Der Fall Sonja Engelbrecht
07.03.2023 um 18:46Zeralda schrieb:Vielleicht gibt es aber auch ganz einfach aufwendigere, forensische Untersuchungsmethoden, die man für eine Mordermittlung finanzieren kann, aber für ein einfaches Wildtiermonitoring und für, sagen wir mal, gleich 200 Proben zur Bärenzählung so ausgiebig weiterführend eben nicht.
aliM. schrieb:das wäre auch meine vermutung, dass das einfach ein budget-thema ist.Gute Idee. Könnte natürlich sein, dass für die Wildtieruntersuchung vereinfachte Verfahren angewendet werden.
Ich werde mich erkundigen. Wie haben hier oft mit Wölfen zu tun. Im Mai kann ich einen der Wolfsbeobachter treffen. Den werde ich ausquetschen. Ich poste dann hier, was er dazu sagt.
EDGARallanPOE schrieb:Da hast du mich jetzt falsch verstanden.
Ich meinte die mangelnde Information in der Öffentlickeit.
EDGARallanPOE schrieb:Da war die Information über DNA@EDGARallanPOE
, nicht im warmen Sessel mit 2 Mausklicks zu bekommen.
Sondern stand mehrere Kilometer entfernt, in einem 500 Seiten dicken Wälzer in der Stadtbilbiothek.
Ich habe dich richtig verstanden. Damals gab es prominente Fälle, die richtig ausführlich von der Presse breitgetreten worden sind.
Ich bin mir sicher, dass die Möglichkeit über eine gefundene DNA einen Täter zu identifizieren allgemein geläufig war.
Die Sache war nur, dass damals größere Spurenmengen nötig waren.
Und vermischte, schlechte Spuren halfen auch nicht weiter. Da sind die heutigen Methoden sehr viel besser.
Füchschen schrieb:Späterhin können dann die Aufnahmen der Wildkameras gezielt auf den Täter hin angesehen worden sein, so dass die Polizei ihn dann sehen konnte. Oder die Polizei nutzte die Wildtierkameras der Tierforscher einfach mit.@Füchschen
So einfach ist das nicht. Der Wald ist ein öffentlicher Raum und da kann man nicht einfach Kameras aufhängen und heimlich Leute filmen,
bzw. Bilder aus Tierkameras zweckentfremden. Das müsste ein Richter anordnen.
Ausserdem müssten dann bessere Kameras angebracht werden, da die Wildkameras nicht sehr leistungsfähig sind.
Einige Menschen würden mitbekommen, dass da richtig überwacht wird. Und wenn sich das bis zum Täter rumspricht?
Und wer bewegt sich im Wald verdächtig? Dem Täter steht doch kein "Ich bin en Mörder" auf der Stirn.
Nach dem die Leiche gefunden wurde, ist er bestimmt nicht mehr hingegangen.
Und davor (also nach dem Fund des Oberschenkelknochens) wussten die Ermittler nicht, wo die Leiche liegt.
Liaden schrieb:Sie hätte die gleiche Tram (N20) wie ihr Begleiter R. zum Hauptbahnhof nehmen können und von da dann die Tram N19 nach Laim, die damals im Stundentakt fuhr. Weil sie die Tram verpasst hatte, hätte sie 15 min zum Hbf laufen und von da dann die 19er Tram nehmen müssen.Sehr bitter, dass sich das jetzt hinterher so leicht anhört.
AnMA schrieb:Die Tram Verbindungen dort sind sehr gut. Vermute nicht, dass das den so jungen Leuten damals so klar und bewußt war. Sie hatten schon etwas getrunken, es ging auf Drei Uhr zu, da stand man halt einfach laut der XY Sendung auf dem Stiglm.Platz und schaute mal. Der XY Beitrag gibt sehr gut die Situation auf dem Stiglm.Platz wieder und was geschah. Die 2 jungen Leute erscheinen mir auch etwas hilflos. Hauptsache heim kommen.
akonischa schrieb:Für mich macht das Verhalten am Stiglmaierplatz immer noch sehr wenig Sinn. Sonja ist ja öfter feiern gewesen, also gehe ich davon aus, dass sie die Nacht TRAM kannte.Wenn ich von mir ausgehe: Wir wussten alle, wie die Öffentlichen fahren.
Wann fährt die letzte U-Bahn? Ab wann und wo fährt der Nachtbus? in welchem Rhythmus? Wo kriegt man noch einen Becher Kaffee? etc.
Ich kenne München nicht, aber ich würde sagen, das gilt für alle jungen Menschen.
Und dass das hier gleich zwei nicht gewusst haben. Der XY-Film ist doch auch ein Kunstprodukt.
Vielleicht fuhr die Tram mit dem Begleiter in die andere Richtung (vom Bahnhof weg), wie hier jemand vermutet. Das könnte ich mir vorstellen.
AnMA schrieb:Klar ist: S.E. verschwand im April 1995 spurlos vom Stiglm.Platz in München.Da bin ich nicht so sicher. Ihre letzte Sichtung war dort.
AnMA schrieb:Den 1. Fund gab es 2020, den Oberschenkelknochen. Dann 2022 (hoffe sehr, das ist richtig) fand man wesentliche Teile des Skeletts. Was mir momentan nicht so ganz klar ist, wußte man schon beim Fund des Oberschenkelknochens, dass es sich um S.E.s Knochen handelt oder hatte man letzte Sicherheit erst 2022? Warum lagen da 2 Jahre dazwischen? Das kommt mir recht lang vor.Ja, das wurde festgestellt. Man hat lange gesucht. Bzw. Es gab wohl auch eine witterungsbedingte Pause.
Akribisch suchen, das dauert.
Soup schrieb:Die Herangehensweise von Sonjas Eltern ist menschlich absolut nachvollziehbar und ich finde es auch richtig und wichtig, dass man derart leidenden Eltern auch zuhört und sie ernst nimmt. Trotzdem ist leider auf die Aussage der Eltern, bspw dass Sonja nie trampen würde halt nicht viel zu geben. Fast jedes Kind tut Dinge, wovon die Eltern nichts ahnen. Das ist absolut normal, vor allen mit 19 wenn man noch zu Hause wohnt.@Soup
Mag sein, dass die Bekannten das ein oder andere Detail vergessen oder absichtlich weggelassen haben. Ehrlich gesagt möchte ich mir da die Schuldgefühle auch nicht vorstellen müssen, dass man ein junges Mädchen mitten in der Nacht alleine stehen lässt und sie dann verschwindet.
Aber inzwischen muss man sich ja schon die Frage stellen, ob Sonja nicht einfach zum Täter ins Auto gestiegen ist bzw hinein gelockt wurde. So tragisch das alles auch ist.
Danke Soup, sehr schöner, sehr wahrer Text.
gärtnerin schrieb:Ich teile hier eine bereits von einem anderen User beschriebene Idee: sie machte sich zu Fuß auf den Weg Richtung Hbf zur Haltestelle - möglicherweise entlang der Seidlstraße - und stieg irgendwann auf dieser Strecke in ein Fahrzeug.Ja, das kann ich mir auch sehr gut vorstellen.
Wenn man nachts lange warten muss, überlegt man, ob man nicht zu Fuß geht.
Ich denke auch, dass sie an diesem Platz vielleicht sicherer gewesen wäre. Vielleicht ist sie dem Fahrer aufgefallen, weil sie die Straße entlang gegangen ist. Und der bot ihr dann an, sie ein Stück mitzunehmen.