Peggy Knobloch

jaska schrieb:Was sollte sich jetzt geändert haben nach dem Fund? Warum sollte diese Beobachtung nun anders beurteilt werden?

Was ich die ganze Zeit schon versuche zu sagen: wenn sich jetzt, nachdem die Leiche in Thüringen gefunden wurde, wieder auf Lichtenberg und eben nicht auf die angrenzenden Orte konzentriert wird, dann kann es passieren, dass die ganze Ermittlung ins Leere läuft und da in der Gegend noch immer ein Mörder frei rumläuft.

Es kann doch nun einmal sein, dass die Missbräuche an den Kindern (einschließlich Peggy) und der Tod von Peggy zwei verschiedenen Tätern zuzuschreiben sind und dass jetzt, nachdem der Fall wieder von vorn aufgerollt wird, dies einfach berücksichtigt werden sollte. Und nein, ich will UK nicht verteidigen, aber wenn er es vielleicht, eventuell, unter Umständen, ... doch nicht gewesen sein sollte, dann heißt das, dass ein Mörder unterwegs ist.

@Cathryn
Die Ermittlungen laufen seit dem Leichenfund wieder gegen Unbekannt. Wenn die Ermittler Indizien haben, die nach Lichtenberg führen, dann soll das so sein.

@Cathryn
ich denke, der Fund ist weder geeignet, diese Sichtung zu verifizieren noch zu falsifizieren. Allerdings wäre es irritierend, warum der Mörder erst 25km in die eine Richtung gefahren ist, dort die Leichenablage abgebrochen hat (weil er entdeckt wurde) und dann 15km in die entgegengesetzte Richtung von Lichtenberg gefahren ist.

Sollte die Beobachtung aber doch richtig gewesen sein, würde dies aber doch noch mehr für einen Täter aus Lichtenberg oder Umgebung sprechen, es muss ja dann jemand sein, der beide Orte kannte und das dürfte eher jemand sein, der in der Mitte zwischen diesen Orten wohnt (also zB. in Lichtenberg) als jemand, der aus Thüringen oder aus der Nähe Helmbrechts kommt...

Persönlich denke ich, dass der Zeuge die Wahrheit gesagt hat, aber die Beobachtung nicht in Zusammenhang mit Peggy steht. Leider habe ich keine Infos gefunden, unter welchen Randbedingungen der Zeuge die Beobachtung gemacht hat (Nebel, Dämmerung, Nacht oder Sonnenschein?), wie nahe er an die 'Leiche' herangetreten ist, wie genau seine Beobachtungen hinsichtlich der Kleidung und sonstiger Gegenstände in der Umgebung der 'Leiche' waren und auch, wie gut seine Sehkraft war?
Aus meiner Sicht denkbare Erklärungen:
- er könnte ein Tier etwa in der Größe eines Kindes gesehen haben (speziell, wenn die Sichtverhältnisse schlecht sind, kann man das schon verwechseln) und die Kleidung, die er sah, war in Wahrheit herumliegender Müll
- er könnte ein Kind oder auch ein junges, zierliches Mädchen gesehen haben, welches am Waldrand ein Sonnenbad genommen hat und dabei eingeschlafen ist
- er könnte ein Liebespaar aufgescheucht haben und in der Panik des Entdecktwerdens hat die Frau wie ein Rehkitz geglaubt, sie werde nicht entdeckt, wenn sie sich nur auf den Boden drückt...
- und zuletzt die etwas seltsame, aber auch denkbare Theorie: ein Mann mit etwas seltsamen Sexualvorlieben hat eine Sexpuppe in den Wald gebracht, um sich mit der dort zu vergnügen, wurde von dem Zeugen aufgescheucht, hat sich selbst verstecken können und hat, nachdem der Zeuge weg war, sich mitsamt Sexpuppe ganz schnell entfernt, damit keiner von seinen "besonderen Vorlieben" erfährt...

@Cathryn

Cathryn schrieb:Was ich die ganze Zeit schon versuche zu sagen: wenn sich jetzt, nachdem die Leiche in Thüringen gefunden wurde, wieder auf Lichtenberg und eben nicht auf die angrenzenden Orte konzentriert wird, dann kann es passieren, dass die ganze Ermittlung ins Leere läuft und da in der Gegend noch immer ein Mörder frei rumläuft.

Jetzt nach 15 Jahren ist das Ganze eh nicht mehr brisant und die Ermittler werden tun, was angebracht erscheint. Wenn die Fallanalytiker, die an dem Fall dran sind, ebenso wie ihre Kollegen, die sich dazu schon im TV geäußert haben, auf Lichtenberg verweisen, dann werden die Ermittlungen dort beginnen. Sollten sich Hinweise nach Thüringen ergeben, so vertraue ich darauf, dass die mit ausreichender Sorgfalt bearbeitet werden. Sollten diese Hinweise ausbleiben, dann haben die Ermittler nichts versäumt oder falsch gemacht.

Und nein, für mich persönlich liegen Missbräuche und Tötung immer sehr nahe beieinander. Dass ein Kind zwei so extrem seltenen Tätern übern Weg läuft halte ich für sehr sehr unwahrscheinlich.

@VomWinde
Die Kulacs waren doch auch Zugezogene, oder?

@otternase

Es war am 10.05.01, ca. 18.30 Uhr, also noch nicht dunkel.
Die Sehkraft des Herrn kenne ich nicht - aber wenn es am 07.05.01 ca. 4°C waren, dann schließe ich aus, dass es am 10.05.01 so warm war, dass sich dort ein Liebespaar oder ein Herr mit Puppe vergnügt haben, oder ein Mädchen in der Sonne gebadet hat. Bleibt das Tier.

@Cathryn
Mit den Wetterdaten kann ich aushelfen, der 10. Mai 2001 war dort trocken, sehr sonnig, an die 20°C.

@Cathryn
ich habe mal hier nachgeschaut:
http://www.wetteronline.de/rueckblick?pcid=pc_rueckblick_data&gid=10763&pid=p_rueckblick_diagram&sid=StationHistory&iid=10763&month=05&year=2001&period=4&paraid=TXLD

In Nürnberg am Airport war die Tageshöchsttemperatur demnach am 10. Mai 2001 22°C, die Tiefsttemperatur 10°C und es schien praktisch den ganzen Tag die Sonne. Sehr viel anders wird das Wetter in Helmbrechts auch nicht gewesen sein.

Am 7. Mai war das Wetter viel schlechter, nach obiger Quelle in Nürnberg gar keine Sonnenstunden, Tiefsttemperatur 7°C, Höchsttemperatur 12°C.

Gerade ein solcher plötzlicher Sommer/Sonnen/Warmeluft Einbruch kann jemanden herausgelockt haben zum Geniessen der Sonne oder zum Liebesspiel in der Natur...

@otternase & @jaska

Ja, danke!
Dann kann er natürlich auch ein Paar (menschlich oder teilweise aus Gummi) oder eine Sonnenbaderin gesehen haben. Wir wissen ja nicht, wie nah er dran war.

Ich will mal eine ganz andere Frage stellen, die mich schon länger irritiert hat, die wahrscheinlich nicht mal etwas mit dem Fall Peggy zu tun hat, aber für die gesamte Gemengelage Dorf/Familie/Freunde interessant sein könnte und vielleicht auch irgendwie helfen könnte, die Situation dort zu verstehen.

Ganz wichtig ist mir dabei vorauszuschicken, dass ich damit keineswegs SK angreifen oder kritisieren will und auch nichts gegen ihre Person mit der Frage im Schilde führe. Es geht einfach um einen Informationsbrocken, den ich abhaken möchte.

Warum ist SK+Familie eigentlich ausgerechnet nach Lichtenberg gezogen?

In den 90ern sind ja viele Menschen aus der ehemaligen DDR in den Westen gezogen, insoweit erstmal nicht seltsam. Aber die Wahl des Zieles im Westen erfolgte dann doch typischerweise nach einem der folgenden Kriterien:
- zu einem bestehenden Job im Westen, zu dem man zuvor gependelt war
- einem Jobangebot folgend eben in die Nähe des neuen Arbeitsplatzes im Westen
- in die Nähe von Familie oder Freunden im Westen, die helfen konnten, sich im Westen ein neues Leben (Job, Wohnung, Sozialkontakte) aufzubauen
- in eines der größeren Wirtschaftszentren im Westen, wo es damals noch am einfachsten war, Jobs zu finden, auch aushilfsweise
Bei SK+Familie scheint für Lichtenberg ja keines dieser Kriterien relevant gewesen zu sein. Weder hatte sie dort Familie und Freunde (Jens B + Familie hat sie, obwohl aus ähnlicher Region wohl erst in Lichtenberg kennengelernt?), noch hatte sie dort einen dauerhaften Job noch war Lichtenberg unbedingt ein Wirtschaftszentrum, welches massenhaft Jobs bot.

SK war doch weder faul noch doof noch hässlich. Wäre sie ein Stück weiter bis in die Gegend Nürnberg/Erlangen gezogen, hätte sie doch sehr wahrscheinlich wesentlich einfacher einen besser bezahlten und dauerhafteren Job finden können, hätte wahrscheinlich viel eher Angebote für Kinderbetreuung am Nachmittag gefunden und wäre nicht in eine dörflich-feindliche, sie ablehnende Atmosphäre hineingeraten.

Warum ist SK denn ausgerechnet in dieses hinterwäldlerische (geografisch gesprochen stimmt das auf jeden Fall) dörfliche Kaff (1000 Einwohner) in einer wirtschaftlich eher schwachen Region (ehemaliges Zonenrandgebiet) gezogen?

@otternase
Keine Ahnung, sorry.

@Cathryn
Das muss noch nicht mal sein. Eine Sinnestäuschung gepaart mit den vielen Meldungen über das verschwundene Mädchen reichen da schon aus. Oder ein Traum.
Oder Kinder, die spielten. Oder oder oder.
Ich glaube nicht, dass der Mann log. Dass seine Schilderung was mit dem Fall Peggy zu tun hatte glaub ich allerdings auch nicht.

@otternase

Woher kam denn der Lebensgefährte? Vielleicht hatte der Feunde im Ort?

@otternase
vielleicht war es da günstig, vielleicht wollte sie die Dorfatmosphäre, vielleicht wollte ihr Lebensgefährte da irgendwo arbeiten, warum ziehen Menschen irgendwo hin? Und was soll oder kann das für eine Rolle spielen?

@Tussinelda
Ob es eine Rolle spielt, kann man eigentlich erst wissen, wenn man die Antwort kennt. Vorerst ist es nur etwas, was mich schon immer an der Geschichte irritiert hat. Ich hatte gehofft, dass irgendjemand zufällig die Antwort kennt...

Ich weiß nicht, ob jemanden die Sendung gesehen hat. Wer nicht, hierzu der Link

Beginn bei 21:36 Minuten

http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/sendung672784_date-20160726_inheritancecontext-header_ipgctx-false_numberofelements-1_zc-e9b55dde_zs-1638fa4e.html (Archiv-Version vom 01.11.2016)

Jochen Wilfling hatte es als ehemaliger Leiter der Münchner Mordkommission mit hartgesottenen Tätern zu tun. Der Experte spricht über Verhöre, Täterprofile und populäre Fälle.

Der Herr heißt doch JOSEF Wilfling ... das sollte dem MDR echt nicht passieren ... aber danke für den Link!

Ich habe nochmal über das von @GeorgeThorne Geschriebene nachgedacht.
Nein, einen Mord an dem kleinen Mädchen nur aus reiner allgemeiner Missgunst der Mutter gegenüber, daran glaube ich definitiv nicht.
Aber: soweit ich verstanden habe, war ja erst kurz vorher herausgekommen, dass die jüngere Tochter nicht vom Lebensgefährten war. Das könnten auch andere im Dorf erfahren haben, es könnte auch eine Frau im Dorf erfahren haben, die entweder korrekterweise oder auch fälschlicherweise ihren Gatten eines Seitensprungs mit SK verdächtigte und nun zudem ihn für den Vater der Jasmin hielt.
Und diese "gehörnte Ehefrau" könnte gegen SK dann tatsächlich eine solche Wut entwickelt haben, dass sie deren Tochter getötet hat! Das muss ja keine Vorsatztat gewesen sein, es könne eine Überreaktion blind vor Wut/Hass auf die Mutter gewesen sein! Von einer solchen Tat wüssten sicher viele (zumindest viele der Frauen im Umkreis) oder würden es zumindest ahnen, aber würden gleichzeitig überzeugt Partei ergreifen für eine Freundin aus ihrer Mitte und daher fest schweigen

Dies würde drei Dinge erklären:
- warum die Ermittler in Lichtenberg so wenig Unterstützung erhalten haben
- warum sich in Lichtenberg sehr viele, gerade auch Frauen, für UK eingesetzt haben, wussten sie doch in dieser Annahme sicher und zweifelsfrei, dass UK unschuldig ist
- warum sofort aus dem Dorf auf SK "scharf geschossen " wurde mit Verleumdungen und bösartigen Gerüchten, hielt man sie doch nach dieser Annahme unter den Freundinnen der wahren Mörderin für die eigentlich Schuldige

Daher sollte man in der Tat mal überlegen ob für die Tat nicht auch sehr gut eine alteingesessene Frau in Frage kommt, vermutlich mittleren Alters, verheiratet, nach außen perfekte Familie, vielleicht auch nach außen sehr religiös, tatsächlich aber schon lange kaputte Ehe, vermutlich Hausfrau und wirtschaftlich vom Mann abhängig, gut vernetzt unter den Frauen des Ortes.

@Cathryn

schau es Dir an, geht auch um Peggy. Nicht nur Überschriften lesen!

@Waldschrath

Ich habe es mir angesehen - habe hier nur kurz den Fehler im Namen erwähnt, während das Video geladen hat.

@otternase

Deine Theorie, eine Lichtenbergerin, die ihren Mann als Vater von J. vermutete, kannst Du gedanklich getrost ad acta legen. Selbst U. konnte einfache Rechnungen bewältigen und somit werden es die Bewohnerinnen von Lichtenberg erst recht geschafft haben ;-) .
Der Grund für den Zuzug nach Lichtenberg war rein praktischer Natur und spielt in Bezug auf die Tat keine Rolle, weshalb er auch nicht veröffentlicht werden muss.
Nicht jeder Atemzug von S.K. muss besprochen werden, - Frau K. wurde in der Öffentlichkeit schon oft und weit genug " ausgezogen" , sie hat ein Recht darauf, wenigstens die Schuhe an behalten zu dürfen.

@otternase

Warum ist sie dort hingezogen? Ich weiß es auch nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sie es mit zwei Kindern nicht ganz einfach gehabt haben dürfte, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Vielleicht ergab es sich einfach, weil dort etwas frei war und ihr die Wohnung zugesagt wurde? Zudem würde ich als Mutter zweier Kinde auch denken, dass eine 1000 Seelen Gemeinde in ländlicher Umgebung ganz schön wäre, um Kinder großzuziehen. Ich würde denken, dass es besser für die Kinder ist, als in einer Großstadt aufzuwachsen.

Spätetens seit dem Fall P.K. hat sich meine Einstellung dazu grundlegend geändert.