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Der Fall Sonja Engelbrecht

22.731 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Wald, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Sonja Engelbrecht

Der Fall Sonja Engelbrecht

12.03.2023 um 08:22
@sören42

Noch zu deinen überlegungen von vorhin. Ich denke dass es psychisch und physisch deutlich belastender wäre einen menschen zu zerteilen, als 50kg 300 meter durch den wald zu tragen. Wenn einem das irgendwie möglich ist ,also ggf auch mit pausen und mit ziehen , wäre das zweifellos die einfachere möglichkeit.


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12.03.2023 um 08:23
Zitat von PalioPalio schrieb:Im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Rückkehr des Täters folgende Idee: Vielleicht hat er die von Tieren verschleppten Knochen wieder eingesammelt, neu verpackt und in der Felsspalte versenkt. Dabei hat er auch die Decke zusammengeknüllt, in die sie dann vielleicht doch ursprünglich mal eingewickelt war.
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Und wäre es nicht doch möglich, dass Sonja zunächst in die Säcke gepackt bzw. die dunklen Säcke über Sonjas Körper gestülpt wurden und im Anschluss wurde die durchsichtige Folie drumherum gewickelt? Dann wäre das Klebeband an den Säcken deutlich geschützter gewesen.
So hab ich auch schon überlegt.
Zitat von PalioPalio schrieb:Fazit für mich: Man konnte die DNA des Täters aus Spuren am Klebeband gewinnen.
Die Rede war von Spuren an der Decke, aber insbesondere auf der Folie könnte natürlich auch etwas erhalten geblieben sein.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

12.03.2023 um 08:23
Zu der Theorie, er sei zurückgekommen nachdem der Oberschenkelknochen gefunden war, was ich nicht nur für unwahrscheinlich dumm, sondern damit eben auch für unwahrscheinlich halten würde, möchte ich folgendes zitieren:
Vergraben waren die Knochen nicht. "An der Oberfläche direkt am Felsspalt haben wir sie entdeckt", so Kraus weiter. Ein vollständiges Skelett sei das noch nicht, hört man aus den Gesprächen der Polizei, weshalb weitergesucht werde.


....


Hat Engelbrechts Mörder die tote junge Frau auf das Aussichtsplateau gefahren und von oben Richtung Felsspalt geworfen? Darauf dürfte es jedoch keine Antwort geben, solange der Täter nicht gefasst ist. Denn Zeit und Witterung haben hier die meisten nützlichen Spuren längst verwischt.
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/fall-sonja-engelbrecht-der-ersehnte-fund-im-felsspalt-art-803713
Ungewöhnlich ist die Fundstelle. Niemand hätte die Tote hier vermutet. Der Ort an sich ist ein Rätsel. Er liegt zwischen zwei Autobahnausfahrten bei Eichstätt, ein Felsspalt an einem Abhang, schwer zugänglich. Die Polizei nahm die Hilfe von Alpinisten in Anspruch, die sich abseilten, um die Gegend gründlich zu durchsuchen. "Große Teile ihres Skeletts wurden an der Oberfläche gefunden", sagte der Münchner Polizeisprecher Werner Kraus.
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/raetsel-um-sonja-engelbrecht-wurde-sie-opfer-eines-mehrfachtaeters-art-825704


Der obere Artikel ist vom 30.03.22, der andere vom 30.06.22


Wenn es also tatsächlich so war, dass er mehrfach an den Tatort zurückkam um die Knochen wieder einzusammeln (und ggf neu zu verpacken) und in den Spalt zu werfen, dann gehe ich davon aus, dass das vorher passiert ist, möglicherweise schon Jahre zuvor.

Nach den obigen Berichten klingt es ja so, als seien einige Knochen an die Oberfläche getragen worden..

Vielleicht kann mir jemand die folgenden Fragen beantworten?
Haben Tiere überhaupt ein Interesse an jahrzehnten alten Knochen? Wenn ja, welche?
Wäre es nicht wahrscheinlicher, dass Tiere kurz nach der Tat das Fleisch gewittert, die Verpackung zerstört und die Körperteile aus dem Spalt geschleppt haben?


Ich könnte mir vorstellen, dass wenn er wirklich die Knochen wieder eingesammelt hat, dass schon länger zurückliegt. Vielleicht hatte er Sorge, dass man ihn damals noch schneller mit der Tat in Verbindung hätte bringen können, nicht nur wegen Fingerabdrücken und DNA, sondern vielleicht auch deshalb, weil jemand möglicherweise einen zeitlichen und räumlichen Bezug zu ihm betreffend Kipfenberg und München hätte herstellen können.
Als man im Laufe der Jahre die Leiche nicht fand, fühlte er sich vielleicht mit und mit sicherer und distanzierte sich selbst gedanklich von der Tat, da sich vielleicht auch seine Lebensumstände geändert haben mögen.


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12.03.2023 um 08:30
Zitat von PalioPalio schrieb:Das ist also Fakt.
“Fakt” ist erst einmal überhaupt nichts.

Eine “DNA-Spurenlage”heißt erst einmal nicht viel, solange das nicht von der Kripo auch als vollständiges DNA- Profil bestätigt wird, sodass man eine vollständig vorhandene DNA auch zweifelsfrei einer Person theoretisch gesehen auch zuordnen kann…😉

Falls das tatsächlich der Fall sein sollte ,warum sollte man das dann nicht auch so kommunizieren?
Es würde den Druck auf den Täter erheblich erhöhen, sodass sich die Schlinge um seinen Kopf zuzuzieht, sofern er denn noch am Leben sein sollte.

Gerade das hat man so nicht kommuniziert. Einen strategischen und rationalen Grund erschließt sich für mich dadurch überhauptt nicht, wenn ein vollständiges DNA Profil vorliegen sollte. Das ergibt wenig Sinn.


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12.03.2023 um 08:37
@Rotkäppchen hatte kürzlich etwas zum DNA abgleich in datenbanken geschrieben, das möchte ich gerne ergänzen.
DNA wurde vor 2011 anhand von 8 merkmalen typisiert, nach 2011 anhand von 16 merkmalen. Wenn man die DNA einer person mit 8 merkmalen mit ihrer DNA mit 16 merkmalen vergleicht gibt es keinen treffer, lediglich teilübereinstimmungen.
Die DNA am fundort dürfte also nach 16 merkmalen typisiert sein. täter deren DNA vor 2011 typisiert wurde, sind anhand von 8 merkmalen gespeichert und würden demnach keine treffer liefern können.

Können die experten hier das so bestätigen?


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Palio ehemaliges Mitglied

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12.03.2023 um 08:38
Zitat von Misses_FMisses_F schrieb:Aber warum sollte die Polizei das Päckchen dann in gekrümmter Form veröffentlichen, wenn es denn eigentlich länglich ist?
Hierzu nochmal: Ich denke, dass sich die große, verdreckte Malerplane in einer Kunststoffbox befand und für das Foto nicht herausgenommen, sondern nur teilweise über den Rand der Box gezogen wurde. Dadurch wirkt sie am Rand so wulstig, als ob sie gefüllt wäre.
https://www.allmystery.de/bilder/km95777-109
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Vergraben waren die Knochen nicht. "An der Oberfläche direkt am Felsspalt haben wir sie entdeckt", so Kraus weiter
Hier wäre es ja wirklich ganz spezielles Täterwissen, wenn die Knochen frisch verpackt an der Oberfläche gefunden worden wären. Nicht mal jetzt erzählt die Kripo, warum sie davon ausgeht, dass der Täter zurückkehrte, dann haben sie damals die konkreten Fundumstände, die Täterwissen beinhalten, natürlich auch nicht erzählt.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Gerade das hat man so nicht kommuniziert. Einen strategischen und rationalen Grund erschließt sich für mich dadurch überhauptt nicht, wenn ein vollständiges DNA Profil vorliegen sollte. Das ergibt wenig Sinn.
Die "DNA-Spurenlage" beinhaltet noch mehr als nur die Aussage, dass die DNA des Täters vorhanden ist. Es wird etwas Brauchbares sein, davon bin ich überzeugt.
Zitat von soomasooma schrieb:Die Rede war von Spuren an der Decke
Bei Aktenzeichen XY wird nicht von Spuren an der Decke gesprochen, nur im Zusammenhang mit den Plastikverpackungen. Zumindest dieser konkrete Zusammenhang zwischen der Nachfrage von Cerne und der Antwort des KHK bedeutet für mich, dass die DNA vielleicht nicht nur, aber auf jeden Fall dort gefunden wurde.


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Palio ehemaliges Mitglied

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12.03.2023 um 08:41
Zitat von aliM.aliM. schrieb:täter deren DNA vor 2011 typisiert wurde, sind anhand von 8 merkmalen gespeichert und würden demnach keine treffer liefern können.
Es kämen ja nur Merkmale hinzu, die bereits gespeicherten Merkmale wären gleich und es würde dementsprechend auch ein Match angezeigt werden.


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12.03.2023 um 08:49
Zitat von PalioPalio schrieb:Die "DNA-Spurenlage" beinhaltet noch mehr als nur die Aussage, dass die DNA des Täters vorhanden ist
Natürlich, heißt aber nicht, dass man damit unter Umständen auch einen Täter diese Tat zweifelsfrei nachweisen kann. Und das ist ja der Punkt.
Zitat von PalioPalio schrieb:Es wird etwas Brauchbares sein, davon bin ich überzeugt.
Naja, ich will deine Euphorie nicht bremsen, aber etwas „Brauchbares“…?!


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12.03.2023 um 08:53
Mir fällt gerade ein, dass von verschieden farbigen Säcken die Rede war. Stephan Beer von der Kripo München sagte (z.B. im mehrfach verlinkten Video des Beitrags aus "explosiv" vom 02.03.23, das ich inzwischen dank hilfsbereiter User sehen konnte), dass es sich um klassische Renovierungs- und Bausäcke der Farbe Blau, Grau, Schwarz und Orange gehandelt habe.

Er sagt nicht Farben, sondern Farbe. Da ich noch nie solch mehrfarbige Säcke gesehen habe, gehe ich davon aus, es ist die Rede von mindestens vier Säcken. Sollen diese alle verwendet worden sein plus diese durchsichtige Malerfolie?
Orange finde ich übrigens die Farbe betreffend recht auffällig.

Er erwähnt seltsamerweise übrigens nur das Malerkrepp, was das Klebebabd betrifft, obwohl wir ja auch anderes Klebeband auf den Bildern sehen.
Zitat von PalioPalio schrieb:Hier wäre es ja wirklich ganz spezielles Täterwissen, wenn die Knochen frisch verpackt an der Oberfläche gefunden worden wären.
Frisch verpackt und an der Oberfläche wäre für mich dann aber ein Widerspruch. Wären die frischverpackten Teile dann nicht eher im Spalt und mit Geäst bedeckt gewesen?
Zitat von aliM.aliM. schrieb:@Rotkäppchen hatte kürzlich etwas zum DNA abgleich in datenbanken geschrieben, das möchte ich gerne ergänzen.
DNA wurde vor 2011 anhand von 8 merkmalen typisiert, nach 2011 anhand von 16 merkmalen. Wenn man die DNA einer person mit 8 merkmalen mit ihrer DNA mit 16 merkmalen vergleicht gibt es keinen treffer, lediglich teilübereinstimmungen.
Die DNA am fundort dürfte also nach 16 merkmalen typisiert sein. täter deren DNA vor 2011 typisiert wurde, sind anhand von 8 merkmalen gespeichert und würden demnach keine treffer liefern können.

Können die experten hier das so bestätigen?
Danke dir für die Ergänzung. Dies schickte mir gestern auch freundlicherweise schon ein User, nachdem ich die Taten des Hartmut M. Hier erwähnt hatte.


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12.03.2023 um 08:59
Zitat von PalioPalio schrieb:Es kämen ja nur Merkmale hinzu, die bereits gespeicherten Merkmale wären gleich und es würde dementsprechend auch ein Match angezeigt werden.
Dazu müsste aber ein entsprechender Cold Case neu aufgerollt worden sein oder werden, was ja anscheinend manchmal etwas dauert. Siehe den bereits von mir erwähnten Fall Brigitta Jacobi und ihren Möder Hartmut M.


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12.03.2023 um 09:16
Eine DNA Spurenlage kann alles mögliche sein. Leider ist in vielen Fällen die Sache nicht so eindeutig, wie man das aus Fernsehkrimis kennt: Verdächtiger 1 hat das Profil A, Verdächtiger 2 das Profil B, Spur am Tatort hat das Profil A - Heureka, Verdächtiger 1 ist der Täter und Nummer 2 ist unschuldig.

In Wahrheit ist das Ganze oft sehr viel komplexer. In unserem Fall hier hiess es, so weit ich mich erinnere, dass die vorgefundenen vermutlichen Abdeckfolien für Malerarbeiten benutzt waren. Da stellt sich dann die Frage: von wem? Oder anders gefragt: wenn DNA Spuren auf der Plane gefunden wurden, bedeutet das dann, dass die Spuren vom Täter sind?

Die Antwort ist freilich erst einmal nein, nicht unbedingt, denn nehmen wir mal an Maler Unschuldig hinterlässt seine Spur beim Malen auf der Folie und entsorgt am Ende der Arbeit die Folie. Täter Schuldig gelangt nun in den Besitz dieser Folie und hat Glück, dass er keine DNA darauf hinterlässt. Dann entsteht das Problem, dass Unschuldig erst mal verdächtigt wird und Schuldig frohlocken kann.

Daher ist die DNA Analyse erst mal nur ein Teilaspekt einer notwendigen, und oft schwierigen kriminalistischen Untersuchung.

In diesem Beispiel könnte, wenn man Maler Unschuldig findet, erst die weitere Ermittlung darauf hinweisen, wer wirklich der Täter war, z.B. wenn sich herausstellt, dass der Lehrling Namens Schuldig immer für die Entsorgung der gebrauchten Abdeckplanen im Müll zuständig war. Und so weiter.

Hier ein ganz guter, wenn auch langer, Artikel der die Problematik wissenschaftlich erklärt:
Möglichkeiten und Grenzen der forensischen DNA-Analyse unter dem Gesichtspunkt verschiedener Szenarien zur Spurenentstehung
Quelle: https://link.springer.com/article/10.1007/s00194-021-00508-2

Da wir nicht wissen, was der Ermittler mit "Spurenlage" meinte und wo und wie genau die Spuren gefunden wurden, ist die Spekulation zu diesem Thema hier eben nur Spekulation.


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12.03.2023 um 09:37
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Eine DNA Spurenlage kann alles mögliche sein.
Richtig. Und wenn man zwischen den Zeilen hinsichtlich dieser Aussage des KHK liest, hört sich das eben nicht nach einer vollständigen DNA des Täters an.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:In Wahrheit ist das Ganze oft sehr viel komplexer. In unserem Fall hier hiess es, so weit ich mich erinnere, dass die vorgefundenen vermutlichen Abdeckfolien für Malerarbeiten benutzt waren. Da stellt sich dann die Frage: von wem? Oder anders gefragt: wenn DNA Spuren auf der Plane gefunden wurden, bedeutet das dann, dass die Spuren vom Täter sind?
Das ist ein Umstand der noch erschwerend hinzukommt, zumal es auch nicht von ungefähr in einem solchen Fall ist, der viele Jahre bereits zurückliegt, dass dann die jeweiligen Landeskriminalämter länderübergreifend arbeiten, da es 1-2 Experten gibt, wenn nichts mehr geht, dass diese sich dann der Sache annehmen und oftmals die vorliegenden Spuren nochmals untersuchen, wenn nichts mehr bei der zuständigen Rechtsmedizin möglich ist und die Möglichkeiten ausgeschöpft sind ein vollständiges Profil zu erstellen...


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12.03.2023 um 09:38
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:anwesend
Zu der Theorie, er sei zurückgekommen nachdem der Oberschenkelknochen gefunden war, was ich nicht nur für unwahrscheinlich dumm
Ja, das wäre es, dumm!

Wie ich gestern aber schon geschrieben habe, gibt es für mich 1 Aspekt, es dennoch zu tun.
1995 hat er Dinge bei der Leiche belassen, die ihm, durch Technologiefortschritte, nun zum Verhängnis werden können. Er hätte die Stelle womöglich trotzdem nie mehr aufgesucht, weil er sein Versteck als "nicht auffindbar" bewertet hat. Dann der Knochenfund in der Nähe und angekündigte Großsuchaktionen. Möglicherweise hat er das Risiko, noch Mal zum Versteck zu gehen geringer eingestuft, als die Möglichkeit bei Auffinden des Verstecks durch die Polizei identifiziert zu werden.
Das wäre dann ein Grund noch Mal hinzugehen.

Ansonsten wäre es wirklich schlau gewesen sich fern zu halten.


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12.03.2023 um 09:44
Zitat von MiamiBeach1MiamiBeach1 schrieb:Möglicherweise hat er das Risiko, noch Mal zum Versteck zu gehen geringer eingestuft, als die Möglichkeit bei Auffinden des Verstecks durch die Polizei identifiziert zu werden.
Das wäre dann ein Grund noch Mal hinzugehen.

Ansonsten wäre es wirklich schlau gewesen sich fern zu halten.
Dagegen spricht für mich aber, wie oben geschrieben, dass Knochenteile an der Oberfläche gefunden wurden. Quellen hatte ich zitiert und genannt. Frisch verpackte Knochenteile an der Oberfläche kann ich mir dann erst recht nicht vorstellen.


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12.03.2023 um 09:54
Zitat von MiamiBeach1MiamiBeach1 schrieb:Wie ich gestern aber schon geschrieben habe, gibt es für mich 1 Aspekt, es dennoch zu tun.
1995 hat er Dinge bei der Leiche belassen, die ihm, durch Technologiefortschritte, nun zum Verhängnis werden können. Er hätte die Stelle womöglich trotzdem nie mehr aufgesucht, weil er sein Versteck als "nicht auffindbar" bewertet hat. Dann der Knochenfund in der Nähe und angekündigte Großsuchaktionen. Möglicherweise hat er das Risiko, noch Mal zum Versteck zu gehen geringer eingestuft, als die Möglichkeit bei Auffinden des Verstecks durch die Polizei identifiziert zu werden.
Das wäre dann ein Grund noch Mal hinzugehen.
Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Nehmen wir einmal an, er benutzte bei der Tat einen Gegenstand oder trug Kleidung, die bei der Tat oder dem Transport der Leiche z.B. blutverschmiert wurden. Sagen wir mal eine blaue Mütze. Da man nie weiss, ob nicht doch irgendjemand vielleicht beobachtet hatte, dass ein Typ mit blauer Mütze z.B. rund um den Stiglmaierplatz in der Tatnacht herumgeisterte, dachte er sich, stopf ich die mal mit hier herein, denn gefunden wird das Versteck sowieso nie. Und dann kann man sie auch niemals bei mir finden.

Und dann passierten zwei Dinge: 1) Die Fortentwicklung der forensischen DNA Analyse. Diese bringt zum Beispiel bei Mützen heutzutage sehr häufig gute DNA Spuren des Trägers dieser Mütze.
Und 2) Man fand den Knochen.

Solange nur 1) galt, fühlte er sich noch sicher, da er das Versteck für sehr sicher erachtete. Als aber 2) eintrat, wurde das ihm zu brenzlig. Er hat zwar kein Alternativversteck für die gesamte Leiche, oder es war ihm doch zu riskant, alles an einen anderen Ort zu bringen, aber wenigstens die Mütze...

Das ist nur ein Beispiel. Ob es wahrscheinlich ist oder nicht, weiss ich nicht. Aber das Prinzip ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Und noch etwas: was in unseren Augen "dumm" zu sein scheint, kann dem Täter in der gegebenen Situation durchaus als schlau erschienen sein. Zum Glück für die Polizei und Justiz erweist sich ja fast in allen Fällen, was der Täter schlau fand, als dumm. Sonst hätte man ihn nicht erwischt.


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12.03.2023 um 09:58
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:könnte mir vorstellen, dass wenn er wirklich die Knochen wieder eingesammelt hat, dass schon länger zurückliegt. Vielleicht hatte er Sorge, dass man ihn damals noch schneller mit der Tat in Verbindung hätte bringen können, nicht nur wegen Fingerabdrücken und DNA, sondern vielleicht auch deshalb, weil jemand möglicherweise einen zeitlichen und räumlichen Bezug zu ihm betreffend Kipfenberg und München hätte herstellen können.
Als man im Laufe der Jahre die Leiche nicht fand, fühlte er sich vielleicht mit und mit sicherer und distanzierte sich selbst gedanklich von der Tat, da sich vielleicht auch seine Lebensumstände geändert haben mögen.
Das sehe ich ganz genauso. Ich denke auch, dass wenn er Knochen eingesammelt hat, dies bereits wenige Jahre nach der Tat stattgefunden hat.

Ich hab das gestern schon geschrieben aber ich denke, die Ermittler hätten sich die Chance nicht entgehen lassen und hätten gezielt nach Zeugen gefragt, die seit 2020 etwas auffälliges am/im Wald beobachtet haben, sollte der Täter erst nach dem Fund des Oberschenkelknochens noch einmal zurückgekehrt sein, um etwas am Auffindeort zu verändern. Die Chance, dass sich Zeugen erinnern, ist doch um ein vielfaches Größer, wenn es nur um einen Zeitraum von zwei Jahren geht und nicht um über 25 Jahre. Ich bin überzeugt, dass das so kommuniziert worden wäre.


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12.03.2023 um 10:18
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:In Wahrheit ist das Ganze oft sehr viel komplexer. In unserem Fall hier hiess es, so weit ich mich erinnere, dass die vorgefundenen vermutlichen Abdeckfolien für Malerarbeiten benutzt waren. Da stellt sich dann die Frage: von wem? Oder anders gefragt: wenn DNA Spuren auf der Plane gefunden wurden, bedeutet das dann, dass die Spuren vom Täter sind?
Ich denke, so unklar ist es hier nicht.

Wir haben sicher auf der einen Seite die Rückstände der Renovierung, welche auch von einem Maler stammen können, der in der Sache nicht involviert war. Die Polizei hat in diesem Zusammenhang der Renovierung auch von Krepp-Klebeband gesprochen, ich könnte mir vorstellen, dass auf den Folien an bestimmten Stellen auch noch Rückstände dieses Klebebandes vorlagen.


Das was man auf den Bildern jedoch sieht, ist eindeutig sogenanntes Paket-Klebeband in mehr oder weniger gutem Zustand. Nehmen wir mal an der Zahn der Zeit hat die DNA-Spuren nicht zunichte gemacht. Ich persönlich weiß z.B. nicht, welche Auswirkung der Kleber des Paket-Klebebandes mit der Zeit auf die DNA besitzt. Gegen UV-Strahlung war die Spalte wahrscheinlich recht gut geschützt.

Der Verbringer hat das Paket-Klebband teilweise mehrlagig ausgeführt und gerade zwischen den Lagen wird DNA des Verbringens sein, denn der Großteil dieses Bandes ist frisch von der Rolle abgezogen worden. Solches Band lädt sich bei Abrollen auch elektrostatisch auf, d.h. die Hautzellen, welche man ständig in nicht ganz unerheblichen Mengen verliert, werden da wahrscheinlich schon haften bleiben. Aus der Umgebung können dabei natürlich ebenfalls andere Partikel drauf kommen, ja, es kann sein, dass daher nicht nur die Verbringer-DNA zu finden sein wird, sondern zusätzlich noch andere, die aus der Umgebung beim Aufbringen der Klebestreifen darauf kamen. Die Menge da recht unterschiedlich sein, das kommt darauf an, wie genau der Vorgang des Verpackens ablief. Wenn ich aber diese großflächige Stelle mir ansehe, da werden wahrscheinlich die Folienenden einfach zusammengehalten worden sein und Streifen für Streifen das Band aufgebracht worden sein, ohne das groß dieser Bereich noch mit der Umgebung in Berührung kam. Genau dort wird es sehr wahrscheinlich sein, dass man DNA des Verbringers findet, ohne dass groß fremde DNA dazu gemischt wurde.

Du hast Recht, die gefundene DNA muss man bewerten, aber so ganz schwierig erscheint mir das im vorliegenden Fall nicht.

Aber die große Frage für mich ist eher, was hat in dieser langen Zeit die Witterung, der Kleber etc. mit den DNA-Spuren gemacht, sind sie noch ausreichend brauchbar?


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12.03.2023 um 10:21
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Das sehe ich ganz genauso. Ich denke auch, dass wenn er Knochen eingesammelt hat, dies bereits wenige Jahre nach der Tat stattgefunden hat.

Auch meine Meinung. Aus Sicht des Täters wäre es, nach dem der Knochenfund bekannt wurde, geradezu „kamikaze-mässig“ gewesen, sich zum Ablageort zu begeben. Man weiss als Täter ja nicht, was die Polizei bereits alles gefunden hat und die Gegend sogar überwacht wird (zB Wildtierkamerafallen im Wald). Zudem hätte auch das Risiko bestanden, ungewollt neue, frische DNA Spuren zu hinterlassen. „Alte“ DNA von 1995 müsste nach 25 Jahren erst mal gefunden und ausgewertent werden können. Da reicht ein frisches Haar, ein Bluttropfen wegen eines Kratzers, welcher beim Rumkrackseln im steilen, unwegsamen Unterholz, leicht entstehen kann usw…
Oder gar noch „Schaulustigen“/ Hobbydetektiven in die Arme laufen, welche sich zu allen Tag und Nachtzeiten berufen fühlen, die Gegend zu durchsuchen ;-)

Als Täter würde ich, nach dem der Fund öffentlich wurde, eine grossen Bogen um das Gebiet machen.


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12.03.2023 um 10:24
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Die Chance, dass sich Zeugen erinnern, ist doch um ein vielfaches Größer, wenn es nur um einen Zeitraum von zwei Jahren geht und nicht um über 25 Jahre. Ich bin überzeugt, dass das so kommuniziert worden wäre.
Das würde ich grundsätzlich so unterschreiben.
Möglicherweise lag aber dieses Mal der Fokus auf anderen Dingen, nämlich der Decke und Namen zu nennen. Hier wird eine andere Taktik angewendet, man versucht den Täter "schnell" zu überführen, zu überrumpeln. Wenn nämlich das Waldgebiet so hoch frequentiert ist, durch Ausflügler, Urlauber, Spaziergänger, Gassigeher, etc. dann hätten sie wieder viele qualitativ eher minderwertige Hinweise erhalten, die sie monatelang hatten bearbeiten müssen, wenn sie nach allgemeinen Auffälligkeiten gefragt hätten. Würde sich jmd daran erinnern, eine Person im Bereich der Felsspalte gesehen zu haben, würde er das eh melden.
Die jetzigen Fragestellungen können auf direkterem Weg zum Mörder führen.


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12.03.2023 um 10:52
Zitat von mike_Nmike_N schrieb:Als Täter würde ich, nach dem der Fund öffentlich wurde, eine grossen Bogen um das Gebiet machen.
Ich würde eine Risikoabwägung durchführen und dann entscheiden.


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