cododerdritte schrieb:Und die Studentin hat er über eine Internet-Anzeige "geködert" und sich einmal vorher mit ihr persönlich getroffen, um "die Lage zu sondieren", sie dann in ihrer eigenen Wohnung überfallen.
Auch das finde ich außergewöhnlich risikoreich.
Zum einen hätte man ggfls. die digitale Spur der Internet-Anzeige verfolgen können (wobei ich nicht weiß, ob das damals schon allgemein bekannt war) und zum zweiten hätte ihn das Opfer doch nach zwei Treffen sehr viel besser beschreiben können, als wenn er eine fremde Frau nachts hinterrücks im Park überfallen hätte.
Ich frage mich, was er nach der Vergewaltigung mit der Frau vorhatte. Ob es bei der Vergewaltigung geblieben wäre, oder ob er nicht eigentlich kalkuliert hatte, sie zu töten.
@cododerdritteIch denke mir, dass er vorhatte, die Studentin zu töten. Dass ihre Ermordung zu seinen Fantasien gehörte
Was sein Risiko betrifft:
Ich lese in den Krimiforen oft Beiträge, in denen sich die Verfasser über das hohe Risiko wundern, das manche Täter eingehen.
Bis hin zu: Das macht doch kein Mensch...
Da wird dann ein Normalverhalten zugrunde gelegt:
Das Risiko entdeckt zu werden ist doch viel zu groß!
Aber genau mit diesem hohen Risiko kommen manche Täter erstaunlich weit.
Maddie MacCann, Inga Gehricke
Was diesen Täter betrifft:
Ich hab es mir gedacht: ein Charmeur. Einer, der Andere von sich überzeugen kann. Jedenfalls auf den ersten Blick.
Und dass sie dieses Talent besitzen, wissen diese Leute und setzen es gezielt ein.
Der Angeklagte selbst, dem ein Gutachter schauspielerisches Talent und die Fähigkeit, andere für sich einzunehmen, bescheinigte,
...betonte in seinem Schlusswort, er habe bisher noch nie eine fachmännische Psychotherapie bekommen. Er nehme wieder sein Medikament und wisse, „wenn ich jetzt professionelle Hilfe bekomme, kriege ich meine Probleme in den Griff“.
Der Verteidiger hatte fehlerhafte Entscheidungen der Behörden kritisiert. Trotz eindringlicher Warnung des Sexualmediziners habe der Angeklagte das Medikament mit richterlicher Zustimmung absetzen dürfen. Dann habe er zwei sozialtherapeutische Termine verstreichen lassen, ohne dass dort reagiert worden sei. Schließlich sagte er seiner Bewährungshelferin einen Tag vor der Tat, dass er seinen Trieb kaum mehr kontrollieren könne. Ein Termin beim Therapeuten wurde aber erst für den nächsten Tag vereinbart. Es war der Tattag.
(Betrifft die Trat damals, an der Studentin)
Quelle:
https://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/article111527966/Triebtaeter-setzte-Tabletten-ab-er-muss-in-Psychiatrie.html