Origines schrieb:Da der Täter mit einer Schusswaffe bewaffnet war, dürfte es jedenfalls nicht nur ein Cannabis-Pflänzchen gewesen sein. Sondern etwas, dessen Ent- oder Aufdeckung, gar durch herbeigeholte Polizei, für den Täter existenzbedrohend war. Und so befand sich der Täter im Konflikt "Die Beiden oder ich?!" Es war für ihn wie ein Kampf auf Leben und Tod. Das würde auch die Übertötung (Kehle durchschnitten) erklären können.
Ein Kampf auf Leben und Tod geschieht häufig, wenn das eigene Leben bedroht ist - oder man auch nur denkt, dass es bedroht ist.
Wenn der Tokarev-Besitzer gerade als Kurier-Anfänger in der OK unterwegs war, erstmal hatte man ihm nur eine billige Tokarev gegeben, weil er vielleicht sowieso nicht der Typ war, der schießen wollte und auch nicht trainiert war, sondern eher ein feinsinniger Waldliebhaber, der gut mit dem Messer umgehen konnte.
Vielleicht war das Hölzl sein Ruheplatz auf den langen Reisen von Süd nach Nord und West nach Ost. Er entspannte sich beim Froschgesang, das aus dem dort befindlichen Froschtümpel erschallte, womit er immer einschlief um frisch am nächsten Tag weiterzufahren.
Und plötzlich taucht ein Fahrzeug auf, surrt den Weg am Feld entlang, das Auto wird abgestellt. Die Leute unterhalten sich in einer fremden Sprache, Mann und Frau. Was wollen sie genau da, wo sonst niemand ist?
Eine Stunde vergeht. Sie fahren nicht weg. Nein, jetzt kommt noch der Mann und nähert sich dem Versteck des Waldschrats. Will er wirklich nur pinkeln - kam ja nicht viel, dieser Heuchler - oder spioniert er?
Warum fahren die beiden nicht weg? Was wollen sie am Hölzl? Ist sein Versteck aufgeflogen? Wenn das Waffendepot auffliegt, kommt man seiner Gruppe und damit auch ihm auf die Spur. Ist er selbst ins Visier von verdeckten Ermittlern geraten?
Drei Stunden lang zerren diese zwei ungebetenen Besucher an den Nerven des Waldschrats. Er belauscht sie, er will wissen, was sie noch vorhaben. Werden sie nochmal ins Wäldchen gehen? Haben die keine Toilette in dem Wohnmobil?
Drei Stunden können sehr lang sein. Auf dem Phantombild sieht der Täter noch ziemlich jung aus. Die organisierte Kriminalität fackelt nicht lange. Man räumt diejenigen aus dem Weg, die zuviel wissen.
Woher sollte der Waldschrat-Kurierfahrer wissen, was die Langendonks wussten oder nicht wussten?
Vielleicht hatte der Waldschrat nachts zuvor im Wäldchen geschlafen, sich einen schönen Vormittag und Mittag gemacht, am Nachmittag das leere Depot gerade neu befüllt, als Herr Langendonk am Nachmittag ins Wäldchen ging und sich dem Depot näherte, gerade als der Waldschrat es schließen wollte….