Der Fall Sonja Engelbrecht
29.05.2017 um 09:43Daniela Schiller, Hirnforscherin an der Mount Sinai School of Medicine in New York, hat in Untersuchungen demonstriert, dass Erinnerungen nichts Statisches sind, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Eine Erinnerung abzurufen sei ein aktiver Prozess. "Es erfolgt jedes Mal ein erneuter Speicherprozess." Das bedeutet, dass Erinnerungen sich in einem instabilen Zustand befinden und sie bei jedem Abruf neugeschrieben und umgeformt werden. "Wir erinnern uns nicht an die Originalversion, sondern an deren Überarbeitung durch das Gehirn."https://www.heise.de/newsticker/meldung/Hirnforschung-Erinnern-veraendert-Erinnerungen-2038624.html
Das könnte bedeuten, dass sich sowohl bei den Erzählungen von Markbert, als auch bei der Familie leicht abgeänderte Versionen ergeben haben.
Was Markbert genau erzählt hat, wissen wir nicht, denn möglicherweise gibt es auch leicht abgeänderte Versionen durch die Medien.
Aber sogesehen wäre es möglich, dass Markbert sich bei mehrmaligem Erzählen nicht mehr sicher gewesen ist, ob er ihr die Karte nur überreicht hat, ob sie sie bereits gesteckt hatte oder ob sie bereits eine Nummer gewählt hatte.
Dasselbe gilt für Frau Engelbrecht. Zuerst hat Markbert nur ständig genervt mit seinen Anrufen und zum Schluß heißt es dann, dass er sie schon fast bedroht habe.
Das ist keine böse Absicht. Da macht einfach die Erinnerung einen Streich.