Binokular88 schrieb:Es ist natürlich richtig, es gibt auch Zufallstäter, die eine Frau vergewaltigen und anschließend töten. Ich meine aber, wenn beide sich kennen, ist die Gefahr ermordet zu werden besonders groß. In diesem Fall spricht nicht nur der Mord dafür, daß beide sich kannten. Bewiesen ist das zwar nicht. Aber es ist doch so, wenn sie den Mann kannte, hätte sie ihn früher oder später als ihren Vergewaltiger benannt. Manche Frauen, die vergewaltigt werden, schweigen über ihr schlimmes Erlebnis. Es geht ihnen aber so schlecht, daß sie nicht verbergen können, "daß etwas nicht stimmt". Ihrem Freund, der Familie und den Arbeitskollegen, vielleicht sogar Kunden wäre aufgefallen, daß sie nicht mehr die Regina ist, die sie bis dahin war.
Natürlich ist die Gefahr getötet zu werden, wenn der Täter das Opfer vorher gekannt hat groß. Ob sie wirklich viel größer ist, als wenn der Täter ein Zufallstäter ist, wage ich aber zu bezweifeln. Keine Ahnung, ob die Kriminalistik da Statistiken hat.
Wenn man an die ganzen Anhaltermorde aus der 70er und 80 er Jahren denkt, zum Beispiel auch im Elbe Weser Raum, dann glaube ich da nicht so ganz dran. Einige Opfer sind auch nie wieder aufgetaucht, weder lebendig noch wurden die Leichen gefunden.
Es ist auch nicht so, dass man es allen Frauen, die darüber schweigen anmerkt und es ihnen offensichtlich so schlecht geht.
Im Krieg und beim Einmarsch der Russen gab es sehr viele Vergewaltigungen und man hat den Frauen nichts angemerkt. Die Frauen die sich ein neues Leben aufgebaut haben, funktionierten einfach, viele hatten Kinder. Psycho- und Traumatherapie gabs nicht. Gibt auch heute noch Frauen, die in ihrer Beziehung vergewaltigt werden und weiter funktionieren und keiner merkt was. Die erstatten auch aus verschiedensten Gründen keine Anzeige.
Es gibt da sehr viele Facetten und keine Allgemeingültigkeit für alle Frauen.
Man muss sich mal fragen, wer der Täter war, wenn er Regina doch näher kannte. Warum hat er sie ausgerechnet an diesem Abend vergewaltigt und nicht schon zuvor? War das die allererste Gelegenheit für ihn, mit Regina alleine zu sein?
Wenn er eine Disco Bekanntschaft war, hätte er es ja zuvor schon mal drauf anlegen können, sie hätte ihn dann sicher auch mitgenommen, oder er hätte sie mal für die Disco abgeholt oder Ähnliches.
Dann muss der Vergewaltiger, vermutlich ein Engländer, dem Bekanntenkreis von Regina ja nie aufgefallen sein. Oder die Polizei hat ihn in der Akte stehen, aber es fehlen damals die Beweise. Er hat aber seine DNA hinterlassen, nur konnte man diese damals leider noch nicht auswerten.
Binokular88 schrieb:Das sehe ich auch so. Aus diesem Grund bin ich mir sicher, daß der Mann ihr seine Tötungsabsicht angekündigt hat. Sie muß eine entsetzliche Todesangst gehabt haben, wenn sie sofort nach der Vergewaltigung nackt in Richtung Straße läuft was sie kann. Ich nehme doch an, sie hatte sonst schon eine Hemmschwelle sich nackt zu zeigen. In vielen Vergewaltigungsfällen wird im XY- Film gezeigt, wie das Opfer noch nach der Tat völlig verstört zitternd am Boden liegt und sich die Augen aus dem Kopf weint. Ist denn das nicht nur zu verständlich
Sicher bin ich mir nicht, dass er ihr das angekündigt hat, da spricht schon sein Verhalten dafür, ich glaube da brauchts nicht unbedingt noch eine Ankündigung.. Ich finde jede Reaktion eines Opfers verständlich, ob es nun zitternd am Boden liegt oder versucht zu fliehen.
Dass es bei dem Unwetter nicht unbedingt erfolgreich für Regina ausgegangen wäre, wenn sie die Hauptstraße erreicht hätte, befürchte ich leider auch. Aber sie hatte keine Wahl, als es zu versuchen.
Binokular88 schrieb:Ich kann mir vorstellen, wir haben es hier mit einem Ersttäter zu tun, der noch eine Hemmschwelle hatte, jemand zu töten, was seine Tat keineswegs weniger grausam macht. Ich meine, er griff nicht so zu. Sonst hätte sie gar keine Chance zur Flucht gehabt. Dann schlägt er sie erstmal nieder, läßt sie noch einmal laufen. Dann ringt er sich dazu durch, sie doch zu töten damit sie für immer schweigt. Arme Regina.
Durchaus möglich, es wäre mal interessant, ob die Ermittlungsbehörden auch von einem Ersttäter ausgehen. Ich glaube allerdings er hätte sie auch sofort erschlagen, wenn es geklappt hätte, dass sie nochmal versuchen konnte zu fliehen, war sicher nicht vom Täter beabsichtigt. Eher seiner "mangelnden" Kondition geschuldet.
Binokular88 schrieb:Dann ringt er sich dazu durch, sie doch zu töten damit sie für immer schweigt. Arme Regina.
Ob der sich da durchgerungen hat, glaube ich nicht. Man hat immer eine Wahl. Auch als Vergewaltiger. Immerhin gibt es auch Vergewaltiger die ihr Opfer laufen lassen, egal ob bekannt oder unbekannt. Der Mörder von Regina hatte meiner Meinung nach ein gehöriges Maß an Heimtücke und Aggressivität an den Tag gelegt.