Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

@SpiderWeb
Super. Dann können sich alle ein Bild machen.
Hast du versucht mal zu schauen wie man den Böhringer von der Perspektive aus sieht?

bluedeep1 schrieb:Hast du versucht mal zu schauen wie man den Böhringer von der Perspektive aus sieht?

Den hab ich auf dem ganzen Weg überhaupt nicht wahrgenommen. Da ist die Sicht nicht wirklich frei.

@SpiderWeb
Obwohl es nicht freier sein kann als im Winter. Aber damals war die Vegetation einfach anders als heute

bluedeep1 schrieb:Obwohl es nicht freier sein kann als im Winter. Aber damals war die Vegetation einfach anders als heute

Oder die Kameraposition war wesentlich höher, wie schon mal vermutet. Also das das Filmteam links im Wald oben an einem Hang stand.

Ganz schön viele Betonpfosten!

bluedeep1 schrieb:Obwohl es nicht freier sein kann als im Winter.

Da wird es zu jetzt im April keine großen Unterschiede geben.
Man muss das mal im Juni/ Juli nochmal begehen.
Denke aber das man sich einen ganz guten Eindruck machen kann. Im Grunde waren deine Schilderungen bisher alle in Ordnung bzgl. des Weges.

ExilHarzer schrieb:Also das das Filmteam links im Wald oben an einem Hang stand.

Ich denke das die an einer erhöhten Position standen und auch rangezoomt hatten. Das ist jetzt aber nur mal eine Vermutung.

IamSherlocked schrieb:Ist wahrscheinlich Quatsch, aber könnte es theoretisch möglich sein, dass sie bei den Suchaktionen nicht entdeckt wurde, weil die Stelle da eben nicht so aussah, wie dann bei Auffinden der sterblichen Überreste? Also, dass da z.B. Steine lagen, oder ein Busch "gepflanzt" war, oder gar ein kleiner Baum.
Kurz: etwas, worunter man sich nicht vorstellen konnte, dass da wer begraben liegt.

@IamSherlocked
Da gebe ich zu bedenken, dass es sehr, sehr schwer ist "Natürlichkeit" herzustellen.
Einen Busch oder Strauch auf die Schnelle pflanzen, geht nicht. Das Gewächs müsste in der ersten Zeit ständig gewässert werden, damit es anwächst. Und in der ersten Woche hängen die Blätter. Das würde sehr auffallen, direkt ins Auge stechen.

Auch Steine bekommst du nicht natürlich hingelegt, wenn es sich um einen Waldboden handelt.
Zweige, Laub, das ginge und damit hat der Täter sicher auch gearbeitet, um das Grab unauffällig aussehen zu lassen.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass sämtliche Suchtrupps nach einer verletzt oder tot im Wald liegenden Jutta gesucht haben. Man hat sich bestimmt nicht vorstellen können, dass der Täter so ein Risiko eingegangen ist und sie dort verscharrt hat.
Aus dieser Überlegung folgte, dass die Suchenden das Areal viel zu schnell abgeschritten sind.

Jetzt kommt der letzte Abschnitt des Weges und das war es dann.

Dateianhang: Lezter Wegabschnitt.mp4 (62031 KB)

Video Nr. 5

@frauZimt
Wenn ihr jetzt alle auch mit eigenen Augen gesehen habt, wie der Weg ist…. So steil und schwer begehbar, dazu noch direkt an Wohnhäuser angrenzend, könnt ihr sicher verstehen, dass ich die Theorie mit der Entführung und dem „Zurückbringen zum Tatort“ nicht glaube.

@SpiderWeb ,auch von mir danke für die Mühe.Hat sich generell nicht sehr viel verändert,zb am Schwimmbadgelände.
Eine Frage,konntest du bei der Begehung des Waldwegs denn Durchgangsweg Richtung Friedhof erkennen?
Er soll ja mittlerweile kaum mehr erkennbar sein,bzw. ganz schwer zugänglich.

@bluedeep1
@SpiderWeb
Ihr seid super! Man kann euch gar nicht genug danken! Vielen Dank!

Aus der Vogelperspektive sah das alles ganz anders aus, auch größer, weitläufiger. Ich bin überzeugt, der Täter hat zuvor schon ein paar mal - verzeiht den Zynismus - "geübt". Die erste Tat dieser Art verübt man eher nicht in einem fast parkartigen Stadtwäldchen. Häuser in Rufweite. Krass.

redsherlock schrieb:Eine Frage zum Video Nr. 2. Zwischen Steinweg und dem Wäldchen sieht man ja Wieso und evtl. ein paar Obstbäume. Kann das die Stelle sein, die einige hier bei dem HR-Standbild als Streuobstwiese o. ä. gesichtet haben?

Dort hatte ich mir zuerst auch die Fundstelle vorgestellt. Es hätte erklärt, weshalb Jutta übersehen wurde. Am Waldrand wird man noch nicht oder nicht mehr konzentriert gewesen sein. ich frage mich auch, ob man damals schon mit Stöberstöcken gesucht hat?

Wie auch immer, mit der Ermittlung des Täters kann endlich Frieden einkehren. Für die Familie und für Jutta allerdings ist es fürchterlich, dass der Täter höchstwahrscheinlich ein massiv gewaltbereiter Mensch war. Man kann nur hoffen, dass er in jüngeren Jahren noch nicht ganz so übel drauf war.

Exciter schrieb:Eine Frage,konntest du bei der Begehung des Waldwegs denn Durchgangsweg Richtung Friedhof erkennen?
Er soll ja mittlerweile kaum mehr erkennbar sein,bzw. ganz schwer zugänglich.

Nein, mir ist der auch nicht mehr aufgefallen. Also vollkommen unscheinbar inzwischen.
Das nächste mal achte ich nochmal besser drauf.

Raissa schrieb:parkartigen Stadtwäldchen

Sehr treffend formuliert...

Ich finde den Weg in weiten Teilen relativ übersichtlich. Der Täter muß ein hohes Risiko eingegangen sein.

ExilHarzer schrieb:Ich finde den Weg in weiten Teilen relativ übersichtlich. Der Täter muß ein hohes Risiko eingegangen sein.

Zu dem Schluß bin ich heute auch gekommen. Das war äußerst Risikobehaftet.

@ExilHarzer
Ja. Aber wie war es damals? Eins ist jedoch klar. Es ist nicht so abseits, dass man ohne Risiko erwischt zu werden so eine Tat begehen kann. Es musste schnell gehen. Und jemanden zu entführen? Für mich unmöglich…

@SpiderWeb
Vielen Dank für den Eindruck per Video. Sehr schön gemacht, auch mit der Kommentierung dazu!

Im Juni ist ja noch alles viel grüner und die Stelle wird mMn. zumindest sichtgeschützt gewesen sein.

bluedeep1 schrieb:Und jemanden zu entführen? Für mich unmöglich…

Schwierig auf jeden Fall. Hat wahrscheinlich nicht stattgefunden.

bluedeep1 schrieb:Ja. Aber wie war es damals?

Vermutlich noch viel breiterer Weg und noch übersichtlicher. Der obere Teil dürfte auch nicht so verwildert gewesen sein.
Das Video hat mich wirklich überrascht.

Ich kenne ja die Begebenheiten. Ich versuche nochmal gezielt zu schauen wie der Böhringer zu sehen ist, falls das noch möglich ist. Aber mehr kann man nicht machen. Den Abzweig vom Friedhof vielleicht noch.
Danke für den Aufwand @SpiderWeb

@SpiderWeb
Vielen, vielen Dank für Deine Mühe!

Auch für mich war es sehr informativ, auch wenn ich den Weg vor ein paar Jahren schon mal gegangen war.

Da Du die Relikte der Hütte (einschließlich des bewussten Ofens) nicht erwähnt oder gezeigt hattest, nehme ich an, dass sie inzwischen nicht mehr da sind. Oder war Dir da etwas in dieser Richtung links am Wegrand aufgefallen?

bluedeep1 schrieb:Ja. Aber wie war es damals? Eins ist jedoch klar. Es ist nicht so abseits, dass man ohne Risiko erwischt zu werden so eine Tat begehen kann. Es musste schnell gehen. Und jemanden zu entführen? Für mich unmöglich…

Aber umgekehrt auch: jemanden vom Weg wegzuzerren, einige Meter tief in den Wald zu zwingen, dort an Ort und Stelle zu vergewaltigen und zu töten.
Da ist es fast unauffälliger, jemandem ein Messer an die Rippen zu halten, ihm ins Ohr zu raunen "wenn Du schreist steche ich sofort zu" und mit ihr zum Friedhof zu gehen, wo das Auto steht....

Ich glaube immer noch an eine Tat vor Ort, denn so wird es dem TV zur Last gelegt und die Ermittler werden das beweisen müssen , wenn es zu einem Prozess kommt. Und das wissen sie, so dass ich davon ausgehe, dass sie dafür belastbare Indizien haben, wenn sie so etwas in den Antrag auf U-Haft schreiben.

Trotzdem ist das an der Stelle wirklich schwer vorzustellen! V.a. jetzt, wo ich dieses Video gesehen habe!