Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

1.474 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, Bremerhaven, Cuxhaven ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 12:37
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es gibt doch immer diese schönen Artikel in Zeitungen: "die ungelösten Fälle in dieser und jener Region". Gibt es da was zB aus Bayern? Ich habe eben auf die schnelle dies gefunden:
https://www.focus.de/regional/bayern/diese-10-raetselhaften-mordfaelle-in-bayern-sind-bis-heute-nicht-geloest_id_27703235.html

Da sehe ich keine derartige Häufung.

Beim BKA oder den regionalen Internetseiten der Polizei gibt es doch auch immer Fahndungen und Zeugenaufrufe. Da finde ich jetzt auch nix.
Müsste man mal für alle Bundesländer prüfen.
Da die Betonung auf "nicht gelöst" liegt: eventuell hatten die auch einfach nur eine höhere Aufklärungsquote.
Letztlich geht es um stattgefundene Tötungsdelikte an Frauen und nicht darum, wieviele Fälle nach 40-50 Jahren noch ungelöst sind.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:„In allen sechs Fällen gibt es Parallelen“, sagt Cold-Cases-Leiter Rainer Brenner. Man gehe heute aber nicht mehr zwangsläufig davon aus, dass es ein Serientäter war. „Heute sehen wir das differenzierter.“ Vor allem die Aussagen der jungen Männer im Fall Anja Beggers ließen Zweifel an der Serientäter-Theorie aufkommen.
Die Serientätertheorie ist also doch nicht gänzlich vom Tisch, man geht nur nicht mehr zwangsläufig alleine von dieser Theorie aus. So finde ich die Formulierung gut und richtig.
Ja, so ist es. Die Serie ist zwar nicht auszuschliessen, aber trotz regionaler Häufung nicht zwingend anzunehmen.
Es wäre ja auch fahrlässig, eine Serie oder einen Täter KWW nicht wenigstens mal in Betracht gezogen zu haben


1x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 13:11
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Da die Betonung auf "nicht gelöst" liegt: eventuell hatten die auch einfach nur eine höhere Aufklärungsquote.
Letztlich geht es um stattgefundene Tötungsdelikte an Frauen und nicht darum, wieviele Fälle nach 40-50 Jahren noch ungelöst sind.
Dieser Artikel war ja auch nicht vollständig. Aber sind denn viele bekannte Serienmörder in zB Bayern gefasst und verurteilt? Es gibt ja durchaus einige bekannte deutsche Serienmörder in den 70ern und 80ern zum Beispiel. (s Wikipedia)
Aber was zeigt das denn dann? Dass es eben diverse regionale Serientäter gibt?


1x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 13:30
Morde an Tramperinnen wird es zu der Zeit überall ähnlich viele gegeben haben. Das mysteriöse an Elbe Weser Serie ist halt diese Häufung des vollständigen Verschwindenlassens. Man kann sich einfach nicht vorstellen dass dies gleich mehreren Tätern in der gleichen Region gelingt.


1x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 13:47
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Aber sind denn viele bekannte Serienmörder in zB Bayern gefasst und verurteilt?
Das ist ja genau mein Punkt: es muß nicht immer der "Serienmörder" sein.

Jemand, der eine einmalige "Gelegenheit" nutzte, wie z.B. die Tramperin auf einsamer Landstraße und die Tat eventuell später bereut hat, passt genau so gut.

Beim Thema "Bayern" fallen mir spontan drei ähnliche Fälle aus den 70ern ein, alle mit xy-Bezug , leider ohne die Namen der Opfer:

eine junge Frau verschwindet nachts aus einer Disco im Alpenvorland . In Erinnerung blieb mir, daß sie in einem Bach oder Fluß gefunden wurde und das Auto des Täters auf dem Weg zum Ablageort von einer Anwohnerin gesehen wurde, die sich üblicherweise am Fenster sitzend die " Kennzeichen aller Raser" notierte, aber ausgerechnet in diesem Fall nicht , weil sie
(durch einen Zuruf des Ehemanns?) abgelenkt wurde.

Eine Lernschwester, die nach einem Vorstellungsgespräch in München zurück in den Landkreis (Garmisch? ) trampte und dort ermordet wurde ...

...und das Mädchen aus der bayrischen Provinz, das angeblich schon minderjährig als "Animierdame" gearbeitet haben soll und später tot in einem Brunnen gefunden wurde, nachdem sie zuletzt in der Disco/ dem Club gesehen wurde.

Ich möchte nicht zu weit abschweifen sondern lediglich aufzeigen, daß solche Verbrechen in diesen Jahren bundesweit vorkamen, und das "Trampen" in abgelegeneren Regionen den jeweiligen Tätern in die Karten spielte.
Zitat von SchrulliSchrulli schrieb:Morde an Tramperinnen wird es zu der Zeit überall ähnlich viele gegeben haben.
This
Zitat von SchrulliSchrulli schrieb:Das mysteriöse an Elbe Weser Serie ist halt diese Häufung des vollständigen Verschwindenlassens.
Da ist wiederum was dran.


2x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 13:51
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das ist ja "ein dicker Hund": Da stellt sich natürlich die Frage, weshalb die Großmutter "des jungen Mehrings" gerade an diesem Tag ihr Schweigen brach. Zu einem Zeitpunkt, als vom Verschwinden des zweiten Mädchens womöglich noch nichts in der Presse zu lesen war...
Vielleicht Zufall, vielleicht hat sich die Aussage aber auch schon abgezeichnet.
Dieses Papierhandtuch, das im März 1978 an der Raststätte Stillhorn auftauchte, sollte eventuell auch dazu dienen den Eindruck zu erwecken, dass Anja noch lebt. Vielleicht weil es eng für irgendjemanden wurde.


1x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 15:52
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Vielleicht Zufall, vielleicht hat sich die Aussage aber auch schon abgezeichnet.
Inwiefern?

Ich finde den Zeitpunkt der Aussage beachtenswert.
Sehr spät, 8 Monate nach dem Verschwinden von Anja B. und genau zum Zeitpunkt des Verschwindens von Angelika K.

Spätestens da hätte man im Umfeld der erfolgten Abschleppaktion, beim "Feldweg, dort wo die Bundesstraße direkt zum Wald führt" (O-Ton FF), das Gelände (höchstwahrscheinlich Höhe Kransburg) näher absuchen können.

Auch unter dem Aspekt der eingeworfenen Idee, dass auf dieser Höhe, dem ehemaligen Gelände des Scheinflughafens Midlum, noch diverse Bombentrichter existiert haben. Erst ab 1979 begann die systematische Räumung.
Die Räumung und Sanierung der Sprengtrichter (1945/46 war das Gelände Sprengplatz der britischen Besatzungstruppen) erfolgte erst in den Jahren 1996/97.

http://cuxpedia.de/index.php?title=Scheinflugplatz_Midlum

Der einzige Grund, hier nicht weiter nachzuhaken/nachzusehen, wäre gewesen, wenn der Fahrer glaubhaft machen konnte, was er denn auf diesem Feldweg, mitten in der Nacht und so kurz vor Midlum abseits der Bundesstraße zu erledigen hatte. "Austreten" fällt wohl flach, er war so gut wie Zuhause und selbst wenn, fährt man dazu i.d.R. nur ein kurzes Stück in einen Weg hinein und fährt sich auch nicht gleich fest, sodass man mit "schwerem Gerät" (Trecker) herausgeholt werden müsste. Unfall? Wohl eher nicht. Dazu war das Verhalten am nächsten Tag gegenüber Anja B.s Eltern doch ziemlich unauffällig.


3x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 17:16
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Spätestens da hätte man im Umfeld der erfolgten Abschleppaktion, beim "Feldweg, dort wo die Bundesstraße direkt zum Wald führt" (O-Ton FF), das Gelände (höchstwahrscheinlich Höhe Kransburg) näher absuchen können.
Sollte die Polizei das so gar nicht gemacht haben, wird das vermutlich die Familie übernommen haben. Aber wie kann man das alles gründlich ansuchen und sicher sein?
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Der einzige Grund, hier nicht weiter nachzuhaken/nachzusehen, wäre gewesen, wenn der Fahrer glaubhaft machen konnte, was er denn auf diesem Feldweg, mitten in der Nacht und so kurz vor Midlum abseits der Bundesstraße zu erledigen hatte.
Ich glaube, es konnte eben nicht nachgewiesen werden, dass diese Abschleppaktion zeitnah mit dem Verschwinden Anjas zusammen fiel . Und darüber hinaus evtl eine weitere Begründung. Ich denke, dass nicht öffentlich gemacht wurde, dass es diese Abschleppaktion gab und was die vier jungen Männer im Moustache und anschließend machten, weil es dafür Zeugenaussagen gibt. Wenn dem so ist, gibt es kein Zeitfenster für eine solche Aktion. Deswegen wird es ja offensichtlich neu geprüft und auf neue Aussagen dazu gehofft.

Sollte es damals Falschaussagen gegeben haben, werden diese heute hoffentlich revidiert. Außer dass es peinlich ist, droht den Zeugen ja nichts. Aber sie gewinnen dann die Beteiligung an der Fallauflösung.

Sollte es keine Falschaussagen gegeben haben, lässt sich das nicht widerlegen oder werden die damaligen Aussagen sogar bestätigt, sind die Ermittler auch schlauer.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich möchte nicht zu weit abschweifen sondern lediglich aufzeigen, daß solche Verbrechen in diesen Jahren bundesweit vorkamen, und das "Trampen" in abgelegeneren Regionen den jeweiligen Tätern in die Karten spielte.
Ja, damals gab es allgemein mehr Morde als heute und insbesondere an Tramperinnen. Und es gab diverse Mordserien. Aber wo gab es solch eine regional auffällige Häufung an jungen Frauen? Auch in dieser Region gab es ja parallel noch weitere Fälle und nicht nur diese sechs. Einige davon wurden von anderen Tätern begangen, wie zB die Fälle Heike Schnier und Swanhilt Starke. Andere passten durchaus auch zu dieser Serie und sind nicht geklärt, zB die Fälle Uta Flemming und Iris Schwarz. Und dann gibt es noch ungeklärte Morde, wie zB die von Irene Warnken und Sonja Ady. Und es gab noch diverse ungelöste Vergewaltigungsfälle. Aber diese regionale Häufung von sechs bis acht jungen Frauen, die spurlos verschwinden und vermutlich freiwillig in ein Auto stiegen oder ungesehen von der Straße abgefangen wurden. Das ist mir in dieser Weise sonst so nur im Münsterland und in Heidelberg bekannt, sowie die Serie in NRW/Aachen von Egidius Schiffer. Aber selbstverständlich muss auch hier geprüft werden, ob es sich um Einzeltäter oder mehrere Serientäter handelt.


3x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 17:58
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Schrulli schrieb:
Das mysteriöse an Elbe Weser Serie ist halt diese Häufung des vollständigen Verschwindenlassens.
Da ist wiederum was dran.
Wollte noch ergänzen: das Gebiet erscheint mir wirklich sehr ländlich und dünn besiedelt .
Dort , wo i.d.R. eh niemand vorbeikommt , erscheint es schon einfacher als in Ballungsräumen, was oder wen verschwinden lassen zu können.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Aber diese regionale Häufung von sechs bis acht jungen Frauen, die spurlos verschwinden und vermutlich freiwillig in ein Auto stiegen oder ungesehen von der Straße abgefangen wurden.
Sechs bis acht in einem Zeitraum von insgesamt zehn (?) Jahren in einer Region, wo möglichweise jedes Wochenende Dutzende Tramperinnen unterwegs waren. Das sind definitiv sechs bis acht zu viel, erscheint mir zu aber in einer Zeit, als Gewalt insbesondere gegen Frauen viel alltäglicher war, über diesen langen Zeitraum nicht zwingend als Häufung . Wie gesagt, man müßte wirklich mal eine Statistik haben, wie viele Tramperinnen-Morde , egal ob aufgeklärt oder unaufgeklärt, es in den 70/80ern in anderen Regionen gab, über die heute keiner mehr redet, da sie größtenteils aufgeklärt sind.

Ich will euch diese Serientheorie ja auch nicht abspenstig machen und bin vor der XY-Sendung kürzlich fest davon ausgegangen, daß A. Beggers da mit reingehört. Nun stellt sich die Sachlage offenbar doch anders dar.


1x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 18:09
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und es war ja auch nicht gesichert, dass es tatsächlich diese Nacht war, mit der Abschleppaktion.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich glaube, es konnte eben nicht nachgewiesen werden, dass diese Abschleppaktion zeitnah mit dem Verschwinden Anjas zusammen fiel
Du hast immer noch nicht erläutert, warum du das so siehst.

Die Beteiligten wurden damals doch sicher dazu befragt? (Fahrer, Abschlepper) Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Anruferin damals über ihren Enkel phantasiert oder sich im Tag geirrt hat. Oder meinst du, der Enkel sagte: "Nee, das war an einem ganz anderen Tag, da irrt die Oma sich", wenn der Wagen am nächsten Morgen sichtbar verdreckt im Dorf stand?

In XY hieß es wortwörtlich: "In der Nacht, als Anja verschwunden ist, hat ihr Enkel das Auto vom "Roland" aus dem Matsch gezogen, mit seinem Trecker." Anjas Mutter fragte die Anruferin (die Oma vom jungen ,,"Mehring") dann noch, ob sie ganz sicher sei.


3x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 18:27
Es hatte auch genau in der Woche vor dem 07.10.1977 viel geregnet, da wird der Feldweg wohl entsprechend matschig gewesen sein.

https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/rueckblick.asp?id=45&datum0=15.09.1977&datum1=15.10.1977&jr=2022&mo=10&datum=16.10.2022&t=4&part=0


melden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 18:44
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:zB die Fälle Uta Flemming und Iris Schwarz
Iris Schwarz ist Hamburg, oder?

Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, daß während des gleichen, langen Zeitraums auch sechs bis acht junge Frauen aus Hamburg überfallen und getötet wurden, als sie sich auf welche Art und Weise auch immer alleine aus einer Disco auf dem Heimweg gemacht haben.

Über die redet möglicherweise keiner mehr, weil die Fälle entweder aufgeklärt sind , oder weil die Taten als "Risiko, in einer Großstadt zu leben", klassifiziert werden.

Vielleicht finden die Verbrechen "auf dem Land" heute einfach nur mehr Beachtung, weil die allgemeine Vorstellung darin besteht, daß " dort damals die Welt noch in Ordnung" gewesen sein muß.


3x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 18:58
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Vielleicht finden die Verbrechen "auf dem Land" heute einfach nur mehr Beachtung, weil die allgemeine Vorstellung darin besteht, daß " dort damals die Welt noch in Ordnung" gewesen sein muß.
Oder aber sie finden Beachtung, wenn -wie im Fall von Anja B. - eine Mutter seit Jahrzehnten nichts unversucht lässt, das Schicksal ihrer Tochter aufzuklâren.


melden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 18:58
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich will euch diese Serientheorie ja auch nicht abspenstig machen und bin vor der XY-Sendung kürzlich fest davon ausgegangen, daß A. Beggers da mit reingehört. Nun stellt sich die Sachlage offenbar doch anders dar.
Ich war schon immer der Ansicht, dass alle Sichtweisen geprüft werden müssen. Nur sehe ich in der xy-Darstellung noch keinen einzigen Beweis, dass die Einzeltätertheorie bzw dass der Täter aus Anjas sozialem Umfeld stammt, wahrscheinlicher ist. Es wurde nur durch Schauspiel
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Du hast immer noch nicht erläutert, warum du das so siehst.
doch:
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Im FF wird ausdrücklich vom Sprecher gesagt, dass es nicht nachzuvollziehen sei, ob es sich um diese Nacht gehandelt hat.
Es wird im FF also ganz deutlich darauf hingewiesen, dass es keine Beweise gibt und es so überhaupt nicht gewesen sein muss.

Da nirgendwo gesagt wird, weshalb der Nachbar/Fahrer oder die vier jungen Männer zusammen Anja in dieser Nacht irgendwie getötet und spurlos wie auch dauerhaft verbracht haben könnten, und da die Aussage zur Abschleppaktion in den letzten Jahrzehnten für diese Nacht offenbar keine Rolle spielte, gehe ich davon aus, dass der Nachbar und die anderen drei jungen Männer jeweils ein festes Alibi durch Zeugenaussagen haben.

Auch jetzt im FF wurden nur Spekulationen und Möglichkeiten angedeutet. Es wurde auch nicht gesagt, dass es so war. Es wurde nur gesagt, es konnte nicht nachvollzogen werden. Alleine die Darstellung eines unbeholfenen, unsympathischen, unreflektierten jungen Mannes und nervöser junger Männer ist ja kein Beleg. Das ist höchstens stilistisches Mittel, um Gefühle auszulösen und mögliche Zeugen zur Aussagen zu bewegen und ihr Schweigen zu brechen. Genau das wurde ja von Rudi auch gesagt.

Welche Belege die Ermittler haben, dass die Alibis bzw Zeugenaussagen nicht stimmen könnten, wissen wir nicht und wird auch nicht gesagt. Ich meine sogar, dass das Wort Tatverdächtiger nicht einmal gefallen ist.

Weshalb die anderen drei jungen Männer für den Nachbarsjungen lügen sollten, wird auch nicht gesagt. Das wäre ja auch unabhängig davon zu sehen, ob Anja nun im Moustache war oder nicht. Haben sie eine Falschaussage gemacht? Wenn ja, was hat sie damals dazu bewogen und ändern sie heute ihre Aussage?

Ich sehe darin den berechtigten Versuch, eine potentielle Spur neu zu beleuchten und zu gucken, was sich ergibt.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Vielleicht finden die Verbrechen "auf dem Land" heute einfach nur mehr Beachtung, weil die allgemeine Vorstellung darin besteht, daß " dort damals die Welt noch in Ordnung" gewesen sein muß.
Ich glaube, dass diese vielen Opfer jahrelang viel zu wenig Aufmerksamkeit erhielten und wenn es diese tolle Muddern Beggers nicht gäbe, evtl auch jetzt noch nicht. Abgesehen davon denke ich, dass diese Opfer eben sehr berühren, eben weil es von so vielen seit Jahrzehnten keinerlei Spur gibt. Und das fällt dann eben wieder auf.


2x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 19:15
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich glaube, dass diese vielen Opfer jahrelang viel zu wenig Aufmerksamkeit erhielten
Mir geht es weniger um die "öffentliche Wahrnehmung" (gut, daß die Fälle auf dem Schirm bleiben), sondern um die Aufmerksamkeit in diesem Forum.
Der Thread hält sich seit Jahren oben und immer wieder werden neue, exklusive Theorien präsentiert.
Möglichweise sind die Lösungen der einzelnen Fälle (und nicht der "Serie") wesentlich einfacher und unspektakulärer, siehe die Richtung, in die XY den Zuschauer lenken wollte. Nix für ungut...


melden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 19:45
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Im FF wird ausdrücklich vom Sprecher gesagt, dass es nicht nachzuvollziehen sei, ob es sich um diese Nacht gehandelt hat.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es wird im FF also ganz deutlich darauf hingewiesen, dass es keine Beweise gibt und es so überhaupt nicht gewesen sein muss.
Es wird im FF gesagt, ob das Auto tatsächlich in der fraglichen Nacht abgeschleppt wurde, lässt sich nicht mehr eindeutig nachvollziehen.

OK. Also, das abgeschleppt wurde, scheint sicher. Es ist nur nicht mehr EINDEUTIG nachvollziehbar, ob das in der fraglichen Nacht war.
Woran haperte das? Weil 8 Monate vergangen waren und sich einfach niemand mehr genau daran erinnern konnte, wann der Wagen auf dem Feldweg im Matsch feststeckte?
Das Wetter passte (viel Regen) und der Wagen stand morgens verdreckt im Dorf. Wie oft im Jahr zog denn der Enkel mit seinem Trecker feststeckende Autos aus dem Matsch? Das des Bekannten von Anja B. bisher wohl eher nicht, denn der hatte den Wagen nebst Führerschein doch gerade erst ganz frisch.

Ich glaube im Fall Anja B. nicht an die "Serie", allenfalls an einen Zusammenhang mit dem Fall Angelika K.


3x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 19:58
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Woran haperte das? Weil 8 Monate vergangen waren und sich einfach niemand mehr genau daran erinnern konnte, wann der Wagen auf dem Feldweg im Matsch feststeckte?
Ich vermute, weil die vier jungen Männer durch Zeugenaussagen ein Alibi haben und sich somit kein Zeitfenster dafür ergibt. Man muss also die Zeugenaussagen überprüfen. Wenn diese sich durch andere bestätigen sollten oder durch andere entkräftet werden oder gar die jungen Männer ihre Aussagen ändern, ist man dazu jeweils einen Schritt weiter.

Aber selbst wenn die Abschlepperei in dieser Nacht gewesen wäre, würde das allein noch nicht viel beweisen. Auch deshalb hinterfragt die Polizei mAn die Aussagen neu. Entweder Anja war gar nicht im Moustache, aber was war dann und weshalb sind die drei anderen jungen Männer involviert? Oder sie war doch im Moustache und was war dann? Und wenn Anja im Moustache war, ist sie dann tatsächlich alleine los und weshalb gab es diese widersprüchlichen Aussagen? Das ist mMn das, was die Ermittler mit dem FF in Erfahrung bringen möchten und Zeugen dazu bringen möchten, ihr Schweigen zu brechen.

Für mich ist daher erst einmal alles weiter offen. Der Blickwinkel der Ermittler wurde nur erweitert und das ist gut so.


1x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 20:48
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, daß während des gleichen, langen Zeitraums auch sechs bis acht junge Frauen aus Hamburg überfallen und getötet wurden, als sie sich auf welche Art und Weise auch immer alleine aus einer Disco auf dem Heimweg gemacht haben.

Über die redet möglicherweise keiner mehr, weil die Fälle entweder aufgeklärt sind , oder weil die Taten als "Risiko, in einer Großstadt zu leben", klassifiziert.

Vielleicht finden die Verbrechen "auf dem Land" heute einfach nur mehr Beachtung, weil die allgemeine Vorstellung darin besteht, daß " dort damals die Welt noch in Ordnung" gewesen sein muß.
Ja und nein...

Es gab zwar früher mehr Morde dieser Art ('Sexualmorde' und Morde an Minderjährigen gehören zu den Verbrechenskategorien, die am stärksten zurückgegangen sind), aber so riesig waren die Zahlen auch nicht, dass jede ländliche Region eine solche Anzahl - dann auch noch ziemlich ähnlich gelagerter Fälle - hätte mitbekommen können.

Die größte Zahl dürfte aufgeklärt haben, sicher selbst solcher Art von Morden, also sexuell motivierten Morde, die nicht primär Beziehungstaten sind. In vielen Fällen dürften Täter einfach nicht 'serienreif' gewesen sein, dh. beim ersten Mal schon aus 'Doofheit' oder für sie ungünstigen Umständen gefasst worden sein. Oft wird sicher auch der Täter doch irgendwie im sozialen Nahraum zu finden gewesen sein.

Was bis heute unaufgeklärt ist, bleibt damit auch periodisch noch in der Öffentlichkeit, oder wurde in den letzten Jahren wieder dorthin gebracht, insofern mit neuen Technologien wieder Ermittlungsansätze gewonnen werden können.

Diese Fälle sind sozusagen ein von den meisten Fällen 'bereinigter' Rest, sicher überproportional viele, bei denen keinerlei Beziehung zwischen Opfer und Täter besteht und daher die Suche besonders erschwert war, oder solche, deren Täter es geschafft hat, ziemlich spurenlos vorzugehen, und dieses 'Geschick' dann potenziell auch gleich mehrfach beweisen konnte.

Man findet hier im Forum oder auch woanders noch eine ganze Reihe verstreuter solcher Fälle nachzulesen, aber die Häufungen Westmünsterland, Heidelberg und Umgebung, Weser-Elbe und um Lüneburg herum stechen doch sicher nicht nur aufgrund medialer Wahrnehmungsverzerrung mehr heraus als andere Morde, und stechen jetzt auch sicher mehr heraus als sie es 'zu ihrer Zeit' taten, als sie sich erst langsam als solche Häufungen herausschälten und gleichzeitig auch mehr andere Fälle immer wieder passierten und meist dann auch aufgeklärt wurden.

Daher glaube ich, dass alle diese Fallhäufungen doch jeweils eine (Westmünsterland) oder zwei Serien (Weser-Elbe mit weiterer Umgebung, vielleicht auch Heidelberg und Umgebung, wo man ja noch ein paar Zweifelsfälle im Raum Stuttgart gibt) darstellen, vielleicht mit einzelnen Ausnahmen, wo Fälle dazugehörig scheinen, aber doch nicht dazugehören. Schwieriger einzuschätzen: inwiefern auch räumlich weit auseinanderliegende vermeintliche 'Einzel'-Fälle auch Zusammenhänge aufweisen und einem hochmobilen und wechselhaft agierenden Täter zuzurechnen sind, entweder bekannt oder unbekannt. Von solcherlei Tätern gibt es aber offenbar nur sehr wenige Beispiele (KWW und Manfred Seel vielleicht).

Im Münsterland und Heidelberg sprechen schon die scharfe geographische Abgrenzung für Serien. Im Weser-Elbe-Raum ist das schon unübersichtlicher - und auch wenn es sicher auch in anderen Teilen Deutschlands noch zahlreiche Verschwindensfälle gibt, sticht hier doch die hohe Zahl höchst ähnlicher Fälle ins Auge.


2x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 21:29
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Entweder Anja war gar nicht im Moustache, aber was war dann und weshalb sind die drei anderen jungen Männer involviert? Oder sie war doch im Moustache und was war dann? Und wenn Anja im Moustache war, ist sie dann tatsächlich alleine los und weshalb gab es diese widersprüchlichen Aussagen?
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich vermute, weil die vier jungen Männer durch Zeugenaussagen ein Alibi haben und sich somit kein Zeitfenster dafür ergibt
Es gibt also (vermutlich) Alibis durch Zeugen und dennoch widersprüchliche Aussagen.

Und daher ein fragliches Zeitfenster von ca. 21 Uhr bis in die Morgenstunden des nächsten Tages.
Genügend Zeit für eine Abschleppaktion, irgendwann in dieser Nacht. Vielleicht lässt es sich ja doch noch eindeutig klâren, ob diese genau in der fraglichen Nacht (07./08.10.1977) stattfand.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Der Blickwinkel der Ermittler wurde nur erweitert und das ist gut so.
Da stimme ich dir zu.


melden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 21:29
Zitat von teqteq schrieb:Man findet hier im Forum oder auch woanders noch eine ganze Reihe verstreuter solcher Fälle nachzulesen, aber die Häufungen Westmünsterland, Heidelberg und Umgebung, Weser-Elbe und um Lüneburg herum stechen doch sicher nicht nur aufgrund medialer Wahrnehmungsverzerrung mehr heraus als andere Morde,
https://www.shz.de/deutschland-welt/panorama/artikel/das-gestaendnis-des-serienmoerders-41945856

Ich finde, dass diese Serien nur deshalb herausstechen, weil sie sehr viel mediale Aufmerksamkeit bekommen ( was auch völlig in Ordnung ist, immerhin wurde bisher kein Täter ermittelt), aber wenn man sich näher im Netz und auf You tube umschaut, findet man noch etliche Serien, die obige des "Norderstedt-Mörders, nur mal als Beispiel verlinkt, begann 1968 und wurde glaube 2011 aufgeklärt, durch DNA Massentests in der Umgebung, wo man den Täter vermutete.

Ich habe hier am 22.05.2019, die AZXY Folge zum Mord an Elisabeth Foppe verlinkt, dabei geht es um eine Serie von (9!) ermordeten Frauen in der Region Göggingen ( Bayern) ab 1969, man findet fast nichts mehr dazu im Netz, der erste Mord dieser Serie, ereignete sich 1969. Diese Serie scheint nie geklärt worden zu sein, im Großraum Freiburg findet sich auch noch eine Anhalter Mord Serie, die nicht aufgeklärt wurde usw. Eine Frauenmordserie in der Umgebung der Uni Mainz usw, wo jeweils Studentinnen, die Opfer wurden usw.

Man wird wirklich in praktisch jeder Region Deutschlands fündig, wenn man Serienmorde sucht, deren Opfer Frauen sind, die alleine unterwegs waren, zu Fuß oder per Anhalter.


7x zitiertmelden

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.10.2022 um 21:32
Zitat von teqteq schrieb:Es gab zwar früher mehr Morde dieser Art ('Sexualmorde' und Morde an Minderjährigen gehören zu den Verbrechenskategorien, die am stärksten zurückgegangen sind), aber so riesig waren die Zahlen auch nicht, dass jede ländliche Region eine solche Anzahl - dann auch noch ziemlich ähnlich gelagerter Fälle - hätte mitbekommen können.
Ich verstehe schon was du meinst und sehe durchaus auch die Indizien, die für eine Serie sprechen könnten und habe nun mal eine Statistik rausgesucht:

https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2017/maerz/detailansicht-maerz/artikel/morde-1950-bis-2015.html

Wenn wir hier vom Zeitraum von 1977-1986 reden, hat es , wenn ich richtig gerechnet habe, in dieser Zeit in Westdeutschland (alte Bundesrepublik) über den Daumen gepeilt ca. 9000 vollendete Morde und Totschläge gegeben.

Ich finde es jetzt nicht unbedingt ungewöhnlich, daß in einem Zeitraum von neun Jahren in einer so weitläufigen Region ( Elbe-Weser) sechs bis acht Vermißtenfälle bzw. wahrscheinliche Morde nicht aufgeklärt werden konnten.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich habe hier am 22.05.2019, die AZXY Folge zum Mord an Elisabeth Foppe verlinkt, dabei geht es um eine Serie von (9!) ermordeten Frauen in der Region Göggingen ( Bayern), man findet fast nichts mehr dazu im Nerz, der erste Mord ereignete sich 1969.
Danke, du bestätigst damit meine Vermutungen von heute morgen.


5x zitiertmelden