Hallo zusammen !
In Ergänzung und zur Klarstellung meines ersten Beitrages möchte ich anfügen, dass schon aus statistischen Gründen ein Soldat für die Tat in Frage kommt, für mich allerdings eben nicht ausschließlich.
Meine Munster-Erfahrungen beschränken sich auf insgesamt fünf Monate Lehrgangszeit Anfang der achtziger Jahre; an den Grundbedingungen dürfte sich bis 1988 kaum etwas geändert haben. Übrigens hat unsere Bayerwald-Clique auch einen Ausflug nach Celle unternommen, aber das nur nebenbei. Munster und Umgebung war ausschließlich militärisch geprägt. Dazu zählten die ganz normal stationierten Streitkräfte der Bundeswehr und der Alliierten, Verbände, die die Truppenübungsplätze nutzten und die Vielzahl der Lehrgangsteilnehmer fast aller Truppengattungen, und damals hatte die Bundeswehr noch eine Sollstärke von 495.000 Soldaten. Hieraus diejenigen zu ermitteln, die im September 1988 in Munster waren, ist mit Sicherheit aus vielerlei Gründen ein aussichtsloses Unterfangen. Wenn man allerdings wie auch
@Tomxy eine gewisse Ortskenntnis unterstellt, könnte man den Personenkreis auf Wehrdienstleistende bzw. junge Zeitsoldaten aus der Region einschränken. Inwieweit sich diese anhand der Akten der mittlerweile aufgelösten Kreiswehrersatzämter oder anderer Dienststellen noch ermitteln ließen, bezweifle ich zwar auch, dennoch ist dieses Unterfangen nicht ganz so aussichtslos.
Zur Frage, wo Regina auf ihren Mörder getroffen ist: eine Verabredung in Wathlingen erscheint mir sehr unwahrscheinlich, denn es wird ja kaum jemand von ihrer Munster-Fahrt gewusst haben, und selbst wenn sie jemand mitgenommen hätte, dann wohl eher nur nach Celle hinein.
Nach wie vor gehe ich von einer gut einsehbaren/beleuchteten Stelle in Celle aus, sie ist eventuell sogar angesprochen worden. Auf freier Strecke? Im Leben nicht, es war dunkel, stürmisch, regnerisch und da wirkt jeder Unbekannte bedrohlich. Und, nichts für ungut, das Pinkelpausen-Intermezzo kann ich mir beim besten Willen nicht an dieser Stelle vorstellen, denn dafür ist die Szenerie viel zu unheimlich und außerdem, bitte nicht lachen, biegt eine Frau zu diesem Zweck nie links ab (sondern hält rechts an).
Entscheidend ist für mich die Frage, warum ein junger Mann bei diesen unwirtlichen Bedingungen als Anhalter unterwegs ist. Vielleicht weil er eine Kneipe/Veranstaltung in Celle besucht hat und wieder nach Hause ins Umland muss? Dann könnte er aber auch schon tagsüber als Anhalter nach Celle hinein gefahren sein...
Um die Soldaten-Theorie zu erhärten wäre es wichtig zu wissen, ob nach 20.00Uhr von Celle aus Munster noch per Zug zu erreichen war - immerhin durften die Wehrdienstleistenden öffentliche Verkehrsmittel kostenlos nutzen (dadurch sollten die Verluste durch die jedes Wochenende stattfindende "NATO-Rallye" gemindert werden!).
Soviel für heute,
Ludwig