Der Fall Sonja Engelbrecht

Schneewi77chen schrieb:Man hat erst im letzten Jahr die Leichteile des Pärchens in der Gegend gefunden. Vielleicht ging man zunächst davon aus, dass auch der Oberschenkelknochen zu einem der beiden gehört und hat dann erstmal nicht mehr aktiv nach weiteren Teilen gesucht, sondern erst jetzt, als durch die DNA-Analyse fest stand, dass der Knochen nicht mit der anderen Tat in Verbindung steht.

Das ist schlüssig. Ist eben auch die Frage wie langwidrig so einen Verfahren ist, um feststellen zu können wie alt die Knochen sind usw. Mit bloßen Auge sieht man ja nicht, ob Knochen 10 20 oder 50 Jahre alt sind.

Schneewi77chen schrieb:Ich möchte ganz gerne nochmal auf einen etwaigen Zusammenhang zu Stefan Pecher verweisen, welcher hier im Forum ebenfalls bereits diskutiert wurde.

Ansatz diesbezüglich war, dass Frau Engelbrecht selbst in diversen Fernsehauftritten - u.a. bei Maischberger - darauf verwiesen hat, dass ihr zugetragen wurde, er und Sonja hätten sich gekannt.

Die Frau Engelbrecht weiß nicht, ob sich Stefan Pecher und Sonja gekannt haben. Hier im Forum wurde damals darüber spekuliert, da Pecher in örtlicher Nähe zum Stiglmaierplatz ermordet aufgefunden wurde. Diese Spekulationen wurden dann von einer Person aus dem Forum der Frau Engelbrecht mitgeteilt.

Dwarf schrieb:Die Frau Engelbrecht weiß nicht, ob sich Stefan Pecher und Sonja gekannt haben. Hier im Forum wurde damals darüber spekuliert, da Pecher in örtlicher Nähe zum Stiglmaierplatz ermordet aufgefunden wurde. Diese Spekulationen wurden dann von einer Person aus dem Forum der Frau Engelbrecht mitgeteilt.

Vielen Dank für die Info, das wusste ich nicht - dann ist das natürlich ein absoluter Zirkelschluss.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-mordfall-engelbrecht-kipfenberg-knochenfund-1.5471015?fbclid=IwAR1B_u_6YkWcwtcV6WguXI8hJsQP6obZ1GiQpSYH_OtPFPniz63V8K9ln_w

Laut der Süddeutschen wurden die Überreste schon 2020 gefunden - aber erst jetzt wahrscheinlich durch die DNA abgeglichen. Heißt für mich im Umkehrschluss, dass die Polizei damals davon ausging, dass es sich um die Knochen des Paares handeln muss. Warum auch immer.

Weiß jemand, wie lange das dauert, bis man einen Knochen abgleichen kann?
Wenn man davon ausging, dass der Knochen dem Pärchen gehört hat, dann war es vielleicht nur Zufall, dass es jetzt herauskam, dass er zu Sonja gehört? Oder dauert der Abgleich wirklich über ein Jahr?

Hoffentlich ist das wirklich alles richtig und nicht so, wie danals bei Peggy und der NSU. Aber gut, das wird man sicherlich genauestens geprüft haben.

Schneewi77chen schrieb:Vielen Dank für die Info, das wusste ich nicht - dann ist das natürlich ein absoluter Zirkelschluss.

Gerne. Komplett ausschließen kann man sicher nicht das die beiden sich kannten. Die Möglichkeit besteht durchaus.
Nur ist diese Spekulation vermutlich wirklich hier im Forum entstanden.

Maifalter schrieb:Oder dauert der Abgleich wirklich über ein Jahr?

Diese Frage wird dir wohl nur ein Rechtsmediziner beantworten können. Und Sie haben wohl laut eines Zeitungsberichtes doppelt untersucht, um eben solche Klöpse wie im Fall Peggy nicht noch einmal zu machen, als die Pressemitteilung rausging.

Traurig die Gewissheit das sie jetzt Tod ist, auch wenn man davon ausgehen musste nach so langer Zeit. Mich hat der Fall auch sehr beschäftigt, weil die ganze Geschichte so Mysteriös ist wegen ihrem Ablaufs. Zumindestens was man weiß und was veröffentlicht wurde.

Was mich bis heute beschäftigt und immer wieder vor Rätseln stellt ist wo der Unbekannte oder die Unbekannten so schnell aufgekreutzt sind das sie es nicht mal mehr geschafft hat zu Telefonieren. Man sollte ja meinen das es trotz Dunkelheit einem auffällt wenn man quasi verfolgt wird selbst wenn man sich irrt und es nur jemand war der zufällig auch in die selbe Richtung wollte.

Sie hat ja sich ja beobachtet gefühlt aber ihr Begleiter merkte wohl nix. Wenn der Täter oder die Täter es gezielt auf sie abgesehen hat muss er ja spekuliert haben das sie bald alleine ist und ihr Begleiter abhaut. Oder sie war nur ein Zufallsopfer?

Saberrider1909 schrieb:Was mich bis heute beschäftigt und immer wieder vor Rätseln stellt ist wo der Unbekannte oder die Unbekannten so schnell aufgekreutzt sind das sie es nicht mal mehr geschafft hat zu Telefonieren. Man sollte ja meinen das es trotz Dunkelheit einem auffällt wenn man quasi verfolgt wird selbst wenn man sich irrt und es nur jemand war der zufällig auch in die selbe Richtung wollte.

Da gibt es ja auch viele Spekulationen drüber. Vielleicht war die Telefonzelle defekt, die Telefonkarte war leer und Sonja ist zu Fuss gegangen und wurde abgepasst? Alles denkbar. Man weiß es eben nicht genau.

Maifalter schrieb:Oder dauert der Abgleich wirklich über ein Jahr?

Ich bin kein Experte, aber aus Aussagen von Experten z.B. im Fall Gabby Petito / Brian Laundrie wurde deutlich, dass es umso einfacher ist, DNA aus einem Knochen zu extrahieren, umso frischer er skelettiert ist. Bei einer Liegezeit von 26 Jahren dürfte es also umso aufwendiger sein. Außerdem werden Laborkapazitäten - zu Recht! - eher jüngeren Fällen gewidmet, bei denen noch Hoffnung auf schnellen Erfolg ist. Erst recht, wenn man davon ausgeht, dass der Knochen zu bereits identifizieren Skeketteilen gehört und aufgrund seiner Beschaffenheit keine Auskunft über die Tötungsumstände des vermuteten Falls geben kann.

Coldcases schrieb:Da gibt es ja auch viele Spekulationen drüber. Vielleicht war die Telefonzelle defekt, die Telefonkarte war leer und Sonja ist zu Fuss gegangen und wurde abgepasst? Alles denkbar. Man weiß es eben nicht genau.

Das weiß man natürlich nicht. Jedenfalls lässt einem das nicht mehr los wenn man sich den Ablauf des Abends im Kopf abspielt und vorstellt. Echt ein trauriger Ausgang eines Abends wo sie nur Feiern wollte bzw. erst ja nicht.

Coldcases schrieb:Da gibt es ja auch viele Spekulationen drüber. Vielleicht war die Telefonzelle defekt, die Telefonkarte war leer und Sonja ist zu Fuss gegangen und wurde abgepasst? Alles denkbar. Man weiß es eben nicht genau.

Laut Robert stand er doch selbst neben Sonja in der Telefonzelle und sah, wie sie die ersten Ziffern einer Telefonnummer gewählt hat. Das wäre ja nicht möglich, wenn das Telefon in der Telefonzelle defekt gewesen wäre oder wenn die Telefonkarte nicht funktioniert hat.

Verbindungen zwischen dem ermordeten Drogen Dealer aus gutem Hause Stefan Pecher und der Schellingstraße Gruppe sollten zu ermitteln sein. Gesetzt den Fall dass a) genug Kapazitäten zum Ermitteln da sind, wie Zeit, Personal (was ich bezweifle) und b) sie auch auf die Verbindung gekommen sind.
Dass sowohl die Familie Pecher als auch die Familien der Schelling Strasse Gruppe aus dem "gehobenen" Millieu kamen ist interessant.

@Dwarf. Aus der Telefonzelle wurde jedoch nie ein Anruf getätigt zu der Zeit.

Dwarf schrieb:cht möglich, wenn das Telefon in der Telefonzelle defekt gewesen wäre oder wenn die Telefonkarte nicht funktioniert hat.

Daran erinnere ich mich auch noch jetzt wo du es schreibst. Dann ist er ja abgehauen weil er die Tram kommen sah wenn ich es noch richtig zusammen bekomme oder?

Coldcases schrieb:Vielleicht war die Telefonzelle defekt,

Soweit ich weiß, wurde das sogar überprüft. Die Telefonzelle war wohl voll funktionsfähig.

Was ich finde, was nicht außer Acht gelassen werden sollte, sind die Umstände, unter denen Sonja an jenem Abend noch rausging.

- sie hatte ihren Geburstag über mehrere Tage ausgiebig gefeiert
- sie war müde, in manchen Quellen wird auch von kränklich / erkältet gesprochen
- sie lies alle Telefonate abwimmeln

Bis auf den Anruf von Markbert. Von Marktbert war für sie also etwas zu erwarten, was sie wollte - egal wie müde sie war.

Sie machte sich für den Abend schick (aus Fotos mit Freunden ist zu erkennen, dass sie nicht der Typ war, der sich für jedes Treffen aufbrezelte). Für Marktbert, den sie bereits abblitzen lies, wird das eher nicht gewesen sein. Für die 15/16-jährigen Schellingjungs wohl auch nicht.

Für mich ergibt sich daraus die Vermutung, dass Sonja für diesen Abend ein Zusammentreffen mit jemanden erwartet hat, für den es ihr wert war, nochmal gerne raus zu gehen. Und aus Perspektive der Jungs war das jemand, den sie ebenfalls dabei haben wollten und der evtl. nur kam, wenn Sonja auch dabei war (deshalb die pentranten Anrufe von Markbert).

@Saberrider1909
Sämtliche Aussagen von Robert /Markbert zum Stiglmaierplatz sind fragwürdig und nicht verifizierbar.

@Schneewi77chen.. Ja soweit waren wir schon mal, das ergibt auch am meisten Sinn. Leider wird so ein jemand von keinem aus der Gruppe ggüber Ermittlern erwähnt.

LOleander schrieb:Sämtliche Aussagen von Robert /Markbert zum Stiglmaierplatz sind fragwürdig und nicht verifizierbar.

Genau. Deshalb glaube ich, Sonja ist schon zu einem Zeitpunkt gegangen (mit jemandem mitgegangen) als die Jungs noch in der Wohnung waren.

Die Sache mit Stefan Pecher hätte jetzt wunderbar in meine gesamte Theorie gepasst. Wenn der Zusammenhang zu Sonja allerdings nur durchs Forum zustande kam, ist das natürlich hinfällig.

LOleander schrieb:Ja soweit waren wir schon mal, das ergibt auch am meisten Sinn. Leider wird so ein jemand von keinem aus der Gruppe ggüber Ermittlern erwähnt.

Ich weiß schon...ich möchte jetzt einfach gerade nochmal soweit sein. ;) Auch wenn das wie Du schon sagst, natürlich nichts bringt.

LOleander schrieb:Sämtliche Aussagen von Robert /Markbert zum Stiglmaierplatz sind fragwürdig und nicht verifizierbar.

Inwiefern sie glaubhaft weiß ich nicht, mir kamen sie auch nie schlüssig vor. Die Polizei schien ihm zu glauben oder sie ließen es ihn glauben das er die Wahrheit sagt.

Saberrider1909 schrieb:Das weiß man natürlich nicht. Jedenfalls lässt einem das nicht mehr los wenn man sich den Ablauf des Abends im Kopf abspielt und vorstellt. Echt ein trauriger Ausgang eines Abends wo sie nur Feiern wollte bzw. erst ja nicht.

Die besondere Tragik liegt darin begründet, dass Sonja sich an diesem Abend überhaupt nicht treffen wollte und sich von Robert überreden ließ. Auch eine Freundin welche Sie begleiten sollte hatte an diesem Abend keine Zeit…

Dwarf schrieb:Laut Robert stand er doch selbst neben Sonja in der Telefonzelle und sah, wie sie die ersten Ziffern einer Telefonnummer gewählt hat. Das wäre ja nicht möglich, wenn das Telefon in der Telefonzelle defekt gewesen

Naja dazu gibt es aber auch unterschiedliche Aussagen zu. Mal war Sie in der Telefonzelle und griff zum Hörer als die Tram kam, mal wählte Sie bereits die Nr.. So wirklich verifiziert ist das nicht. Dazu müsste man schon Einsicht in die Ermittlungsakte haben, um genau zu wissen was Robert dazu aussagte.