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Peggy Knobloch

98.242 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

21.10.2020 um 16:45
biene99 schrieb (Beitrag gelöscht):Ich persönlich darf ausserdem denken über MS was ich will. Und nichts was ich geschrieben habe ist falsch oder justitiabel. Die Unschuldsvermutung gilt vor Gericht und in den Medien und hat da auch absolut ihre Berechtigung - hier darf ich doch schreiben und sagen was ich meine - solange ich mich innerhalb der Regeln der Betreiber bewege, oder nicht?
Es ging mir nicht darum , was juristisch erlaubt ist, sondern darum zu hinterfragen, was denn das Ziel einer solchen von dir gewünschten öffentlichen Demaskierung sein könnte.
Und noch viel mehr, ob es moralisch und in diesem deinem Szenario nach journalistischem Kodex zu vertreten sei. Nicht alles was erlaubt ist, ist auch gut.

Er hat vermutlich/wahrscheinlich etwas Schreckliches getan oder war an einer schrecklichen Tat beteiligt - aber gibt das der Presse das Recht, ihn dafür vor einer rechtsstaatlichen Verurteilung öffentlich hinzurichten?

Es ist schwer auszuhalten, wenn jemand schweigt oder gar ein Geständnis zurückzieht, aber das zu ändern ist nicht Aufgabe eines Journalisten.


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Peggy Knobloch

21.10.2020 um 18:24
PS: Ich halte jede Wette, dass MS in einem Interview jede unangenehme Frage, sollte sie entgegen etwaigen Absprachen kommen, mit dem Hinweis auf das laufende Ermittlungsverfahren abblocken wird.


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Peggy Knobloch

21.10.2020 um 19:54
@Andante
Das denke ich auch. M.S. ist ja auch nicht geistig behindert und hat bestimmt ein bisschen mehr IQ vorzuweisen als U.K. Der hat m. W. einen Anwalt und keinen Betreuer.


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 09:09
Ich bin echt fassungslos..
😳
Fall Peggy ist ein Cold Case, Ermittlungen sind eingestellt..

https://m.bild.de/regional/nuernberg/nuernberg-news/peggy-9-ermittlungen-eingestellt-fall-ist-jetzt-ein-cold-case-73532662.bildMobile.html###wt_ref=https%3A%2F%2Fm.bild.de%2F&wt_t=1603350470943


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 09:51
Zitat von FrokenLisbethFrokenLisbeth schrieb:Es ging mir nicht darum , was juristisch erlaubt ist, sondern darum zu hinterfragen, was denn das Ziel einer solchen von dir gewünschten öffentlichen Demaskierung sein könnte.
In einem Wort: Gerechtigkeit.

Weil über die juristischen Institutionen ist in diesem Fall, wie von mir schon antizipiert, Gerechtigkeit ja leider nicht mehr zu erreichen.

Oder ist es aus Gründen der Political Correctness der vierten Gewalt im Staat jetzt noch nicht mal mehr erlaubt, einem hochwahrscheinlichen Verbringer und potentiellen Mörder eines 9-jährigen Kindes unangenehme Fragen zu stellen?

Aber wahrscheinlich darf man selbst das jetzt nicht mehr sagen - nachdem der Fall zum Cold-Case erklärt wurde.


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 09:53
Hier, das ist wohl eindeutig, die Ermittler gehen von Personen (Plural) aus, damit ist wohl der gemeint der das Kind im zürückgezogenen Geständnis übergeben hat.
Die Ermittler aber waren sich sicher, dass sie die handelnden Personen kennen. Einer davon, Manuel S., sollte jetzt angeklagt werden. Er war schon den Ermittlern der Soko 1 als hochverdächtig aufgefallen, doch sein fehlendes Alibi bemerkte man erst 2018.
Die Indizienkette der vorerst letzten Soko unter Leitung des Bayreuther Ermittlers Uwe Ebner ist das, was man erdrückend nennt.
Quelle: https://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/Fall-Peggy-wird-geschlossen-Keine-neue-Anklage;art2388,7438361


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 10:14
@margaretha
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Hier, das ist wohl eindeutig, die Ermittler gehen von Personen (Plural) aus, damit ist wohl der gemeint der das Kind im zürückgezogenen Geständnis übergeben hat.
Ziemlich auffällig, der Text des von Dir verlinkten Artikels ist teilweise identisch mit dem gesperrten 9 Indizien Artikel von Lapp.

Es dürfte jetzt mit umfangreichen Pressemitteilungen zu rechnen sein.
Einmal durch die StA Bayreuth:
Nach Prüfung durch die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg verschickte die Staatsanwaltschaft Bayreuth am Donnerstag nun aber eine abschließende Bewertung der Ermittlungen.

Aus dem umfangreichen Dokument geht hervor: Das Verfahren ist eingestellt.
Quelle: https://m.bild.de/regional/nuernberg/nuernberg-news/peggy-9-ermittlungen-eingestellt-fall-ist-jetzt-ein-cold-case-73532662.bildMobile.html###wt_ref=https%3A%2F%2Fm.bild.de%2F&wt_t=1603350470943
Neue Wende im Fall Peggy: Die Staatsanwaltschaft Bayreuth stellt die Ermittlungen gegen Manuel S. ein. Das hat Anwalt Jörg Meringer dem BR bestätigt. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen sich dazu noch nicht äußern. Bis heute dauerten die Ermittlungen gegen den Familienvater aus dem Landkreis Wunsiedel an.
Quelle: https://www.google.de/amp/s/www.br.de/nachrichten/amp/bayern/fall-peggy-staatsanwaltschaft-stellt-ermittlungen-ein,SE3fb0F

Weiterhin duech die RA H von der Mutter des getöteten Kindes Peggy K.:
Ramona Hoyer, die Anwältin von Peggys Mutter Susanne Knobloch, kommentiert die Lage nicht. Sie will sich im Laufe des Tages mit einer kurzen Pressemeldung an die Medien wenden.
Quelle: https://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/Fall-Peggy-wird-geschlossen-Keine-neue-Anklage;art2388,7438361

Die Staatsabwaltschaft Baxreuth hat sich selbst zum Fall noch gar nicht geäussert?
Während RA M die Einstellung aber bereits bestätigt hat.


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 10:20
Mittlerweile berichten etliche Medien davon, dass die Anklage fallen gelassen wird und der Fall nun ein Cold Case ist.
Sehr sehr traurig und sicherlich brutal für die Mutter. Der Fall wird also wohl nie gelöst werden :/


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 10:47
Bestehen bleibe lediglich der dringende Tatverdacht, dass Manuel S. die Leiche weggebracht hat. Eine solche Tat wäre aber bereits verjährt.
Quelle: https://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/Fall-Peggy-wird-geschlossen-keine-neue-Anklage;art2388,7438361

Und zum 4. mal (inkl. früherer AG- und LG- Mitteilungen) bleibt wieder zuletzt der dringende Tatverdacht bzgl. der Verbringung der Leiche durch MS bestehen.


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 11:01
Irgendwas ist da komisch, der Artikel ist von Otto Lapp, und der kennt das Tonband:
47 Minuten, in denen er versucht seinen Vater davon zu überzeugen, dass Manuel S. dabei war und danach die Leiche in seinem Auto weggeschafft hat. Teils unter Tränen beschwört Ulvi K. seinen Vater, der es nicht glauben will, dass Manuel S. dabei war. „Glaub mir, der Manuel war dabei".
U. K. versucht seinen Vater davon zu überzeugen, daß Manuel S. dabei war, aber gleichzeitig im gleichen Artikel heißt es:
Das Gespräch Ulvis mit dem Vater in der Zelle beweise nichts, es sei auch nicht ohne Druck für Ulvi gewesen. Der Vater habe Riesendruck aufgebaut und habe gesagt: „War's der S.?“ Dann erst habe Ulvi seine Geschichte von Manuel erzählt, um seinen Vater ruhiger zu stimmen.
https://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/Fall-Peggy-wird-geschlossen-keine-neue-Anklage;art2388,7438361

Und in einem ganz anderen Artikel von vor zwei Jahren will der Vater den S. ja am liebsten nicht gekannt haben:
Auch die Eltern von Ulvi K. wohnen noch immer in der Nachbarschaft. Und auch sie wollen nicht mehr über den Mord sprechen. Es interessiert sie kaum, so scheint es, dass die Polizei ihre Ermittlungen gegen Manuel S. nun intensiviert. "Ich kenne Manuel nicht. Nur als er noch ein Kind war, habe ich ihn gesehen", sagt der Vater. K. hält seine Hände tief nach unten, deutet an, wie klein die Jungen damals waren. So unschuldig, scheint er zu sagen. "Der Manuel ist nie hier gewesen", erklärt K. "Wenn er hier über die Straße liefe, würde ich ihn nicht erkennen."
https://www.focus.de/panorama/welt/focus-online-vor-ort-in-lichtenberg-alles-luegen-wende-im-fall-peggy-doch-in-ihrer-heimat-glaubt-das-niemand_id_9638129.html


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 11:32
https://www.n-tv.de/panorama/Ermittler-legen-Fall-Peggy-zu-den-Akten-article22116689.html

Die Ermittlungen sind eingestellt worden.


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 11:34
Die Staatsanwaltschaft Bayreuth erklärt sich:

Pressemitteilung Staatsanwaltschaft Bayreuth, 22. Oktober 2020
https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/staatsanwaltschaft/bayreuth/presse/2020/24.php (Archiv-Version vom 29.10.2020)
Ermittlungsverfahren gegen den Beschuldigten Manuel S. wurde eingestellt
Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Bayreuth


BAYREUTH. Am Montag, den 7. Mai 2001, verschwand die damals neunjährige Peggy Knobloch aus Lichtenberg im Landkreis Hof spurlos. Zuletzt wurde das Mädchen am Henri-Marteau-Platz in Lichtenberg von mehreren Zeugen gegen 13.24 Uhr lebend gesehen, von da an verlor sich ihre Spur. Es bestand der Verdacht eines Sexual- und Tötungsdelikts.

Die Ermittlungen hatten zunächst zur Beschuldigung des zur Tatzeit 24-jährigen Ulvi K. geführt. Er wurde am 30.04.2004 von der Großen Jugendkammer des Landgerichts Hof in einem Indizienprozess wegen Mordes zum Nachteil von Peggy Knobloch zu lebenslanger Freiheitsstrafe und wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zur Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus verurteilt.

Am 03.04.2013 beantragte der Verteidiger von Ulvi K. die Wiederaufnahme des Verfahrens. Er beschränkte den Antrag auf die Verurteilung wegen des Mordes an Peggy Knobloch. Die
Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus war nicht Gegenstand des Wiederaufnahmeantrags.

Mit Beschluss vom 09.12.2013 erklärte die 1. Jugendkammer des Landgerichts Bayreuth den Wiederaufnahmeantrag für zulässig. Am 14.05.2014 hob sie das Urteil des Landgerichts Hof aus dem Jahr 2004 insoweit auf, als der Angeklagte wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden war, und sprach ihn frei. Der Freispruch ist rechtskräftig. Ein Vollzug der Freiheitsstrafe war zu keinem Zeitpunkt erfolgt.

Im Sommer 2016 wurden in einem Waldstück in der Nähe von Rodacherbrunn/Thüringen, etwa 16 Kilometer von Lichtenberg entfernt, die sterblichen Überreste von Peggy Knobloch gefunden. Der Fund führte zur Wiederaufnahme der Ermittlungen.

Die Historie des Verfahrens, der enorme Umfang an Akten und Informationen und insbesondere die erst 15 Jahre später aufgefundenen sterblichen Überreste von Peggy Knobloch erforderten die Einrichtung einer kriminalpolizeilichen Sonderkommission mit einem außergewöhnlich hohen personellen, materiellen und finanziellen Aufwand.

Zudem bezogen die Beamten der SOKO auch wissenschaftliche Disziplinen ein, die außerhalb üblicher Ermittlungsroutine stehen, wie beispielsweise Gutachten zur Auswertung von Torf-, Pollen- und Farbpartikelspuren.

Die Summe der Erkenntnisse aus den Untersuchungen der am Fundort gesicherten Spuren sowie die Neubewertung bereits bestehender polizeilicher Feststellungen rückten den im Tatzusammenhang bereits früher einmal beschuldigten Manuel S., der zur Tatzeit im Alter von 24 Jahren in Lichtenberg gewohnt und gelebt hatte, erneut in den Fokus der Ermittlungen. So haben die Ermittlungen ergeben, dass sich der Beschuldigte zur tatkritischen Zeit ohne gesichertes Alibi in Lichtenberg aufhielt und Arbeiten durchführte, die mit den am Leichenablageort gefundenen Spuren korrelieren. Peggy Knobloch befand sich zum Zeitpunkt ihrer letzten Sichtung in unmittelbarer Nähe des Hauses des Beschuldigten.

Im Zusammenhang mit den Ermittlungsmaßnahmen führten die Beamten der SOKO im September 2018 die Vernehmung des Beschuldigten S. durch. Hierbei gab er zu, am Tag des Verschwindens von Peggy mit seinem Audi 80 in Lichtenberg unterwegs gewesen zu sein, als ihn ein ihm namentlich bekannter Mann angehalten habe. In einem Bushäuschen in der Poststraße, so gab der Beschuldigte an, will er das leblose Mädchen von dem Mann übernommen haben. Er habe noch versucht, es zu beatmen. Weiter gab er an, dass er das Opfer in eine rote Decke gewickelt, in den Kofferraum seines Fahrzeugs gelegt und dann in einem Waldstück in Thüringen - dem späteren Fundort - abgelegt habe. Er ergänzte, dass er wenige Tage später den Schulranzen des Mädchens und deren Jacke bei sich zu Hause verbrannt habe. Er bestritt jedoch, Peggy Knobloch getötet zu haben. Später widerrief er das Geständnis über die Verbringung der Leiche. Sein Rechtsanwalt erhob zudem schwerwiegende Vorwürfe gegen die Ermittler.

Gegen den Beschuldigten erließ das Amtsgericht Bayreuth am 11.12.2018 Untersuchungshaftbefehl, den es am 24.12.2018 jedoch wieder aufhob.

Die 3. Strafkammer des Landgerichts Bayreuth stellte mit Beschluss vom 13.02.2019, mit dem die Beschwerde der Staatsanwaltschaft Bayreuth gegen die Aufhebung des Haftbefehls verworfen wurde, fest, dass keine Anhaltspunkte für das Vorliegen von verbotenen Vernehmungsmethoden oder eines Verwertungsverbotes hinsichtlich der Aussagen des Beschuldigten festzustellen seien.

Das Geständnis über die Verbringung und Ablage von Peggy Knobloch im Wald bei Rodacherbrunn durfte somit verwertet werden.

Die 3. Strafkammer bejahte gleichzeitig den dringenden Tatverdacht, dass Manuel S. zumindest an der Verbringung der Leiche von Peggy Knobloch beteiligt gewesen war, einen dringenden Tatverdacht der Beteiligung an der Tötung von Peggy Knobloch verneinte sie jedoch.

Infolge der Feststellungen des Landgerichts tätigte die Sonderkommission nochmals intensive Ermittlungen, die Ende 2019 abgeschlossen und der Staatsanwaltschaft zur weiteren Entscheidung vorgelegt wurden.

Die abschließende Bewertung der äußerst umfangreichen Ermittlungsergebnisse durch die Staatsanwaltschaft Bayreuth führte zu dem Ergebnis, dass dem Beschuldigten Manuel S. eine Täterschaft oder Beteiligung an der Herbeiführung des Todes der Peggy Knobloch nicht mit der für eine Anklageerhebung erforderlichen Sicherheit nachgewiesen werden kann.

Voraussetzung für die Erhebung der Anklage ist ein hinreichender Tatverdacht, auf dessen Grundlage die Verurteilung des Beschuldigten mit Wahrscheinlichkeit zu erwarten sein muss.

Es wurden zwar zahlreiche Indizien ermittelt, die auf eine Tatbeteiligung von Manuel S. hindeuten, weder die objektive Spurenlage noch die verwertbaren Angaben des Beschuldigten oder sonstige Beweismittel gestatten allerdings einen hinreichend sicheren Nachweis der Beteiligung an der Tötung von Peggy Knobloch.

Aufgrund des Zustandes der sterblichen Überreste des Mädchens nach einer Liegezeit 15 Jahren, in dessen Folge bereits viele Spuren unwiederbringlich verloren gegangen waren, ließ sich die Todesursache nicht mehr feststellen.

Zeugen, die das Geschehen beobachtet haben, konnten nicht ermittelt werden. Allein die Angaben des Beschuldigten Manuel S. und des freigesprochenen Ulvi K. stehen zur Verfügung. Manuel S. bestreitet, Peggy Knobloch getötet zu haben. Ulvi K. gab in seinen zahlreichen Vernehmungen unterschiedlichste Einlassungen und Tatversionen an, die er jeweils dem Verfahrensstand anpasste. Ein bezüglich der Aussagen eingeholtes Gutachten eines Fachpsychologen für Rechtspsychologie zu deren Wahrheitsgehalt kommt zu dem Ergebnis, dass es auszuschließen ist, dass seinen Schilderungen auch nur annähernd eine hinreichende Zuverlässigkeit und Glaubhaftigkeit attestiert werden kann. Dafür wären die Widersprüchlichkeiten in seinen Aussagen und die Fluktuationen seiner Angaben zu hoch.

Es liegen damit insgesamt keine hinreichenden Beweise dafür vor, dass Manuel S. allein oder zusammen mit einer anderen Person Peggy Knobloch sexuell missbraucht und anschließend getötet hat, um die Sexualstraftat zu verdecken.

Bestehen bleibt lediglich der dringende Tatverdacht gegen den Beschuldigten hinsichtlich des Verbringens der Leiche. Sofern hier isoliert betrachtet der Tatbestand der Strafvereitelung in Betracht käme, wäre dieser aber bereits verjährt.

Das Verfahren wurde daher mit Verfügung vom 16.10.2020 insgesamt eingestellt. Damit endet nach nunmehr über 19 Jahren ein komplexes Ermittlungsverfahren, das überregional hohe Aufmerksamkeit erfuhr und wiederholt im Blick der Öffentlichkeit stand.

Die zahlreichen Beamten der Sonderkommissionen und die Staatsanwaltschaften Hof und Bayreuth haben über Jahre unermüdlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft, das Verbrechen aufzuklären. Sie arbeiteten an rund 6.400 Ermittlungsspuren, gingen hunderten Hinweisen nach und führten insgesamt zirka 3.600 Vernehmungen durch. Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen wurden zudem etwa 250 Gutachten durch unterschiedlichste Spezialisten erstellt. Letztendlich umfassen die gesamten Ermittlungen zirka 450 Aktenordner.

Der Ermittlungskomplex „Peggy“ mit allen Verfahren ist nun vollständig beendet.



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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 12:17
Das ist zwar erstmal bitter, aber war abzusehen als 2018 der Haftbefehl aufgehoben wurde.
Soweit ich juristisch da durchblicke ist das jetzt aber auch klug, weil besser erstmal eingestellt um ihn bei neuen Beweisen dann anklagen können, anstatt ihn jetzt anzuklagen, den Prozess zu verlieren und ihn dann bei neuen Beweisen nicht mehr zur Verantwortung ziehen zu können.


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 12:23
Zwischen den Zeilen ist die Stellungnahme auch eindeutig meiner Meinung nach.


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 13:06
Zitat von jaskajaska schrieb:Die Staatsanwaltschaft Bayreuth erklärt sich:
Danke @jaska für die Verlinkung.

Damit haben sie auch das explizit erwähnt:
Zitat von jaskajaska schrieb:Peggy Knobloch befand sich zum Zeitpunkt ihrer letzten Sichtung in unmittelbarer Nähe des Hauses des Beschuldigten.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Zwischen den Zeilen ist die Stellungnahme auch eindeutig meiner Meinung nach.
Ja, sie spiegelt insgesamt auch das wider, was ich hier im Verlaufe der Diskussion zahlreicher guter Diskuttanten ab Sept. 2018 im Thread mitgenommen habe.

Bitter ist es. Es ist bitter in aller erster Linie für die Familie Knobloch, die seither unter dem unaufgeklärten Verlust ihres Kindes und Schwester Peggy K. und unter den schlimmsten Beschuldigungen seitens diverser Gruppierungen leiden musste.

Ich hoffe der Familie ist es trotz Allem möglich, einen inneren Abschluss und Frieden zu finden.


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 14:19
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Das ist zwar erstmal bitter, aber war abzusehen als 2018 der Haftbefehl aufgehoben wurde.
Soweit ich juristisch da durchblicke ist das jetzt aber auch klug, weil besser erstmal eingestellt um ihn bei neuen Beweisen dann anklagen können, anstatt ihn jetzt anzuklagen, den Prozess zu verlieren und ihn dann bei neuen Beweisen nicht mehr zur Verantwortung ziehen zu können.
Auch wenn ich anderes erhofft hatte, aber das sehe ich letztendlich dann auch so. Einen Freispruch zu riskieren wäre fatal gewesen. Es gibt genug Mordfälle, wo die Ermittlungen zunächst eingestellt und bei neuen Beweisen dann plötzlich wieder aufgenommen wurden...


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Peggy Knobloch

22.10.2020 um 16:04
Zitat von kätzchen4kätzchen4 schrieb:Auch wenn ich anderes erhofft hatte, aber das sehe ich letztendlich dann auch so. Einen Freispruch zu riskieren wäre fatal gewesen. Es gibt genug Mordfälle, wo die Ermittlungen zunächst eingestellt und bei neuen Beweisen dann plötzlich wieder aufgenommen wurden...
So traurig es ist. Da wird meiner Meinung nach nichts mehr passieren. Du schreibst:
Zitat von kätzchen4kätzchen4 schrieb:Einen Freispruch zu riskieren wäre fatal gewesen.
Man ist ja aber leider seitens der Staatsanwaltschaft und des Gerichts anscheinend noch nicht einmal in die Nähe einer Verurteilungswahrscheinlichkeits-Einschätzung von 51% gekommen. Es gab somit, meine ich, deshalb auch gar nichts zu riskieren.

MS wird, nach meine Einschätzung, ein eventuelles Wissen über die Umstände von Peggys Tod mit ins Grab nehmen. Und ansonsten gibt es wahrscheinlich niemand, der die näheren Tatumstände wissen könnte, ausser vielleicht UK. Und selbst wenn dieser eine völlig plausible Aussage machen würde, würde dies zu nichts führen.

MS hat, wie gesagt, das Glück, nicht weiter südlich zu leben.


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