Ich habe jetzt folgendes Szenario im Kopf, noch ein bisschen konkretisiert:
Die Langendonks campierten etwa von 15 - 17 Uhr am Hölzl, wie
@Onkel_Eduard es vorgeschlagen hat. Für den ersten Zeitpunkt gibt es die Bestätigung von den Flugplatzzeugen. Der Abfahrtstermin ist zugegeben nur eine Hypothese von
@Onkel_Eduard und mir, aber eine Möglichkeit, die wohl auch nicht widerlegt werden kann. Vermutlich befanden sich zu diesem Zeitpunkt nämlich keine Personen mehr am Flugplatz, man kann ein Verlassen des Hölzls durch die Langendonks also weder beweisen noch widerlegen.
Der Täter hat möglicherweise schon mit zunehmender Unruhe darauf gewartet, dass die Holländer endlich die Fliege machen, damit er seinen illegalen Aktivitäten im Hölzl nachgehen konnte. Vielleicht ist er aber auch nach Abfahrt der Langendonks gekommen. Ist eigentlich nicht so wichtig.
Die Langendonks fuhren vermutlich Richtung Norden. Vielleicht hat die Polizei sogar eine Vermutung, welches Ziel sie hatten, welche Veranstaltung sie besuchen wollten. Hat aber mit dem Fall nichts zu tun. Vielleicht tankten die Langendonks tatsächlich in Altenmarkt. Man sollte diese Zeugenaussage nicht völlig ignorieren, denn vermutlich gibt es nicht so viele Niederländer mit Wohnmobil, die an einer kleinen Tankstelle in Altenmarkt tanken, ist ja nicht gerade eine Haupt- und Durchgangsstrecke. Aber auch das Tanken ist nicht so wichtig.
Jedenfalls - tragischerweise, muss man sagen - ist ihnen aufgefallen, dass sie am Hölzl was vergessen hatten. Also fuhren sie zurück, direkt in ihr Unglück.
Der Täter (oder mehrere) wähnte sich unbeobachtet und ging seinen illegalen Aktivitäten nach. Doch dann kamen plötzlich die Langendonks und überraschten ihn. Beziehungsweise von "überraschen" kann nicht direkt die Rede sein, denn der Täter hörte natürlich das herannahende Wohnmobil, so ein Diesel ist ja nicht gerade leise.
Er zog sich also etwas tiefer in den Wald zurück und beobachtete die Szenerie. Er konnte in der Eile aber nicht alle Hinweise auf sein Tun beseitigen.
Die Langendonks entdeckten aber diese höchst verdächtigen Indizien, sei es, dass sie tatsächlich direkt am Waldrand lagen, sei es, dass sie die Gelegenheit nutzten, im nahen Wald mal auszutreten, sei es, dass sie gewahr wurden, dass im Walde merkwürdige Dinge vor sich gingen und dort nach dem Rechten schauen wollten.
Jedenfalls erschienen die Hinterlassenschaften des Täters höchst verdächtig - und sie machten ein Foto davon. Spätestens hier war die Duldsamkeit des Täters, der alles aus einem Versteck heraus beobachtet hatte, am Ende. Eine Aussage der Langendonks zusammen mit einem Foto hätte ihn vermutlich Kopf und Kragen gekostet. Er trat also aus seinem Versteck heraus mit dem Ziel, diese Zeugen zu beseitigen.
Dazu passt auch die Aussage Horns, dass der Täter aus dem
Wald gekommen sei. Und die auf Waldboden gefundenen Patronenhülsen.
Der Rest der Geschichte führt dann auch zu keinen unauflösbaren Widersprüchen mehr. Die vollständige Beseitigung der Spuren (die ja auch die Langendonks nicht hätten sehen dürfen), war in der Kürze der Zeit (bis der Mord entdeckt worden wäre) nicht möglich. Also musste der Tatort zumindest in einen Zustand gebracht werden, dass er eben nicht wie ein Tatort ausschaut: Leichen weg, Wohnmobil weg. Und warum so weit? Naja, wenn er das Womo nur 20 km weggefahren hätte, wie manche vorschlagen, dann wäre Folgendes passiert: Dem dümmsten Polizisten wäre aufgefallen, dass der Fundort nicht der Tatort gewesen sein kann, also hätte man nach ersterem gefahndet. Die Schüsse waren rund ums Hölzl deutlich vernehmbar. Es hätte so wirklich nicht lange gedauert, bis man den Tatort gefunden hätte. Also am besten so weit wie möglich weg, ohne aber zu tanken. Der Sprit reichte bis Nürnberg. In Nürnberg beseitigte der Täter durch einen Brand Spuren und versuchte halbwegs einen Raubmord vorzutäuschen oder er nutzte einfach die Gelegenheit, sich noch ein bisschen zu bereichern. Da sein eigenes Fahrzeug noch in der Nähe des Tatorts stand, musste er dorthin zurück (und zwar möglichst ohne Verzug). In den folgenden Taten hatte er genug Zeit, am Tatort ordentlich aufzuräumen, dass nun wirklich nichts mehr auf ihn und seine früheren Aktivitäten hindeutete. Nur die Hülsen und Patronen konnte er nicht alle ausfindig machen, aber die waren für sich genommen auch eher unverdächtig, ließen jedenfalls keine Rückschlüsse auf ihn persönlich (allenfalls auf seine Waffe).
So, ich will mich ja nicht selber loben, aber zum ersten Mal gibt es eine Hypothese, die für mich halbwegs plausibel klingt und ohne große Widersprüche ist. Zugegeben kam die entscheidende geniale Idee aber nicht von mir, sondern von
@Onkel_Eduard: Dass die Langendonks schon weg waren, aber am Hölzl was vergessen hatten, zurückkehrten und den (oder die) Täter dann bei was Illegalem überraschten. Nur so rum ergibt es Sinn. Der Mord geschah also zur Verdeckung einer anderen Straftat.
Was meint z.B.
@Hercule-Poirot dazu?