Lindenfels81 schrieb:Die beiden die mit dem Autokennzeichen aus Alzey mit dem Fall in Verbindung gebracht wurden, wären demnach unschuldig. Das ganze ist eine krasse Sache, grade wenn man wie ich 25 Jahre in Lindenfels gewohnt hat und sich als Lindenfelser fühlt. Was muss das nun für Juttas Eltern für ein Gefühl sein.
Ich bedanke mich bei allen hier im Forum die sich anständig und respektvoll verhalten haben! Und wenn es sich nun alles bewahrheitet, wäre auch eine Entschuldigung gegenüber den Ermittlern angebracht, die von manchen als unfähig hingestellt wurden.
Auch wenn ich Lindenfels81 im Großen und Ganzen zustimme, muss ich doch in zwei Punkten leicht bis entschieden widersprechen:
1) Die beiden "Alzeyer" waren womöglich vor allem "unschuldig", weil es sie in dieser Form gar nicht gab, sondern mutmaßlich eine Erfindung der Friedhofszeugin sind. Jeder, der sich mit dem Fall befasste, hatte die ursprüngliche XY-Darstellung als "gesetzt" im Kopf. Es dauerte, bis ich mich davon "lösen" konnte, aber offensichtlich ist das nicht jedem gelungen...aber der Filmfall 1987 war für mich mehr Fiction als Fact...
2) Ich weiß nicht, ob man sich bei den Ermittlern aus dem Jahre 1986 bis 1990 entschuldigen muss oder ob eher das Gegenteil der Fall ist. Die neuen Ermittler aus der Cold Case-Einheit sind offensichtlich von ganz anderem Schlage und wohl Experten in Sachen Mordfälle. Die alten Ermittler haben den Fall 1990 geschlossen. Zuvor sind sie einer falschen Zeugin auf den "Leim" gegangen und haben zwei Jahre in eine komplett falsche Richtung ermittelt. Im Bereich der Kripo Heppenheim fallen mir spontan mindestens noch zwei weitere ungeklärte Mordfälle ein aus diesen Jahren...schon recht viel für so ein ländlich dünn besiedeltes Gebiet...
Wer den damaligen Hessenschaubeitrag aus 1986 noch im Kopf hat, der wird sich erinnern, dass die Aussagen der Friedhofszeugen im Ort für "Empörung" sorgten...vielleicht können wir es heute besser verstehen....denn sie hat ja wohl Spuren in Richtung Unschuldiger gelegt, die auch Jahrzehnte später noch aufflackerten...
Neben der Frage, wo Juttas Körper zwischen Juli 1986 und Anfang 1988 genau lag, gibt es für mich noch andere Fragen....nicht alle werden geklärt werden:
1) Wo wohnte der "Bensheimer" 1986? Der Wohnort Bensheim dürfte sich auf seinen letzten Wohnsitz beziehen aber wo wohnte er 1986?
2) Was mich immer beschäftigte: Hat die Frau mit dem Kinderwagen/Buggy diesen wirklich vorwärts die Treppe hochgetragen? Normal ist, dass man rückwärts die Treppen hochgeht und den Buggy nachschiebt...dann hätte sie freie Sicht auf das gehabt, was da geschieht...
Jedenfalls bin ich sehr, sehr froh über die Entwicklung....irgendwie hatte ich keine Hoffnung, dass dieser Fall noch einmal von Ermittlern angefasst wird...wie gesagt, im November 2020 hatte ich die Cold Case Einheit des LKA Wiesbaden angeschrieben und angeregt, ob sie den Fall nicht einmal sich vornehmen sollten...egal, was und wie sie zu dem Entschluss kamen es zu tun, der Staat ist den Angehörigen und der Gesellschaft schuldig...