Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

@Papaya64
@SpiderWeb

Wenn man mal davon ausgeht, dass ein Zwischenziel angesteuert wurde, worin könnte der Zweck gelegen haben?
War irgendwas im Camper verbaut, auf das man es abgesehen hatte? Warum mit 2 Leichen umherfahren?

Ich bin der Meinung das derjenige, der sich zum Hölzl fahren ließ um eventuell den Tatort "aufzuräumen" vielleicht auch nicht der Schütze war. Wenn man die Position kennt aus der man geschossen hat, findet man auch mit ein wenig Aufwand die Hülsen und die Versagerpatrone. Die sind aber liegengeblieben.

ExilHarzer schrieb:Wenn man mal davon ausgeht, dass ein Zwischenziel angesteuert wurde, worin könnte der Zweck gelegen haben?

Den wahren Täter dort abzusetzen wo er ohnehin hinmusste. Wäre eine Möglichkeit.
Nürnberg war wahrscheinlich die beste Ausgangsposition für alles weitere. Vor allen Dingen so Annonym wie möglich zurück reisen zu können.

ExilHarzer schrieb:Ich bin der Meinung das derjenige, der sich zum Hölzl fahren ließ um eventuell den Tatort "aufzuräumen" vielleicht auch nicht der Schütze war.

Der Meinung bin ich inzwischen auch.

Man stelle sich mal vor es hätte nach den Schüssen jemand die Polizei gerufen.
Was war der Plan für den/ die Täter in diesem Fall ?
Einfach flüchten ? Eher nicht, oder ! Das hätte man dann auch so tun können, egal ob man die Polizei gerufen hätte, oder nicht !
Also gibt es einen Hintergrund für all das.
Das alles macht doch nur Sinn wenn man da unten doch fest verankert und beheimatet ist.

Es muß einen Plan A und B gegeben haben !

Hypothese: der Täter musste nach Norden. Nach dem Mord verschwindet er zunächst, um zB aus dem Womo entfernte Gegenstände wie ohne Wissen der L eingeschleuste Drogen, ausgetauschte Geigen etc. in Sicherheit zu bringen.

Dann kehrt er zurück, um nach Norden zu fahren ; wären Polizei und Spurensicherung schon anwesend gewesen, hätte er andere Beförderungsmittel verwendet, so konnte er als zusätzlichen Nutzen den Tatort für einige Tage verschleiern und Spuren verwischen.

Ist eigentlich näheres zu der Zeugenaussage mit dem Beinahe-Unfall am Hölzl bekannt? Saß da definitiv nur eine Person im Führerhaus oder weiß man das nicht?

NB. wenn ich mir die "Figur" des mutmaßlichen (Mit?)-Täters in XY so anschaue, glaube ich fast,das der verantwortliche Redakteur ein Fan von der legendären Akazienwegfolge ist.

ExilHarzer schrieb:Akazienwegfolge

????
Muss man die kennen?

@Tritonus
Ist OT aber klar wer die nicht kennt. Das ist wirklich ein ganz berühmter Fall.

SpiderWeb schrieb:Das alles macht doch nur Sinn wenn man da unten doch fest verankert und beheimatet ist.

Kurz und bündig Warum?

SpiderWeb schrieb:Es muß einen Plan A und B gegeben haben !

SpiderWeb schrieb:Einfach flüchten ? Eher nicht, oder !

Doch genau flüchten. Ich glaube eh nicht, dass der Taxigast der sich im Hölzl hat absetzten lassen den Tatort aufsucht um diesen aufzuräumen. Was soll er da aufräumen? Es wurden ja 2 - 3 Gegenstände gefunden.

SpiderWeb schrieb:Das hätte man dann auch so tun können, egal ob man die Polizei gerufen hätte, oder nicht !

Genau das belegt doch, dass es ein Grund geben muss für die Fahrt nach Nürnberg.

SpiderWeb schrieb:Also gibt es einen Hintergrund für all das.

Richtig.
Alle mir bekannten Aussagen von Forensikern / Kriminologen berichten davon, dass bei Schnitt und Stichverletzungen der Täter einen Bezug zum Opfer hatte. Weiter wird auch von Übertötung gesprochen. Da den Opfern Schussverletzungen zugeführt wurden. Wovon ich hier nicht unbedingt von Beziehung oder gar von einer Beziehungstat sprechen würde. Vielmehr von einer distanzierten Nähe der Opfer zum Täter – Täterschaft.

Die Schnitt und Stichverletzungen zeugen von Handgreiflichkeiten Hass, Zorn und Wut.
Ohne jetzt hier genauer zu werde, Habgier und Neid könnten ein Tatmotiv sein. Auch an ein Rachemotiv zu denken erscheint durchaus möglich. Hervorgehend aus einer zum Nachteil für den Täter geduldeten zentralen Sache.

Kann folgendes sein:
Ein Waffenbesitzer geht mit seiner Pistole im Wald spazieren?
Ich würde sagen ja.

Kann folgendes sein:
Das Hölzl wurde als Treffpunkt gewählt.
Ich würde sagen nein.

Kann folgendes sein:
Ein Spaziergänger im Wald schießt aus nichtigem Anlass auf zwei zufällige Camper am Waldrand.
Ich würde sagen nein.

schluesselbund schrieb:Was soll er da aufräumen? Es wurden ja 2 - 3 Gegenstände gefunden.

Seinen vergessenen Personalausweis nimmt er mit, die Patronenhülsen lässt er liegen.
Ist nicht so abwegig, siehe Polizisten - Doppelmord in Kusel.

Papaya64 schrieb:Kann folgendes sein:
Ein Spaziergänger im Wald schießt aus nichtigem Anlass auf zwei zufällige Camper am Waldrand.
Ich würde sagen nein.

Ich würde sagen ja.

Du hattest ja vor einigen Monaten einen spannenden Denkansatz bzw Framework mit den Mindmaps gemacht, auf die hier leider nicht viele angesprungen sind. Da war ja auch das "spontane" Mordmotiv drin.

Aber so richtig rund wird das Bild für mich nicht. Ich kann mir zwar noch irgendwie rein theoretisch vorstellen, dass ein Psychopath im Wald langgeht und plötzlich aus einer Art Mordlust heraus jemanden erschießt. Aber wartet der dann zwei Stunden und fährt los nach Nürnberg etc?

Habe jetzt hier noch einen alten Post von dir hinsichtlich "spontan" gefunden Beitrag von S.Müller (Seite 690)

OK, sowas kann ich mir vorstellen. Aber würde dann gerade ein Einheimischer so ein Nachtatverhalten zeigen? Nach Norden bis der Tank leer ist, auf verschlungenen Wegen auf einen Waldparkplatz an die Autobahn, Camper anzünden, in die Zivilisation zurück rennen und mit der geklauten Fremdwährung aus der Reisekasse mit dem Taxi zurück?

Für mich klingt das nicht nach spontaner Wut sondern eher nach organisierter Kriminalität.

Papaya64 schrieb:Ich kann mir zwar noch irgendwie rein theoretisch vorstellen, dass ein Psychopath im Wald langgeht und plötzlich aus einer Art Mordlust heraus jemanden erschießt. Aber wartet der dann zwei Stunden und fährt los nach Nürnberg etc?

Wenn irgendein gestörter "Berufssohn" mal wieder Scheiße gebaut und Papa wen zum ausbügeln geschickt hat, könnte das durchaus sein.

Über das Motiv kann man lange Rätseln. Fakt ist, das alle logischen Ansätze bisher ins Leere gelaufen sind. Vielleicht ist der Grund für das Verbrechen so schwachsinnig und minimal, dass man es nicht fassen kann.

ExilHarzer schrieb:Vielleicht ist der Grund für das Verbrechen so schwachsinnig und minimal, dass man es nicht fassen kann.

Wahrscheinlich ist es total Banal. Nur hing für den/ die Täter wohl viel dran, so das es zu dieser Entscheidung gekommen ist.

Papaya64 schrieb:Aber würde dann gerade ein Einheimischer so ein Nachtatverhalten zeigen?

Ja, genau so würde sich ein Einheimischer verhalten. Nach der Tat abwarten, als sich nichts rührt, die Spuren beseitigen und den Tatort verschleiern. Und dann wieder zurückkehren. Das nicht alles so perfekt abläuft, ist wohl der Situation geschuldet.


Anbei

noch die Mindmap zur Frage: "wie und warum kommt der spätere Täter bewaffnet ins Hölzl"

S.Müller schrieb:Papaya64 schrieb:
Kann folgendes sein:
Ein Spaziergänger im Wald schießt aus nichtigem Anlass auf zwei zufällige Camper am Waldrand.
Ich würde sagen nein.

Ich würde sagen ja.

Würde auch ja sagen.
Über den geistigen und emotionalen Zustand des fiktiven Spaziergängers ist ja nichts bekannt.



Zum Verhalten am Bahnhof in Nürnberg:
Weiß hier irgendwer wieviele Schienenkilometer, also in welchem Radius man für 30 Mark 1997 ab Nürnberg fahren konnte? Bei spontan gekaufter Fahrkarte.

S.Müller schrieb:Nach der Tat abwarten, als sich nichts rührt, die Spuren beseitigen und den Tatort verschleiern. Und dann wieder zurückkehren.

Ja, das bestreite ich nicht, im Gegenteil. Aber es wäre einfacher nach Österreich, oder wenn man schon nicht über die Grenze will, 20km weiter. Es sei denn, man befürchtet gesehen und erkannt zu werden, weil da jeder jeden kennt. Aber das Phantombild wurde trotzdem angefertigt und nicht erkannt.

ExilHarzer schrieb:Über den geistigen und emotionalen Zustand des fiktiven Spaziergängers ist ja nichts bekannt.

Ballern ist das eine, aber irgendwie muss man die Suppe dann ja auch wieder auslöffeln.
Klar könnte der Papa des Berufssohns einspringen, aber trivial ist das nicht, und da hat auch nach 25 Jahren kein Mitwisser oder Neider auf dem Sterbebett geredet.

ExilHarzer schrieb:Zum Verhalten am Bahnhof in Nürnberg:
Weiß hier irgendwer wieviele Schienenkilometer, also in welchem Radius man für 30 Mark 1997 ab Nürnberg fahren konnte? Bei spontan gekaufter Fahrkarte.

Grob 120km https://www.pro-bahn.de/fakten/fahrpreise.htm