orakel09 schrieb:Selbst bei einer nächtlichen Kontrolle wäre es schwer gewesen, sich als Herr L. auszugeben - es scheint ja doch ein beträchtlicher Altersunterschied bestanden zu haben. Auch wenn das Foto im Pass 10 Jahre alt war, fällt das ja wegen des Geburtsdatums auf, dass man hier keinen Über-60-jährigen vor sich stehen hat. Es wäre ja auch nicht nötig gewesen, außer der Täter hätte keinen Führerschein gehabt. Bei einer normalen Verkehrskontrolle (Alkohol, 1-Hilfe-Kasten, Verkehrstüchtigkeit des Wagens) hätte er ja auch Fahrzeugpapiere und eigenen Führerschein vorlegen können, das wäre ja überhaupt nicht aufgefallen, es ist ja erlaubt, dass Autos von anderen Leuten als dem Halter gefahren werden.
Ich weiß nicht, ob es bei einer Routinekontrolle nicht in erster Linie darauf ankommt, dass das Foto im Führerschein mit der zu kontrollierenden Person übereinstimmt. Das Geburtsdatum im Führerschein wird dann möglicherweise nicht mehr beachtet. Im übrigen wurden Führerscheine in Deutschland (und wahrscheinlich auch in den Niederlanden) damals normalerweise nur ein Mal ausgestellt. Dann wäre im Führerschein von Herrn Langendonk ein Foto, das ihn als 18- oder 20-Jährigen zeigt, je nachdem, wann er seinen Führerschein gemacht hat.
Ich halte übrigens einen Österreicher mit heruntergekommenem Aussehen (siehe: penetranter Schweissgeruch) am Steuer eines hochpreisigen niederländischen Wohnmobils für noch verdächtiger als einen sehr jung aussehenden niederländischen Rentner mit österreichischem Akzent.
Im übrigen finde ich es anständig, dass du dich bei einer Kontrolle mit deinem eigenen Führerschein ausweisen und bald darauf dann das Wohnmobil mit den zwei Leichen abstellen würdest. Dann hätte die Polizei kurz nach dem Auffinden des brennenden Wohnmobils schon mal deinen Namen.
Selbstverständlich könnte das nur ein Notfallplan des Täters gewesen sein für den sehr unwahrscheinlich Fall, dass er mit dem Wohnmobil in eine Straßenkontrolle geraten würde. Es würde halt erklären, warum er die Ausweise der Opfer mit sich trug und mit Anzug und Krawatte bekleidet war.
Vielleicht wollte der Täter aber nur den Eindruck erwecken, Herr Langendonk wäre nach 20 Uhr noch lebend am Steuer des Wohnmobils gesessen, und hat sich deshalb so angezogen. Anfang Juni war es sicher noch bis 22 Uhr einigermaßen hell, so dass andere Autofahrer oder Passanten ihn hätten sehen und u. U. sich auch an ihn erinnern hätten können.