FadingScreams schrieb:sowas hältst du für möglich? - nur damit ich dich richtig verstehe.. der Streit ist ja um 'auf Biegen und Brechen' entfacht. Und zwar von meiner Seite:
Ich halte das fast nicht für möglich, aber es wäre wahrscheinlich nicht nachweisbar, es war natürlich etwas überspitzt formuliert, das sollte man eigentlcih erkannt haben. Es ging mir um die Nachweisbarkeit.
FadingScreams schrieb:der Begriff Verteidiger widert mich in solchen Fällen, wo es auf Biegen und Brechen nur darum geht den Beschuldigten, an der Wahrheit vorbei frei zu bekommen, regelrecht an..
Was ist die Wahrheit? Das ist in Wirklichkeit das Problem. Selbst nach einem Urteil gibt es nur die rechtliche Wahrheit, die mit der wirklichen nicht übereinsatimmen muss. Niemand kennt diese (außer dem wirklichen Täter, wenn er noch lebt). Daher ist und bleibt es notwendig, das Verteidiger auch eine effektive Verteidigung selbst dann versuchen, wenn sie selber glauben, sie verteidigen einen Schuldigen. Und genau deshalb ziehe ich vor Anwälten meinen Hut, die es dann trotzdem schaffen, sich sehr mit dem Fall zu beschäftigen. Nur so funktioniert die Rechtsprechung insgesamt. Wenn man wünscht, dass das die Anwälte ebenfalls nur gemäß ihres Gewissens den Beruf ausüben, dann besteht die Gefahr, dass in Wirklichkeit die Anwälte die wirklichen Richter sind und das darf nicht sein.
Natürlich wäre es für einen Verteidiger leichter, wenn er einfach nur die vertritt, an deren Unschuld er glaubt. Aber dann wäre wahrscheinlich in bestimmten Fällen keine Verurteilung möglich, weil man das Recht auf einen Verteidiger nicht erfüllen kann.
Richter u. Sta die entscheiden immer nach ihrem Gewissen, das macht ihnen aus meiner Sicht den Beruf selber viel leichter. Dass es dabei dann auch andere Herausforderungen gibt, ist klar, aber die sind auf einem andern Level und nur in geringerem Maße von psychologischer Natur.
Ich würde auch ganz gern wissen, welchen Einfluss die Anwälte hier haben. Die PK spricht ein recht klares Wort und was soll da Anwälte bewirkt haben? Dass der Aussgepsychologe diese Bewertung von den Aussagen UKs erfolgte, dürfte kaum auf dem "Mist" von Anwälten gewachsen sein. Und die Bewertung steht auch mit dem 2. Urteil im Einklang. Manche Fälle lassen sich einfach nicht lösen. Also warum dieses Anwalt-Bashing in diesem Thread? In Wirklichkeit will man es nur besser wissen als die Ermittler.