachtungen der Zeugen usw.
Ja und?
Der hier in der Diskussion verlinkte Zeitungsartikel ist ein Beleg dafür, dass auch in der weiter zurückliegenden Vergangenheit über den Fall berichtet wurde. In Printmedien und im Internet.
Letzteres hattest du weiter oben zunächst bestritten, deswegen habe ich es klargestellt.

Einen fünfseitigen Brief zu schreiben und sich als "anonymer Mitwisser" auszugeben ist - ausreichend Fantasie und Intellekt beim Verfasser vorausgesetzt - selbst mit nur grundlegender Kenntnis über den Fall möglich. Der Brief "verrät" ja nichts Enscheidendes. Sein Inhalt bleibt "nebulös"
(Ich gehe gleichwohl davon aus, dass auch ein "geltungssüchtiger Spinner" als Verfasser des Briefs sich intensiver mit dem Fall beschäftigt haben dürfte und die Berichterstattung über längere Zeit verfolgt hat.)

Das Dilemma der Ermittler ist:
Sie besitzen einen anonymen Brief als neuen Ermittlungsansatz. Der hilft Ihnen aber auch nicht weiter. Sie müssen den Verfasser sprechen oder ihn zu weiteren, konkret nachprüfbaren Informationen bewegen, um weiterzukommen.
Andernfalls nützt ihnen der Brief überhaupt nichts.


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Mordfall Claudia Wilbert

15.09.2024 um 23:15
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:So was in der Art finde ich plausibel.
Und manchmal muessen auch ein paar Dinge zusammen kommen - ein anderes Beispiel: ja, wir hatten damals so ein Auto, das auch mein Bruder fuhr. Und ich habe darin diese coole Brille gefunden. Und irgendwie war der schon komisch, so mit jungen Frauen....
Ja genau so etwas. Vielleicht hat eine jemand anderes die Brille im Auto dieser Person gesehen oder gefunden, fand sie cool, hat gefragt wo sie her ist und als der Fahrer sagte, dass die wohl jemand vergessen habe, hat die Person gefragt, ob er ihr die nicht schenken kann, weil sie sie so cool finden.
Oder der Autobesitzer hat auf die Nachfrage, woher die Brille stammt, auffällig aggressiv-abwehrend reagiert und am nächsten Tag war die Brille dann weg.
Es kann halt irgendeine eigentlich ganz banale Angelegenheit sein, die dazu führt, dass sich dieser jemand auch nach 40 Jahren noch an so ein Detail erinnert.

Und dann darf man auch nicht vergessen, dass damals die allermeisten Menschen, gerade junge Leute bei weiten nicht so viel Gegenstände besessen, wie es heute jeder von uns tut. Naturlich gab es auch damals Leute, die mit unaufgeräumten und zugemülten Autos durch die Gegend gefahren sind. Aber allgemein würde ich sagen, dass es dehalb anderen eher aufgefallen ist, wenn jemand irgendwas neues hatte oder was im Auto rumlag, was vorher nicht dort war.


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