Noch mal zurück zu der Frage, was der Cuxhavener Kommissar wohl damit meint, wenn er davon spricht, dass im Falle der Bremerhavener Prostituierten-Morde neben dem Killer im Drogenmilieu auch ein Serienmörder in Frage kommt.
Schließt er sich der Meinung der Profiler um Axel Petermann (oben im Film) an, die meinten, wer Taten begeht, bei denen das Töten Bestandteil des Sexualakts ist, kommt potentiell auch für weitere Morde in Frage?
Oder hat er eine schon identifizierte Serie im Auge, der er diese beiden Taten zuordnen möchte?
Naheliegend wäre dann (aus regionalem Zusammenhang), diese Taten sozusagen als Abschluss- oder Altersmorde des Täters zu sehen, der für die Vermisstenfälle 1977-1986 im Cuxland verantwortlich war (ist).
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass die quasi zeitgleich (und vermutlich koordiniert) vorgehenden Hamburger Ermittler (Fall Iris Schwarz) in AZ XY von einer "Disco-Mordserie" 1971-1980 sprechen (wenn ich es richtig verstanden habe).
Auch gut möglich dass die gefundene DNA-Spur schon mal irgendwo aufgetaucht ist, und dieses aus ermittlungstaktischen Gründen noch geheim gehalten wird.
Mich interessiert immer noch die hypothetische Serie des "Großen Killers", die wir hier
Frauenmorde in Münster und Heidelberg bearbeitet haben.
Meiner Meinung nach sind bei den Bremerhavener Morden 1992/93 einige Elemente vorhanden, die wir für diese Große Serie erkannt hatten, bzw. die schon damals von den Ermittlern benannt wurden.
- die Morde nicht als "ordinäre" Sexualmorde sondern als Lustmorde zu betrachten
Frauenmorde in Münster und Heidelberg (Seite 13) (Beitrag von darkstar69)- die potentielle Anwesenheit von US-Soldaten
der norddeutsche Teil der Serie umfasste dann ziemlich genau die große Zeit der Amerikaner dort, vom Bau der Panzer-Kaserne Garlstedt 1977 bis hin zum Abzug 1993 anlässlich des Golf-Krieges
- die Ausrichtung der Taten und deren Ablage linear an einer Straße
B3 (Heidelberg) + B6 (1977-1982 Cuxland) + A27 (1992/93 Bremerhaven)
Frauenmorde in Münster und Heidelberg (Seite 9) (Beitrag von GonzoX)- der 1. (Straßenstrich Münster 1971) und die beiden letzten Morde (1992/93) sind sich sehr ähnlich: Straßenstreich + Erwürgen + achtlose Leichenablage Wäldchen
- der Halbjahresrhytmus der Taten, wobei der Täter nur im Frühling und Herbst aktiv wird
Beitrag von GonzoX (Seite 19)- der Typus der Opfer: langes dunkles glattes Haar, rundes Gesicht, der für die Münsteraner und Cux-Taten charakteristisch erscheint
trifft auf Vanessa zu / auf Anja W. nicht
- der Ablageort Wäldchen (sämtliche Münsteraner Taten + erste beiden Heidelberger Taten)
- das Überschreiten von Landesgrenzen (auf dem Weg vom Abgreif- zum Ablageort)
5 mal hintereinander (Münster + Heidelberg) + Fundort Fahrrad Uta Flemming (1985) + Prostiuiertenmorde Bremerhaven
Frauenmorde in Münster und Heidelberg (Seite 14) (Beitrag von GonzoX)- der mögliche Bezug zur Drogenszene
den wir für die Heidelberger / Münsteraner Serie in Betracht zogen:
Frauenmorde in Münster und Heidelberg (Seite 13) (Beitrag von GonzoX)zudem verschwanden vier der fünf Cux-Opfer (1977-85 aus "Happy-Kiffer"-Discos)
- die Auffindesituation Anja Wittes (1993), mit rechwinklig ausgebreiteten Armen, erinnert mich an die in "Kreuzigungsposition" aufgefundenen Opfer Heidelberg / Münster
http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/144430262 (Auszug)
und auch an das Kreuz, welches der Täter Maria-Teresia M. in die Haut ritzte (1977)
Frauenmorde in Münster und Heidelberg (Seite 15) (Beitrag von GonzoX)