Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

@jonagold
Also ich glaube, dass die Szene mit dem Messer am Waschbecken eine Bedeutung hat. Es ist auch eine der Szenen, die für irgendwelche Zeugen ja keinerlei Relevanz hat und deshalb auch hätte weggelassen werden können. Also denke ich, sollte sie eher dem Täter etwas sagen. So nach dem Motto: "Wir wissen, was du in jener Nacht alles getan hast - bist du sicher, dass du da nicht doch ein paar Spuren hinterlassen hast?" Also nervös machen und Druck aufbauen.

(ich hatte dies vor deinem letzten Post geschrieben und lasse es mal so)

Der Nachttischlampe hatte ich im Film keine Bedeutung beigemessen. Aber wenn diese tatsächlich brannte als die Polizei eintraf, dann wäre auch das Lichtproblem (wurde hier ja auch länger diskutiert) des Täters gelöst. Das Wegziehen der Decke hat irgendwie etwas "blossstellendes" und unterstreicht mMn die Kälte des Täters. Es gibt ja durchaus Täter, die ihre opfer nach der tat bedecken o.ä hier nicht. Hier kein "ungeschehen machen wollen" der Tat. (also so wirkt auf mich die Filmdarstellung, ob es wirklich so war, oder die Decke einfach nur im Weg war und deshalb vielleicht beiseite gerissen wurde, weiss man ja so nicht)

Der Schlüssel. MMn musste ein Schlüssel her, um der Polizei die Möglichkeit aufzuzeigen, dass jeder Zugang zum Haus gehabt haben könnte, und nicht nur die bekannten Besitzer eines Schlüssels. Damit nicht sofort klar wird, wessen Schlüssel dort im Garten liegt, musste natürlich das Mäppchen weg. So "nackt" könnte es (zumindest auf den ersten Blick) jeder Schlüssel sein.. einer der Seniors, der der Nachbarin, ein von irgendwem nachgemachter.. Wir wissen ja nicht, von wem die Aussage zum fehlenden Schlüsselmäppchen stammt. Die könnte ja von den Harenern (BS, Kinder, von HS dann wohl eher nicht) als auch von den Koblenzern stammen. Nachbarn, Verwandte, die öfter bei Seniors verkehrten, sonstige Freunde und Bekannte der Seniors). Vielleicht hatte man gehofft, dass niemand auf dieses Mäppchen hinweist oder dass die Polizei gar nicht so genau nachforscht und sich auf das konzentriert was da ist (Schlüssel) und nicht auf das was fehlt (Mäppchen). (??)

@atencion
Sehr gut! Ich sehe in der Sequenz mit dem Waschen der Hände und der Tatwaffe auch nur eine psychologische Absicht. In dem Beitrag wird explizit gezeigt, wie der Täter an das Waschbecken geht und MIT den Fingern das Wasser anstellt. Der Zuschauer SOLL also auf den Gedanken kommen: "Die müssen doch Fingerabdrücke von dem Täter an den Armaturen gefunden haben." Und Zuschauer war auch H.S.

Ebenso wurde vorher, als der Täter zur Ehefrau läuft, gezeigt, wie mit bloßen Händen das Messer hinterm Rücken gehalten wird.

Also insgesamt will die KP über den XY-Beitrag dem Täter klar machen. Wir haben Fingerabdrücke von dir irgendwo (natürlich im Zusammenhang mit der Tat) gefunden und gehen deshalb davon aus, dass du keine Handschuhe getragen hast.

Der Täter denkt dann: "Ich hatte doch Handschuhe an. Wie kommen die bloß dazu, mich ohne Handschuhe darzustellen? Irgendwas wissen die."

p.s.: Hier sind wir wieder beim Spiel mit den 2 Wahrheiten, was ich gestern ansprach. Die KP sendet die XY-Realität (ohne Handschuhe).

@jonagold .. wenn das so für die Ermittlungen Sinn macht, dann war das schon gut.
Ich kann mir auch vorstellen wie sowas auf den Täter wirken muss ... da muss sich doch beim impertinentesten Narzissten sowas wie eine Gefühlsregung bemerkbar machen.

Das mit der Nachttischlampe hatte ich gar nicht in meine Version eingebaut, auch wenn das bei XY so gezeigt wurde .. nein, ich mag mir nicht vorstellen, dass man sich Auge in Auge gegenüberstand, in meiner Version bleibt das Lämpchen bitte aus.

Wenn sie das wirklich war, dann heißt es, dass

sie kaltblütig hin- und zurückgefahren ist

ihr am vorherigen, wie auch am nachfolgenden Tag nichts anzumerken war bezüglich Müdigkeit / Aufregung

sie ei derm Hinfahrt zum Besuch ganz entspannt war

sie problemlos die Kinder vor dem Haus wegschicken konnte

sie problemlos die Schwiegereltern finden konnte

sie ohne sich verdächtig zu machen die Beerdigung hinter sich gebracht hat

sicherlich auch die Wohnung mit ausgeräumt hat

sie von dem Geld (Erbe) mehrfach in Urlaub gefahren sind




und dann soll die Darstellung (Messer in der Hand ohne Handschuhe - wobei das Messer ja verschwunden ist und das zeigen vom abwaschen des Messers im Waschbecken - wobei dass man Blut dann im Abfluss findet sicherlich normal ist) die Frau aus dem Konzept bringen? Kann ich nicht glauben.

Das mit dem Händewaschen ging mir auch oft durch den Kopf.

Dabei habe ich mich immer wieder gefragt, ob sich denn nicht Hautpartikel des Täters, die beim Waschen in den Abfluß gespült werden, zusammen mit dem Blut (zumindest in den ersten Stunden nach dem letzten Betätigen des Wasserhahns) in irgendeiner Weise in den Rohren bzw. im Siphon ablagern könnten?

@elliwood ..ob man aus den Ablflussrohren Spuren entnehmen kann .. puuuh glaub ich fast nicht, bin aber auch nicht vom Fach ;)
Aber Fingerabdrücke am Wasserhahn, Seifenspender .... und evtl. Hautschüppchen die noch im Waschbecken rumhängen, damit kann die Spusi sicher was anfangen.

@talida


Vielleicht lag er ja garnicht im Bad.

Im Film sah es ja so aus, als wäre da noch etwas dazwischen (Flur?), er ist dann vielleicht ja in Wirklichkeit in die Küche gegangen (Durst in der Nacht wäre ja auch möglich).

Das würde dann auch erklären, warum sie nichts mitbekommen hat und warum es dem Täter nichts ausgemacht hat, das Messer im Badezimmer abzuwaschen.

@Katinka1971
Ich verstehe die Zweifel. Aber es war bloß die Absicht der KP. Ob es eine Wirkung bei H.S. gab, können wir nicht sagen. Die KP wollte Verunsicherung erzielen ("wollte"). Es ging hier nur um die Frage, warum das bei XY so explizit gezeigt wurde. Und da passt eine "psychologische Absicht" bei der KP.

@talida, @elliwood
Ausdrückliche Spuren von H.S. wird man nicht gefunden haben. Das ergibt sich m.M.n. schon aus dem langwierigen Gang der Ermittlungen. Hätte man sofort derartige Spuren am Tatort! von ihr gefunden, dann wäre der Haftbefehl nicht erst im Mai 2012 erlassen wurden. Das scheint ein klassischer Indizienprozess zu sein.

@jonagold
Ich kann mir schon vorstellen, dass man irgendwelche Spuren von HS gefunden hat. Schliesslich war sie ja beim Auffinden der Leichen dabei. Vielleicht gab es da auch Spuren, die den Ermittlern seltsam vorkamen, die sie aber nicht eindeutig der Tat zuordnen konnten (statt dem Ablauf beim Auffinden).

@atencion
Interessanter Aspekt. Das würde zu der "ohne-Handschuhe-Geschichte" bei XY passen.

@jonagold

Bei XY wird ja oft viel außenherum gezeigt, was eigentlich nichts mit der Tat zu tun hat. Wäre ja auch komisch einen Film zu machen ohne irgendwas außenherum. Nur die reine Tat.





Ich habe in dem Fall trotzdem arge Bedenken. Es macht mir Angst, dass da jemand verurteilt werden könnte aufgrund einer Unterstellung (Habgier, nur weil man sich mit dem Geld der Verstorbenen etwas gutes tut) und der Aussage von einem Nachbarn, der einen gesehen haben will beim zurückkommen, sowie dass derjenige ohne Einbruch hinein kam.

Ohne dass es wirklich einen konkreten Beweis gibt, etwas was man nicht widerlegen kann. (So scheint es ja bis zum jetzigen Zeitpunkt).



Ich denke da einfach an Fälle, bei denen der Täter gesucht wurde und bei denen alles total anders war, als in XY angenommen (bzw. wohl eher von der Kriminalpolizei angenommen). Ich denke da an z. B. an einen Mord an einer jungen Frau mit Freund, die zur Tatzeit einen Job an seinem Wohnort suchte. Gleichzeitig gab es noch einen weiteren Mann in ihrem Umfeld mit viel Geld scheinbar, dessen Porsche immer wieder gesehen wurde, mit dem sie eventuell ein Verhältnis hatte und den außer einer Nachbarin nie jemand direkt zu Gesicht bekam. Nach letzterem wurde gefahndet, erst recht, weil sie wegen ihm an ihrem letzten Abend nervös wurde und ihren Nebenjob frühzeitig beendete. Auch bei ihr keine Einbruchsspuren, sie schon in Nachtkleidung und im Bett gewesen. Und Jahre später kam raus, dass es eine dritte Person gab. Mit dem Mann hatte sie auch ein Verhältnis und dieser hat sie umgebracht.

@jonagold


Das würde aber wohl nur wirken, wenn man den Film ihr vorspielt, wenn die Polizei mit vor Ort ist.

Wobei: Bei Angehörigen kann ich sogar verstehen, wenn sie sich das nicht ansehen können bzw. wenn sie sehr extrem reagieren. Einfach aus Mitgefühl, erschrecken darüber was man sonst verdrängt usw., verstehst du wie ich das meine?

Ich bezweifle, dass man dann wirklich beurteilen kann, was die Reaktionen bei so einem Film auslösen.

@Katinka1971
Die Beweisfrage stellt sich dann im Prozess. Das können wir hier gar nicht leisten. Wir sind doch im Land der Spekulation. Schließlich kennen wir keine einzige Seite der Akten. Wenn wir hier über die Beweisbarkeit spekulieren, werden wir verrückt, glaube ich.

Der Fall mit dem Porsche ist ein Klassiker. Sämtliche Halter von Porsche-Fahrzeugen im süddeutschen Raum wurden untersucht (auch Schauspieler etc.). Und am Ende war alles anders als vermutet.

@Katinka1971 .. wenn der Fleck auf dem Teppichboden Blut ist, dann lag er im Türbereich vom Schlafzimmer zum Bad, einen Flur gibts dazwischen nicht.

@jonagold .. die Fingerabdrücke können ja gefunden worden sein und mit dem auffinden in Verbindung gebraucht worden sein. Aber vielleicht waren alte und darüber nochmal neue?
Sowas kann man glaube ich feststellen .. bin ja CSI-Fan ;)
In XY wurde es ja so gezeigt, dass sie die Leichen beim Gang zur Toilette fand, also hätte ihr Weg durch das Schlafzimmer führen müssen.
Aber ich bin immer noch der Meinung, dass es auch eine Gästetoilette geben muss und sie dafür nicht hätte das Schlafzimmer betreten müssen.
Oder hinten rum durch die Flurtur ins Bad, aber dann hätte sie zuerst den Senior dort finden müssen und nicht die Oma im Bett.
Alles ziemlich verwirrend ..

@Katinka1971
Warum muss sie den Film mit der Polizei anschauen? Es geht um Fehler, die die Verdächtige nach dem Anschauen (falls es dazu kam) macht, nicht um Reaktionen während des Sehens.

@Katinka1971 .. also wenns um den Mord an meinen Eltern oder Schw-eltern gehen würde, dann würde ich mir auf jeden Fall die Sendung anschauen.
1. betrifft es ja die Familie
2. hat man die Leichen selbst aufgefunden und ich denke wenn man ein solches Szenario gesehen hat kann einem so schnell nichts mehr schockieren.
3. liegt es doch im eigenen Interesse, dass der Mörder so schnell wie möglich gefunden wird, damit man auch selbst wieder seinen inneren Frieden findet und wieder ruhig schlafen kann. Dann freut man sich doch, wenn man sieht es tut sich was in Sachen Ermittlungen usw. und hält sich auch auf dem laufenden.

Deshalb komm ich auch nicht damit klar, dass von Familienseite so wenig zur Aufklärung des Falles getan wurde ... wie z. b. eine Belohnung für Hinweise

@jonagold


Aber welche Fehler sollen das sein? Es gibt ja scheinbar keine Beweise gegen sie. (Außer es käme halt noch was raus, was man jetzt nicht veröffentlicht hat). Paßt für mich nciht.

@Katinka1971 ... wie kommst du zu dem Schluss dass es keine Beweise gibt?
Sie wurde angeklagt .. ohne Beweise nur schwer vorstellbar.

@Katinka1971
Wir können zu der Beweislage rein gar nichts sagen. Uns fehlt schlicht der Blick in die Akten. Deswegen gehe ich nicht weiter darauf ein.

Zu den möglichen Fehlern: Das ist auch wieder von der damaligen Beweislage abhängig. Deswegen verweise ich auf die Sätze von eben.

@talida

Ich denke, dass da nicht viel sein wird, weil man immer noch nach Zeugen sucht.