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Mord an 2 Jugendlichen an der Theodor Heuss Brücke

146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mannheim, Ludwigshafen, A6 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an 2 Jugendlichen an der Theodor Heuss Brücke

03.05.2020 um 00:52
Auch wenn das schreckliche Verbrechen an Gabriele und Reiner an der Theodor-Heuß-Brücke vom 23. Februar 1981 schon über 39 Jahre her ist. Leid, Angst, und Schmerz verjährt nie. Ich habe diese verdammte Brücke über Google-Maps eingesehen. Dort hätten sie bei Nacht und Dunkelheit nie hingehen dürfen. Wer als Paar unterwegs ist, bekommt ein falsches Sicherheitsgefühl. "Wir sind ja zu zweit, uns kann nichts passieren". Das ist ein falsches Sicherheitsgefühl.

Nach Einbruch der Dunkelheit sind solche Orte wie die Theodor-Heuß-Brücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim niemals sicher. Das Teenager-Paar tut mir unendlich leid. Irgendwann nach 21 Uhr brach über sie dieser schreckliche Alptraum herein. Auf einmal erschienen psychophatisch gestörte und kranke Gewalttäter. Sie hatten es wohl auf das Mädchen abgesehen. Der Junge störte. Der Junge wurde ermordet. Und dann kam das Mädchen dran.

Wahrscheinlich hat es die sadistische und mordgierige Lust noch gesteigert, ein junges Pärchen auf diese Art zu vernichten. Das Pärchen hätte nachts niemals zu dieser verdammten Brücke hingehen dürfen. Noch einmal. Wir sind Pärchen - also falsches Sicherheitsgefühl. Psychophatische Trieb- und Gewalttäter brechen hier rücksichtslos alle Grenzen und Schranken. Uns wurde als Kinder erklärt, wir sollen nachts im Dunkeln nicht allein auf die Straße. Ich hab das als Kind belächelt. Ich war schon oft im Dunkeln draußen, und nichts ist passiert.

Aber an dieser verdammten Theodor-Heuß-Brücke trieben sich damals doch psychopathische Trieb- und Gewalttäter herum. Die waren auf der Suche nach Opfern. Und diese Totschläger und Totvergewaltiger finden immer Opfer. Ein Michael wurde in Wismar von Straßenschlägern tot geschlagen.
Ein Daniel wurde in Kirchweyhe von einem Straßenschläger tot geschlagen. Da draußen laufen nachts Psychophaten herum. Die lauern nur darauf, ob sie welche kaputt schlagen oder vergewaltigen, demütigen, und quälen können.

Die Menschheit ist wirklich so krank und kaputt. Und es ist wirklich lebensgefährlich, sich nachts draußen an solchen Orten wie der Theodor-Heuß-Brücke aufzuhalten. Als Kind bin war ich gerne allein in einem einsamen und verlassenen Sandweg hinter der Kläranlage Edewecht. Auch das war kein guter Ort.


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Mord an 2 Jugendlichen an der Theodor Heuss Brücke

04.05.2020 um 22:13
Zitat von histokrathistokrat schrieb am 05.04.2020:Was mich dennoch weiterhin verwundert, sind die Differenzen bei den Details zu dem Fall zwischen der damaligen Berichterstattung in den Zeitungen bis zum Zeitpunkt der Aufklärung einerseits und zu den Erinnerungen des Kriminalisten andererseits.

Warum werden hier zwei Fälle verwechselt? Absicht zum Schutz der Angehörigen oder einfach Erinnerungslücken nach so langer Zeit?
Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder Kommissar Gräter verwechselt Fälle oder der Nutzer @histokrat verwechselt Fälle. Wirklich Licht ins Dunkel bringen kann ich nicht. Doch kürzlich fiel mir zufällig die BILD-Zeitung vom 17. Oktober 1983 in die Hände, in der sich ein Bericht findet, der die Version des Kommissars zu bestätigen scheint. Er handelt von dem Mord an den drei Kindern. Ganz so eindeutig ist es dann aber leider doch nicht: Im Text ist vom Mord an einem Mannheimer (!) Liebespaar die Rede. Nun kann man entweder annehmen, der Kindermörder habe eben ein anderes Paar getötet und aufgrund der Ähnlichkeit mit dem Theodor-Heuss-Fall kam es zu besagter Verwechslung. Oder aber es liegt eine Ungenauigkeit der BILD-Zeitung vor und der Text bezieht sich mit dem betreffenden Satz doch auf den Theodor-Heuss-Fall. Ich vermute letzteres – zumal @histokrat weit und breit der Einzige ist, der von einer Verwechslung spricht (ohne dies näher begründen zu können), und es in der Tat sehr unwahrscheinlich ist, dass sich ein beteiligter Ermittler in einem derart prägnanten Fall falsch erinnert. Er wird zudem nicht völlig unvorbereitet in ein so ausführliches Fernseh-Interview gegangen sein.

Ich zitiere den Zeitungsbericht, der knapp zwei Monate nach den Kindermorden anlässlich der Auffindung der Leichen erschien:

Vom Vater entführt: Er schlug von hinten zu

Wie entsetzlich! Der Hilfsarbeiter Ludwig B. aus Ludwigshafen hat seine drei Kinder getötet, um sich an seiner Frau Renate (30) zu rächen: Sie lebte mit ihm in Scheidung, seit er ihr den Mord an einem Mannheimer Liebespaar gestanden hatte (BILD berichtete). Aber Ludwig B. durfte Alexander (6), Nicole (9) und Hermann (11) jeden Sonntag zwischen zwei und sechs besuchen. Beim letzten Mal machte er mit ihnen einen Ausflug, kündigte dann seiner Frau telefonisch an: „Ich bringe mich und die Kinder um.“

Die Polizei: Er fuhr mit ihnen in einen Fichtenwald drei Kilometer neben der Autobahn Ludwigshafen-Kaiserslautern. […] Dann ging er mit den Kindern etwa 300 Meter zu einer Lichtung. Dort zertrümmerte er Alexander und Hermann mit einem schweren Hammer von hinten den Kopf.

Drei Pilzsucher fanden sie jetzt, halb begraben unterm Herbstlaub: „Wir dachten erst, da liegt eine Puppe.“ Es war Hermann. Er lag unter einer 20 Meter hohen Fichte, das Gesicht zur Erde, die grüne Trainingsjacke des Vaters über dem zerschlagenen Kopf.

Fünf Meter weiter: Bruder Alexander, neben sich seine blauen Halbschuhe, über dem Gesicht das weiße Oberhemd des Vaters. Ganz in seiner Nähe: Der Hammer, noch voller Blut.

Die Polizei: „Es muß alles sehr schnell gegangen sein, die Kinder konnten sich nicht wehren. Die Leiche des Mädchens vermuten wir ganz in der Nähe.“ Dienstag wird der Wald abgesucht.

Die Mutter der toten Kinder erlitt einen Schock.

(Quelle: BILD-Zeitung vom 17. Oktober 1983, S.3)


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Mord an 2 Jugendlichen an der Theodor Heuss Brücke

05.05.2020 um 20:38
@Rationalheld

Es kann auch sein, daß beides zutrifft. Man müßte zunächst einmal klären, wann genau der junge Mittäter verurteilt wurde. Ich meine nämlich, daß dies nicht 1983, sondern bereits im Vorjahr geschah, als ich in der Heidelberger RNZ von der Verhandlung las.

Es könnte nämlich sein, daß er bis zu seiner Verurteilung einen Falschen als Haupttäter angab, nämlich jenen bereits toten Alexander Becker und damit den wahren Täter schützen wollte. Möglicherweise wurde ihm geglaubt, weshalb die Polizei den Fall zunächst irrtümlich für geklärt hielt.

Daß der Fall danach noch einmal eine andere Wendung bekam und sich schließlich ein gewisser Ludwig B. als Haupttäter herausstellte, habe ich dann nicht mehr mitbekommen, zumal ich nach 1982 nicht mehr regelmäßig Zeitungen aus der Rhein-Neckar-Region zu lesen bekam.

@Piet2020
Sicher ist man doch nicht einmal in der eigenen Wohnung, wie zahllose Fälle zeigen!
Am Rande sei noch bemerkt, daß es sich bei den jungen Opfern an der Brücke nicht um ein Liebespaar handelte, sondern um gute Freunde, die ihre Probleme besprechen wollten. Klar wären sie sicherer gewesen, wenn sie sich dazu in eine Kneipe in Pfingstweide oder Sandhofen gesetzt hätten, anstatt diese unwirtliche Umgebung aufzusuchen.

h.


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Anne1 ehemaliges Mitglied

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Mord an 2 Jugendlichen an der Theodor Heuss Brücke

19.03.2021 um 10:14
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/autobahn-bruecke-mannheim-graeter-wahre-verbrechen-100.html (Archiv-Version vom 28.02.2021)


Sehr tragisch, dass die Frau des Täters ihre drei Kinder verlor. Wenn sie ihrem Mann kein falsches Alibi bezüglich des Doppelmordes an den zwei Jugendlichen geliefert hätte, wären ihre eigenen Kinder noch am Leben.


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Mord an 2 Jugendlichen an der Theodor Heuss Brücke

19.03.2021 um 17:33
@Anne1

Nicht nur das. Es wird durch den Fall auch sehr deutlich, wie sehr ein solch falsches Alibi von einer "vertrauenswürdigen" Person die Arbeit der Polizei lahmlegt. Man möchte nicht wissen, wie viele solcher "ungelösten" Fälle auf grund eines einfachen Alibis noch existieren.

Abgesehen davon: hat man eigentlich eine Ahnung, was den Vater und Ehemann geritten hat, diese Taten zu begehen? Völlig irre? Wurde die Ehefrau eigentlich angeklagt?


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Mord an 2 Jugendlichen an der Theodor Heuss Brücke

01.04.2023 um 03:04
Ich denke, dass die Ehefrau nicht angeklagt wurde. Strafvereitelung zugunsten eines Ehepartners ist nicht strafbar. Es war für sie ausserdem mit Sicherheit Strafe genug, ihre drei Kinder verloren zu haben.


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