@latte3 Hallo, schön, dich auch wieder einmal hier zu lesen!
:)Ich habe mir in den letzten Tagen ein paar Gedanken zu der beabsichtigten Kreditkartenzahlung gemacht. Laut XY versuchte der Blonde ja in BEIDEN Taxis mit Kreditkarte zu zahlen.
Zunächst ist natürlich zu fragen, ob die Darstellung auch der Realität entspricht. Ich vermute aber, dass dies keine Erfindung der XY-Redaktion war, weil es glech ZWEIMAL erwähnt wurde. Möglicherweise hofften die Ermittler, dass der auffällige Mann während seiner Reise seine Kreditkarte doch irgendwo einsetzen konnte und dass sich ein Zuschauer (Tankwart z.B.) daran hätte erinnern können. Was meinen die anderen? Ist dieser XY-Darstellung zu trauen?
Aber gehen wir einmal davon aus, dass die Darstellung korrekt war. Ein User schrieb vor längerer Zeit:
Den Hinweis auf die Kredikarte finde ich aber ohnehin interessant. Denn, wie @ayahuaska und @fravd andeuten, kann es sich dabei doch nur um die Karte der Ls bzw. eine andere gestohlene Karte gehandelt haben, oder? Zum einen erklärte dieser Umstand, warum der Täter sich nicht selbst an einem Geldautomaten bedient hat (mangels Geheimnummer), zum anderen erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass er mit der eigenen Karte bezahlt haben würde, was eine namentliche Identifikation ja sicher ermöglicht hätte.
Die Überlegung, dass die Karte gestohlen war, weil der Blonde, wenn es seine eigene gewesen wäre, einfach unauffällig Geld an einem Automaten gezogen hätte, ist zwar bedenkenswert. Andererseits glaube ich nicht, dass er die Karte von den Langendonks benutzt hätte. Die Abbuchungen wären der Kripo ja aufgefallen, man hätte damit die Taxifahrer ausfindig gemacht und die Spur nach Litzelwalchen aufspüren können - genau das wollte der Täter ja verhindern. Außerdem hätte die Polizei dann frei Haus auch noch zwei Täterbeschreibungen bekommen. Das kann ich mir unmöglich vorstellen. So verwirrt war der Blonde nun auch wieder nicht.
Und eine andere gestohlene Kreditkarte? Noch eher möglich, aber auch nicht gerade wahrscheinlich. Eine gestohlene Kreditkarte setze ich an Orten mit viel Publikumsverkehr ein, z.B. in einem Kaufhaus, wo sich nach einer Woche keiner mehr an mein Gesicht erinnert. Aber für eine stundenlange Taxifahrt? Noch dazu, wenn ich gerade einen Doppelmord begangen habe oder zumindest darin verwickelt war? Kaum vorstellbar.
Daher ist davon auszugehen, dass die Kreditkarte wirklich die des Blonden war. Aber warum ist er dann nicht unauffällig an einen Geldautomaten, wenn er kein deutsches Geld hatte? Also eine Antwort könnte sein, dass er keinen gefunden hat. Zwar gab es in der Löwenberger Straße, wohin er das erste Taxi bestellte, damals wohl noch eine Sparkassenfiliale (Löwenberger Straße 34, Ecke Altenfurter Straße; 1989 [sic] gab es jedenfalls dort noch eine Filiale, sagt mein altes Adressbuch). Aber in dieser führte ihn sein Fußweg nicht vorbei. Dass er am Nürnberg Hauptbahnhof kein Geld gezogen hat, verwundert dagegen weniger, da dort viele Taxis herumstehen und er wohl hoffte, einer von den Fahrern würde seine Schillinge schon akzeptieren, gerade für so eine lange Fahrt. Er dachte da wohl auch nicht mehr, dass diese Fahrt mit dem Mordauto in Feucht in Verbindung gebracht werden würde.
Trotzdem war es schon ziemlich verrückt, dass er dem ERSTEN Taxifahrer seine Kreditkarte angeboten hat. Er musste ja theoretisch damit rechnen, dass der sie akzeptiert. Wieso tat er das? Zumindest hatte er offensichtlich wirklich keinen Pfennig deutsches Geld, auch nicht von den Langendonks, denn ansonsten hätte er doch zumindest DIESE Fahrt, die kaum teurer als 15-20DM gewesen wäre, doch auch in DM bezahlt. Er wechselte ja sogar noch ein bisschen Geld beim Taxifahrer in Landeswährung. Für mich steht daher fest: Er kam auf jeden Fall aus dem Ausland und hatte sich vorher auch nicht länger in Deutschland aufgehalten.
Er fuhr also nach Deutschland, ermordete die Langendonks und höchstwahrscheinlich setzte er sich sofort wieder ins Ausland ab - wahrscheinlich ein Grund, warum sich seine Spur verlor. Aber wozu dieser "Kurztrip"??