Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Peggy Knobloch

98.338 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 10:43
@PillePalin
Zitat von PillePalinPillePalin schrieb:... warum geht hier niemand auf diesen Pfarrer ein?
...weil dieser Pfarrer bereits 1983 - also 18 Jahre vor dem Verschwinden von Peggy - aus Lichtenberg weggezogen ist.Warum in dem Artikel trotzdem ein Bezug zu den Geschehnissen um Peggy hergestellt wird,bleibt wohl das Geheimnis des Verfassers,der sich mit Recherchen scheinbar keine große Mühe machte.

Wen es interessiert,hier was zum Pfarrer:

http://www.missbrauch-in-ahrensburg.de/presse-und-tv/faelle-in-anderen-evangelischen-landeskirchen-deutschlands/faelle-in-derevangelisch-lutherischen-kirche-in-bayern/dorfen.html

Am Ende des Berichts wird auch auf das 12-seitige Dossier aus der "Zeit" verlinkt.


melden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 12:18
all!
bitte lest folgende beiträge:
sie sind von hawo!
2.9.12 00:49
3.9. 00:57 s270
6.9. 00:58 s280
13.9 00:02 s291

wo ist die wäscheliste,kann sie einer finden?


melden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 13:54
@Waidmann
Vielen Dank für den Artikel. Anscheinend reicht bei manchen der gesunde Menschenverstand nicht aus, um in einem Artikel den Vollpfostenjournalismus zu erkennen.


melden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 15:04
Einige von euch machen leider den Fehler und nehmen vieles für bare Münze, was in den diversen Zeitungen geschrieben wird. Diese Medien wollen in erster Linie Auflage und geben ihr Geld ungern für wirklich gut ausgebildete Journalisten aus. Man kann es auch sehr gut sehen, wenn Zitate erwähnt werden. Ein Zitat ist immer Original. Aber schaut euch an, was selbst aus diesen gemacht wird: Der Zitierte erkennt sein eigenes Zitat oft nicht wieder. Mal wird er so zitiert, mal so, dann wieder anders, obwohl es ja nur das Original geben kann.

Das Problem dabei ist ja, dass plötzlich dadurch ganze Abläufe verändert werden und nicht mehr stimmen, weil der was dazudichtet, der andere was wegläßt etc. Schwieriges Thema…


melden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 15:33
@LeRave
Da kann ich dir vollumfänglich zustimmen. Man könnte es kurz und büdig auch so ausdrücken:

Stille Post


melden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 16:50
Erst einmal möchte ich klar stellen, dass ich mich da wohl ungenau ausgedrückt habe. Ich meinte, dass sich Herr Schmalz die Frage gefallen lassen muss - wenn sie denn auftaucht - warum DAMALS - zur Zeit als die SOKO II noch ermittelte - die Spur nach Halle aufgegeben wurde. Ich kann Sie mittlerweile beantworten. Dieser Spur nach Halle - zu Holger E. - ging man damals nach. Man hatte diesem Herrn E. auch Lügen in Bezug auf sein Alibi nachweisen können, die er damals jedoch immer mit passenden Antworten beantworten konnte. Diese Lügen waren z.B.: Er sagte gegenüber den Beamten aus, er wäre am Tag des 07. Mai 2001 morgens in der Schule gewesen, nach der Schule in einem Klubhaus - das war eine Holzhütte, die sich die Jugendlichen damals als Treffpunkt einrichteten - mit Freunden. Die vernehmenden Beamten konnten jedoch nach Überprüfung der Angaben widerlegen, dass das so nicht stimmte. Er war bereits seit 1 Woche vor dem 07.Mai 2001, an diesem Tag und Tage danach nicht in der Schule. Auch war er nicht am Mittag im besagten Klubhaus. Die vernehmenden Beamten fragten ihn außerdem, ob er schon mal Auto gefahren wäre. Dies verneinte er zuerst, sagte dann jedoch, er würde hin und wieder mal auf dem eigenen Anwesen herum fahren. Danach fragte man ihn, ob er denn auch mal weiter als nur auf dem Grundstück gefahren wäre. Dies verneinte er. Kurz darauf sagte er ungefragtjedoch zu den Beamten, nach Lichtenberg wäre er aber ganz sicher nicht gefahren. Die vernehmenden Beamten fanden jedoch heraus, dass er genau am 07. Mai 2001 von mehreren Zeugen gesehen wurde, als er auf einer Landstraße fuhr, mit 2 weiteren Freunden von ihm im Auto, mit einem Auto samt gestohlenem Kennzeichen. Alle das geht aus den Ermittlungsakten hervor. Im Juni 2001 bereitete man weitere Vernehmungen mit Holger E. vor, die in den darauffolgenden Wochen druchgeführt werden sollten. Die ermittelnden Beamten in der Spur nach Halle, waren jedenfalls nicht diejenigen, die für die Spur Ulvi zuständig waren. Nun kam am 02. Juli 2001 ein Geständnis von Ulvi und damit lies man die Spur nach Halle fallen. Und genau aus diesem Grund, muss sich die Staatsanwaltschaft die Frage gefallen lassen, warum man dieser Spur nicht mehr nachging. Denn wenn man professionell ermittelt, zumal sich 3 Geständnisse von Ulvi nachweislich - geht aus den Protokollen hervor - erheblich voneinander unterschieden und widersprüchig waren, strich man die Spur nach Halle völlig aus den Gedanken.

Quelle hierzu ist a) das Buch und b) die darin festgehaltenen zitierten Ermittlungsakten.
Interessant.
Ich stehe dem allerdings etwas skeptisch gegenüber, da
1.) Das Buch offensichtlich bereits hinsichtlich des Falles Johannes S. nicht sonderlich genau ist. Was ich allerdings in ermangelung des Buches und Heikes bislang dünnen Ausführungen dazu nicht genau verifizieren kann. Es bleibt allerdings eine gewisse Skepsis
2.) Von diesen Fehlern ja dann auch die Soko1 betroffen sein müsste.

Und mal ehrlich - so wie Du es rezitierst ist das alles andere als ausermittelt. Es fällt mir schwer mir vorzustellen, dass gleich 2 Sokos sich damit zufrieden geben.

Aber es ist zweifelsohne ein interessanter Punkt.
Hierzu kann ich dir folgendes sagen: Der V-Mann Hoffmann hat 2010 seine damalige Aussage vor einem Richter mit eidesstattlicher Versicherung zurückgenommen. Das war 1 Fakt, warum man nun anfangen musste, über das Urteil nachzudenken. Aber passiert ist weiter nichts, aber zumindest hat die Staatsanwaltschaft damit begonnen, Spuren wieder nachzugehen - dies seit ca. 2011. Welche Ermittlungen natürlich im Einzelnen angestellt wurden - seit 2011 - kann ich nicht beantworten. Das wird die Staatsanwaltschaft auch so nicht - jedenfalls zur Zeit - an die Öffentlichkeit geben und das ist auch richtig so. ABER laut eigenen Aussagen von Staatsanwalt Schmalz in einem dokumentiertem Interview mit Bild und Ton erwähnte er höchtpersönlich, dass die Ermittlungen seit 2012 wieder aufgenommen wurden. Er betonte jedoch, dass man nicht einen neuen Täter finden wolle und auch nicht bei den Grabungen in Lichtenberg. Man wolle lediglich die Peggy finden. Ich wüsste nicht, dass es die Aufgabe einer Staatsanwaltschaft ist NUR eine Leiche zu finden aber nicht einen möglichen neuen Täter!
Also was soll so eine Bemerkung von Herrn Staatsanwalt Schmals höchtspersönlich? Was wollte er uns damit sagen? Wollte er uns damit nur sagen, dass man eine Leiche sucht, um endlich Ruhe zu bekommen und damit durch den Zaun mitteilen wollte, dass eine Wiederaufnahme nicht nach neuen Fakten geschehe und vielleicht auf Druck von der Politik - denn eigentlich ist Politik von der Justiz zu trennen und ein Wiederaufnahmeverfahren nur auf Antrag möglich. Wollte man also auch damit sich die Hintertür offen halten, dass Ulvi trotzdem der Täter bleiben kann, wenn man eine Leiche von Peggy findet? Die Aussage im BR auf Bild und Ton lassen dies stark erahnen: Man habe eine Reihe von Knochenteilen gefunden, aber man wüsste zur Zeit nicht, ob sie menschlicher oder tierischer Herkunft seien und wenn menschlich, ob sie von Peggy stammen. Und wenn ja, dann hätte man gegen Herrn Robert E. nichts in der Hand, was ihn in Verbindung mit dem Verschwinden der Peggy bringen könne. In einem weiteren schriftlichen Artikel heißt es, dass selbst die Theorie von einem Unfall in Betracht käme. Also, man hält sich offenbar vieles offen, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass man DAMALS etwas falsch gemacht hätte. Und dass da vieles Falsch gelaufen ist, das kann man aus dem Buch mitsamt den Quellenangaben und zitierten Ermittlungsakten nachlesen.
Natürlich ist das Auffinden einer Leiche, insbesondere eines möglichen Mordopfers, Aufgabe der Polizei und folglich auch der Staatsanwaltschaft. Wenn sich dabei keine Hinweise auf ein grundsätzlich anderes als das abgeurteilte Szenario ergeben, warum sollte man einen "neuen Täter" finden wollen?

Du zäumst da das Pferd von der falschen Seite auf bzw. machst den Wunsch, dass Ulvi unschuldig ist, zur Prämisse. Das ist zwar verständlich, hat aber mit dem rechtlichen Alltag nichts gemein.

Du hättest schlicht 2 Fakten - die Leiche und ihre Auffindegeschichte und Ulvi als verurteilter Täter. Wenn diese beiden Fakten zwanglos miteinander vereinbar sind, warum sollte man einen neuen Täter suchen?

Beziehungsweise was würde Ulvi denn deswegen als Täter ausschließen? Dazu wären weitere Ermittlungen erforderlich und darüber zu sprechen, BEVOR man IRGENDWAS hat, wäre höchst spekulativ und völlig unprofessionell
Das stimmt. Es konnte nicht hinreichen konkretisiert werden. Aber im Buch wird diese Methode im Einzelnen erklärt. Diese Methode nannte und nennt sich "Reid-Methode" - benannt nach dem Entwickler dieser Methode John E. Reid. Diese Methode wurde von ihm - ein Polizeibeamter - 1947 entwickelt. 1990 konzipierte das Unternehmen um John F. Reid ein Trainingsprogramm, aufgebaut auf die Reid-Methode. Die bayerische Polizei veranstaltete ermals 1999 ein Pilotseminar nach dieser Methode und zwar auf Bestreben den Innenministeriums (und damit von niemand geringerem als Beckstein höchstpersönlich)!!! In den Jahren 2001 bis 2003 reisten hierzu regelmäßig eine Referentin aus den USA nach Bayern ein, die die Beamten der bayerischen Polizei in dieser Vernehmungsmethöde schulte. Unter den geschulten Beamten befanden sich nun eben genau die Beamten, die in der Soko Peggy II tätig waren. Nach der Reid-Methode muss der Vernommene 9 Stufen durchlaufen, die strukturiert abgearbeitet werden müssen.

Quelle hierzu: Das Buch "Der Fall Peggy" mit Gegenüberstellung der einzelnen Sufen mit den Protokollen der Vernehmungen. Und hier ist die Übereinstimmung frappierend. Offizell gibt man es natürlich nicht zu!
Da wäre es mal interessant, welche Übereinstimmungen der Autor ausfindig gemacht haben will UND warum das nie einer rechtswirksam gerügt hat.
Du hattest schon öfters erwähnt, dass dir zumindest Teile des Urteils vorliegen. Ich möchte hier ein Fakt aus dem Urteil einbringen. Da hieß es zu diesem Vorfall in feinstem Juristendeutsch folgendermaßen als Begründung: >> Hätte Ltd. KD Geier (dort stand jedoch immer der Name Geyer) dies ins Werk gesetzt, hätte er, als Zeuge in der Hauptverhandlung vernommen und bei seiner Aussage sichtlich um eine Erinnerung bemüht, nicht eingeräumt, Unzutreffendes möglicherweise an die Polizeibeamten xx und xyz weitergegeben zu haben, und er hätte auch nicht von sich aus bekundet, mit diesen Zeugen vor der Hauptverhandlung über den Widerspruch in ihrer, der Zeugen KHK xx und KHK xyz Aussage und seiner Aussage gesprochen zu haben. << Im Klartext stellte also das Gericht fest, dass dem Herrn Geier also kein Vorwurf zu machen sei, da er ja die Möglichkeit eingeräumt habe, seine Vernehmer falsch informiert zu haben. Klingt diese Begründung nicht geradezu abenteuerlich???

Quelle: Buich "Der Fall Peggy" - Auszug aus der Ureteilsbegründung
Ich hatte bereits geschrieben, dass ich da insgesamt mit der Würdigung des LG nicht ganz einverstanden bin.

ABER - der Knackpunkt war, dass Du es als Methode hingestellt hast. DAS halte ich für abenteuerlich. Es kann eben durchaus ein Missverständnis gewesen sein. Und dafür spricht, nach Auffassung des LG, das Aussageverhalten des KD Geyer.

Wenn man das in den richtigen Kontext setzt, so ist die Argumentation also keineswegs "abenteuerlich". Es geht hier lediglich um die Frage - Vorsatz oder Missverständnis. Das LG wirft schlicht und ergreifend die Frage auf, warum KD Geyer die Möglichkeit eines Missverständnisses einräumt, wenn es Methode gewesen wäre. Die Prämisse dahinter ist klar - wäre es Methode gewesen, so würde man erwarten, dass KD Geyer alle Vorwürfe von sich weist. Offenbar hat er sich aber um eine möglichst neutrale und damit wahrheitsgetreue Aussage bemüht, was natürlich dagegen spricht, dass man bewusst verbotene Vernehmungsmethoden verwendet hat.

Und in seiner ständigen Rechtsprechung sieht der BGH halt den Vorsatz als zwingende Notwendigkeit für das Vorliegen einer Täuschung im Sinne des 136a StPO.
Es macht einerseits sicher Sinn, da nicht jede objektiv falsche Information einem Vernehmungsbeamten als solche bewusst sein muss oder kann. Vielmehr würde ein zu dem Zeitpunkt als richtig geltendes Ermittlungergebnis ein Verwertungsverbot nach sich ziehen, wenn der Beamte es dem zu Vernehmenden vorhält und es sich später objektiv als falsch herausstellt. Andererseits sehe ich da schon die Gefahr des Missbrauchs.

Und um die Frage geht es. Da machst Du -und auch offenbar die Autoren- es Dir ein wenig zu einfach.


2x zitiertmelden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:08
Ich eier mich grad durch 15 Seiten. Deswegen bitte ich um Nachsicht, dass ich jetzt peu-a-peu auf Dinge eingehe.

Ich gehe auch - um Aufwärmungen zu vermeiden - nur auf ganz groben Unfug oder auf Dinge ein, bei denen ich mich angesprochen fühle. Größere Sachverhalte müssen wir in einer lebendigen Diskussion bearbeiten, sonst tippe ich bis morgen früh.
Nochmals: die BI, die Autoren und der österreichische Profiler Müller sind den Weg abgelaufen und konnten so auch die Wegstrecke messen!!! Vor Ort!
Dem halte ich mal entgegen, dass
- die Polizei da 2 (!) Videotatrekonstruktionen vor Ort gemacht hat.
- das LG darüber hinaus sogar einen Ortstermin anberaumt hat.

Auch alles vor Ort.

Und Müller hatte in dem Beitrag kein Maßband dabei. Wäre auch nicht sein Job die Strecke zu messen.


2x zitiertmelden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:10
Diese Rumeierei ist zum kotzen! Kann man keine einfache Antwort auf die
einfache Frage geben: Kam bei Ulvis Vernehmung die Reid-Methode zum
Einsatz oder nicht?

Man hätte sogar Verständnis dafür, denn warum sonst wären gerade bayerische
Beamte auf Betreiben von Beckstein von einer extra aus den Staaten eingereisten
Referentin unterrichtet worden. Man schmeißt ja Steuergelder nicht zum Fenster
raus!


melden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:12
Und nicht schon wieder mit Ulvi und der Strecke und wie schnell und wie lange
und zu welcher Zeit! Wie oft denn noch!


2x zitiertmelden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:16
@ramisha
Zitat von ramisharamisha schrieb:Und nicht schon wieder mit Ulvi und der Strecke und wie schnell und wie lange
und zu welcher Zeit! Wie oft denn noch!
Warum so echauffiert?
Wer soll Dir denn die Frage beantworten, welche Methode angewandt wurde bei der Befragung?

Laut @bayernwastl80 steht das in dem neuen Buch. Und nun?


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:23
@jaska

Steht in der "Skandalgeschichte"? Gut, Frage beantwortet.
Und ich echauffiere mich nicht, ich meine nur, dass den meisten User das Zitieren
von Paragraphen, BGH, geltendes Recht, StPO und ob sich das LG jetzt mit dem KD
um Vorsatz oder Missverständnis streitet, gelinde gesagt am Arsch vorbei geht.

Hier geht es darum: Hat man oder hat man nicht!

Und es geht um die Reid-Methode und offensichtlich wurde die angewandt!


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:24
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Ich eier mich grad durch 15 Seiten. Deswegen bitte ich um Nachsicht, dass ich jetzt peu-a-peu auf Dinge eingehe.

Ich gehe auch - um Aufwärmungen zu vermeiden - nur auf ganz groben Unfug oder auf Dinge ein, bei denen ich mich angesprochen fühle. Größere Sachverhalte müssen wir in einer lebendigen Diskussion bearbeiten, sonst tippe ich bis morgen früh.
Edit: Ich hab´s bei Seite 704 aufgegeben. Das Gezeter ist nicht zu ertragen....


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:27
Zitat von ramisharamisha schrieb:Steht in der "Skandalgeschichte"? Gut, Frage beantwortet.
Und ich echauffiere mich nicht, ich meine nur, dass den meisten User das Zitieren
von Paragraphen, BGH, geltendes Recht, StPO und ob sich das LG jetzt mit dem KD
um Vorsatz oder Missverständnis streitet, gelinde gesagt am Arsch vorbei geht.

Hier geht es darum: Hat man oder hat man nicht!

Und es geht um die Reid-Methode und offensichtlich wurde die angewandt!
Öhm....ja.

Und wenn jetzt irgendwer darlegen würde, dass nicht die Reid-Methode angewandt worden ist, würde das wieder "am Arsch vorbei gehen" und nur interessieren wo Peggy ist...oder auch sonst was....

Manche Leute wollen immer nur über das sprechen, was ihnen in den Kram passt. Bloß nichts Kritisches dazu. Man hat ja seine Meinung...

Kleine Empfehlung - wem das Thema im Thread net passt, der muss es nicht lesen. Mach ich ja auch, wie man im Post davor sehen kann ;)


melden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:28
@LivingElvis

Kein Wunder, dass du ab Seite 704 aufgegeben hast.
Da ging es ja auch nicht mehr explizit um Ulvi,
sondern um Peggy und ihren möglichen Verbleib.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:33
Zitat von ramisharamisha schrieb:Kein Wunder, dass du ab Seite 704 aufgegeben hast.
Da ging es ja auch nicht mehr explizit um Ulvi,
sondern um Peggy und ihren möglichen Verbleib.
Echt? Das muss dann aber viel später gewesen sein....

Bei 704 ging´s noch darum, wer genau was wann wo geschrieben und gemeint hat und wann genau die Öffentlichkeit umfassend über den Widerruf von Ulvi informiert wurde.

Aber Du fasst sicher mal die neuen Erkenntnisse zum Verbleib Peggys für mich zusammen....


melden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:36
@LivingElvis
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Interessant.
Ich stehe dem allerdings etwas skeptisch gegenüber, da
1.) Das Buch offensichtlich bereits hinsichtlich des Falles Johannes S. nicht sonderlich genau ist. Was ich allerdings in ermangelung des Buches und Heikes bislang dünnen Ausführungen dazu nicht genau verifizieren kann. Es bleibt allerdings eine gewisse Skepsis
2.) Von diesen Fehlern ja dann auch die Soko1 betroffen sein müsste.

Und mal ehrlich - so wie Du es rezitierst ist das alles andere als ausermittelt. Es fällt mir schwer mir vorzustellen, dass gleich 2 Sokos sich damit zufrieden geben.

Aber es ist zweifelsohne ein interessanter Punkt.
Deine Skepsis soll dir ungenommen bleiben, Skepsis ist gut. Aber ich kann dir sagen, dass in dem Buch, auch zum Fall Johannes S., nichts verschönigt oder verharmlost wurde. Auch die sexuellen Übergriffe wurden weder verharmlost, noch verschönigt. Da jedoch im Buch auch Namen anonymisiert wurden, kann ich dazu weiter nichts sagen. Aber es verwundert mich, wie du nun Querverbindungen zwischen dem Fall Johannes S. und Holger E. ziehst. Deine Skepsis kann ich jedoch nachvollziehen.

Zu 2.) Ja auch die Soko 1 ist davon betroffen. Diese hatte die Ermittlungen gegegen Holger E. im Mai 2001 begonnen. Sie hatten haufenweise Indizien, aber keine Beweise und eben auch keine Leiche. Die Autoren bemängeln, dass man damals nicht auch zwischen Halle und Leipzig nach Peggy suchte, da die Indizien gegen Holger E. schon gewaltig waren. Ein Jahr später hatte dann die Soko II die Ermittlungen zu dieser Spur weiter geführt und hatten den Holger E. zur Vernehmung am 5. Juni 2002 geladen. Dort wurde er auch hart rangenommen und man hatte auch schlagende Argumente. Man hatte festgestellt, dass Holger E. kurz vor der Vernehmung versucht hatte, ein Bild von Peggy von seinem PC zu löschen. Es war das Bild, was ihn und die Peggy in einer verfänglichen bzw. sehr nahen Situation zeigte. Das war das Bild, bei dem Holger E. die Peggy von hinten innig umarmte. Man hatte ihn also wieder an der Angel. Ja und dann kam eben knapp 1 Monat danach das Geständnis von Ulvi und man lies diese Spur völlig fallen, obwohl Holger E. überhaupt kein Alibi hatte, bei ihm Kinderpornos gefunden wurden und er die Beamten in jeglicher Sicht anlog, was man ihm beweisen konnte.

Dass diese Spur ausermittelt wäre, habe ich nicht geschrieben, denn das ist sie ja nunmal augenscheinich eben nicht. Aber damals hätte man auch dran bleiben müssen, zumal Ulvi sein Geständnis wierrufen hatte und zudem sich sehr viele Widersprüche darin zeigten.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Da wäre es mal interessant, welche Übereinstimmungen der Autor ausfindig gemacht haben will UND warum das nie einer rechtswirksam gerügt hat.
Ich möchte hier nicht den ganzen Inhalt vom Buch rein schreiben und das wäre auch nicht möglich. Die Autoren haben die Methode und die Vernehmungsprotokolle gegenübergestellt (im Buch auch teilweise zitiert) und darin erkannte man frappierende Übereinstimmungen. Diese Methode war, wie ich ja schon erwähnte, vom Innenministerium gewünscht, jedoch mit deutschem Gesetz nicht ganz vereinbar.

Und jetzt sind wir doch mal ehrlich. In der Juristerei werden Grauzonen ausgenutzt. Du bist selbst im juristischen Gebiet sehr bewandert. Und ich selbst sitze "sozusagen an der Quelle" - wie, das ist uninteressant und gehört nicht hier her. Aber ich weiß, wie man einen Sachverhalt, eine Unstimmigkeit mit Geschick so umschiffen kann, dass es eben passt - juristisch. Menschlich und mit Gerechtigkeit hat das Meiste jedoch nichts zu tun. Es sind schlicht juristische Floskeln, um Grauzonen ausnutzen zu können.


2x zitiertmelden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:45
@LivingElvis
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Edit: Ich hab´s bei Seite 704 aufgegeben. Das Gezeter ist nicht zu ertragen....
Wollte Dich schon bewundern :)


melden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:51
@LivingElvis

Nachtrag:
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Da wäre es mal interessant, welche Übereinstimmungen der Autor ausfindig gemacht haben will UND warum das nie einer rechtswirksam gerügt hat.
Warum der Pflichtverteidiger von Ulvi - sagen wir es mal auf bayrisch - so schlampat gearbeitet hatte, ist der nächste Punkt. Aber sind wir doch mal ehrlich: Welcher Plichtverteidiger - außer vielleicht jetzt Herr Euler - macht sich denn viel Arbeit, wenn er "nur" pauschal vergütet wird?


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:53
@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb:Laut @bayernwastl80 steht das in dem neuen Buch. Und nun?
Laut einigen Einlassungen in diesem Threat steht das Eine oder Andere so im Urteil. Und nun?


melden

Peggy Knobloch

10.05.2013 um 17:56
Zitat von bayernwastl80bayernwastl80 schrieb:Deine Skepsis soll dir ungenommen bleiben, Skepsis ist gut. Aber ich kann dir sagen, dass in dem Buch, auch zum Fall Johannes S., nichts verschönigt oder verharmlost wurde. Auch die sexuellen Übergriffe wurden weder verharmlost, noch verschönigt. Da jedoch im Buch auch Namen anonymisiert wurden, kann ich dazu weiter nichts sagen. Aber es verwundert mich, wie du nun Querverbindungen zwischen dem Fall Johannes S. und Holger E. ziehst. Deine Skepsis kann ich jedoch nachvollziehen.
Die Querverbindung ist die, dass wenn das Buch bei Johannes S. schon nicht wahrheitsgetreu wiedergibt, das die Frage aufwirft, inwieweit es bezüglich Holger E. wahrheitsgetreu wiedergibt. Eigentlich ganz einfach.

Woher weißt Du eigentliche, dass das Buch bei Johannes S. weder verharmlost noch beschönigt, wenn Du nicht mehr dazu sagen kannst, weil die Namen anonymisiert seien? Find ich merkwürdig....
Zitat von bayernwastl80bayernwastl80 schrieb:Dass diese Spur ausermittelt wäre, habe ich nicht geschrieben, denn das ist sie ja nunmal augenscheinich eben nicht. Aber damals hätte man auch dran bleiben müssen, zumal Ulvi sein Geständnis wierrufen hatte und zudem sich sehr viele Widersprüche darin zeigten.
WENN die Angaben des Buches richtig sein sollten, würde ich das genauso sehen.
Zitat von bayernwastl80bayernwastl80 schrieb:Ich möchte hier nicht den ganzen Inhalt vom Buch rein schreiben und das wäre auch nicht möglich. Die Autoren haben die Methode und die Vernehmungsprotokolle gegenübergestellt (im Buch auch teilweise zitiert) und darin erkannte man frappierende Übereinstimmungen. Diese Methode war, wie ich ja schon erwähnte, vom Innenministerium gewünscht, jedoch mit deutschem Gesetz nicht ganz vereinbar.
Die Frage ist doch, wie selektiv das getan wird. Ohne vollständige Einsicht in die Vernehmungsprotokolle ist das gar nicht zu beurteilen.
Und selbst dann wird es sehr schwer.

Das ist auch das, was @traces gemeint hat: Geh ich da mit der Prämisse ran, was Skandalöses aufdecken zu wollen, werde ich auch was finden. Entsprechend selektiv genommen und auszugsweise zitiert kann ich Dir vermutlich auch deutliche Parallelen zwischen dem aktuellen Wahlprogramm der Grünen und dem Wahlprogramm der NSDAP von 1933 aufzeigen. Das ist nun wirklich ein alter Hut.

Was richtig ist, ist das die Bayern Interesse an der Reid-Methode gezeigt haben und diese nicht ganz unbedenklich ist. Da ist sicher eine gewisse Skepsis angebracht, allerdings ergibt sich daraus kein ultimativer Beweis.

Und selbst wenn die Reid-Methode angewandt wurde, wäre das noch kein Beweis für das Vorliegen eines falschen Geständnisses. Wenn auch ein weiteres Indiz.

Aber dass bezüglich dem Geständnis eine gewisse Skepsis angebracht ist, ist eigentlich allgemeiner Konsens.

Ramisha wird sich gleich wieder beschweren, dass wir nur über Ulvi reden....
Zitat von bayernwastl80bayernwastl80 schrieb:Und jetzt sind wir doch mal ehrlich. In der Juristerei werden Grauzonen ausgenutzt. Du bist selbst im juristischen Gebiet sehr bewandert. Und ich selbst sitze "sozusagen an der Quelle" - wie, das ist uninteressant und gehört nicht hier her. Aber ich weiß, wie man einen Sachverhalt, eine Unstimmigkeit mit Geschick so umschiffen kann, dass es eben passt - juristisch. Menschlich und mit Gerechtigkeit hat das Meiste jedoch nichts zu tun. Es sind schlicht juristische Floskeln, um Grauzonen ausnutzen zu können.
Jaein. die Rechtswissenschaft muss sich naturgemäß weit fassen, damit sie alle Grauzonen des Lebens abdecken kann. Das ist nicht einfach und alles andere als perfekt. Aber - es funktioniert meist ganz gut.

Richtig ist, dass man in der Rechtsprechung gern mal umschifft. Allerdings ist auch richtig, dass die wenigsten Ermittler, Richter oder Staatsanwälte bewusst einen Unschuldigen einsperren wollen. Denen unterläuft nur häufig ne gewisse Betriebsblindheit, weil die sich vorschnell überzeugen lassen.

Den gleichen Vorwurf mache ich aber der BI. Und den Autoren der meisten Bücher.

Allerdings habe ich beim Lesen des Urteils nicht den Eindruck gewonnen, dass das LG vorschnell geurteilt hat. Ich hatte eher den Eindruck, dass die schon sehr zweifelnd an die Sache rangegangen sind, schlussendlich aber doch für sie mehr für Ulvi als Täter sprach, als dagegen.

Und dass der Mensch von einmal getroffenen Entscheidungen nur ungern abrückt ist ja nun ein vielfach beschriebenes Phänomen. Wer A sagt, meint meist, er müsse auch B sagen.


1x zitiertmelden