Der Fall Sonja Engelbrecht
12.03.2023 um 11:04Rick_Blaine schrieb:Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Nehmen wir einmal an, er benutzte bei der Tat einen Gegenstand oder trug Kleidung, die bei der Tat oder dem Transport der Leiche z.B. blutverschmiert wurden. Sagen wir mal eine blaue Mütze. Da man nie weiss, ob nicht doch irgendjemand vielleicht beobachtet hatte, dass ein Typ mit blauer Mütze z.B. rund um den Stiglmaierplatz in der Tatnacht herumgeisterte, dachte er sich, stopf ich die mal mit hier herein, denn gefunden wird das Versteck sowieso nie. Und dann kann man sie auch niemals bei mir finden.Das wäre zwar eine mögliche Erklärung, aber da bereits der Oberschenkelknochen gefunden worden war und anscheinend noch weitere Knochen an der Oberfläche lagen, hätte er doch davon ausgehen müssen, dass Tiere dies immer wieder tun und das Versteck dann so doch irgendwann entdeckt werden könnte. Hätte er dann nicht eher irgendwann alles, was an der Oberfläche lag, eingesammelt und doch anderweitig entsorgt? Dass er dann noch etwas Persönliches dort wieder hineinsteckt, das zu ihm führen könnte, statt dies zu entfernen, glaube ich noch weniger.
Und dann passierten zwei Dinge: 1) Die Fortentwicklung der forensischen DNA Analyse. Diese bringt zum Beispiel bei Mützen heutzutage sehr häufig gute DNA Spuren des Trägers dieser Mütze.
Und 2) Man fand den Knochen.
Das alles hätte ich mir weit vor dem Knochenfund vorstellen können. Ich greife jetzt mal die hypothetische Mütze als Beispiel auf. Nach der Tat hätte sich vielleicht noch jemand für eine Weile an jemanden mit einer solchen Mütze zu gegebener Zeit am Stiglmaierplatz erinnern können. Aber über 20 Jahre später?
Wenn, glaube ich eher, dass er etwas herausgeholt, als hinringesteckt hätte.
Zumal ein solcher Gegenstand wahrscheinlich genannt worden wäre. Dies könnte natürlich die Decke gewesen sein. Dazu würde mir dann aber nur einfallen, dass er sie beim Blick in den Spalt sah, nicht mehr dran kam und mit Zweigen etc neu auffüllte, was ja hier schon mehrfach angedacht wurde. Vielleicht konnte man ausmachen, dass das Verhältnis von "Füllmaterial" zu übriggeblieben, zusammengesackten Knochen größer war, als es hätte sein müssen, wenn es das größere Bündel einer "frischen" Leiche bedeckt hätte.
Was ich mir noch vorstellen könnte:
Er fand Teile der Säcke und Folien an der Oberfläche, knüllte sie zusammen und warf sie wieder in den Spalt. Daher entstanden vielleicht auch seltsam wirkende Formen.
Gerade kommt mir noch eine Idee zu dem gestern diskutierten Foliengebilde auf Bild 92 in der Bildergalerie, das von der Form her mit einem Nackenhörnchen verglichen wurde. Ich merkte gestern schon an, dass man es vermutlich auch länglich ausbreiten könnte, wodurch es dann ganz anders wirken würde.
Es scheint mir aus Malerfolie zu bestehen. An solcher sollen sich Farbreste befunden haben. Könnte es zum Abdichten bei den Renovierungsarbeiten gedient haben und mehr oder weniger zufällig bei der Leiche gelandet sein? Ich stelle es mir so vor, dass der Täter zusammenkramte, was er fand. Teile waren schon mit Klebeband versehen (daher auch unterschiedliche Materialien) und blieben an den anderen Teilen haften und wurden so mitgenommen und mit entsorgt.
Trotzdem sieht es für mich immer noch so aus, als sei da etwas drin (ein weißer Lappen o.ä.).
Mir ist schon klar, dass wir hier meist davon ausgehen, was logisch wäre und was man selbst tun würde oder nicht. Wir sind aber (hoffe ich) nicht in einer solchen Situation gewesen. Es gibt kluge Täter, die dumm vorgehen und dumme Täter, die geschickt sind, alle haben so lange Glück, bis die Taten aufgeklärt werden. Dann stellen sich möglicherweise Dinge heraus, die wir eben nie für möglich gehalten hätten.
Wir wissen aber auch immer nur einen Teil.