jaska schrieb:Zum Beispiel in der aktuellen Leugnung der Missbräuche? Bis zum WAV hat Ulvi K. da nie was abgestritten. Ist er jetzt so selbstständig und kann nach 12 Jahren "begreifen", dass die so oft wiederholten und von den Opfern bestätigten Übergriffe nie stattgefunden haben? Oder ist es nicht vielmehr so, dass das eine vorgegebene Antwort ist, die zufällig zu dem passt, was man jetzt als neue Strategie hat?
Ich wüsste nicht, dass "die Missbräuche" von U.K. mittlerweile generell geleugnet würden. Kannst du das belegen?
Bestritten wird wohl der Missbrauch an P.K. am 03.05.2001. Evtl. auch die anderen Vorfälle im Beisein von P.K.. Für diese gibt es aber eben gerade
keine Beweise, außer U.K.s höchst unzuverlässige und widersprüchliche Angaben. Ob nun eher die damaligen Geständnisse, oder das heutige Bestreiten dieser Taten für zutreffend gehalten werden kann, kann ich nicht beurteilen... dazu müsste man U.K. und die Akten kennen. G.R. und seine Anwälte
kennen U.K. und die Akten... und sie scheinen jedenfalls der Meinung zu sein, dass die Verurteilung hinsichtlich dieser Taten ungerechtfertigt ist. Daher - und gerade auch angesichts der Hintergründe der erfolgreichen Wiederaufnahme bezüglich des Mordvorwurfs - halte ich es für sehr wohl möglich, dass auch die Feststellungen zu diesen Missbräuchen aus heutiger juristischer Sicht nicht genügend sicher sind; und wenn dem so ist, finde ich es durchaus korrekt, sie anzugreifen.
jaska schrieb:Das waren jetzt keine wörtlichen Zitate
Gut dass du das erwähnst... sonst hätte ich wieder nach der Quelle gefragt :-) ! Also mit anderen Worten, du biegst die Darstellung von U.K. und seinem Umfeld so zurecht, wie es zu deiner Sicht der Dinge passt...
Im Übrigen, selbst wenn es genau so wäre wie du es beschreibst... das wären ja nun wirklich Beeinflussungen in
hoch wichtigen Dingen. Direkt vergleichbar mit der Erzielung eines falschen Mordgeständnisses... ^^
Mao1974 schrieb:Woher Du im Übrigen Deine Kenntnisse nimmst, UK wäre von Anfang an von den Ermittlern beeinflusst worden, bleibt Dir überlassen.
Von Anfang an vielleicht nicht. Bzw. wurde U.K. zu Zeiten der Soko 1 ja als Verdächtiger ausgeschlossen... von daher wurde seinen Vernehmungen und der Art und Weise, wie sie geführt wurden, wohl einfach keine so große Bedeutung beigemessen. Aber dass die Vernehmungen und der Umgang mit U.K. spätestens seit der Befassung der Soko 2 mit dem Fall dann in nicht angemessener Weise abliefen, gerade auch angesichts seiner geistigen Behinderung und seiner besonderen persönlichen Eigenschaften (und in diesem Zusammenhang dann auch U.K.s
frühere Aussagen nicht korrekt bewertet wurden), ist mittlerweile wohl zur Genüge belegt.
Mao1974 schrieb:In Wahrheit hat er sich von Anfang an, ohne jeglichen Zwang, dahingehend geäußert, er hätte sie zB am Tattag schreien hören. Komisch, nicht?
Davon weiß ich nichts. Woher weißt du das so genau?
Ich bezweifle schon, dass man die Identität eines Kindes durch einen Schrei überhaupt sicher feststellen könnte. Und nicht außer Acht lassen darf man zudem, dass U.K. ohnehin gerne fabuliert und, gerade bei ihn verunsichernden oder überfordernden Fragen, dazu neigt, das zu sagen, von dem er nur
meint, dass sein Gegenüber es hören will.
Aber - gesetzt den Fall, dies war eine authentische, wahrheitsgetreue, unbeeinflusste Aussage. U.K. hat am Tag von P.K.s Verschwinden wirklich ein Kind schreien hören; und
vielleicht war es tatsächlich P.K.. Das beweist dann -
was?
Ja, komisch... allerdings. Komisch, was hier alles so als "Glaubhaftigkeitsbeweis" angeführt wird... ^^