kätzchen4 schrieb:Rät man als Anwalt da nicht sofort - auch ohne Akteneinsicht - zum Widerruf und läßt das Ganze nicht einfach so vor sich hinköcheln? Mir fehlt da echt das Verständnis für. Wie wäre man denn mit diesem falschen Geständnis weiter umgegangen, wenn es keinen Haftbefehl gegeben hätte?
Ich bin kein Jurist und kann Dir diese Frage wirklich nicht beantworten.
kätzchen4 schrieb:Schon alleine die Tatsache nach 17 Jahren, plötzlich, jetzt wo er doch eine Familie gegründet hatte, wieder ins Visier der Ermittler geraten zu sein, dürfte Druck genug gewesen sein.
Ja, das spielt sicher auch mit, aber nehmen wir mal das was wir wissen:
- Am Mittwochmorgen hatten 17 Einsatzwagen das Gehöft von Manuel S. in einem Ortsteil von Marktleuthen umstellt. Quelle
- Es gab Vernehmungen, es gab Hausdurchsuchungen…Quelle ca. bei Min. 10.00
- Ihm wurde ein Pflichtverteidiger angeboten den er aufgrund Mißtrauen ablehnt
Zu 1. u. 2.)17 Wagen an seinem Hof… er selbst wurde beim Bäcker abgefangen, im Podcast Teil 1 meiner Erinnerung nach von einem Bürger aus Marktleuthen erwähnt das eine Armada an Einsatzfahrzeugen in Bereitschaft stand, in manchen Artikeln ist das Ausmaß noch zu erahnen. [autourl (https://www.frankenpost.de/storage/image/3/0/4/8/5758403_cms2image-frame-520x500_1rCztr_M1Kix0.jpg[/autourl]]1), [autourl (https://www.news5.de/news/news/read/14116[/autourl]]2)! In der Vernehmung wird ihm dann gesagt, daß Hundertschaften der Polizei sowohl in Lichtenberg bei seinen Eltern, bei den Schwiegereltern als auch beim Arbeitgeber Durchsuchungen vornehmen werden. Ich weiß von drei Bekannten wie so eine Durchsuchung stattfindet, da wird die komplette Bude auseinandergenommen, und wenns ans Aufräumen geht, verabschieden die sich. Manuel S. dürfte das aus den früheren Durchsuchungen bekannt gewesen sein. Und dass er Angst hatte das eine evtl. Durchsuchung bei seinem Arbeitgeber Konsequenzen für ihn hatte kann ich durchaus nachvollziehen. Man mag sich ja gar nicht vorstellen das die das Sarglager genauer durchsucht hätte, oder in einen Abschiedsraum, in eine Einsargung geplatzt wären…
zu 3.Zugegeben, da werde ich jetzt auch nich so wirklich schlau draus warum man ihm einen Pflichtverteidiger anbietet, aber nicht nach einem Anwalt telefonieren lässt. Ich habe die Situation jedenfalls so verstanden, und verstehe die Hintergründe aber nicht wirklich.
Ich kanns mir nur mit Argwohn erklären, der ging ja schon (berechtigten) Bedenken in die Vernehmung und kriegt da Dinge an den Kopf geknallt die die Situation nicht wirklich entspannen. Wenn dann -nachdem dir der Ernst der Lage bewusst geworden ist- nach nem Anwalt fragst und dir ein Pflichtverteidiger angeboten wird würde ich möglicherweise auch skeptisch reagieren, immerhin kommt das Angebot von den gleichen Leuten, die dich wegen Mordes wegsperren wollen…
Vielleicht hat aber auch das Wort „Pflichtverteidiger“ einen Negativtouch, da Ulvi K. 2004 nicht so gut mit seinem fuhr?
Pflichtverteidiger Wolfgang D. Schwemmer und Walter Bagnoli
[autourl (https://pdfmage.org/dl/901e4021-bcce-4a98-b166-fc0dc7f20734.pdf/dorfdepp%20oder%20m%c3%b6rder_%20-%20welt.pdf[/autourl]]Quelle)
Was die Drucksituation allgemein betrifft, die ist sicher individuell. Vergleich das mal mit Wurzelbehandlungen oder Geburten, der eine findet es extrem schlimm, der andere toleriert es halt besser.
Wie gesagt, ich schließe ihn nicht aus, ich stolperte nur über Professor Dr. Saul Kassin und hatte daraufhin versucht objektiv das Teilgeständnis zu betrachten, und da fiel mir das "nicht gesicherte Alibi" im Tatzeitraum auf, das aber offenbar doch belastbar genug ist, für die Pollenübertragung. Und sorry, das ist so wie es in der PM steht Rosinepickerei!
Kuno426 schrieb:. Ja, und kurz darauf musste er nicht mehr aussagen (scheint mir), weil durch die Aussage seiner Mutter der Druck von ihm genommen war...
Die Mutter hatte doch soweit bekannt erst nach der Verfahrenseinstellung „die“ Aussage gemacht, also ihr da jetzt ne Falschaussage zu Gunsten des Sohnes zu unterstellen passt zeitlich nicht.
AnNevis schrieb:Sofern er tatsächlich situativ überfordert ein Geständnis abgegeben haben sollte (einfach gedanklich mal annehmend)
nichts anderes tat ich