Menedemos schrieb am 09.01.2017:Denn um 2 Uhr fuhr er mit dem ersten Taxi los, die Fahrt dauert etwa 20 Minuten. Dann durchquerte er den Hauptbahnhof, das dauert, wenn man sich auskennt (!) 5 Minuten, wenn man zum ersten Mal dort ist, sicher länger, der Südausgang ist nicht leicht zu finden. Außerdem hat er wahrscheinlich noch auf den Fahrplan geschaut.
Und die zweite Fahrt nach Litzlwalchen sind ca. 300 km, zwischenzeitlich in der Taxifahrer an einer Raststätte rausgefahren und um 5 Uhr waren sie am Ziel
Mich macht der ganze Fall ratlos. Ich finde keinen "vernünftigen" Anknüpfungspunkt, um in diese oder jene Richtung zu denken.
Zur 2. Taxifahrt: Nehmen wir an, der Taxigast (als Täter, Tatortreiniger/Verbringer oder unbeteiligter Beauftragter) musste in Litzelwalchen etwas holen, was vor der Fahrt nach N zurückgelassen wurde, zB ein Auto, Drogen... oder etwas, was bei der Tat unabsichtlich verloren ging. Da muss ihm doch klar gewesen sein, dass er diesen Ort am Waldrand nicht per Bahn erreichen würde. Per Bus vllt - es gab an der Strasse ein Bushäusel/Haltestelle. Wie oft diese Linie bedient wurde und von wem sie genutzt wurde, weiss ich nicht.
Jedenfalls muss dem Taxigast klar gewesen sein, dass es sehr auffällig ist, sich an einem Sonntagmorgen im guten Anzug an einem Waldrand ausserhalb der Ortschaft von einem Taxi absetzen zu lassen, nachdem man schon 2 Stunden unterwegs war!
Für einen Sonntagsbesuch bei Bekannten war die Uhrzeit unpassend. Für Wandern oder Pilzesuchen hatte er glaube ich nichts dabei. Um nach einem Date (Treffen mit 2 Autos, aber nur mit einem weitergefahren, bis Nürnberg!) sein Auto wiederzuholen, wäre es ein ungewöhnlicher Ort aufgrund der langen Anfahrt. Aus Sicht des Taxifahrers. Als Fahrer wäre mir bestimmt mulmig gewesen, nach xx km so einen "unbekannten" abgelegenen Ort anzufahren!
Und beides muss wichtig gewesen sein: Die Fahrt nach Nürnberg. Und die Fahrt an einen Wald in der Nähe von Litzelwalchen. Um diese Uhrzeit. In die Nähe des Tatortes. Mit "Beauftragung" eines Taxifahrers: Eines Zeugen für die Fahrstrecke, für die Verknüpfung beider Tatorte! Zeuge für eine Personenbeschreibung (wobei die Fahndung ergebnislos blieb).
Und nicht zu vergessen - die beabsichtigte Vernichtung des Films/der aufgenommenen Fotos. Warum wude der Film nicht einfach verbrannt oder im Müll entsorgt?
Gemordet wird aus vielen Gründen, leider. Aber dieses Nachtatverhalten? Ich kann den Sinn des Ganzen nicht verstehen.