Peggy Knobloch

@desmodium

Ein reines Provozieren halte ich für ausgeschlossen. Es bedarf schließlich richterliche Beschlüsse, die zumindest mit schwachen Indizien begründet werden müssen.
Es werden sich mit Sicherheit neue Interpretationen alter Aussage und auch neuer Erkenntnisse zu diesen Vorgehen geführt haben, denn was hinter den Kulissen läuft, kann zum Glück keiner mehr erahnen - auch nicht die Presse.

Nur mal so am Rande:

Die Aussagen des M.S. und die seiner Mutter über den Nachmittag des 7.5.2001 widersprechen sich.
M.S. sagte, das er bei einer älteren Lichtenbergerin gewesen sei, während seine Mutter damals sagte, er wäre zum umtopfen von Pflanzen bei ihr gewewsen.

Ich halte beide Aussagen für nicht besonders glaubwürdig, weil:

1. Welcher 24-Jährige verbringt seinen Geburtstag am Nachmittag bei einer älteren Frau aus Lichtenberg, die sich mit Sicherheit auf Grund des Geburtstags des Besuchers auch daran erinnert hätte?
2. Wer verbringt seinen Geburtstag in diesem Alter bei seiner Mutter, um Blumen umzutopfen?
3. Er hat sich an diesem Tag extra Urlaub genommen, um diesen dann bei einer älteren Dame, bzw. bei seiner Mutter zu verweilen?


Meiner Meinung nach passt das alles nicht zusammen, allein schon wegen der widersprüchlichen Aussagen. Die Diskussion über Pflanzen-DNA am Fundort und im Garten der Mutter erübrigt sich daher. Interessant finde ich da schon eher die Sache mit den Bienen. Jedenfalls müssen die Ermittler etwas relevantes entdeckt haben, was ihn nun erneut zum Beschuldigten gemacht hat.

desmodium schrieb:Alles in Allem sagt die Polizei es ist nicht der Täter. Aber er könnte irgendwie verwickelt sein.

Das wirkt auf mich wie eine geplante Inszenierung, um im Hintergrund verräterische Aktionen zu provozieren.

Auch ich denke beim Tatvorwurf eher an eine Verwicklung. Wie diese letztendlich ausgesehen haben könnte, das ist, glaube ich, schon oft genug angedeutet worden und muss nicht unbedingt "durchspekuliert" werden.

Was die Provokation anbelangt, sie scheint gefruchtet zu haben. Müsste man doch eigentlich hocherfreut sein, dass die Ermittlungen wieder Fahrt aufgenommen haben und von einem Fortschritt gesprochen wird. Statt dessen erklärt man in der SZ schon mal präventiv, man wisse eine Vernehmung des vor vier Jahren Freigesprochenen zu verhindern.

Lukasheinrich schrieb: Es bedarf schließlich richterliche Beschlüsse, die zumindest mit schwachen Indizien begründet werden müssen.

Wenn jeder Beschluß der in diesem Fall ergangen ist, zum Täter geführt hätte, wäre der Fall längst geklärt. Kannst nicht sogar du, ein Lied davon singen?

Die Grabungen am Brunnen, die Exhumierung der Oma? Das wurde doch auch beschlossen. Und was war? Nichts.

@Frau.N.Zimmer
Der Unterschied ist allerdings, dass damals noch keine Leiche bzw. Ablageort gefunden worden war und es die potentielle Möglichkeit gab dort etwas zu finden, jetzt geht es um gefundene Vergleichsspuren der konkreten Ablagestelle ö.ä.

@Neubsi

Und mir ging es um " Beschlüsse" wie du vllt gelesen hast. :)

Neubsi schrieb:jetzt geht es um gefundene Vergleichsspuren der konkreten Ablagestelle ö.ä.

Wir werden sehen.

GeorgeThorne schrieb:Es ist wahrscheinlich hilfreich, die Aussagen, die nicht ganz exakt wiedergegeben worden sind, im Zusammenhang zu hören, insbesondere im Zusammenhang mit der Fragestellung.

Die Aussagen des Pressesprechers sind mMn sehr exakt wiedergegeben. Ich habe das Video mehrfach angesehen.

Interessant ist eben auch, was genau nicht gesagt wurde:
- beschuldigt der Tötung oder des Mordes
- Erdklumpen (oder Bienen)
- hat die Aussage/ Angaben verweigert
- wir haben den Täter
- haben nur Anwesen des Beschuldigten uns seines nahen Umfeldes durchsucht

@Frau.N.Zimmer

Mir ist klar, das nicht jeder Beschluss zum Erfolg geführt hat, aber was ich sagen wollte ist, das es ohne einen Indiz oder Hinweis es schwer für die Ermittler ist, einen Beschluss zu erhalten.

@desmodium
Dass er die Aussage nicht verweigert hat, wurde verblümt gesagt.
Wenn er die Aussage verweigert hätte, wäre er sehr schnell wieder zuhause gewesen und es hätte auch keine weitere Vernehmung gegeben.
Faktisch muss er Angaben gemacht haben, zumindest quantitativ auch umfangreich.

Der konkrete Schuldvorwurf wurde nicht genannt, er kann möglicherweise auch gar nicht genannt werden, weil dieser eben gerade auch Gegenstand der Ermittlungen ist. Mord ist eine qualifizierte Form der Tötung (so nach dem Gesetz), gesagt wurde wieder verblümt "im Zusammenhang mit dem Tod", was dann wieder alles Mögliche heißen kann. Dennoch ist eine Durchsuchung in diesem Umfang nur möglich, wenn wegen eines Kapitaldelikts ermittelt wird, insbesondere ein Delikt, was inzwischen verjährt wäre, würde diesen Aufwand nicht rechtfertigen, dafür hätte es keinen Beschluss gegeben, folglich wird im Antrag der Staatsanwaltschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit von Mordermittlungen die Rede gewesen sein, davon kann man aus fachlich-praktischer juristischer Sicht ausgehen.

@Frau.N.Zimmer
Beschluss ist das eine, die Spurenlage das andere. Je mehr ehemalige Tatverdächtige bereits wieder als unbeschuldigt gelten, umso enger wird es statistisch für die Übrigen. Hier kommt dazu, dass es neue Spuren (Leichenfund) gibt, die der Öffentlichkeit bislang vorenthalten wurden. Das können neben den erdigen Spuren durchaus auch Gegenstände sein, sowohl gefundene als auch nicht gefundene, insofern können die Ermittlungen allerdings den Tatverdächtigen auch wieder entlasten. Von daher ist in der Tat alles offen, auch wenn die Flamme etwas wärmer brennt.

@GeorgeThorne


Natürlich wird wegen eines Kapitaldeliktes ermittelt, nämlich wegen des Mordes an Peggy Knobloch.

Die haben den ganzen Zirkus doch nicht einzig deshalb veranstaltet, um dem 41-Jährigen was anhängen zu können. Die suchen einen Mörder.

Der Beschuldigte gehört zu einem "relevaten Personenkreis". Wenn seine Delikte bereits verjährt sind, um so besser. Dann wird ihn dies möglicherweise animieren, aus dem Nähkästchen zu plaudern.

So langsam scheint es sich ja erst einmal zu beruhigen.
Was mich irgendwie beunruhigt , es scheint darauf hinaus zu laufen als könnte sich das jetzt zu einem Ding zwischen der Familie K und der des jetzt Beschuldigten entwickeln.
Ich bin hin und hergerissen was ich von der Aussage der Mutter des Beschuldigten halten soll, aber wenn sie dabei bleibt wird wohl keiner das Gegenteil beweisen , (also das Ulvi auf der Bank sahs).

Das sich das bloß nicht wieder zu einem, das scheint Logisch, davon gehen wir aus, dies und das ist glaubwürdig Prozess entwickelt ( aber der Beschuldigte ist ja noch nicht angeklackt) , ich weiß echt nicht was in Lichtenberg dann abgehen würde.
Irgentwie bin ich jetzt wieder Skeptisch, eine Riesen Sturmböe der Meldungen, eine Große Aktion in der Region, ob es das war ?

@CrimeHunter
Ich verstehe gar nicht, warum man da jetzt derartige Bedenken äußern muss.

Es ist reine Spekulation, dass die seinerzeit getätigte Aussage in unmittelbarem Zusammenhang mit den aktuellen (!) Ermittlungen steht. Im Gegenteil, es heißt explizit, dass die Polizei am Leichenfundort Spuren gefunden hat, die unter Neubewertung damalig getätigter Aussagen bzw sichergestellter Beweise die aktuelle Polizeiaktion ausgelöst hat.

Vielleicht sollte man einfach mal abwarten und im Hinterkopf behalten, dass wir sicherlich nur eine Auswahl an Informationen bekommen haben. Die Polizei wird schon wissen, was sie weswegen und in welchem Ausmaß veranlasst, da braucht es sicher keine Hobbykriminalisten für.

Zitronella schrieb: Im Gegenteil, es heißt explizit, dass die Polizei am Leichenfundort Spuren gefunden hat,

Alles klar !
Ich spinne aber schon weiter, was wenn der jetzt beschuldigte so richtig in die Kneifzange der Justiz kämme und des Mordes an Peggy angeklagt würde ?
Dann müssten da aber wirklich unwiederlegbare Forensiche Beweise vorhanden sein, wieder so ein schwammiger Voll Indizin Prozess, vielleicht noch mit UK bei dem keiner weiß wann er die Wahrheit spricht oder nicht als Zeugen , eigentlich nicht vorstellbar, aber ich greife weit voraus , wer weiß was sich tut ?

@CrimeHunter

für mich ist es eigentlich unvorstellbar dass eine Aussage/ Vernehmung von UK, egal ob als Zeuge oder möglicherweise erneut Beschuldigter in irgendeiner Form verwertbar wäre..

FadingScreams schrieb:für mich ist es eigentlich unvorstellbar dass eine Aussage/ Vernehmung von UK, egal ob als Zeuge oder möglicherweise erneut Beschuldigter in irgendeiner Form verwertbar wäre..

Wieso meinst du, sollte das jetzt nicht mehr möglich sein? Die Ermittler haben Fragetechniken, den Wahrheitsgehalt herauszufiltern.
Als Beschuldigter wird er sowieso nicht mehr vernommen.

Waidmann schrieb am 20.09.2013:Wir haben also eine Mutter und einem Lebenspartner, die nebst der Familie B. über ein lückenloses Alibi verfügen.
Zum Lebenspartner:
Für die "tatrelevante " Zeit hatte er wohl ein Alibi,da er auf der Arbeit war...beim Alibi für den Vormittag bin ich mir nicht so sicher,da eine Quittung vom Landratsamt mMn nicht sehr aussagekräftig ist...da Peggy aber bis 13 Uhr in der Schule war,ist das möglicherweise auch nicht entscheidend,es sei denn,er hätte in dieser Zeit Aktivitäten unternommen,die mit dem Verschwinden von Peggy zu tun haben könnten...ist aber alles nur Spekulation...wollte eigentlich nur damit ausdrücken,dass mir die Überprüfung des Alibis für den Vormittag ziemlich oberflächlich vorkommt.

Hier noch etwas, was ich noch im Hinterkopf hatte. Dass Peggys Stiefvater am selben Vormittag auf einem Amt war, etwas mit einem Auto zu erledigen, dann konnte es nur das Landratsamt (auch in Hof ?) gewesen sein, wenn er noch eine Quittung hatte ?

@bellady
Ja, das war das Hofer Landratsamt:


Die Welt, 02. November 2003
https://www.welt.de/print-wams/article102206/Es-wurde-einseitig-ermittelt.html

Doch Behrendt hatte auch Susanne Knoblochs damaligen Lebensgefährten Erhan Ünal im Visier. Der gab an, zur fraglichen Zeit ein Auto auf dem Hofer Landratsamt umgemeldet zu haben. Lediglich die Ummeldung sei festgestellt worden, doch nicht, ob sie durch Ünal erfolgte, sagte Zeuge Behrendt. Hat der Türke Ünal also kein Alibi? Passt das mit der anonymen E-Mail zusammen, die die Fahnder Ende Mai 2001 erreichte und in der behauptet wurde, Peggy sei gar nicht ermordet, sondern in die Türkei verschleppt worden?

@boni
Du solltest schon sagen, was Du besprechen magst...

Das sieht aber nicht gut aus ,wenn er damals sich schon geweigert hatte, seine Aussage zu vereidigen und Peggy als Nachbarin nicht mal gekannt haben will.

In Kripo Live wurde jetzt von Sandboden und dem Haus berichtet. Habe erst später zugeschaltet. Muss es Morgen noch mal anschauen.

@jaska

Danke. Ja, das war der Artikel .

@bellady
Hier der link von der Mediathek Kripo Live
https://www.ardmediathek.de/tv/Kripo-live/Neue-Entwicklung-im-Fall-Peggy-Knobloch/MDR-Fernsehen/Video?bcastId=14199392&documentId=56090988

Ein Sachverständiger hatte damals im Prozess gegen Ulvi gesagt, dass er dessen Aussage für glaubwürdig halte, jedenfalls dahingehend, dass er mindestens etwas beobachtet worden muss, weil er nicht in der Lage sei, sich so eine Geschichte mit vielen Einzelheiten selber auszudenken.
I

Dazu hatte er doch sogar einmal einen Ablageort gezeichnet und beschrieben, der dem, wo Peggy schließlich gefunden wurde, doch sehr ähnlich war, meine ich.